Einleitung
Zur Einleitung muss man sagen, Quellen wie Bücher, Dokumentationen und weitere müssen in irgendeiner Weise beschafft werden. Die Beobachtung der Realität steht zu der Medienbeschaffung in Wechselwirkung. Heisst, ich arbeite an der Stelle weiter wo ich Quellen habe.
Besonders oder gerade bei der Mode liegt die Besonderheit in der „Signalentstehung“. D.h., ein Design, eine Idee, etwas das irgendwann einmal entstanden ist wiederholt sich in späteren Jahren, Jahrzehnte, Jahrhunderten. Dies zu entdecken, zu erkennen ist Teil immer neuen Designs. Die Kostümgeschichte wird um die Erkennung und Beschaffung der Medien erweitert, so wie es möglich, denkbar und umsetzbar erscheint. Da mir die Aufbereitung, auch vor dem Hintergrund einer befristeten Zeit nur bedingt möglich ist, darf sich die Leserschaft aufgefordert sehen, sich davon inspirieren und anregen zu lassen selbst in die Tiefe zu gehen, eigene Recherchen zu suchen. das Gebiet ist nicht nur sehr umfangreich, gerade dort in der Geschichte wo es wenig Bildmaterial und andere Medien gibt, also bsw. regionale Identitäten, ist die Geschichte von besonderer Bedeutung. Ein Motiv dieser Arbeit ist die Idee einem Fachkräftemangel etwas entgegen zu wirken. Hier kann man sich für die eigene Arbeit als Quereinsteiger/in oder anderweitig interessierte informieren.
Mode meint heute im Grunde alles was zum gegenwärtigen Zeitpunkt eine gewisse Form der Aktualität besitzt. Die nachfolgende Kostümgeschichte lässt allerdings etwas mehr durchscheinen.
Wenn man Werbung für ein Produkt, eine Dienstleistung oder für andere Dinge macht, dann bezieht man sich meist auf einen passenden Ursprung. Die Schriftwahl erfolgt meist mit ihrer Entstehungsgeschichte, ebenso die Wahl der Farbe oder auch der Formen. Man greift auf verschiedene Zeitepochen zurück und vereint diese in einem Medium auf die heutige Zeit betreffend.
Das hat auch einen schwerwiegenden psychologischen Hintergrund!
Um diese Momente der Zeit in das aktuelle Zeitgeschehen zu holen ist eine Kenntnis der Kunstgeschichte mit ihren Epochen erforderlich.
Mode hat sich seit jeher ebenfalls an der Kunst orientiert oder umgekehrt. Das tut sie noch heute, manchmal geht das weit in die Zukunft hinein, manchmal sind es kurzweilige Visionen. Was man daran aber deutlich erkennen kann, die Zyklen unterschiedlichster Zeiten wiederholen sich und man benötigt durchaus etwas Kenntnis um zu erkennen, in welche Zeit werden wir im Augenblick hinein versetzt. Was man nicht unbedingt sieht, meist sind es die aus der Psychologie bekannten Übertragungen. Man wird also auch mittels Mode in eine Zeit zurück versetzt und erlebt damit auf Gefühlsebene was schon einmal passiert war.
Wer die Idee aus der Werbung vielleicht kennt, „das Metaversum“ ist ein solcher Fall. Hier kann ich in der Zukunft zu jedem Zeitpunkt in eine Gefühlswelt der Vergangenheit eintreten. Damit wird aber lediglich visualisiert was die Welt längst erlebt.
Kostümgeschichte, die also in Parallelität zur Kunst verläuft, beschreibt die Momente der Lebenszeiten, fängt diese ein, hält sie fest und lässt sie wieder los.
Mode zeigt Kulturepochen, wie wir uns als Menschen entwickelt haben und weiter entwickelt. Sie ist immer Zeitzeuge, solange man in der Lage ist ihr auch in der Vergangenheit auf den Grund gehen zu können. Durch Mode zeigt sich die ganze Hilflosigkeit des Menschen.
Mode kommuniziert, was wir nicht sagen können, Mode bietet einen Schutz den wir selbst nicht bieten können. Mode Differenziert und fügt neues zusammen, ordnet und kultiviert Menschen als Individuen, als Menschengruppen.
Für jeden einfachste biologische wie psychologische Stufe menschlicher Entwicklung hat es eine Zeit der menschlichen Evolution gebraucht. Jede einzelne Epoche wurde durchlebt und erlebt und die Mode ist und bleibt bis heute ihr Zeitzeuge.
Jedes Element das sich heute in einem Kleidungsstück wiederholt, war in der Vergangenheit Teil einer Entwicklungsgeschichte, Teil einer kulturellen und soziologische Entwicklung, ist heute in der Gegenwart Zeichen der Wechselwirkung in Beziehungen mit Menschen, ist in der Zukunft Zeichen menschlicher Vielfalt.
Zeitepochen und Chronologie
Vor unserer heutigen Zeit lebten Menschen irgendwo an unterschiedlichsten Orten der Welt. Es gab wenig Mobilität, wenig Verbindung, Kommunikation, Kontaktmöglichtkeiten. Folglich haben sich Menschen an unterschiedlichen Orten unterschiedlich schnell oder langsam entwickelt. Manche lebten in Tälern, andere auf Bergen und Höhen, andere auf dem flachen Land. Manche mit fruchtigem Boden, andere in unwegsamen Geländen. Jeder hat sich auf seine Art und Weise entwickelt wie es möglich schien. Man wird überall die eigene Philosophie finden können.
Mit wachsender Globalisierung, Mobilität, Kommunikation in der Welt entwickeln sich Menschen zunehmen in Form eines Gleichtaktes und doch bleiben die Entwicklungen aufgrund unterschiedlicher Möglichkeiten unterschiedlich weit oder weniger weit entwickelt. Jeder Mensch hat auch an seinen Orten unterschiedliche Voraussetzungen und Herausforderungen. Je präziser man die Zeit bestimmen kann, so scheint es, sind Menschen der Zeit angepasster. Wenn Menschen zusammen kommen die Lebenszeit miteinander verbringen wollen, die passen, sich ergänzen und Gegenseitig bereichern, dann passt wohl immer auch das zeitliche Kontinuum dazu.
Die Entwicklung der Epochen ist daher sehr Differenziert. In meiner Darstellung der Kostümgeschichte habe ich versucht einen Kompromiss zu finden. Eine epochale Einordnung in Verbindung mit chronologischem Verlauf der Zeitachse.
Das Motiv sich zu kleiden
Das Motiv sich zu kleiden geht beim Menschen ursprünglich nicht nur auf Schutz und Scham zurück. Gerade in der Anfangszeit des Menschen werden nach und nach alle biologischen und späteren psychologischen Grundbedürfnisse angesprochen. Ein sich kreuzendes Bedürfnis zwischen Evolution und Kultivierung durch göttlichen Glauben ist die Scham. Die Tatsache das der Mensch erkennen sollte das er nackt war macht deutlich das dieser Erkenntnisfähigkeit erlangt hatte. Während heilige Bücher wie die Bibel eine Momentaufnahme in der Zeit und mit einem Moment der Erkenntnis die Situation des Anfangs beschreiben, dürfte das Ablegen der möglichen Ganzkörperhaarpracht des Menschen tausende Jahre benötigt haben und damit auch die Auseinandersetzung mit der eigenen Entwicklung. Bis heute ist die Darstellung, von was den nun der Mensch wirklich abstand ein zutiefst fundamental stritiges Thema zwischen Gläubigen und Ungläubigen. Man kann nicht sagen das es einen tiefen Graben zwischen wissenden und unwissenden gäbe, aber tatsächlich scheint es so zu sein das Dogmatisch gläubige Menschen nichts zulassen und nichts in Frage stellen wollen und damit den Glauben eher Verherrlichen.
Aus einem Konflikt geht der Antrieb hervor. Deshalb ist es gut das sich eine Evolutionstheorie von der göttlichen Morallehre unterscheidet.
Das Menschen sich kleiden müssen weil sie sich vor Unwetter schützen müssen, sich kleiden müssen weil sie unentdeckt bleiben möchten, beides sind Argumente die eine Frage nach einer höheren Macht nicht ausschließen können.
Frühestes Funde die nachweislich einen Zusammenhang von Textilien und Mensch zeigen sind mit 170.000 Jahren angegeben. Spekuliert werden Zahlen bis zu 600.000 Jahre vor unserer Zeit. Da grundlegende Verhaltensvormen bis heute geblieben sind, wird der Mensch sich bereits damals schon versucht haben zu schmücken um zu imponieren und damit den Versuch zur Paarung unternommen haben. Schon während der mythologischen Zeit sollte Bekleidung als Abwehr gegen fremde Mächte dienen, was bezeugt das Spiritualität damals wie heute im Menschen verankert waren. Die Eitelkeit ist mutmasslich das Motiv das der Mode bis heute die Treue hält. Man kleidet und schmückt sich um sich selbst und anderen zu gefallen.
Kostümgeschichte
Kostümgeschichte
Seit wann Menschen Kleidung bewusst tragen kann man nur annäherungsweise eingrenzen. In Teilen werden Zeiten um bis zu ca. 170.000, 300.000 bis 600.000 Jahren vor unserer Zeit vermutet. Einer der weltweit bekanntesten und spektakulärsten Funde ist die des Naturkundemuseums in Schöningen. Diese Funde datieren bis auf 300.000 Jahren.
Möglicherweise fällt die Zeit in die Epoche, als der Mensch den Aufrechten Gang einnahm und ggfl. der Haarwuchs abnahm (Vgl. et al. Scherer, Evolution, 2013).
Es sei aber auch ausdrücklich erwähnt, die Kluft zwischen biblischer Auffassung und Darstellung als auch der menschlichen Evolution dürfte daher rühren, dass es sich bei der Bibel und den heiligen Büchern um die Kultivierung der Menschen handelt. In den heiligen Büchern ist der Beginn der Welt aus Perspektive des Bewusstseins beschrieben. Entstehung und Bewusstsein des Geistes. Während aus biologischer Perspektive die Entstehung des Menschen weitgehend nachgewiesen ist.
Das Bewusstsein der Menschen wie man es aktuell kennt, dürfte also auf eine ca. Entstehungszeit von vor runden 4.000 – 6.000 Jahren zurückgehen. Vielleicht verhält es sich hier wie aus Roland Barthes Mythen des Alltags, „Der Mythos beginnt, wo der Sinn am Ziel ist“. Denn die Mythologie unterscheidet sich zur Antiken Zeit dadurch, das in der Mythologie überwiegend mündliche Überlieferungen im Zentrum stehen, während, zu dieser Zeit zusätzlich noch ganz andere Einflüsse dominierten. Nämlich die Wahrnehmungen aus einer Sagen- und Gottheitenwelt (Vgl. Scherz, Mythos und Mythologie, 2018) . Man sieht Erscheinungen die es vielleicht so nicht gab!
Dabei sind die Entwicklungen geografisch unterschiedlich. Menschen lebten unterschiedlich weit auseinander und aufgrund der geografischen Lagen, aber auch anzutreffenden Herausforderungen durch Umwelt und Bedingungen, haben diese sich auch unterschiedlich schnell und langsam entwickelt. Die Zeit vor der Antike, aus philosophischer Perspektive besser zu beschreiben als die Zeit des Logos, der Sprache, Sprachentwicklung und Schriften ist die Zeit der Mythologie. Aus ihr gehen nicht nur die mündlichen Überlieferungen hervor, vielmehr ist diese Zeit geprägt, von Sagen, verschwommenen Darstellungen und Wahrnehmungen.
Neben der Evolution des Wissens gehört sicherlich auch das Verständnis der Ausdifferenzierung menschliche Entwicklung zum Verständnis der Entwicklung von Kleidung dazu. In einer anderen Sache ist darauf sicherlich noch näher einzugehen. Für den Moment ist es durchaus interessant die jeweiligen Entwicklungsstufen des Menschen auf die Entwicklung der Kostümgeschichte zu adaptieren. Bekanntermassen ist Kleidung das sprechende Momentum der Zeit. Die Codes des Zeitgeistes folgen unmittelbar der Interpretation von Farbe, Formen und Design.
4 Mill. – 10.000 v. Chr. (Altsteinzeit)
Die Epoche der Altsteinzeit wird der Übersicht nach als die längste ihrer Art ausgegeben. Für die entsprechenden Fachgebiete wird diese freilich Top-Down (nach unten hin) ausdifferenziert.
Die Altsteinzeit gilt in etwa ab dem Zeitpunkt, an dem der Mensch den Aufrechten Gang annahm. In etwa 4 Millionen Jahre. Die Eiszeit dauerte bis in ca. 10.000 v. Chr. Damit lebte der Mensch als Nomade und nach aktuellem Stand wohl auch als Jäger- und Sammlerkultur (Vgl. Et al Grömer, S.17, 2010). Seit gut 40.000 v. Chr. gab es dann die ersten anatomischen Veränderungen der Menschen. Venus von Willendorf, Höhlenzeichnungen von Lascaux, und Altam (Et al Grömer, S.17 2010)

600.000 v. Chr. Das Tierfell
Weit über alle Grenzen hinweg sind die Darstellungen von frühen Menschen mit Tierfellen. Von Sesshaftigkeit der Menschen war nicht die Rede. Vielmehr war man auf der Jagd und suchte Unterschlupf. Es ergaben sich Möglichkeiten Tierfelle als warm gebend und schützend zu Nutze zu machen. Dem geht allerdings auch voraus das der Haarwuchs zurückgehen sollte, das Bedürfnis sich gegen Witterunseinflüsse schützen zu wollen oder zu müssen voraus und damit eine weitere Sensibilisierung gegenüber Witterung erfolgen musste. Evolutionsbiologisch entspricht dies der menschlich somatischen Entwicklung. Motive zur Kleidung waren schon damals Schutz der ungeschützten Haut, auch die Scham der Nacktheit ist ein tiefgehendes Thema als fundamentale Charaktereigenschaft des Menschen, als Schmuck für Imponiergehabe und damit Partnerschaft als auch Gemeinschaft, Abwehr gegen dunkle Mächte.
Was der Mensch benötigte, entnahm er den Gegebenheiten dessen was ihm die Umwelt und die Fähigkeit nutzen zu erkennen und entdecken anbot.
Von gegenseitigem Abschauen oder gar Nachahmungen konnte nur in klein Strukturierten Stämmen und Völkern möglich sein.
Namensgeber der Altsteinzeit ist die Erfindung von Steinwerkzeugen. Mittels derer die Felle bearbeitet werden konnten.
40.000 v. Chr. Nähnadeln als Zeitzeugen
Funde von abgebrochenen Knochen die als Nähnadeln verwendet wurden, Zeugen von einer moderneren Zeit, bei der Kleidung nicht mehr nur drapiert wurde, sondern Teile zusammengefügt werden konnten.

5600 – 2300 v. Chr. (Jungsteinzeit/Mitteleuropa)
Es wird berichtet das eine bäuerliche Kultur, die sich durch Ackerbau und Viehzucht auszeichnet in der Jungsteinzeit entstanden sei. Das Gebiet zwischen Euphrat und Tigris, von Israel bis zur Halbinsel Sinai, im fruchtbaren Halbmond wurden die Menschen in etwa 9000 v. Chr. Sesshaft (Vgl. et al Grömer, S.17, 2010). Vom Südosten her ging die Wanderung dann in Richtung Mitteleuropa. Und man kann sich durchaus vorstellen das hier größere zeitlichen Entwicklungsunterschiede vorherrschten. Pflanzen und Ackerbau wurden kultiviert, Tiere domestiziert, durch Landwirtschaft kam es zu dauerhaften Ansiedlungen. Häuser, Dorf- und Siedlungsgemeinschaften entstanden.
Bis heute gilt das in der heutigen Türkei liegende Catal Hüyük mit gut 7000 v. Chr. als älteste Stadtkultur, die nach gegenwärtiger Darstellung eine matrizentrisch (Frauenherrschaft) organisierte Gesellschaft gewesen sein soll. Diese Form der Gesellschaften mit bäuerlichen Strukturen entwickelten sich weiter über Griechenland, das Karpatenbecken, 6000 v. Chr. bis ca. 5.500 v. Chr. nach Mitteleuropa (Vgl. et al Grömer, S.18, 2010).
Zahlreiche Tongefäße geben der weiteren Entwicklung den Namen Linearbandkeramik (Mittelneolithikum ca. 4.900 v. Chr.) mit der dann auch neue Handwerkstechniken entstanden und sich herauskristallisierten. Weiter gings mit der Keramikbemalung (Lengyelkultur oder Bemaltkeramik), Felssteingeräte mittels derer geschliffen, gesägt oder gebohrt werden konnte. Letztlich dann lernte man Textilien zu weben. Flechtereien, Knüpfen, Netztechniken und Zwirnen entstanden und kultivierten sich (Vgl. et al Grömer, S.18, 2010).
Mit der Besiedlung an Wasserreichen Orten, Flüssen und zum Teil örtlich gelegen günstiger Wehranlagen erfolgten zunehmend Aufgliederungen.
Ab dem Spätneolithikum, ca. 3.800 v. Chr. begannen sich die entstandenen Kulturen und Gemeinschaften wirtschaftlich als auch gesellschaftliche zu verändern. Es bildeten sich neue soziale Gruppen. Archäologische Funde zeigen neben der Metallfertigung auch Schmuck und Waffenherstellung. Ein vierrädriger Wagen ist nachgewiesen, die Besiedlung alpiner Landschaften, Radfunde sowie die Domestizierung von Pferden fällt in diese Zeit.
Mit der Domestizierung von Pferden beginnt der erste Akt menschlicher Mobilität seit dem Eintreten der Sesshaftwerdung.
Es entstehen viele weitere regionale Kulturgruppen. Feuchtböden, etwa an Seen, als auch Mittelgebirgslagen in Alpenländern begünstigten verschiedene Pflanzenkultivierungen wie bsw. im heutigen Schweizer Raum Pfyner und Horgener oder auch die Chamer in Österreich (Vgl. et al Grömer, S.21, 2010).
In Deutschland waren die Mittelgebirgslagen zur Textilherstellung geeignet, sowohl wegen des Klimas, als auch des weichen Wassers oder den Wiesen bsw. für Schafhaltung. Einstige Hochburgen waren die Schwäbische Alb, Schwarzwald oder auch das Bergische Land, bekannt Remscheid und Wuppertal oder auch heute noch „Barmer Textilien“.
4000 – 3000 v. Chr. (Ägypten)
Wie bereits erwähnt sind die Epochen in Regionen unterschiedlicher Entwicklung. Die Entstehung der Sesshaftwerdung geht in den meisten Quellen auf das heutige Gebiet des Nahen- mittleren Ostens zurück. Die Zivilisation musste Sesshaft sein damit gesponnen und gewebt werden konnte. Diese Techniken entstanden daher nicht nur in dieser Zeit, sondern grenzen auch die Zeit der Sesshaftwerdung ein. (Vgl. Auf den Spuren der Sesshaftwerdung, 2021)
2300 – 800 v. Chr. (Bronzezeit)
Beginnend in Mitteleuropa und bis in Griechenland endend gilt die Zeit der Bronzezeit. Diese Zeit ist nicht durch die Erfindung von Eisen und Metall benannt, sondern durch deren revolutionäre evolutionäre Entfaltung. Denn mit der Fertigung neuer Geräte und Waffen entstand eine erstmalig bekannte Arbeitsteilung. Diese in ihrer Produktionsweise vielleicht erste und ursprüngliche Form der Spezialisierung (jeder macht das, was er am besten kann) entstehen politische und soziale Differenzierung von Schichten, vor allem aber auch Abhängigkeiten und damit engere soziale Bindungen. Unter anderem Berg- und Hüttenleute, Zimmermänner, Köhler, Schmelzer, Schmiede, Binnen- und Fernhändler. Die Zeit des Handels entsteht und mit ihr auch Kriege, Konflikte und Gesetze. Wo immer Märkte entstanden kam es auch zu Diebstahl, Raub und Mord. Damit entstanden Orte der Gerichtsbarkeit. Weitere Arbeitsteilung und soziale Schichtungen sind durch archäologische Gräberfunde belegt (Vgl. et al Grömer, S.23, 2010).
Keramische Funde, Schmuck-, Arm-, und Beinringe belegen mitunter auch regionale Traditionen.
300 n. Chr.
Von den Römern ist bekannt das sie mittels Kleidung deutliche Klassenunterschiede kommunizieren konnten.
Zur Grundausstattung gehörte eine Tunika, sowohl für Frauen wie für Männer. Ein Hemdgewand, meist aus Wolle, später auch Leinen, das einfach über den Körper und die Schulter drapiert getragen wurde. Später wurden Ärmel angewebt und der Grundschnitt war Fortan Kreuzförmig.

Toga
Die Toga wurde über der Tunika getragen, von den Etruskern übernommen und galt als das Gegenstück zur Himation. Die Toga war freien römischen Bürgern vorbehalten und damit ein repräsentatives Gewand, galt als Standeszeichen. Für Frauen, Sklaven und Nichtrömer Tabu.

Das Volk der Germanen war schon in der Bronzezeit mit einem eng anliegenden Rock und einem Capeartigen Umhang aus Fell bekleidet. Auch kurze Hosen waren durchaus bekannt.
Die Kelten und Iiiyrer/Thraker brachten ca. 300 n.Chr. Knie- und Knöchellange Hosen unters Volk. Für Germaninnen gab es knöchellange Röcke, Gürtel und Oberteil, eine Jacke und geflochtenen Haarnetzen.
Nach Christi Geburt hatte sich das Römisch Reich weit ausgedehnt. Angrezend an den Orient kamen daher auch Einflüsse auf das Imperium Romanum. Was heute Istanbul ist, war zuvor Byzanz und davor Konstantinopel. Um 330 n.Chr. galt es als Reichshauptstadt Roms. Ravenna war nicht mehr Regierungssitz und das Weströmische Reich fand bald sein jähes Ende. Mit dem Einfluss des Orients entwickelte sich ein eigener Kleidungsstil. Die Mosaike von Ravenna belegen dies.
800 – 1100 n. Chr. Frühes Mittelalter
Um 800 n. Chr. wurde Karl der Grosse durch den Papst zum Kaiser gekrönt.
Die mittelalterlichen Menschen fühlten sich als Bestandteil der Gesellschaft und ihres Standes. Sie hatten kein Selbstverständnis als Individuen, wie es für uns heute selbstverständlich ist.
Ihre Kleidung war Ausdruck dieses Lebens und der damit einhergehenden Haltung.
1200 n. Chr.
Das Schneiderhandwerk entsteht. Die Schnitte für Kleidungen wurden feiner. Das Handwerk der Schneiderrei konnte sich entwickeln. Durch Kreuzfahrer kamen aus dem Orient Schleier und körpernahe Kleidung für Frauen nach Europa. Elegante Damen der Oberschicht ersetzten die weitgegürteten Tuniken durch seitlich oder rückseitig geschnürte Technik näher an den Körper.
Querfalten am Oberteil die den Körper eng umschlungen und ab der Hüfte in einen fließenden Rock übergingen. Auch als Schleppe geformt. Die Ärmel oben eng anliegend, nach unten weiter auslaufend, wurden von Zeit zu Zeit immer größer und auffallender geformt.
Ärmel waren im Mittelalter einem grossen Erfindergeist ausgesetzt, es kam zu zahlreichen, teils skurillen Formen. Das Übergewand war in der Oberschicht für Frauen wie frü Männer von einem Capeartigen Schultermantel umgeben, der später durch eine Fibel an der Brust zusammen gehalten wurde. Ein Kaputzenmantel für die einfachen Leute.
1300 n. Chr.
Die Weiterentwicklung des Schneiderhandwerks.
Frauen aller Schichten fertigten für die gesamte Familie die Kleidung. Das Schneiderhandwerk entwickelte eine Form die durch Zünfte umfangreicher organisiert wurde. Es entstanden Mantel-, Gewand-, als auch Flickschneider, zuletzt auch Damen und Herrenschneider.
Entstehung der Mode
1400 Mode entsteht
Was jetzt an Kleidung entstand konnte bereits als Mode bezeichnet werden. Es entstanden Körperenge und Körperweite Formen. Auch die Veränderungen nahmen zu. Das Tempo mit der unterschiedliche Kleidung gefertigt wurde beschleunigte sich. Jetzt geht es nicht mehr darum sich ausschließlich zu kleiden aus Zwecken des Schutzes oder zur Darstellung des Standes. Jetzt wurde Kleidung auch getragen weil Vielfalt entstand, entstehen konnte.
Soziale und Ökonomische Veränderungen in der Gesellschaft arbeiten sich deutlicher heraus. Neben Religionsgebundenheit entsteht zunehmend eine Sachlichkeit, eine Verweltlichung, um nicht etwa zu sagen, die Säkularisierung setzte sich jetzt auch in der Gesellschaft durch (Vgl. et al; Säkularisierung, 2010).
Das Bürgertum wird Wirtschaftsfaktor, die Bedeutung der Städte und Städtebünde nahm zu.
Individualismus, Leistungsethik und, nach Jahrhunderten gemeinschaftlichen Zusammenlebens entstanden teilweise Privatheiten. Es vollzog sich ein Wandel vom Allgemeinen zum Determinismus (Spezialisierung).
1350 – 1500 Spätmittelalter, Spätgotik
Änderungen der Bekleidungsfrequenz nehmen zu. Einzelne Körperteile werden zunehmend betont, hervorgehoben, verstärkt oder ausgeglichen. Minnesänger und Kaufleute verbreiteten mit Modepuppen Kleidung. Frauen und Männermode unterscheiden sich zunehmend deutlicher. Der Kirchgang ist nicht mehr die ethische Grenze der Religion „wer geht oder wer kommt vom Weg ab“, sondern hier zeigt man wie man gekleidet ist. Sehen und Gesehen werden. Das Bewusstsein für Mode, wer wie gekleidet ist dominiert den Sonntäglichen Kirchengang.
Das Individuum hebt sich heraus, das Bürgertum erstarkt sich. Kleidung bekommt wachsend Schmuckelemente, wird verziert, prunkvoller und elaborierter. Kleiderordnungen nehmen zu.
1300 – 1600 Zeit der Moderne
Ein besonderes Merkmal dieser Zeit liegt offensichtlich im unterschiedlichen Zeitenwandel. Denn der Fortschritt wächst an verschiedenen Orten und Nationen Europas unterschiedlich schnell und langsam ab. Die Zeit zwischen Mittelalter und Renaissance verläuft schleppend.
Es folgt eine Zeit des Umbruchs. Der wirtschaftliche Aufschwung der mit den Kreuzzügen gestartet war, stagnierte allmählich. Zum Handel mit Waren entstand die Geldwirtschaft. Das Bürgertum wurde selbstbewusster und politischer.
Die Zeit der Reformation und des Humanismus hoben die Entwicklung des Individuums hervor. Der Mensch wurde sich selbst mehr bewusst. Die Erfindung des Buchdrucks machte die Verbreitung von Texten möglich und trieb auf diese Weise Bildung voran. Der Süden Europas, insbesondere Italien war dem Norden voraus, wenn es um den Individualismus ging. Die jeweilige Sichtweisen lagen gut und gerne 200 Jahre in der Differenz. Unterschiede individuellem und damit auch gesellschaftlichen Wachstums gibt es bis heute und ist bis heute auch ein erheblicher Konflikttreiber.
Biblische und mythologische Themen werden Ausdruck der Kunst, das moderne Leben der Zeit wird dargestellt. Inszenierung und Darstellung zeitgenössischer Schönheit und Modernität wird und ist Gegenstand gedanklichen Wandels der Künstlerinnen und Künstler. Schönheit, Anmut und Kunst als Ausdruck weiblicher Eigenschaft weisen auf die weiterentwicklung des weiblichen Geschlechts hin.
1500 Die Entstehung von Modezentren
Was jetzt folgt sind örtliche und zeitliche Ausdifferenzierungen. Insbesondere Burgund, das spätere Frankreich als auch Italien kristallisieren sich als Modehochburgen das erste mal heraus. Durch die örtlich räumliche Trennung der Nationen und Völker zeigen sich mit dem Aufkommen der individuellen Mode deutliche Charakterunterschiede.
Burgund
Der burgundische Hof galt als Ort des Friedens. Europa ist von Kriegen durchsäumt Burgund ist in der Mode tonangebend. Nach einer strengend Etikette am Hofe Burgunds entstanden entsprechende Kleidungen. Eine kurze Hose und Beinlingen, die bis dato geschnürt waren formten sich zu Beinkleidern für Herren.
Wenn die Zeit der Kunst und Schönheit Ausdruck weiblichen Geschlechts gewesen wäre, dann wäre es wohl jetzt die Schamkapsel der Herren gewesen. Die Schamkapsel sollte, wie der Name es schon andeutet, das männliche Geschlecht hervor heben, größer machen als es vielleicht ist, kurz, es ging darum die Potenz zu zeigen. Was heute vielleicht protzige Fahrzeuge sind, wurde damals durch Kleidung offen zur Schau gestellt.
Der Körper wurde durch Kleidung verborgen und gab ihm eigenwillige Formen. Schwarz wurde, im Gegensatz zur sonstigen Kleidung männliche Hoftracht. Schwarz steht bis heute für förmliche und festliche Vorhaben.

Was für Burgund in Frankreich erfolgreich war, das verteilte sich über ganz Europa. Von Land zu Land variierten die Schnitte. Kopfbedeckungen wurden ausladender. Gewagte Konstruktionen aus Filz entstanden, grosse Sendelbinden und ausschmückende Kreationen.
An zeitgenössischer Darstellung kann man die Unterschiede der Zeit Italiens und Frankreichs erkennen. Nordeuropäisch erscheint elegant und hochstilisiert und entspricht dem mittelalterlichen Schönheitsideal.
In Italien hingegen beginnt die Zeit der Renaissance eher geerdet und natürlicher.
Kleidung war bei Frauen schlichter als in Nordeuropa. Unter dem Oberkleid gab es noch Unterkleid. Seitlich offen, ärmellos, der Blick auf das Unterkleid war frei. Ärmel eher eng, am Ellbogen geöffnet, weiß unterlegt für Bewegungsfreiheit und als schmückendes Element.
Viele Falten, bodenlang und meist einfarbig gestaltet. Brokat war beliebt.
Blonde Haare wurden streng zurück gebunden, geflochten, mit Band oder Stoffwulst um den Kopf herum.
Junge unverheiratete Frauen trugen Schläfenlocken locker und ums Gesicht drapiert. Verheiratete Frauen gaben sich rezent, zurückhaltend und trugen Hauben, Schleier oder Hüte alles recht unauffällig.

Familie des Markgrafen Ludovico Gonzaga (1464 – 1474)
Mode ist fortan Männersache. Frauen sind zwar modisch und elegant gekleidet, doch Männer experimentierten und lebten sich in modisch experimentell aus. Enge Beinkleider mit kurzen, gefalteten Röcken. Mi-Parti-Mode (Vertikale Teilung der Mode) in verschiedenen Variationen und bizzare Hutkreationen.
Das um 1498 entstandene Selbstbildnis Albrecht Dürers stellt einen hochmodischen jungen Mann dieser Zeit dar. Dürer ist gerade 26 Jahre alt, sein äusseres Erscheinungsbild scheint ihm wichtig zu sein. Er trägt ein modisch von der Frauenmode adaptiertes Dekolleté, einen auffälligen Hut und hat gepflegte Haare.
Mit diesem Selbstportrait zeigt Dürer das neue modern. Ein Gefühl für das eigene Ich als Darstellung eines neues gesunden Selbstbewusstsein. Dürer steht deutlich als Zeichen für den Beginn der Renaissance Deutschlands.
1500 – 1650 Renaissance in Deutschland
Unterschiede von Kleidungen in den Regionen nehmen zu. Im deutschsprachigen Raum werden wuchtige Gewänder getragen, Schlitztracht für Landsknechte, die Landknechtmode entsteht.
Kosmetik im Dienste der Körperpflege waren für die mittelalterliche Oberschicht wichtig und üblich. Das durch Baden Seuchen übertragen werden konnte, das kam erst später in den Sinn. Haare wurden aufgrund ihrer Verführerischen Eigenschaften gut gepflegt, auch von verheirateten Frauen, dort allerdings unter Haube oder Schleier getragen.
Geschlitzte Ärmel sind der Modehype. Entstanden von den Landsknechten. Bunt, prahlerisch und phantasievoll gekleidet. Landsknechte waren Söldner die für Autraggeber Dienste anboten. Der schlechte Ruf eilte ihnen voraus.

Die Kleidung war an engen Stellen ausgeschnitten und andersfarbig unterlegt, bauschte durch die Schlitze, raschelte und knisterte bei Bewegungen. Später wurden die Schlitze bereits eingewebt und die Schlitze auch ausfransend gestaltet. Mitte des Jahrhunderts kam es dann zur knielangen Plunderhise mit bestehenden senkrechten Stoffstreifen und Kontraststoffen unternäht. Die Landsknechtmode ist das Beispiel für Mode von der Strasse, das was heute als Urbanstreet-Fashion bekannt ist.
1500 – 1600 Spätmittelalter, Spätgotik
Die Gesellschaft erfährt jetzt deutlich mehr Struktur. Zünfte wirken in Stadtverwaltungen mit, Meistertitel im Handwerk werden vergeben. Der Handel blüht, genauso wie die Hexenverbrennung. Im Deutschsprachigen Raum entstehen Seidenweberein, Trittwebstühle werden genutzt genauso wie Stecknadeln und Nähnadeln aus Draht oder Metall gefertigt.
Frauen
Frauen trugen Unterrock und Oberrock. Seitliche Schnürrungen ermöglichten Anpassungenn an die gewünschte Körperform. Zum ersten man so etwas wie eine Art Konfektionsgröße entsteht. Die Röcke eher üppig weit, schwere Stoffe, Brokat, Samt, feine Tuchstoffe, Wolle, Bodenlang und Unterkörper verbergend, auslaufend wie Schleppe oder Swenzellin. Oberteile werden enger, zierlich und sind meist hochgeschlossen. Die Taille findet sich unterhalb der Brust wieder und wird von einem schmückenden Gürtel verziert. Ärmel des Unterkleides eng getragen bis zum Handgelenk, die des Oberkleides verbreiteten sich Trompetenartig ab Handgelenk. Oder ab dem Ellbogen tütenförmig bis zum Boden. Das vergrösserte den Rockumfang, mit Pelz oder anderen kostbaren Stoffen gefüttert.
Lappenartige Auszackungen von Ärmeln und Säumen, genannt Zatteln, gegen Ende 15. Jhd. Beliebt. Zatteln galten als Vorläufer der Spitze.
Männer
Die Farbenpracht und der Aufwand den Frauen in der Mode betrieben war bei den Männern kaum weniger. Ober- und Unterteil waren getrennt.
Auch das schmale strumpfhosenartige Beinkleid der Männer wurde ebenfalls aufgeteilt. Die Orientierung dazu ergab sich offensichtlich aus der Ritterrüstung und ihren Neuerungen. Nach den Kettenhemden gab es anliegende Panzer aus Platten. Die Kleidung wurde zunehmend enganliegender und damit auch Körperbetonter. Eine Silhouette entstand und gab dem Körper eine gewisse Darstellung seiner Individualität.
1600
Kleidung bringt inzwischen zunehmend Körperform und Soilhouette in Form und zeigt damit auch ein Stückweit mehr anfällige Zonen. Kleidung zeigt sensiblere Züge und damit auch das Menschen sensibler geworden sind. Der Gang durch die Hölle des Mittelalters mit Hexenverbrennung und allerlei anderem Übel hat die Menschen sensibler gemacht. Offenbar bestand die Absicht, Menschen einzuschüchtern und abzuschrecken der Nachwelt die Wirkung gezeigt. In Nordeuropa wird die Mode zarter, Dekolletés grösser und meist sehr betont.
Feines Batist aus Baumwolle oder zartes Leinen wird im Ausschnitt sichtbar, Colliers werden gezeigt. Selbiges wird sich im 18. Jhd. Wiederholen.
Fließende Linien und Detailreiche Ärmel. Trompetenärmel werden weniger. Turbanartige Kopfbedeckungen, eng anliegende, ausladende Hauben. Die Taille der Frauenkleidung geht wieder zurück an ihren Ursprung. Der Mieder formt jetzt den Oberkörper. Die Köperhaltung bleibt elegant. Fließende Schlangenlinien von Kopf bis Fuss schaffen die Illusion von Bewegung und unterstützt die modische Gesamtwirkung der Person. Der Körper wird zum modisch schmückenden Ornament. Die Inszenierung steht im Fordergrund. Auch diese Inszenierung wird sich später, auf heutigen Laufstegen wiederholen.
Die Körper gewinnen an Substanz, Darstellungsmethoden fallen mit einem sich stärker herausbildenden Selbstverständnis der Menschen. Mode wird gesammelt und Dokumentiert in Kupferstichen, Aquarellen und Trachtenbüchern.

http://www.mediafire.com/?cbo3krr9x54rurn, Wikipedia Commons
Männer
Wie man am Wams mit Nesteln sehen kann, Strumpf und Kniehose zum schnüren oder bändern. Nesteln wurden Schmuckelement. Schamkapseln wurden auffallender, verschieden geformt und geschmückt. Ärmel waren weiterhin wichtiges Gestaltungselement. Oft wurden sie separat gearbeitet und angenestelt, so dass sie die Kleidungsstücke verändern konnten. Das Dekolleté verabschiedete sich aus der Männermode.
Stattdessen war im Ausschnitt ein Hemd zu sehen, weit und deshalb stark gefältelt und am Hals zusammengefasst zu einem gekrausten Stehkragen.
Diese Kröse wurde im Lauf der Zeit immer größer und wurde um 1600 zum „Mühlsteinkragen“.
Mit dem Schwinden der Dekolletés trugen die Männer das Haar in einem kurzen, geraden Schnitt, der „Kolbe“, dazu wieder Bart.


1780 – 89 Spätrokoko
Frisuren und Hüte wurden im Lauf der Jahre nach 1750 größer und ausgefallener. Jeder Hut, jede Frisur hatte eigene Namen. „La belle poule“ war eine beliebte, hochmoderne Frisur dieser Zeit. Sie war gerne ein Thema der Karikaturisten. Übertreibungen in Alle Richtungen, Dekadenz breitete sich an den Höfen aus.
Die „Schöne Henne“, – Belle Poule – war eine französische Fregatte vom 1765 mit 26 Kanonen.

Strömungen der Mode in Europa
Der englische Landhandel, das Bürgertum und die neue Sturm und Drangzeit waren die drei grossen Einflüsse dieses Zeitgeschehens.
Der englische Landhandel
Der Landhandel war naturverbunden und trug unversteifte, leichtere, bequemere Kleidung ohne Reifröcke und ohne Watteaufalten. Der englische Hof orientierte sich indes an Frankreich und war hingegen steif, schwerfällig und unbequem in seiner Kleidung.
Das Bürgertum
Ein Rock aus mehreren Unterröcken, Schürze bis zur Brust waren Kennzeichnend für die Mode des Bürgertums. Die Casaquin, eine Knielange Jacke mit Dekolleté bedecktem Fichu (Brusttuch) und einem Häubchen.
Das Casaquin stellt ein kurzes Hausgewand für Männer dar, eine Art Hausjacke. Teil eines Negligés und bürgerliches Kleidungsstück. Später, im 18. Jhd. Für Frauen in Form einer Schoßjacke mit Watteaufalte die auch im 19. Jhd. erneut auftauchte und nicht von einem Caraco zu unterscheiden war.
Fichu
Das Fichu entspricht einem französischen Brust, bzw. Halstuch. Aus leichtem, meist kostbaren Material zum Bedecken der Schultern und dem Dekolleté. Die langen Tuchenden wurden häufig über dem Kleid hinten gebunden. Getragen bis ins 19. Jhd. Als Trompeuse in stark aufgebauschter oder als Mouchoir. Als Taschentuch in verkleinerter Form verwendet in den 1790er Jahren.

Bewegung der Sturm und Drangzeit (1765 – 85)
Die Sturm und Drangzeit wird auch gerne als Geniezeit beschrieben. Denn dort gab es viele junge Vertreter der deutschen Literatur. Bislang gültige Regeln literarischer Texte wurden in Frage gestellt, wurden gebrochen und eigene, der jungen Wilden neu aufgestellt, was zu einer regelrechten Mode wurde.
Das schöpferische und formal inhaltlich neue wurde Massstab von Dichtung. Die Genieästhetik mit individueller Leistung stand im Mittelpunkt der Zeit.
Auch in der Gesellschaft vollzog sich ein Paradigmenwechsel. Das Bürgertum wurde zunehmend größer und einflussreicher. Bildung für alle und die Technisierung waren revolutionär für Deutschland. Zu den jungen Vertretern dieser Zeit gehörten, Johann Gottfried Herder (Volkslieder, 1778), Gottfried August Bürger (Leonore, 1773), Johann Wolfgang Goethe (Götz von Berlichingen, 1773; Die Leiden des jungen Werthers (1774), Friedrich Maximilian Klinger (Sturm und Drang, 1776) und Friedrich Schiller (1759 – 1805) (Die Räuber, 1781), nach dem sogar Schiller-Kragen seinen Namen hat. Ein offen getragener, über den Kragen des Rocks bzw. der Jacke gelegter Hemdkragen wie ihn viele zeitgenössische Darstellungen zeigen. Später, Anfang 20. Jhd. Kam der Kragen erneut auf im Zuge des Zusammenschlusses der Wandervögel.

Der Schillerkragen ist ein offener, breiter, über dem Jackenkragen getragener Hemdkragen
Damenmode im Spätrokoko
Die Wirkung der Mode wurde männlicher, ein Moment der Wechselwirkung. Leuchtende Farben bei den Damen, wertvolle Stoffe und aufwändige Hüte wirkte dem entgegen. Redingotes, von der Herrenmode entlehnte Mäntel und Jäckchen, Calicos wurden jetzt Mode. Eng tailiert, die Schosslänge variierte nach Tagesmode.
Adelige Damen trugen auch Reitkleidung: eine Jacke wie das Justaucorps, weiter, bodenlanger Rock, Halsbinde „de Steinkerque“, Männerhemd, Dreispitz, dazu offenes üppiges Haar.

Abb Lady Worsley im Reitkostüm in Anlehnung an die Regimentsuniform ihres Mannes, 1755/56
Quelle: Commons Wikipedia
Cul de Paris
Nun kommen auch die Adelskreise weg vom Reifrock.
Mit dem Hochschieben der Watteaufalte am Manteau entstand am Po eine monströse Weite. Diese baute sich bis zur französischen Revolution immer weiter auf. Gleichzeitig verkürzten sich die Röcke bis über die Fußknöchel.
Hier manifestiert sich „Zurück zur Natur“ in der Frauenkleidung – Frauen gingen nun mit neuer praktischer Rocklänge spazieren und sollten sich auch bilden.
Der Modename dieser neuen Kreation, die verbindliche Tageskleidung wurde, war „Cul de Paris“ (frz. Po).
Der Cul de Paris wurde ausgepolstert oder von einem nur über dem Po getragenen kleinen Reifrock gestützt.

Quelle: „Cul de Paris“ von Goncourt: Women in the 18th century. Wikimedia Commons
1789 – 1799 Französische Revolution
Soziale Ordnung und Mode änderten sich fortan.
1800 – 1815 Empire
1815 – 1848 Biedermeier
1850 – Haute Couture entsteht
1860 – Die Silhouette
1900 Zeit des Individualismus
Die Mode macht es vor, die Psychologie folgte dem oder etwa umgekehrt?
Um die Jahrhundertwende ergaben sich viele Durchbrüche auf vielen Disziplinen. Anthroposophie, Einstein und die Relativitätstheorie, Picasso und Braque mit Kunst. Die Zeit des Jugenstil und der Architektur war Dominant für diese Zeit.
Allmählich arbeiteten sich Modemacher heraus und schufen sich mit besonderen Kreationen, Innovationen und Erfindungen einen Namen. Nachdem in der zweiten Hälfte des 19. Jhd. Wirtschaft und Volkswirtschaften ausdiskutiert und in Ordnungssysteme gebracht wurden, entstand auch eine erste Aufklärungsarbeit rund um die Psychologie, deren Vater Sigmund Freud genannt wird.
Für Frauen wie Männer ergaben sich zunehmend erhebliche Veränderungen. Freud brachte die Prüderie als ausschlaggebend für viele nachfolgende Psychische Krankheiten ins Spiel und brachte damit nicht nur viele Amtskollegen gegen sich auf, die Moral und Sitte der Gesellschaft wurde hinterfragt und das eine oder andere Tabu zum Wohle der Gesundheit gebrochen.
So waren Frauen in der Öffentlichkeit präsenter und übten Sport aus, reisten und waren durchaus berufstätig.
Anna Muthesius, Innenarchitektin und Modedesignerin, als auch der Künstler Gustav Klimt tragen das Reformkleid. Paul Poiret (1879 – 1944), Mariano Fortuny (1817 – 1979), Clarisse Couder (Ehefrau des Verlagseigetümers der Vogue, Vanity Fair als auch Condè Montrose Nast) oder auch Jeanne Paquin, Jacques Doucet und H.C. Doeuillet gelten als die ersten namhaften Modekreateure dieser Zeit.
1914 – 1918 Der erste Weltkrieg
1920er Jahre
Meilensteine dieser Zeit. 1919 – 1930 Weimarer Republik; 1919 Bauhaus in Weimar; James Joyce „Ulysses“; 1919 Einführung es Achtstundentages in Deutschland; 1923 Erste Berliner Rundfunksendung; 1924 Gershwin „Rhapsody in Blue“; 1925 F.S. Fitzgerald „The Great Gatsby“; 1927 Lindbergh fliegt über den Atlantik; 1928 Dreigroschenoper Berthold Brecht; 1929 Weltwirtschaftskrise
Nachkriegszeit (1918)
Nach dem ersten Weltkrieg waren viele Frauen ihre durch die Abwesenheit der Männer notwendig gewordene Selbständigkeit gewohnt und wollten sie nicht wieder aufgeben. Frauen arbeiteten nun auch im Büro, machten Sport, fuhren Auto, reisten und hatten Freund oder Freundin; zumindest in den großen Städten, den Metropolen, wurde auch die Sexualmoral lockerer.
Die Mode war Pendant zu all diesen Phänomenen. Sie führte die ästhetischen Tendenzen der Vorkriegszeit fort und entwickelte sie weiter. Die Neue Sachlichkeit in der Mode bedeutete für die Frauen, nun endgültig in der Moderne angekommen zu sein.

Neue Silhouette
Die neue Silhouette war schlicht und schlank.
Die Röcke wurden immer kürzer, bis sie nur noch die Knie bedeckten, denn die Frauen wollten sich ungehindert bewegen können. Bodenlange Röcke waren passé. Sie wurden im Folgenden allerdings wieder länger, später in den 1960er Jahren dann extrem kurz. Kleider waren gerade geschnitten und hingen lose am Körper.
Dennoch trug Frau darunter bei Bedarf Mieder aus modernen Materialien, um ihre Figur an die angesagte androgyne Linie anzupassen – der Busen sollte ja möglichst flach sein. Der kurze Bubikopf war modern, ebenso kurze, „männlich“ wirkende Kleider. Rauchen in der Öffentlichkeit und burschikose Selbstdarstellung waren angesagt.
Die 1920er waren das Jahrzehnt der „Flapper“ (engl.: jemand, der flattert).
Flapper waren junge Frauen, die Röcke und Haar provokant kurz trugen, Jazz hörten und sich selbstbewusst nicht länger an Benimmregeln hielten.
Sie erschienen ihren Zeitgenossen frech, denn sie schminkten sich, tranken hochprozentigen Alkohol und rauchten.
Louise Brooks,1928
Louise Brooks war Filmschauspielerin und Schriftstellerin. Sie war ein Star ihrer Zeit.
Quelle: Louise Brooks,1928, von Eugene Robert Richee; Wikimedia Commons

United States Library of Congress’s Prints and Photographs division
under the digital ID cph.3g05780, Wikipedia.org., Author Russell Patterson
„Where there’s smoke there’s fire“ by American artist Russell Patterson (1893-1977). Full-length illustration of a fashionably dressed flapper standing with one hand on her hip and a cigarette in the other hand. A stream of smoke from the cigarette forms a curving, twisting, decorative line. 1 drawing: India, red and brown inks, with watercolor on illustration board, 45.1 x 59.2 cm. (sheet). Exhibited at „American beauties: drawings from the golden age of illustration“, Swann Gallery, Library of Congress, 2002.
Ein modern gekleideter Flapper in den 1920ern, „Where there’s smoke there’s fire“ von Russell Patterson
Jugendkult
In den 1920er Jahren startete der Jugendkult. Sportliche junge Menschen waren Mode.
Sie orientierten sich an Herrenkleidung und brachten Funktion und Eleganz in die Damenmode. Modeschöpfer schufen daraus neues. Strickpullover und Trenchcoats wurden aus der Militärbekleidung übernommen.
Zur Mode gehörten in den 1920ern auch einteilige Kleider. Anfänglich formlos, dann enger später den Körper umfließend. Von Madeleine Vionnet stammt der Schräg- oder Diagonalschnitt mit eleganter Wirkung.
Die Taille ging etwas nach unterhalb der Hüfte, wo ein glockenrock oder zipfeliger Rock bis längstens zur Wade ging. Zipfel oder Taschentuchröcke galten als Kompromiss zwischen kurz und lang.
Mit Coco Chanel kam Jersey in Spiel. Ein weicher und einfach fallender Stoff. Kunstfasern kamen auf und Strickstoffe wurden modern. Bei Abendkleidung sieht man mehr nackte Haut, edle Materialien wie Gold- und Silbertamé, pailleten oder perlenbestickte leichte Seidenstoffe und Fransen beherrschen die Abendgarderobe.
Durch Konfektionierte Kleidungsstücke wird Mode nun kommerzieller und für alle sozialen Schichten erschwinglich. Die Damen im Büro konnte sich nun ebenfalls modischer kleiden. Auf diese Weise symbolisiert Mode Demokratie.
An Qualität und Verarbeitung gab es jedoch bereits Unterschiede. Jeanne Lanvin, Madeleine Vionnet und Coco Chanel waren Haute Couture die bis heute so unerschwinglich ist wie damals.
Mode orientierte sich in den 1920er Jahren auch zum ersten mal analog zu Kunst, Architektur und Design, blieb aber dennoch bevorzugt praktikabel und funktionell. Es war die Zeit des Bauhaus. Am Bauhaus-Stil erkennt man auch das Überleben des Designs, weil der Stil immer wieder neu erfunden und recycelt wird. Avantgardistische Künstlerinnen und Künstler beschäftigen sich mit der Mode dieser Zeit.
Sonia Delaunay bsw. entwarf Simultane Kleidung. Geometrische Silhouetten, dekorative Elemente, bedruckt, gestickt oder Appliziert.
Coco Chanel verkörpert die Modeerscheinung der 1920er Jahre wie kaum jemand anders. Für Coco Chanel war der Auftrag klar, sie musste Frauen Freiheit geben. Doch sah sie sich selbst nicht als Feministin. Gabrielle Chanel kam 1883 in Saumur im Westen Frankreichs in einer ärmlichen Familie zur Welt. Sie träumte von einer Karriere als Sängerin, trat in Provinzcafés auf und ließ sich von Liebhabern finanzieren. Einer davon ermöglichte ihr noch vor dem Ersten Weltkrieg ihr erstes, eigenes Geschäft als Hutmacherin in Paris.
Das war Chanels erster Karriereschritt in die Modewelt. Zu dieser Zeit waren die Hüte im Allgemeinen noch ausladend und opulent verziert. Chanels kleine, schlichte Hüte fielen dagegen auf, sie waren eine Sensation! Auch Chanels Privatkleidung war ähnlich schlicht – gerade Röcke, lange gegürtete Jacken in einfachen Farben und weiße Blusen waren die Grundelemente ihres persönlichen Stils.
Bald stellte sie Kleidung in diesem Stil auch für Damen der Gesellschaft her. Er war prägend für das nächste Jahrzehnt. In den 1920er Jahren entwickelte sie diesen Stil weiter. Sie wurde weltberühmt.
Das „kleine Schwarze“, schon 1926 entstanden, etablierte sich erst in den 1950ern zum Must-Have für jede Frau.
Nicht zuletzt durch Audrey Hepburn, die es in dem Film „Frühstück bei Tiffany´s“ trug.
Coco Chanel (1883 – 1971)
Gilbert Adrian (1903 – 1959)
Elsa Schiaparellig (1890 – 1973)
1930 – 1950
Die Silhouetten wurden eleganter, weicher, eine Knabenhaftigkeit und Sportlichkeit entstand bei der modischen Frau. Körpernah umspielend, unten oft weiter werdend, als Godetrock (engl. Godet, falsche Falte) eine auffällig häufige Rockform dieser Zeit. Frauen wirken dadurch schlanker und grösser.
Säume unterhalb des Knies, später dann zur Wadenmitte. Taille ging wieder Richtung Hüfte, und wird durch schmale Gürtel betont. So entstand das Bild langer Beine.
Oberteile wurden enger, Ärmel schmaler eingesetzt. Elastisches Mieder unterstützte eine schmal wirkende Silhouette.
Die Haare werden jetzt länger getragen, weich und gewellt. Dezentes Make-up mit natürlich wirkenden Farben. Schmale Gesichter und schmale Linien sind angesagt, dafür grosse Hüte. Marlene Dietrich und Greta Garbo sind Ikonen dieser Zeit. Das Prinzesskleid, durchgehend geschnitten, durch Längsnähte geformt, hochgeschlossen, am Abend mit dekolletè, war das Lieblingskleid der 1930er.
Der Schrägschnitt von Madeleine Vionnet verbreitete sich. Seidenjersey und Crepe de Chine wurden neben Kunstfasern beliebte Stoffe. Rock und Bluse wurden typisch, schmückende Boleros, vorne am Rand rund geschnitten, fantasievoll bestickt sind Markenzeichen von Elsa Schiaparelli.
Das Kostüm wurde beliebte und elegante Tagesmode: schmale, wadenlange Röcke, die zum Saum hin weiter wurden mit einer taillierten, oft gegürteten Jacke mit tief gezogenem Ausschnitt.
Daisy Fellowes in Schiaparelli-Jacke und ihrem berühmten Cartier „Tutti Frutti“ Halsschmuck, 1927, Foto von Cecil Beaton
Daisy Fellowes war prominent: Sie war Romanautorin und Dichterin, Mode-Ikone, erste Chefredakteurin des Modemagazins Harper’s Bazaar und reiche Erbin.

Ende der 1930er Jahre werden Rocksäume, kniebedeckend wieder schmaler und mit Gehfalte. Schultern werden durch Schnitte und Schulterpolster betont. Weibliche Mode wird androgyner.
Für Frauen gibts Schulterklappen, Revers und strenge Kragen, militant wirkend was sich für die Kriegszeit noch verstärken würde. Das Jahrzehnt der 1930er Jahre galt in Europa und den USA als die Hochzeit der Modeschöpfer.
Valentina, Elizabeth Hawes und Muriel King waren die Modschöpfenden der USA. Augusta Bernard, Louis Boulanger, Maggy Rouff und Elsa Schaparelli und Nina Ricci die Europäischen Modeikonen.
Madeleine Vionnet, Mm. Grès alias Alix Barton gelten als Innovative Modeschöpfende. Von Vionnet ist die Schnitttechnik des Diagonal oder Schrägschnitts umgesetzt. Mme. Griés entwickelte Zahlreiche Innovationen der Mode aus den Darstellungen griechischer Figuren und Vasen.
Viele Kleider der beiden Modeschöpferinnen, für die sie fließende Stoffe wie Seidenjersey, Seidencrepe oder Musellin verwendeten, plissiert oder im Schrägschnitt, musste man nach einem ausgeklügelten System drapieren, was, in angezogenem Zustand, zu ihrer lebendigen und immer wieder neuen Wirkung beitrug.
Die Kriegsjahre
Der Materialmangel nahm zu. Altagskleidung wurde kürzer, enger, strenger. Kleidung wurde rationiert.
England führte eine Kleidervorschrift ein, das Nützlichkeitsprinzip (engl. Utility scheme). Vorschriften in Faltenanzahl oder Ärmelweite wurden begrenzt um Material einzusparen.
Weibliche Improvisationstalente entwarfen Hüte aus allen möglichen Materialien, Turbane und die weiblichen Frisuren kamen ins Rampenlicht.
Plateausohlen führten zu selbstgemachten Schuhen weil sperriges Holz und Kork günstig zu bekommen waren.
Haute Couture ist offensichtlich Krisenresistent, den es hat auch Kriege überlebt.
Paris galt als Modehauptstadt, auch wenn Deutschland versuchte Einfluss geltend zu machen. Auch die Berliner Mode halt als bedeutender Wirtschaftsfaktor.
Dennoch holte sich, wer konnte – Mode aus Paris.
1950er Jahre mit neuem Look
Der New Look kam von Christian Dior, der 1947 die erste gleichnamige Kollektion auf den Laufsteg holte. Der wirtschaftliche Aufschwung und das Ansteigen des Lebensstandards wurden für die Bekleidungsindustrie eine gewaltige Entwicklung. Die exklusiven Ideen der Haute Couture wurden in tragbare Mode umgesetzt und den Bevölkerungsschichten zugänglich gemacht. Kleidung unterstrich die gesellschaftliche Position. Heute, wo es um Kriege und Konflikte zwischen Autokratie und Demokratie geht zeigt sich in dieser Zeit noch der deutliche Unterschied. Der Konsum lies sich durch preiswerte und pflegeleichte Synthesefasern anspornen. Die Herrenmode bliebt konventionell. Die Zeit der Damen in Sachen Mode schien die Schlagzahl wechselnder Designs zu erhöhen. Christian Dior brachte kommerzielle Buchstaben auf Silhouettenformen an und so kam es zu einer offiziellen Zuordnung von Designformen. Strick-, Cord-, Lederbekleidung aber auch Jeans waren unkomplizierte Kleidungsstücke für die jüngere Generation. Die von ihren Film- und Schlageridolen beeinflusst waren.
Die Wirtschaftswunderzeit
Weltweit wuchs die Wirtschaft. In manchen Staaten weniger stark, im übrigen Teil der Welt aber durchaus stark. Der Wohlstand explodierte förmlich, schien keine Grenzen zu kennen und lies nach und nach zügig die Depressionen des Krieges in Vergessenheit geraten und, wie man in den 1970er Jahren durch den Fernsehdreiteiler „Holocaust“ feststellen sollte, ganz ordentlich verdrängt hatte.
Es heisst, die Männer sorgten für die Umsetzung des Wohlstandes, durch Frauen und deren Kleidung wurde dies sichtbar und damit Statussymbol.
Zeit für den Rückzug ins Eigenheim und das heilsame Familienleben. Frauen trugen eng geschnürte Taillen, lange und weite Röcke, dazu Unterröcke und zeigten schmale Schultern.
1960
Ein Paradigmenwechsel in der Mode. Die Jugend gilt nicht mehr als das Ideale Abbild der Dame, wie bereits in den 1920er Jahren schon einmal. Für junge Menschen galt die so angeblich elegante und damenhafte Mode der 1950er Jahre als bieder, spießig und veraltet.
Mary Quant wollte, dass alle ihre kindliche Anmut behielten, anstatt „wie ihre eigenen Großmütter“ auszusehen. So entwarf sie seit Ende der 50er Jahre kurze Hängekleidchen, Trägerröcke, enge Pullover und den Minirock, den neben ihr auch André Courrèges erfunden haben will. Die Mode der Ikone Quant war für alle gedacht, nicht nur für Haute Couture. Durch sie wurde Mode jünger, demokratischer und internationaler.
Die Jugend wurde gesellschaftliches Leitbild, und weiter zum modischen Vorzeigeobjekt. Mode setzte sich damit auch schneller durch. Die Jugend will das Leben genießen und nicht nur für den Wohlstand arbeiten. Die Mode musste zeitgemäss sein. Sie muss bezahlbar sein und das Lebensgefühl widerspiegeln. Mode war nicht länger elitär sondern wurde zum Jugend- und Massenphänomen. Die Jungend zeigte sich unkonventionell, die Textilwirtschaft stellte sich darauf ein. Auch in den Medien und Werbung wurde die Jugend das Schlagwort. Jeans, Pullover und T-Shirt wurden Alltagskleidung. Für Teens gab es ausser den Pop-stars der Zeit keine andere Orientierungsquelle. Lange Haare waren bevorzugt.
Raumfahrt und abstrakte Kunst war für die Erwachsenen und einem leicht wachsenden Intellekt interessante Orientierung. Grelle Farben, neue Materialien Kunststoff oder Lackfolien kamen zum Einsatz. Die Jugend zeigte sich protestierend mit Antimoden gegenüber gesellschaftlichen und politischen Vorgängen. Eine nostalgisch verspielte Hippiemode richtete sich erstmalig deutlich gegen eine Leistungsgesellschaft. Ein bewusster Gammler-Loock stand konventionellem Gegenüber.
Kurze Hängekleidchen, einfacher und gerader Schnitt, bunt bedruckt mit geometrischen Mustern, meist synthetische Stoffe. Kennzeichnend waren die Befreiung von Zwängen und Tabus.
1970
In den 1970ern gab es zunächst keine neuen, auffälligen Silhouetten. Stattdessen, ein Merkmal waren die Vermischung verschiedener Stile.
Wie 1969 mit dem Summer of Love endete, mussten die 1970er starten. Der Hippiekultur gehört die Welt! Romantsich verspielte Gewänder, florales Design mit einem ordentlichen Schuss von drogen machte nicht nur die Realität sehr bunt. Der Protest galt dem Establishment! Fortan entwickelten sich Legere Lebensweisen, weniger Spießbürgertum, vielleicht etwas Überheblichkeit und einen lockeren Lebenswandel. Easy und Peace statt Macht und Dominanzgehabe.
Das sich das Hippitum global durchsetzen konnte lag allem voran auch an der globalen Entfaltung. Medien und Reisen wurden kommerzieller, erschwinglicher. Die Kleidung der Hippiebewegung wird Mode des Zeitgeistes und verliert zunächst den ursprünglichen Protestcharakter. Sie wird nostalgische Romantik der 1970er Jahre.
Der Romantiklook der 1960er Jahre entwickelte sich weiter und mit Dress-for-Succes-Stil begann der Stil der 1980er Jahre. Vielleicht ein Ausgleich zum Hippiekult, das Spießbürgertum, bei dem Kleiden für den Erfolg angesagt war.
Wer jetzt Jeans trägt der ist in jedem Fall modisch richtig. Sie gilt für alle sozialen Schichten. Kleiderordnungen mildern sich ab und verschwinden fast gänzlich. Antiautoritäre Lebenshaltung findet ihren Weg in die Mode.
Aus weiblicher Perspektive und im Zuge der Frauenbewegung ist männliche Mode Unterdrückungsinstrument zum Sexualobjekt.
Offensichtlich wechseln die Geschlechter erneut, mental die Rollen. Minirock und Stöckelschuhe sind Tabu, Flach und bequem, Lila Latzhosen stehen für asexuelles bewusstsein und drücken politisches und gesellschaftliches Interesse aus.
Für Männer reduziert sich der erotische Blick auf wenige weibliche Anitfeministinnen und der Rest findet möglicherweise im Kopfkino seinen Platz. Nach dem Motto – wäre schön gewesen, muss aber nicht sein.
Jeans, Pullover oder Bluse, ausgestellte Röcke aus Tweed oder sportlichem Material, ja keine Erotik aufkommen lassen, in der Taille gegürtet Hemdblusenkleider und körperverhüllende weite, romantische Kleidung. „Ich will so bleiben wie ich bin, war in den 1970er und 80ern ein gängiges Werbeformat. Man wollte sich selbst sein und das seit den 1970er Jahren, was die Authentizität in den Vordergrund stellte. Die Coordinates sind eine Basisgarderobe aus passenden Einzelteilen, die sich beliebig kombinieren liesen.
Flatterhemden, dünne Schals, weite Kleider, große Tücher sind Merkmale des Indienlooks. Rüschenblusen mit Stehkragen, Röcken mit Volants bilden den Oma-Look, der an die Stile des 19. Jhd. Erinnern würde. Gehäkeltes und Patchwork, zur Not auch gedruckt waren nicht nur der Renner, sie bildeten eine Nostalgiewelle ab. Yves Saint Laurent übernahm diesen Patchworkstil und den orientalischen Einfluss in die Haute Couture und transformierte beides in opulente Luxusgewänder.
Nostalgie und Sachlichkeit lebten in Coexistenz nebeneinander her. Heterogen bestimmte die Mode der Zeit.
1980 Das besondere Jahrzehnt
Ein eigener individueller Lebensstil, Tragegelegenheiten und -gewohnheiten in Beruf, Alltag und Freizeit bilden die Grundlage für eine sehr differenzierte Kleidermode. Das Modebewusstsein in diesem Jahrzehnt ist durchaus gross. Die Kleidung zeigt gegenüber den 1970ern eine etwas gehobenere Lebensqualität. Anspruchsvollere Stoffe, aufwendige Verarbeitung, dekorative Details sowie eine grosse Formenvielfalt. Der Sakkoanzug ist bei den Herren beliebt. Nobel, Elegant, klassischer Schnitt und trotzdem wird es bequem sein. Die Materialien sind leicht, der Schnitt lässig, die Details sind aufwändig und funktionell und kennzeichnen die Legere Kleidung. Die aktive Selbstbewusste Frau ist klassisch und elegant eine Leitfigur. Von Frauen bevorzugt ist ein sportlicher und funktioneller Stil, was mit der aufkommenden sportlichen Revolution der achtziger Jahre zusammenhängen könnte. Die Mode ist aber auch sehr feminin und körperbetont, raffiniert, verführerisch und extravagant. Immer wieder Nostalgie wird mit modernem zusammen geführt. Starke Kontraste nicht nur in Farben sondern auch mit Silhouetten. Man denke nur an die Schulterpolster welche die eigenen Formen sprengen bis hin zu enganliegend und teils transparenter Leginart. Rocklängen gehen von Knöchel bis Kniekurz, vereinzelt ist der Minirock im Gespräch. Orientierung in allem ist die selbstbewusste Frau. Sie darf und sie kann alles. Die Jugend orientiert sich gerne am Punk der 1970er, Löcher und Fetzen sind In, und trotzdem gibt man sich gepflegt nach aussen hin.
Die Besonderheiten des Jahrzehnts
1980 wird John Lennon vor seinem Wohnhaus in News York City von Mark David Chapman ermordet. am 21. März wird ein Attentat auf den texanischen Ölbaron die TV-Einschaltrekorde explodieren lassen, denn die Frage wird lauten, „Wer hat auf J.R. Ewing geschossen?“ – natürlich, es handelt sich um die inzwischen gewordene Kultserie Dallas. Möglicherweise meint der moderne Zeitgeist diese als die goldenen Jahre der USA wenn man davon spricht wie mittels Intrigen und Machtgelüste versucht wird wieder zurück in diese Zeit zu kehren.
Auch in den USA bricht der Mount St. Helens im Bundestaat Washington aus. Der Ausbruch gilt als der tödlichste Vulkanausbruch in der Geschichte der USA.
Über den CO2-Gehalt in der Atmosphäre muss man sich noch keine Gedanken machen, vielleicht einmal in ferner Zukunft. So die Meinung der diskutierenden, nachdem jüngste wissenschaftliche Erkenntnis zum Tagesgespräch in Büros und Dinnerpartys wurden. Eine globale Erwärmung zu Abstrakt und für die Politik mit unterster Priorität.
Die Entdeckung eines wachsenden Ozonlochs über dem Südpol nahm hier deutlich mehr Raum ein. Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) die aus Kühlschränken, Spraydosen entweichen sollen die Ursache gewesen sein.
Das Virus GRID (Gay-Related Immune Deficiency) war bislang nur in Afrika ausgebrochen. Der Ausbruch in New York City, Los Angeles, San Francisco und London war für den US-Präsidenten Reagan kein Thema für die Öffentlichkeit.
Grossbritanniern gibt ein Faltblatt anlässlich der Aufrüstung zwischen USA und Sowjetunion heraus, mit dem Titel Protect and Survive.
Das Spiel Pac-Man entsteht in Japan. Ein Vielfrass mampft alles auf was auf dem Weg ist.
New Romantics wurde in einem kleinen Club namens Blitz geboren. Eine Post-Punk-Bewegung mit Androgynem Styling und Synthiesound wird popkulturelle Ästhetik-Kennzeichen des Jahrzehnts.
Young Urban Professionals, genannt „Yuppies“, weite Anzüge, protzige Fahrzeuge, haben grosshunger nach Geld der sich durch die jahrelange Austerität (Disziplin, Entbehrung, Sparsamkeit) nach der schlimmsten Rezession seit der Weltwirtschaftskrise eingestellt hat.
Von den Armen wurde Stillhalten und Drecksarbeit erwartet. Ein Wohlstandsgefälle schürte soziale Spannungen und ein kreatives Feuer (Not macht erfinderisch).
1980
Die Kunst, insbesondere mit textbasierten Arbeiten von Barbara Kruger und Jenny Holzer, entpuppt sich als wirksame Form des Aktivismus. Extravagante Möbel der Memphis Group, die in Mailand von Ettore Sottsass gegründet wurde, verkörpert „Nichts ist unmöglich-Attitüde“ verkörpert.
Ettore Sottsass Entwirft am Firmensitz der Memphis Group in Mailand ein Möbelkollektiv das man unter dem Begriff der Post-moderne zusammenfasst. In Tassen und Uhren finden sich Akzente aus dem Art Deco, Bauhaus oder Spuren indogener und altägyptischer Kulturen.
Der verwendete Materialaufwand entstand aus industrieller Herstellungstechnik. Alles wurde eingesetzt, Holz, Kunststoff, Keramik, Metall, Glas. Alles in Kombination an einem Produkt. Die Architekten Frank Gehry, Rem Koolhaas und Ricardo Bofill übernahmen diese Ästhetik und propagierten auf der Biennale in Venedig ihre Entwürfe unter dem Motto:
„The Presence of the Past, Die Gegenwart der Vergangenheit“. Ein postmoderner Ideenrausch, ein Zusammenspiel aus zusammengeklaubtem und aus jeder zeit.
1981
Papst Johannes Paul II. Wird in Rom von Mehmet Ali Agca angeschossen. Am 13. Mai gibt Papst Johannes Paul II. eine Audienz auf dem Petersplatz in Rom. 20.000 Gläubige warten auf ihn und werden damit auch Augenzeuge als Mehmet Ali Agca auf den Papst schießt. Der Papst erholt sich, ein römisches Gericht verurteilt den der rechtsextremen türkischen Terrorszene zugeordneten Attentäter.
In Berlin eröffnet am 10. Februar die Ausstellung „Kunstschätze aus China, 5000 v. Chr. bis 900 n. Chr.“ Die Wanderaustellung die weiter in Dänemark und der Schweiz stattfinden wird, zeigt auch archäologische Funde aus dem ägyptischen Grab des Pharaos Tutanchamun.
Am 30. März, Ronald Reagan ist neu gewählt und entgeht knapp dem Tod nach den Schüssen in den linken Lungenflügel des 25 Jährigen John Hinckley Jr. aus Colorado. George Bush, zwischenzeitlich Vizepräsident leitet die Geschäfte derweil weiter. Präsident Anwar as-Sadat stirbt während dessen in Kairo in einem Kugelhagel von Verschwörern.
Das Recycelte Raumschiff Columbia der NASA startet erfolgreich in die Erdumlaufbahn. Am 12. April startet die wiederverwendbare Raumfähre Columbia zu einem bemannten Raumflug. Das grösste TV-Spektakel ist aber nicht der Start, sondern die Landung des „Space Shuttle“. George Lucas bringt „Krieg der Sterne“ erneut in die Kinos. Die „Jäger des verlorenen Schatzes“ von Steven Spielberg findet ein breites Publikum und Mario, ein verpixelter Klempner hat seinen ersten Auftritt in Donkey Kong.
Charles und Diana heiraten am 29. Juli in Grossbritannien. Die Hochzeit gilt als die Hochzeit des Jahrzehnts. Prinz Charles, 32 Jahre Jung und Lady Diana Spencer, 19 Jährig heiraten vor 750 Millionen Menschen die weltweit an den TV-Geräten hängen. Am 16. August startet die Ausstellung „Preussen – Versuch einer Bilanz“ in Berlin. Bilder und Gegenstände aus mehreren Jahrhunderten Preußischer Geschichte werden gezeigt und sollen dazu beitragen die Geschichten, auch rund um den Preussenkönig Friedrich II. alias „Alter Fritz“ aufzuarbeiten.
Ein Urteil des Bundesgerichts in Kassel macht Hoffnung auf die Gleichheit von Löhnen. Angestelltinnen eines Gelsenkirchener Fotolabors hatten geklagt, und Recht bekommen. Allerdings bekräftigt das Gericht, das es sich bei dem Urteil nicht um ein Grundsatzurteil handelt.
Südlich von London eskaliert ein Rassenkonflikt Polizei und örtlichen Gemeinschaften. Dem gingen jahrelange sanktionierte Schikanen gegen örtliche Gemeinschaften durch die Polizei voraus. Keimzelle könnte das stümperhafte vorgehen der Polizei nach dem Tod des jungen schwarzen Michael Bailey, der bei einer Messerstecherei ums Leben kam gewesen sein.
Das 21. Jahrhundert und die Postmoderne
Während die Siebziger die eigene Authentizität zum Ausdruck bringen wollte, etwas das in erste Linie von sich selbst ausgeht, war es in den Achziger Jahren eher das äussere Erscheinungsbild das zeigen sollte, wie erfolgreich man sei. Bekleidung die den Erfolg symbolisiert.
In den 1970ern war Selbstgestaltung und Selbstverwirklichung das Zentrum des Egos. Körperkult, Bodybuilding und Aerobic. Es gab viele Bereiche durch die man zeigen konnte wie erfolgreich man war und damit auch Chancen bot.
Die Mode der 1980er zeigte schon eine Selbstverständlichkeit der starken Frauen. Die Powerfrau war die Ikone der 80er Jahre. Friedensbewegungen und Bürgerinitiativen sind Ausdruck einer anfänglichen Selbstbestimmung, genauso wie dadurch das bürgerliche Selbstbewusstsein zum Ausdruck kommen konnte. Frauen sind interessanterweise immer Ausdruck von Wachstum und Wohlstand.
Frauenbewegungen waren immer eine Art Seismograf für die Entwicklung von Volkswirtschaften. Vielmehr ein Zeichen durchbrechendem Wohlstandes, die aber auch immer ihren Tribut zeigten. Solche Entwicklungen zeigten sich schon mit dem Beginn der Industriellen Revolution, so auch in den 1920er Jahren, nach dem ersten Weltkrieg.
Quellen
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(https://www.nhm.at/forschung/praehistorie/forschungen/venus-forschung)
Grömer, Karina; Hrsg. Naturhistorisches Museum Wien,
Prähistorische Textilkunst in Mitteleuropa
Geschichte des Handwerkes und Kleidung vor den Römern
Mit Beiträgen von Regina Hofmann-de Keijzer zum Thema Färben und
Helga Rösel-Mautendorfer zum Thema Nähen, Verlag Naturhistorisches Museum Wien 2010
(PDF, https://verlag.nhm-wien.ac.at/buecher/Textilkunst_D.pdf , abgerufen, 31. Juli 2025)
Scherz, Lisa; Mythos und Mythologie, Philosophische Betrachtungen und Konzeptionen für den Philosophieunterricht; Institut für Philosophie, Universität Graz, Diplomarbeit, Magistra, 2018
(PDF-Format, https://unipub.uni-graz.at/obvugrhs/content/titleinfo/3140273/full.pdf, abgerufen 31. Juli 2025)
Fachwissen Textileinzelhandel, Europa Verlag, 6. Auflage, Bundesverband Textileinzelhandel, 2013
Chronik 1977 – 1983, Von Camp David bis zur Friedensbewegung, Deutscher Bücherbund, 1984
Frey, Christiane; Hebekus, Uwe; Martyn, David; Säkularisierung Grundlagentexte zur Theoriegeschichte, 2010, Suhrkamp Taschenbuch
Edwards-Dujardin, Hayley; In Mode – Zeitlose Kleidungsstücke, ikonische Designs, kultige Styles, Das Kompendium, Prestel Verlag, 2025
Junker, Reinhard; Scherer, Siegfried; Evolution – Ein kritisches Lehrbuch, Weyel Biologie, 2013
Wisniewski, Claudia; Wörterbuch des Kostüms und der Mode, Reclam Sachbuch 2010
Schiele & Schön; Textil und Mode, Praxiswörterbuch Langenscheidt, 2020
Lehnert, Getrud; Mode – Theorie, Geschichte und Ästhetik einer kulturellen Praxis, 2011, Transcript Verlag;
Die Bibel als Kulturgut erschließen, Würzburg, 2025
(http://de.gate-communications.com/die-bibel-als-kulturgut-erschliessen/)
Vom wandern zur Sesshaftwerdung, Leipzig, 2025,
(http://de.gate-communications.com/vom-wandern-zur-sesshaftwerdung/)
Idee vom personalen Gott „Ei“ könnte vom Sinai stammen, Bonn, 2024
(http://de.gate-communications.com/idee-vom-personalen-gott-el-koennte-vom-sinai-stammen/)
Auf den Spuren der Sesshaftwerdung des Menschen, 2021 (abgerufen 31. Juli 2025)
(https://www.oeaw.ac.at/news/auf-den-spuren-der-sesshaftwerdung-des-menschen)
Es war einmal, 2025;
(http://de.gate-communications.com/es-war-einmal/)
Seit wann tragen Menschen Kleidung? (abgerufen, 13. Juli 2025)
(https://nationalgeographic.de/geschichte-und-kultur/2024/10/seit-wann-tragen-menschen-kleidung/)
Die Mode der Eiszeit – Kleidung vor 300.000 Jahren (abgerufen, 13. Juli 2025)
(https://www.miss-jones.de/2023/05/12/die-mode-der-eiszeit-kleidung-vor-300-000-jahren/)
Mensch trug erste Kleider schon vor 170.000 Jahren (abgerufen, 13. Juli 2025)
(https://www.scinexx.de/news/geowissen/mensch-trug-erste-kleider-schon-vor-170-000-jahren/)
Steinzeit-Kleidung: Welche Kleidung trugen Neandertaler & Co in der Steinzeit (abgerufen 15. Juli 2025)
(https://sciodoo.de/kleidung-steinzeit/)

