Zum Bild: Das „Ich“ in der Gesellschaft ist wie das Haus in einem Dorf dem „Es“ gegenüber. Als Mensch, Strukturiert, mit einer inneren Ordnung und Unordnung bin ich kommunikatives Medium, wie ein jedes anderes. Aufnahme, 1975, Kaltern, Südtirol
Was genau ist Kommunikation?
Erfahrungsgemäs wird in der Regel eine Form technischer Art erwartet. Dem komme ich nach.
Eine technisch formale Beschreibung von Kommunikation wäre.…
technisch
Kommunikation ist eine Übertragung, Tausch von Nachrichten zwischen Sender, Quelle und Empfänger, Senke.
Nachrichten müssen in eine Signalfolge umgewandelt werden. Das gilt in sehr vielen Fällen für die elektronische Übertragung, in der Regel dennoch auch für Menschen oder Objektübertragungen. Einer der Pioniere für die Sinnzusammensetzung, Zeichenfolgen der Sprache war Ferdinand de Saussure (1857 – 1913). Signale sind physikalische Größen. Optisch, elektrisch, elektromagnetisch, Schall, akustisch oder taktil.
Kommunikation ist damit zwischen Quelle und Senke um den Übertragungskanal als auch Codierung und Dekodierung erweitert.
In gewisser Weise kann man oder muss man sagen, dass bevor kommuniziert werden kann, Information aufzubereiten sind. Bevor ich wirklich so sprechen kann, das mich jemandes versteht, muss ein gewisser Grad an Ordnung durchlaufen worden sein. Demnach hier auch eine Beschreibung was Information ist.
Information
Information ist eine Menge von Daten, die einen bestimmten Organisationsgrad und damit einen Wert für einen Nutzer hat. Information ist eine Ressource mit wachsender Bedeutung. Eine Ressource hat den Wert in der Nutzung und ist damit Teil eines ökonomischen Prozesses. Information ist immateriell und benötigt einen Träger auf dem diese „abgelegt“ werden können. Auch die Daten und Informationen im Gehirn von Menschen ist immaterieller Art. Compact Disc, Gehirn, Computer, all das sind Plätze, Räume zur Ablage. Darüber wie Daten im Gehirn abgelegt werden wird aktuell auch sehr aktiv geforscht (Vgl. Studie 2024, Autobiografisches Erinnern). Ein Speichermedium an sich wäre von geringem Wert. Erst durch den Informationsgehalt kommt der Sache entsprechende Bedeutung zu.
Informationen sind Daten, die einen Konzentrations- und Verbesserungsprozess durchlaufen haben. Information wird kommunikativ übertragen und hat in der Regel einen Zuwachs an Wissen zur Folge, womit der Hinweis zur Wechselwirkung zwischen zwei Objekten gegeben ist.
Informelles Wissen entsteht wenn Informationen einem Analyseprozess unterworfen sind. Nach Bewertung der Daten werden diese als produktives Wissen bezeichnet. Produktives Wissen setzt die Möglichkeit zur Entscheidungsfindung frei, bzw. stellt Entscheidung für zukünftiges Handeln bereit. Entscheidend wiederum ist der vorausgegangene Kontext.
Weil Information mit Daten in Beziehung gesetzt werden, wird ein Sinnzusammenhang erreicht. Auf diese Weise wird Wissen zur Handlungsoption und wird damit zu einem ökonomischen Wert.
Daten sind Träger von Informationen. Damit beschreiben Eigenschaften, Merkmale von Objekten, Personen, Sachverhalten, Vorgängen aus der Realen Welt und Beziehungen zwischen ihnen.
Empfänger von Daten die mit Bedeutungen versehen sind und damit in einen Handlungskontext passen, werden damit zur Information.
Diese Form der Information führt zur Kenntnis über Sachverhalte, Vorgänge, Objekte uw. Daten werden damit Grundlage zur Beschreibung eines Realitätsausschnittes.
Kommunikation
Kommunikation ist zwangsläufig ein sehr umfangreiches und sehr komplexes Thema. In dieser Darstellung lege ich den Schwerpunkt in die Tendenz zur vestimentären Kommunikation, bei der die Kleidung eines Menschen eine grosse bedeutende Rolle spielt. Was bedeutet, der Anfang bewegt sich zwischen der Bewegung von Menschen, über den Ausdrucksgehalt und Wirkung von Kleidung, über die Sozialisierung bis hin zur innenliegenden Motivation und der Herausbildung als Individuen. Die Grundlagen dazu beider Kleidung habe ich unter der Rubrik Mode, hier steht eher die verbale Kommunikation im Vordergrund.
Auch hier, zwangsläufig als eine Form der hybriden Lebensweise zwischen Mensch und Technologie als auch ein Gegenüber zwischen Mensch und Künstlicher Intelligenz.
Wie eingangs beschrieben, unter Kommunikation versteht man die Verständigung untereinander, oder Übermittlung von Informationen und Signalen. Aus dem Lateinischen abgeleitet bedeutet Kommunikation Gemeinsamkeit oder Mitteilung.
Nachfolgend ein Auszug aus Loriot, das Ei. Ein Darstellung grandiosen Gesprächsverlaufs der alles aufzeigt was ein Gespräch hat, das in Folge Konfliktmunition für ein halbes Leben produziert.
Ob man Zugang zu den eigenen inneren Motiven hat oder nicht, die Quelle, das Motiv wie eine Botschaft sinngemäss vermittelt wird ist auch das was beim Empfänger so ankommt. Sätze wie, „Das war nicht so gemeint oder so zu verstehen, sondern…“ sind nahezu überflüssig, weil man letztlich doch genau das meint was man versendet hat. In der Praxis ist das natürlich anders.
Zum einen ist der Kontext massgeblich aus dem ich komme, zum anderen ist massgeblich auf welchen Kontext ich treffe.
Mögliche Störfaktoren in einer Informtionskette könnten sein
– Gesagt ist (nicht) gleich gehört
– Gehört ist (nicht) gleich verstanden
– Verstanden ist (nicht) gleich einverstanden
– Einverstanden ist (nicht) gleich gewusst, wie zu handeln
– Gewusst, wie zu handeln ist (nicht) gleich entsprechend aktiv zu werden
Aus der Einfachheit des Lebens entsteht eine Tiefe und Differenziertheit. Wir tauchen im Verlauf der Zeit, der Evolution in immer weitere Tiefen und Höhen vor. Und mit jedem weiteren dieser Verläufe geht eine Ressourceneffizienz einher (Theorie kommunikativen Handeln, Habermass, Jürgen). Und das wiederum bedeutet das man zunehmend auf mehr Kommunikation untereinander zurückgreifen muss, will man nicht in Konfliktreiche Situationen kommen.
Mit technologischen Hilfsmitteln vertieft sich das ganze um ein weitere maß. Wenn ich heute mit einer anderen Person über Smartphone oder Desktop kommuniziere, so sehe ich keine virtuellen Botschaften mehr. Die Kommunikation ist eine andere, das Konfliktpotenzial ist in dem Masse angewachsen. Dem muss durch zusätzliche oder anderweitige Kommunikation entgegengewirkt werden.
Wahrnehmung
Nach dem die technische Beschreibung einer Kommunikation dargestellt ist, will ich auch hier nach und nach in die jeweiligen tieferen Verständnisse und Möglichkeiten übergehen.
Kippbilder zeigen, das man Dinge aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten kann. Wichtig ist dabei mitunter die Sozialisierung. Die Art und weise wie ich aufgewachsen bin, was mich ausmacht, was ich gelernt habe, was mich interessiert, wohin meine Energie sich überträgt und Umwandelt.
Typisch und bekanntes Kippbild:
Meine Frau und meine Schwiegermutter von William Ely Hill

Interkulturelle Kommunikation soll an dieser Stelle ebenfalls kurz angesprochen sein und wird an einem anderen Ort noch etwas vertieft.
Ethnologen, Anthropologen und Sprachwissenschaftler liefern besonders viele Beispiele, die die unterschiedlichen Wahrnehmungsprozesse im Vergleich verschiedener Kulturen veranschaulichen.
Je wichtiger ein Bereich für den Lebensalltag der Menschen einer Kultur ist, umso feiner wird er sprachlich ausdifferenziert.
Während in Norddeutschland lebende Menschen des Flachlandes dem Schnee nicht viel Bedeutung zumessen, verhält sich das im Alpenraum ganz anders. Betrachtet man nur die Perspektive der Bergrettung und Meteorologie, dann ist massgeblich wie die Beschaffenheit der vielen unterschiedlichen Schneearten zu welchen Zeitpunkten sein wird. Man schaut sich die Dinge wesentlich differenzierter an.
Die Aivilik, ein Eskimovolk, welches zwölf verschiedene Begriffe zu Wind kennt, wird mit diesen Begriffen über den Wind anders denken und sprechen als Menschen die dem Wind nur wenig ausgesetzt sind. Die Inuit kennen ca. 100 verschiedene Bezeichnungen für weiß im Zusammenhang mit Schnee und Eis. Das Schwarz der Nacht hat für Navaho-Indianer eine andere Bedeutung als für die schwarze Farbe von Objekten. Chinesische Frauen kleiden sich bei der Hochzeit in rot und grün, in Europa in weiss. In Japan steht weiß sogar für Trauer.
Soziale Herkunft und damit auch kulturelle Aspekte sind der verlängerte Arm von interkultureller Wahrnehmung und damit Kommunikation.
Begriffe im Sinne vom Amig, also Mehrdeutige Begriffe benötigen einen Nationenübergreifenden Gedanken um unnötige Konflikte zu meiden. Auch zwischen den Kulturen in einem Land, zwischen verschiedenen Interessengruppen innerhalb einer Kultivierung wie bsw. unterschiedliche Berufsbilder können Begriffe ganz unterschiedliche Bedeutungen haben und liefern damit ein erhebliches Konfliktpotenzial in Missverständnissen. Ein Blatt ist für einen Menschen mit botanischem Interesse weitanders als für einen Kartenspieler.
Unterschiedliche Sprachen beinhalten unterschiedliche Bezugssysteme, Erfahrungen, Gefühle und Erwartungen.
Paul Watzlawick ist einer der vielleicht am häufigsten zitierten Kommunikationspsychologen und gilt als der moderne Begründer der Kommunikationstheorie. Zusammen mit Janet H. Beavin und Don D. Jackson entwickelte er einen systemtheoretischen Ansatz zur Entschlüsselung der Kommunikation.
Im folgt Friedemann Schulz von Thun mit dem Nachrichtenquadrat. Beide sind in ihren wesentlichen Grundzügen nachfolgen vorgestellt.
Watzlawick riskiert den Versuch eine Nachricht von Sender zu Empfänger aufgegliedert in einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt ausdifferenziert darzustellen. Bisher ist noch nicht bekannt, ob die von mir später dargestellten Aspekte menschlicher Beziehung auf einem Unterschied zwischen männlichem Geschlecht und weiblichem Geschlecht eine Rolle spielen. Dazu nachfolgend mehr.
Wahrnehmen sei ein aktiver sozialer Prozess, wie Watzlawick und seine Mitautoren zu bedenken geben und das jeder Mensch seine eigene Wirklichkeit zu konstruieren hätte (Konstruktivismus).
Auf Störungen in der Kommunikation kommt man im Grunde eigentlich am ehesten bei Friedemann Schulz von Thun zu sprechen.
Kommunikationsmodell Paul Watzlawick
Wenn man auf die Entwicklungen der Kommunikation schaut, insbesondere durch Watzlawick, dann könnte man annehmen, die Entwicklung der Kommunikation erlebte zum Zeitpunkt ihrer Entstehung einen zentralen Meilenstein. Den durch die interkulturelle Kompetenz, womit ich noch auf das spätere Thema hinweise. Denn viele Begriffe haben in unterschiedlichen Nationen andere Bedeutungen, was Kommunikation und Konflikt gegenüber stellen.
Dreiteilung der Kommunikation
Watzlawick sieht eine Notwendigkeit in der Kommunikation darin diese in eine Informationstheorie, in Philosophie und in Psychologie aufzuteilen.
Syntax
Eine Syntax besteht aus Signale wie Kanälen, Codes und Kapazität der Kommunikation. Diese Syntax basiert auf der eingangs beschriebenen technischen Darstellung von Nachrichtenübertragung. Die Struktur sorgt dafür das eine Botschaft entsprechend richtig dargestellt ankommt.
Semantik
Die Semantik meint die Bedeutung der Kommunikation. Diese setzt eine Übereinkunft zwischen Sender und Empfänger voraus. Die Bedeutungsempfindung kommt der Philosophie ähnlich. Die Botschaft muss verstanden werden können.
Pragmatik
Pragmatisch ist die Botschaft dann, wenn das Verhalten durch die Kommunikation beeinflusst ist.
Regelkreissysteme
In den 1950er Jahren entstand der Wissenschaftszweig Kybernetik. Das brachte es mit sich das man auch in der Psychologie nicht mehr nur das einzelne Individuum sah, sondern, ohne sich in der Wechselwirkung bewusst zu sein, Beziehungen und Austausch innerhalb von Systemen zu verstehen. Informationen stehen nun in Relation zum Informationsaustausch. Jede Erfahrung und Wahrnehmung wird in Relation, in Beziehung zu etwas gesetzt.
Um Wahrnehmungen einordnen zu können sind Ordnungs- und Bezugssyteme erforderlich.
Wenn a auf b wirkt und b auf c, dann entspricht das einer linearen Abfolge von Ereignissen. Wirkt aber zusätzlich c auf a mit einer Rückmeldung wird das System zirkulär und entspricht einem Regelkreis. Eine Neuheit im Bezug auf die Kybernetik, weil sich auch dadurch der Kreis das System geschlossen hatte.
Jedes Verhalten bedingt und wirkt auf das Verhalten des anderen.
Redundanz
Die Redundanz beschreibt die Regelhaftigkeit einer Zeichenfolge. Im Sinne einer Anpassungsleistung speichern Menschen bestimmte Verhaltensweisen was die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten weiterer Verhaltensweisen erhöht. Watzlawick teilt die Kommunikation in die Bereiche Syntax, Semantik und Pragmatik. Man kann das Verhalten anderer verstehen, beeinflussen und voraussehen. Eine Verletzung von Regeln fällt im Grunde nicht auf.
Metakommunikation
Aktuell leben wir in einer Zeit die aufgrund ihres rasanten Wachstums immer auch dazu drängt Übersicht gewinnen zu wollen, reflektieren zu wollen, begreifen zu wollen, wie etwas ein- und zugeordnet werden kann.
Für die Kommunikation gilt hier dasselbe. Aus pragmatischer Sicht ist es hilfreich sich über das kommunizierte, den Abläufen und Regeln Bewusstsein zu verschaffen und diese ggfl. Zu korrigieren. Weiterhin hilft Metakommunikation aktuell sehr aktiv dabei Konflikte zu vermeiden.
In gewisser Weise hilft es, wie Daniel Shapiro, Konfliktforscher und Verhandlungswissenschaftler das beide Seiten sich über die eigene Position Klarheit verschaffen. Verhandelt man durch Gespräche, kann man sich in Aussagen über die ursprüngliche Position erneut Gedanken machen. Vor allem, wie man in den Axiomen noch sehen wird, weil man dazu neigt abzugleiten!
Metakommunikation beschreibt also die Kommunikation über der Kommunikation. Ein gewisser Nachteil wird bei den eigenen Ressourcen sichtbar. Denn eine Eigenbeobachtung kostet in der Regel viel Energie und Hirnschmalz!
Damit hat die Metakommunikation den Nachteil das dass eigentliche Medium, das beobachtet wird, auch zur Analyse über dasselbige verwendet wird.
Watzlawicks Gedanken dazu sind die, das man die Form dieser Beobachtung wie ein wechelseitiges Verhalten betrachtet, wie in einem Schachspiel. Wenn auf das Verhalten von a immer das Verhalten b oder c folgt, aber eben nie d oder e, und auf b folgt immer f oder g, kann man auf eine Metakommunikation schließen. Eine Verhaltenskette mit einer regelhaften Wechselbeziehung die nach Watzlawicks Auffassung nicht weiter erklärbar wird.
Wenn Systeme komplex werden, dann bietet es sich an nicht akribisch auf den Kern, auf die Beschaffenheit zu schauen, sondern wirtschaftlich denkend, Ressourcen sparend, die Wechselwirkung als Black Box zu betrachten. Das bedeutet, man betrachtet lediglich Input-Output. Man arbeitet mit Fakten die in die Black Box gehen und zieht aus der Schlussfolgerung des Ausgangs auf mögliche Mutmassungen von Verhaltensmustern.
Paul Watzlawick hat vor diesem Hintergrund fünf Axiome entwickelt.
Axiome nach Watzlawick
Zur kurzen Übersicht
1. Axiom „Man kann nicht nicht kommunizieren“
2. Axiom „Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt. Der Beziehungsaspekt bestimmt den Inhaltsaspekt und entspricht daher einer Metakommunikation.“
3. Axiom „Interpunktion von Ereignisfolgen“
4. Axiom „Menschliche Kommunikation bedient sich digitaler und analoger Modalitäten.“
5. Axiom „Zwischenmenschliche Kommunikationsabläufe sind entweder symmetrisch oder komplementär, je nachdem, ob die Beziehung zwischen den Partnern auf Gleichheit oder Unterschiedlichkeit beruht.“
Erstes Axiom: „Man kann nicht nicht kommunizieren“
Jede Art des Verhaltens von Menschen liefert mindestens nonverbale Signale. Das Spektrum was jemand denkt, denken könnte ist dabei freilich sehr umfangreich. Das Motiv des Schweigens hat eine gleiche Bandbreite und reicht von Erhöhung des Gegenübers im Sinn von erstaunt sein, bis hin zur maximalen Erniedrigung im Sinne die schlechtesten Gedanken weder offenbaren, noch ein Feedback darüber geben ob etwas angemessen sein könnte oder nicht.
Man kann die Sache auch etwas umgekehrt sehen und sagen „Die Sprache ist die Quelle der Mißverständnisse.“ wie einst der französische Dichter Saint-Exupéry gesagt haben solle. Es ist ja durchaus bekannt das Körpersignale aus Gesicht, Mikroexpression aber auch vom Körper selbst eine solche Komplexität aufweisen, das der Mensch diese nicht in der Form kontrollieren kann. Sprache hingegen hat schon vor dem Hintergrund der Vermeidungsstrategien erhebliches zu bieten. Aus biblischer Perspektive, die Zunge ist wie ein Schwert das Körper und Geist zu trennen weis.
Andererseits kann man von den Dingen natürlich so sprechen das jemand gerne zuhören möchte, wie Blaise Pascal sagte, „Beredsamkeit ist die Kunst, so von den Dingen zu sprechen, dass jemand gerne zuhört.“ Wann es also gut ist zu schweigen oder zu sprechen, das wird man auch situationsabhängig zu entscheiden haben.
Welche Bedeutung aber das aktive nicht kommunizieren hat, da hat sich Watzlawick relativ präzise ausgedrückt:
– Abweisung
– Annahme
– Entwertung
– Symptome vortäuschen um sich einer Kommunikation zu entziehen
Als Kommunikationsklippen bezeichnet und in Erweiterung zu den Ausführungen von Watzlawick gelten noch,
– Angst, sich selbst zu offenbaren (Schulz von Thun)
– Imponiergehabe, man betrachtet den oder die kommunikativ aktive Person aus dieser Position
– Fassadentechnik als Gegenteil des Imponiergehabes, man versucht sich hinter einer Fassade zu verbergen → Vortäuschungen
– Fehlende Sicherheit, Verunsicherung führen zu einem Mangel an kommunikation gegenüber der aktiv kommunizierenden Person.
Zweites Axiom: „Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt. Der Beziehungsaspekt bestimmt den Inhaltsaspekt und entspricht daher einer Metakommunikation.“
Für die Kommunikation benötigt der Mensch Daten für die Inhaltsebene. Wortwahl, Wortfolge, Satzbau. Die Beziehungsebene hat die Aufgabe diese Daten zu interpretieren. Jeder Mitteilung folgt daher neben dem Inhalt auch die Informationen wie der Sender sie vom Empfänger verstanden haben möchte.
An der Stelle ist es durchaus wichtig und hilfreich zu wissen das immer das Motiv des Senders versendet wird. Wenn man sich nicht im klaren über das eigene Motiv ist, dann hat man den inneren Zugang nicht und es wird sich als belanglos äussern, mit vielleicht fatalen Folgen für den oder die Empfängerin. Ist das Motiv klar, kann es durchaus sein das die empfangende Person die Information zwar anders versteht als gesendet wurde. Allerdings ist das Motiv auf Seiten des Senders klar gewesen. Der oder die Empfängerin hätte die Pflicht im Zweifel zunächst urteilsfrei zu bleiben und die tieferen Beweggründe zu hinterfragen.
Sofern nonverbale Signale (Kommunikationscodes wie Mimik, Gestik, Körperhaltung, Blickrichtung, Tonfall, Lautstärke, Intonation) mitgesendet werden wirken diese an der Stelle sehr hilfreich. Im Zeitalter technologischer Kommunikation ist hierbei sehr viel Konfliktpotenzial vorhanden.
All diese Anteile sind nach Watzlawick als Metakommunikation zu verstehen.
Mögliche Störungen
Uneinigkeit der Kommunikationspartner auf der Sach- und auf Beziehungsebene.
Mischformen können sein:
– Eine Störung überträgt sich von der Beziehungs- auf die Inhaltsebene.
– Gemeinsamkeiten auf der Inhaltsebene sind zwar gross, die Störung auf der Beziehungsebene ist aber noch vorhanden, trotzdem kooperiert man. So lange bis die Blockade gebrochen wird und es zum Abbruch der Kommunikation kommt. Typischerweise kennt man diese Haltung wenn jemand alles hinzunehmen scheint, aber man bereits an nonverbalen Signalen erkennen kann das eine Person die Kommunikation lediglich hinnimmt. Dabei baut sich Frust auf der irgendwann irgendwo zu entladen sein wird.
– Die Störung wird geklärt, erst danach wird das Gespräch fortgesetzt.
Störungen verlangen in der Regel viel Engagement um einen Dialog ordnungsgemäss zu Ende zu bringen. Feedback, Resonanz und Reflektion sind wichtige Bestandteile um Konflikte zu meiden.
Ein kleiner Exkurs
Aus der Biologie aber auch der Psychologie ist bekannt, das aus dem männlichen Geschlecht das Informative hervor geht, während sich bei weiblichen Geschlechtern die Sinnlichkeit in der Welt entwickelt. Verantwortlich für diese Entwicklungen sind die jeweiligen Hormone Östrogen und Testosteron (Vgl. et al Beck, Faszinierendes Gehirn, 2019). Aus diesen haben sich die Geschlechtsmerkmale und damit das jeweilige geschlechtsspezifische (Gehirn) Denken entwickelt (Vgl. Das Geschlecht des Körpers – Warum unsere Organe kein einfaches männlich oder weiblich kennen, 2025). Jedes Geschlecht und der Vollständigkeit halber damit im Kontinuum der Geschlechter (bedeutet alle Geschlechtsdifferenzierungen dazwischen), hat damit eine einzigartige Besonderheit.
Bis zum Gegenwärtigen Zeitpunkt ist aber nicht bekannt, ob grundlegend durch ein weibliches Geschlecht der Beziehungsaspekt kommuniziert, und durch das männliche Geschlecht der Inhaltsaspekt kommuniziert wird. Aber es scheint sehr naheliegend.
Drittes Axiom: „Interpunktion von Ereignisfolgen“
Das meint die Strukturierung der Wechselwirkung der Zeichensetzung. Die Interpunktion organisiert das Verhalten des Gesprächs. Der Gesprächsverlauf ist dabei in einem Ursache-Wirkungsverhältnis zu verstehen. Person A gibt eine Aktion vor, möglicherweise schon mit einer Erwartungshaltung. Person B reagiert entsprechend gegenläufig oder erwartungsgemäss.
In entsprechender Reaktion agiert Person A, wobei bereits das Gesprächsverhältnis vorgegeben ist.
Hier darf ich nochmals auf Loriot „Das Ei“ verweisen! Der Verlauf eines Gesprächs ist aber ebenso von möglichen Tagesformen Abhängig. Ereignisse können eigene Haltung oder Meinungen ins wanken bringen! (Vgl. Beziehungszufriedenheit schwankt im Verlauf weniger Tage und selbst während eines Tages deutlich, 2025)
Der Gesprächsverlauf ist nach Auffassung von Paul Watzlawick der Gefahr preisgegeben das ein Gesprächsverlauf verroht, was dieser der Tatsache zuordnet, das man im Gesprächsverlauf nicht in die Metaebene übergeht. Also dem ständigen reflektieren über den Dialog.
So bsw. gibt Person A eine Information, Person B nimmt diese mit Widerwillen zur Kenntnis.
Durch die fehlende Metakommunikation bricht die Interpunktion im Gesprächsverlauf aus der Sachebene in die Beziehungsebene ab. Die Gesprächspartner, Partnerinnen werden zu einander persönlich. Diesen Fall erkennt man sehr häufig im Plenum bei der Politik. In so mancher Nation entstehen sogar Handgreiflichkeiten, was im Grunde schwer zu verstehen ist! Den Inhalt der Politik ist es Themen auszudiskutieren die das Leben der Menschen in einem Staat organisieren sollen. Die Vorbildrolle der Politik ist in der Regel für Familie gedacht, weil die Politik aus diesem System ursprünglich entstanden ist. D.h., hier wird diskutiert und Meinungen müssen ausgehalten werden.
Ein Konflikt ist nahezu unvermeidbar. Watzlawick sieht das Problem nicht nur in der fehlenden Metakommunikation, sondern vor allem auch in den unterschiedlichen Wahrnehmungen von Gesprächs- und Verhaltensabläufen.
Daher ist die Interpunktion auch sehr stark in der Interkulturellen Diplomatie sehr problematisch und benötigt entsprechende sprachliche Kompetenz. Denn jede Kultur hat eine eigene Interpunktion.
Störungen
Störungspotenzial ist in der Sinneswahrnehmung zu finden. Während eines Gesprächsverlaufes muss flink entschieden werden welche Informationen relevant und welche unrelevant sind. Dabei sind nicht nur die Informationen als solches wichtig die wegzulassen und hinzuzufügen sind, sondern das Repertoire der informierenden Quellen bewerten Informationsgehalte durchaus unterschiedlich.
In der gegenwärtigen Zukunft wird davon auszugehen sein das es von Vorteil ist ein Verständnis dafür zu haben in welchem Narrativ man sich bewegt. Und wenn man ein Bewusstsein über das eigene Narrativ hat, also eine Gruppe gleichgesinnter Menschen, das man dann versteht wie man sich nach aussen zu kommunizieren habe.
Grundsätzlich muss man es als Vorteil bewerten, wenn beide Gesprächspartner bereit sind sich über ihre jeweiligen Positionen auszutauschen und für Klarheit zu sorgen.
Auch die Self-fulfilling Prophecy gilt hierbei als eine Störung. Jemand reagiert genauso wie ich es mir bereits gedacht hatte. Im Sinne einer Koinzidenz (Vgl. Lexikon/Koinzidenz) besteht dabei die Gefahr, das man den Partner unter dem Aspekt der Selbstprophezeihung versteht und auf diese weise entsprechend das Gespräch bereits lenkt, ohne das Bewusstsein beim Thema gehabt zu haben. Man handelt wie man sieht und lässt sich nicht auf die Wechselwirkung ein. Man ist festgefahren in der Haltung seiner Selbstprophezeihung. Im Lexikon habe ich dazu einen nachgestellten Verlauf aus Jürgen Habermass Werk „Theorie kommunikativen Handelns“ eingestellt. Die Dinge sind manchmal anders als sie scheinen. Im Grunde führt hierbei die Voreingenommenheit zum Hauptproblem.
Viertes Axiom: „Menschliche Kommunikation bedient sich digitaler und analoger Modalitäten.“
In der menschlichen Kommunikation wie in der Informationsübertragung werden Zeichen verschlüsselt und Signale weitergegeben. Bei Zeichensystemen wird zwischen digitalen und analogen Zeichen unterschieden. Digital meint, eine begrenzte Anzahl von Elementen, die verschieden kombiniert werden können. Analog meint in etwa die bildhaften Zeichen.
Das Wort Hund ist irgendwann der Bedeutung zugeordnet worden. Der Begriff „Hund“ an sich ist absolut Bedeutungslos. Ihm wird aber, im Sinne Gottlobs Frege (1809 – 1866) eine Bedeutung beigemessen, wodurch der Hund greifbar wird.
Die digitale menschliche Kommunikation ist eine abstrakte Sprache. Analoge Zeichen der menschlichen Kommunikation sind Abbildungen wie bsw. Gemälde, Zeichnungen, Fotografie oder Filme. Die analogen Kommunikationsformen sind für die Beziehungsebene von besonderer Bedeutung, weil ihre Wirkung viel unverschlüsselter und unmittelbarer an Sender und Empfänger ist. Mit einem Bild oder einer Filmsequenz lässt sich manchmal ein viel komplexerer Zusammenhang auf den Punkt bringen.
Störungen
Störungen des vierten Axioms sind bsw. Übersetzungen zwischen digitaler und analoger Kommunikation. Mimik und Gestik können mehrdeutig sein. Im Zweifel oder bei Konflikten bezieht man sich auf die eigene Sozialisierung und Menschenkenntnis und liegt damit manchmal auch falsch. Ein einfaches Beispiel das mir selbst zu Hauf passierte ist der gutgemeinte Gedanke des Freundes oder Ehepartners der seiner Holden einen Blumenstrauß schenkt. Kann man in Beziehungen machen, denkt man sich. Die Ehefrau oder Partnerin aber ist misstrauisch und vermutet eine Untreue des Partners, die noch bevorsteht oder bereits war.
Man sollte in Fällen wie denen zwischen analoger und digitaler Kommunikation immer in Erwägung ziehen, oder besser noch berücksichtigen. Bei allen weiteren Entwicklung ist immer die Rückbesinnung auf etwas ursprüngliches zu hinterfragen. Wenn ich mich nur noch hinter Smartphone und Computer verstecke, dann geht mir vielleicht die ursprüngliche Fähigkeit verloren Situationen richtig interpretieren zu können, Menschenkenntnis kann verrohen.
Wann immer der Strom ausfällt, ich sollte wissen wo die Kerze steht!
Kleiner Exkurs
Unter Durchsetzungsvermögen versteht man bis heute in etwa die Beschreibung nach Max Webers Machtdefinition. Dass man den eigenen Willen, notfalls auch gegen den Willen eines anderen Menschen durchsetzt. Diese Darstellung ist aus autokratischen Verhältnissen entnommen.
Wer heute etwas durchsetzen möchte, der muss sich auf den Ursprung der Symbolik zurückbesinnen. In der heutigen Zeit, das behaupte ich auch anhand von verschiedenen Beobachtungen, ist das ein lebensnotwendiger Vorgang. Ein Beispiel zeigt die Entstehung des Otto-Motors. Es gab vor über 100 Jahren die Situation das man sich nach der Entwicklung des Otto-Motors beim Fahrzeug hätte auch für einen Elektromotor entscheiden können. Damals waren die Umstände aber noch nicht entsprechend gegeben oder entwickelt. So verwarf man diese Idee und verfolgte die Ideologie des Otto-Motors weiter. In der aktuellen Zeit, das weis inzwischen ein Grossteil der Menschheit, hat der batteriebetriebene Elektromotor die Ökonomie geflutet. Die Idee war bereits damals geboren, man hat sich darauf zurückbesinnt, also einen historischen Fehler korrigiert, in dem man gedanklich zurück in diese Zeit ging!
Auf diese Weise konnte man den neuen Weg durchsetzen. Aber, die Besonderheit daran zeigt sich vor allem darin, das die Zeit erst heute bereit ist diese Entwicklung zu tragen. Denn die Menschen müssen die Notwendigkeit erkennen und diese Fahrzeuge auch kaufen wollen. Das ist eine ganz klare und deutliche Botschaft an den Unterschied zwischen Autokratie vs Demokratie. Autokratie ist nicht nachhaltig. Demokratie hingegen zukunftsträchtig.
Demnach wird eine Entscheidung dann an der Zeit sein, wenn sich an den Umständen erkennen lässt das eine Gesellschaft etwas, eine Meinung, eine Haltung mitträgt. Das macht die Sache durchaus leichter, zeigt aber vor allem eine Kontinuität mit dem zeitlichen Eintreten. Es gibt keinen besseren Moment!
Im anderen Fall gibt es natürlich die Situation etwas durchzusetzen, auch gegen einen potenziellen Willen.
Sofern der Erfahrungsschatz vorhanden ist das eine Sache wichtig ist und durchgesetzt werden muss. Da die Gegenreaktionen aber entsprechend zu erwarten sind, wird Erfahrung notwendig sein dem Team eine Form zu geben oder die Form zu stabilisieren das Menschen motiviert und bei der Sache bleiben.
Fünftes Axiom: „Zwischenmenschliche Kommunikationsabläufe sind entweder symmetrisch oder komplementär, je nachdem, ob die Beziehung zwischen den Partnern auf Gleichheit oder Unterschiedlichkeit beruht.“
In Untersuchungen hat man festgestellt, das im Verlauf einer Interaktion zwischen Gesprächspartnern die Partnerinnen und Partner gegenseitig verändern. Daraus sich dann auch eine bestimmte Beziehungsform entwickelt. Im Verlauf der Wechselwirkung stabilisiere sich diese Form dann zu einem festen Interaktionsmuster. Der renommierte Konfliktforscher Daniel Shapiro hat hierzu das Beispiel genannt das man Übertragender Weise auch in einem Verkaufsraum wiederfinden könnte (Vgl. Arbeitswerte als Kompass für erfolgreiche Unternehmenskultur, 2024). Die Art und Weise eines Klimas in einem Raum entspricht dem Umgang der Menschen die sich darin aufhalten. Konkreter müsste man auf den Fall der Verhandlungen eingehen von denen Shapiro hier spricht. Er sagt in seinem 2018 erschienen Werk „Verhandeln“ das man sich bei einer schon fast festgefahrenen Verhandlung einmal aus dem Raum bewegen sollte, um sozusagen aus der Wolke auszusteigen.
Der Grund ist einfach der, das Menschen nicht nur eine eigene Meinung oder Mächtigkeit mit in einen Raum, in einen Dialog bringen. Vielmehr verändert sich die Stimmung in Wechselwirkung der Menschen untereinander. Sein Einstieg zum Verständnis, das schon verschiedene Philosophen aus der Antike kannten belegt Shapiro hier mit einer Darstellung von Buddha. Shapiro sieht hier Sinngemäss beschrieben, hinter allem sichtbaren, das in irgendeiner Form in Bewegung gebracht wird, steht etwas göttliches.
„Der Grund, wenn der Mensch eine Illusion ist, die etwas tut um die Wirklichkeit zu beeinflussen, und nur das sichtbare mächtig ist, dann ergibt sich aus der Summe der Handlungen der Handelnde Geist. D.h. es wird etwas bewegt und verändert, aber im Grunde ist es ein Geist der über allem wirkt. Das der Mensch eine Illusion wäre wird dann vorstellbar wenn sich dieser als völlig unscheinbar zurück nimmt (Vgl. Shapiro, 2018, S. 135).“
Im Axiom von Watzlawick gibt es für diese Form seiner erwähnten Interaktionsmuster zwei Varianten. Die Interaktionspartner passen sich in den Verhaltensweisen einander an und wirken daher symmetrisch.
Die Interaktionspartner entwickeln sich gegenseitig ergänzend in ihren Verhaltensweisen, was dann komplementär wirkt.
Die symmetrische Interaktion beruht auf Gleichheit in den Beziehungen (Vgl. Wer zusammenarbeitet, bewegt sich eher synchron, 2025, Vgl. Hirnwellen in Harmonie – Wenn Neuronen im Gleichklang kommunizieren, 2025). Eine komplementäre Beziehung beinhalten zwei unterschiedliche Gesprächtspartnerinnen und Partner die sich durch die Unterschiedlichkeit ergänzend verhalten. Diese Beziehungstypen sind nicht als Wertigkeit im Sinne von besser oder schlechter zu verstehen, sondern zeigen die verschiedenen Entstehungsmuster beim Aufeinandertreffen unterschiedlicher Menschentypen. So etwas kann z.B. sehr wichtig und nützlich sein, wenn man sich ein Team im Verkauf zusammen stellt.
Man stelle sich vor es wird ein Wochenplan erstellt in dem verschiedene Verkäuferinnen und Verkäufer im Verkaufsraum eingeteilt werden, Kundinnen und Kunden zu bedienen. Es kann dabei sehr nützlich sein, das ein gruppenschwächeres Mitglied mit einem gruppenstärkeren Mitglied zusammenkommen und beide sich günstig ergänzen. Während ein anderes Gruppengefüge, zwei gleichwertig starke Persönlichkeiten harmonisch zusammenarbeiten. So bsw. führt die eine Person ein Kundengespräch, die andere ist frei, spielt der aktiv beratenden aber in die Hände in dem es Waren aufräumt oder unterstützend zur Hand geht und ein Produkt bringt das zuvor erwähnt wurde. Einen Gang ins Lager tut um ein paar Schuhe zu holen, während die aktiv beratende Verkäuferin die Kundschaft bei Laune hält.
Es wird schon wichtig sein in der Zukunft das man intensiver auf die Ressourcen blickt und daher auch darauf achte wie man welche Menschen zusammen tut die sich sinnhaft oder gegenseitig förderlich ergänzen.
Störungen
Störungen findet Paul Watzlawick darin das es bei symmetrischen Formen zu Eskalationen kommen kann, weil die Gleichwertigkeit unserem natürlichen Bedürfnis nach positiver Abgrenzung gegen andere widerspricht. Zur potenziellen Störungsbehebung muss man sich vielleicht die Darstellung von Erich Fromm zu Herzen nehmen.
Erich Fromm (1900 – 1980), Psychoanalytiker, Philosoph und Sozialpsychologe berichtet in „Die Kunst der Liebe“ das man einen Gedanken dauerhaft im Denken installieren sollte. Nämlich dem, bevor ich meinen Willen durchsetzen möchte, zu überprüfen wie haltbar mein Gedanken unter dem Blickwinkel eines Objektivismus zu verstehen sein kann.
Sinngemäß beschreibt Fromm: „Das Gegenteil von Narzissmus ist Objektivität; damit ist die Fähigkeit gemeint, Menschen und Dinge so zu sehen, wie sie sind, also objektiv, und in der Lage zu sein, dieses objektive Bild von einem Bild zu trennen, das durch die eigenen Wünsche und Ängste zustande kommt.“ (Vgl. Fromm, 2020, S. 157). Zwei Darstellungen geben dieser Darstellung ein nachvollziehbares Bild.
Zum einen, dass Menschen Ich-zentriert aufwachsen und ein Sinn darin besteht ein Ich größer, als die Gesellschaft werden zu lassen. Die andere Darstellung bezieht sich auf die biologisch/Psychologische Darstellung von Spitzer, die ich gleich noch zeigen darf.
Man ist immer auf Kompromisse angewiesen und tut sich daher gut, wenn man versucht eine Lösung zu finden die für beide Seite annehmbar ist. Fromm begründet das Problem darin, das ein Gedanke zunächst meist auf Selbstliebe beruht und wir als Menschen dazu neigen diesen um- oder gar durchsetzen zu wollen. Ich muss für den Moment dann innehalten und versuchen einen objektiven Blickwinkel einnehmen zu können. Denn auch ich will das man mich berücksichtigt und Lösungen für mich findet.
Untermauert wird Fromms Darstellung durch einen der bekanntesten Neurowissenschaftler, Manfred Spitzer. Spitzer ist neben Mediziner auch Philosoph und Psychologe und beschreibt aus psychologisch, biologischer Sichtweise sei der Mensch intern so eng vernetzt, das es wichtig sei einen Blick nach außen zu werfen, bevor man alles mit sich selbst und in sich selbst ausmachen würde. Wann immer ich also eine Idee oder einen Gedanken habe, die Lösung liegt immer darin diesen Gedanken aus objektiver Sicht zu betrachten und erst dann zu Entscheidungen zu gelangen. Das erschwert viele Probleme und löst Störungen solcher Art auf.
Die Störung der komplementären Form, um wieder zur Watzlawick zurückzukehren, dürfte allgegenwärtig bekannt sein. Ein gesellschaftlich kollektives Vermächtnis ist z.B. wenn die Mutter ihr jung-erwachsenes Kind wie ein Kleinkind behandelt. Das führt meist zu schwerwiegenden Ablehnungen gegen die Eltern, die Mutter. Häufig auch zu erkennen, wenn junge reife Erwachsene wie kleine Kinder behandelt, obwohl diese vielleicht genauso weit entwickelt sind wie jemand der etwas längere Zeit im Berufsleben steht. Die Lösung liegt darin, im Respekt vor der jeweiligen Sozialisierung miteinander umzugehen. Niemand weis, woher jemand kommt, was man erlebt hat oder wie man erlebtes verarbeitet oder damit umgegangen ist. Eine Gesellschaft benötigt im Hinblick auf unterschiedliche Sozialisierungen und auch zwischen den Generationen und in den Alterskohorten untereinander ein Höchstmaß an Toleranz. Auch und gerade in der heutigen Zeit wird so viel um den Erhalt der Demokratie geworben. Das aushalten können von Meinungen, sich in Belastbarkeit zeigen!
Eine weitere Störung ist für Watzlawick die Form einer Metakomplementarität. Es herrscht eine Art Pseudometrie, bei der der überlegenere Partner, dem anderen bewusst die Einnahme einer symmetrischen Position gestattet oder aufzwingt. Ein komplizierter Satz der meint, das man Alters und Erfahrungsunterschiede, bzw. ggfl. Positionsunterschiede berücksichtigen muss.
Das Verhalten wäre zwar symmetrisch, die Beziehung aber komplementär. So etwas erlebt man relativ häufig dann, wenn viel ältere Erwachsene einen jüngeren Menschen oder Kollegin, Kollege auf ihr Niveau erheben. Also Dinge verlangen die ein Mensch schon aufgrund des Alters und der Erfahrung nicht haben oder wissen kann. Nicht umsonst gibt es das Prinzip der Lebenszyklen, wonach man bestimmte Dinge nur in einem bestimmten Alter wissen oder haben kann. Wenn die Grenzen zwischen den Generationen verschwimmen, dann liegt häufig ein Prinzip vor, über das ich an anderer Stelle bereits beschrieben habe. Ein Tunneleffekt der aus bis heute noch viel zu wenig berücksichtigten „transgenerationalen Übertragungen“, oder kurz gesagt, Gefühlserbschaften stammt. Dabei ist das Bewusstsein von gedanklichen Grenzen durchschlagen.
Wenn eine Vorgesetzte, Vorgesetzter so tut, als hätte ich als MitarbeiterIn genauso viel Entscheidungsgewalt wie die Vorgesetzte entsteht ein solches Beziehungsdilemma. Dieses Paradoxon führt dann zu einem Double Bind-Moment die psychischen Störungen hervorrufen kann, wie Paul Watzlawick offensichtlich wusste.
Wie Kommunikation sich äussert
Eine sehr statische Beschreibung. Doch Kommunikation ist sicherlich mehr als das. Wenn Menschen mit mir sprechen, und die Informationen sind neu, vielleicht auch in neuer Atmosphäre, dann verstehe ich beim ersten mal oft nur die Hälfte. Der Grossteil meines Empfangs ist auf die Atmosphäre gelegt. Und das nicht ohne Grund. Einer der Gründe ist die Fähigkeit die Atmosphäre auf den Wahrheitsgehalt zu prüfen. Eine andere ist die, das mit zunehmendem Alter und Erfahrung mehr Umstände geprüft werden. Wer also ständig oder dauerhaft lernt, dessen Gedächtnis entwickelt sich krystalin und baut dabei strukturiert abrufbares Wissen auf. Während ein jüngeres Gedächtnis die Information aufnimmt und verwertet, fügt ein älteres Gedächtnis das neu erworbene Wissen in die Wissensstruktur ein (Vgl. Studie, Wer wenig an Merkfähigkeit verliert, gewinnt auch viel an Wissen, http://de.gate-communications.com/neurowissenschaft/wer-wenig-an-merkfaehigkeit-verliert-gewinnt-auch-viel-an-wissen/).
Weiterhin spielt die Informationstiefe eine bedeutende Rolle. Das Gehirn zeichnet sich dadurch aus das es in der Lage ist differenziert denken zu können. Auf der anderen Seite dadurch das es in die Tiefe gehen kann, was man an seiner Detailliertheit erkennen kann.
Ich musste, muss lernen mit dieser Form der Kommunikation klar zu kommen, weil Menschen nun mal unterschiedlich sind. Das Gehirn aber ist ein sehr sensibles Organ. Es kann unter Stress oxidieren was etwas über seine Anfälligkeit aussagen soll. Wo Menschen intolleranzen aufweisen, da entstehen bereits Krankheiten die es nicht gibt.
Meine Welt lebt von der Wiederholung zum geeigneten Zeitpunkt der zentralen Informationen von denen man mir berichtet hat. Wiederholung ist ein Gehirngerechter Zugang zum Wissenserwerb und so wie Informationen in das Gehirn kommen, so kommen sie durch Sprache, durch Kommunikation auch aus mir heraus. Kommen Informationen stockend rein, kommen sie stockend raus (Vgl. Studie 2024, Wie ist unser Gedächtnis verdrahtet…).
Man sieht in dieser Darstellung bereits den Ansatz dessen wie vielfältig die Vielfalt Individuum respektive Mensch ist. Wir sind noch weit davon entfernt aus den Denkmustern der Industriellen Revolution in die Individuelle Entwicklung überzugehen. Und solange gelten Menschen wie ich als Defizitär. Die gesellschaftliche Auffassung macht Menschen krankt. Und ich bin mir sicher, genau das ist in den meisten Fällen der Fall. So hat bereits Abraham Maslow in den 1950er Jahre davon gesprochen, es ist nur wenigen Menschen vorbehalten bei denen das Leben genauso verläuft wie es die Organe vorgegeben haben. Und diese werden daher aus gutem Grund meist auch heilsame Berufe erlernen. Auch, wie man später noch sehen wird, hat Erik Erikson einmal beschrieben, es sei nahezu undenkbar das Menschen völlig ohne Defizite heranwachsen könnten. Den Grund sah er darin, das die Organe im Wachstum so taktvoll sein müssten das es auffällig wäre wenn dies gelingen würde (Vgl. Nature-Publikation Mechanische Spannungen als Treiber der Evolution, 2025).
Menschen mit dunklerer oder hellerer Hautfarbe sind nicht krank, sie haben sich um ein vielfaches besser an die Umweltbedingungen angepasst wie der klassische Durchschnittsmensch. Doch die Gesellschaft reagiert mit der Darstellung, das alleine die Auffassung des einzelnen das Optimum ist wie man zu sein habe. Ein Problem der Charaktereigenschaft Toleranz!
(siehe dazu Entstehung des Rassismus, 2012, bpb, Arte).
Wie Information Einfluss nimmt
Um dem ganzen einen Rahmen zu geben, für den Mathematiker und Philosophen Norbert Wiener ist Information ein drittes Element neben Stoff und Energie, „Information is information not matter or Energy (Vgl. Wiener, 1948)
Der Informationstheoretiker Claude E. Shannon sagte einmal, das Information die Beseitigung von Ungewissheit ist. Etwas vorher nicht bekanntes wird nach der Zuführung der Information bekannt. (Vgl. Shannon, 1948). Shannon gilt mit „A Mathematical Theory of Communication“ das im Bell System Technical veröffentlicht wurde als Vater der Informationstheorie. Auf seiner Basis wurde diese neu als Wissenschaft ins Leben gerufen.
Das größte Kommunikationsnetz der Welt
Axel Beuther beschreibt in die Macht der Farben jene als das größte Kommunikationnetz der Welt. Und stell dir doch mal vor, die ganze Blumenpracht wäre in Graustufen angelegt, wie Medienproduzenten gerne sagen, abgesehen davon das es überhaupt eine Pflanzenvielfalt gäbe.
Und tatsächlich ist es dem Phänomen der Wechselwirkung zu verdanken das erst durch Farbenvielfalt der Natur die Fähigkeit des Auges erreicht wurde Farben sehen und unterscheiden zu können (Vgl.
Seit 123 Millionen Jahren blüht es auf der Erde, 2025). Unsere Farbrezeptoren, aus elektrotechnischer Sicht würde man sagen, zu den bisherigen Sensoren kamen jetzt weitere hinzu, die noch mehr Farben aufnehmen und zu selektieren in der Lage sind. So wurden sowohl im Auge des Menschen Sinnesrezeptoren herangereift als auch, im Sinne neuronaler Netzwerke neue Landkarten für die komplexe Fähigkeit des Farbsehens und seiner symbolischen Wirkfähigkeit interpretieren zu können, evolutionäre herangereift und haben sich entwickelt. Zu den renommiertesten Forschern dieser Landkarten und damit Vordenker für neuronale Netze gehört zweifelsohne der Mehrfach ausgezeichnete Neurowissenschaftler, Arzt, Philosoph und Psychologe der Ulmer Unikliniken Manfred Spitzer.
Und schon hier zeigt sich schnell, Kommunikation ist ein Austausch zwischen zwei Objekten. So koppelt Luhmann Macht an soziale Beziehungen und beschreibt, Macht ist der Zwischenraum zwischen zwei Objekten, die beide Objekte vollkommen umgibt (Vgl. Han, 2022, S. 18)
Nochmal zur Technik – codieren encodieren
Das codieren und encodieren, Quelle und Senke soll vor diesem Hintergrund Erweiterung finden.
Wie man der technisch formalen Beschreibung entnehmen kann, benötigt Kommunikation jemanden der Information gibt, und jemanden der Information nimmt. Damit man sich versteht ist der Kontext wesentlich und die Fähigkeit Botschaften zu verschlüsseln und zu entschlüsseln. Wie auch an anderen Stellen erwähnt gibt es zur Realität immer sehr enge Bezugsmengen. Und so gibt es durch den Kanal, über den Nachrichten und Informationen fließen auch Störungen, wie bsw. das Rauschen. Jede Weitergabe von Informationen ist mit Verlusten behaftet war ebenfalls eine Darstellung von Shannon. Auch die Aspekte von Informationübertragung gelten in der Übertragung zwischen Menschen als Verlustbehaftet. In ähnlicher Weise beschreibt dies auch Paul Watzlawick mit einer seiner Axiome in dem er klarstellt, schon nach kurzer Zeit fallen wir in Dialogen aus der Sachebene in die Beziehungsebene ab. Sehr häufig kann man auch den Effekt von Niklas Luhmann wahrnehmen. Oft werden nur Informationen weiter gegeben, die der Sichtweise dessen hilft, der sich davon aus seiner Perspektiven den größten Nutzen erhofft (Vgl. Studie 2022, Wenn Führungskräfte buckeln…).
Die ewige Suche nach der Trennung
Die Umwelt aus der ich entstehe ist das was mich als Mensch sozialisiert, aus der heraus ich Kultivierung finde. Jedoch gibt es den unterschied dessen was in mir evolutionär, biologisch angelegt ist, und dem, was mich hier her, in diesen Zeitgeist geführt hat.
Viele Menschen leben seit Jahrhunderten am selben Fleck, andere sind durch die Generationen auch räumlich gewandert.
Der Antrieb dazu ist der staendigen Völkerwanderung, der natürlichen Fluktuation, auch Fluchtbewegung geschuldet. Sich zu bewegen ist daher auch evolutionär angelegt.
Generell ist der gesuchte und der gewählte Platz ein Ergebnis der Anpassungsfähig des Menschen. Und weil die Welt vom universellen zum individuellen wächst, effizienter und Ausdiffenzierter wird, bis hin zur Spezialisierung wächst, sucht sich der klassische Mensch immer wieder neue Heimat.
Diejenigen aber die bleiben bilden eine ebenfalls für diese Form des Überlebens Charakteristiken heraus, wie bsw. Im Rahmen von Tradition, Konservatismus und sogar die Bedeutung von Althergebrachtem.
Es ist ein Geist der Toleranz die beide zu aktzeptieren weis und ihre Notwendigkeit als wichtige Bestandteil der Artenvielfalt in der Welt zu begreifen an Weissheit gewachsen ist.
Die ersten Jahre des Menschen
Fluchtbewegung einerseits aber auch die Suche nach dem Ursprungefühl, der Geborgenheit sind diesen Trieben geschuldet. Geborgenheit entsteht innerhalb der Zeit im allumsorgten Mutterleib während der Geburtsphasen, dem Intrauterinnen Zustand (Vgl. Otto Rank, das Trauma der Geburt). Von hier aus zieht Heldin, zieht Held in die Welt (Sakralisierung – wie Held in die Welt kam, 2025). Stellt sich der Herausforderung des Lebens um in der Welt zu überleben und sich diese untertan zu formen. Eine Informationsspanne zwischen biblischem Ausdruck und der begnadeten Matriarchatsforscherin Heide Göttner-Abendroth, die Positionen des männlichen bis weiblichen Geschlechts erkannt und in die Göttin und ihr Heros geschichtlich belegt und analysiert hat.
Zeitgleich symbolisiert die Heldenfigur jemand oder etwas an dem es zu wachsen gilt.
Ein ständiger Akt des Werdens und Vergehens. Hierbei wird sie oder er, im Kontinuum der Geschlechter immer wieder von neuem geboren. Im Kontinuum meint die biologisch bedingte Ausdifferenzierung vom weiblichen bis hin zum männlichen Geschlecht.
Der Mensch ist wie die Natur, nicht klein zu kriegen, passt sich immer neu. Auch dann wenn wir uns gegenseitig bekriegen. Anpassungsleistung ist eine lebenslange Funktion, erfordert innerhalb einer Erziehung die Kultivierung der Resilienz, Widerstandskraft und findet ihre Störungen zwischen Überangepasstheit und Unangepasstheit im Gegenspieler der Neurosen, wie ich sie althergebracht aber der Einfachheit halber bezeichne.
In Wechselwirkung zur Natur ist der Mensch gewachsen und steht jetzt vor seiner bislang größten Herausforderung. Den Ast im Sinne der Natur, auf dem er sitzt und an dem er selbst sägt, zu lernen nicht herunterzufallen und trotz seines Vergehens, ob bewusst oder nicht, vorsätzlich oder nicht zu erfahren, ob es eine höhere Macht gibt die diese Last tragen wird oder nicht. Und so wird es mutmasslich einen neuen Himmel und eine neue Hölle geben (Buch der Offenbarung), in welcher der Mensch auf einer höheren Intelligenzebene weiter sein Unwesen treiben darf, wie Kinder in der Obhut ihrer Eltern, wie die bekannte Wissenschaftlerin am Wuppertal Institut Maja Göpel in unsere Welt neu Denken sehr anschaulich zu beschreiben wusste.
Die Interaktion zwischen Umwelt und
meinem Ich
Was vor uns war, durch uns wird, und nach uns kommt, beeinflusst auch das hier und jetzt.
Selbst dann wenn ich über die Zukunft nachdenke und auf dieser Basis meinen weiteren Lebensweg verfolge, dann beeinflusst das mutmassliche der Zukunft mein aktuelles tun. Ich setze mich in Relation zum Zeitgeist und dem Blick in die Zukunft.
Wir werden, aus uns wird das was aktuelle unsere Umwelt uns bietet. Wechselwirkung bedeutet, ich beobachte, nehme war was um mich herum geschieht und reagiere auf diese Weise mit meinem Umfeld. Ich bin gesprägt vom Geist des Erlebten, von meinen Vorfahren, von dem was ich selbst erlebe. Ich kommuniziere, interagiere das was mich im innersten Ausmacht. Wenn ich die Symbolik meiner Worte begreifen würde, dann könnte ich sagen, wer oder was aus mir spricht.
Wenn mich etwas schmerzt, dann sind meine Gedanken genauso bei diesem Schmerz, wie der Entzündungswert meines Körpers beim Schmerz konzentriert ist.
Wenn ich schlecht sehe, so kann ein Grund davon der sein, das dies eine Aussage meines Körpers an Mangelerscheinung ist. Z.B. des Vitamins Carotin. Der Körper spricht unaufhörlich zu mir und von meinem Zustand. Manchmal spricht er auch aus was mein Gegenüber empfindet, denkt, tut oder handelt.
Der Körper ist ein mobiles Medium, das unaufhörlich mit der Welt kommuniziert.
Von der Lust an der Kommunikation und des sich ausdrücken wollens
Das Kinder besser lernen, wenn man ihnen nicht zu erklären versucht, was sie tun sollen, ist etwas das man auch im Erwachsenenalter beibehalten sollte. Sich selbst korrigieren tut und kann jemand dann, wenn es die geeigneten Vorbilder gibt. Der Trieb dazu ist dadurch gegeben, weil Kinder in die Gunst der Erwachsenen kommen wollen, im Erwachsen sein bleibt eine gewisse Vorbildfunktion derer erhalten, dessen was wir nicht können. Die Lernfähigkeit, sich selbst korrigieren wollen ist dadurch gegeben.
Der Hinweis gegenüber einem Erwachsenen wie man sich zu verhalten habe weckt erst den Bedarf sich wie ein Kind in Trotzreaktion zu üben. Ganz abgesehen von der Frage ob der oder die korrigierende sich selbst Vorbildlich genug verhält. Beim Kind aber fördert es ein kontraproduktives Verhalten. Das Eingreifen wirkt auf das Selbstwertgefühl! Je mehr man Kinder korrigiert, desto „behinderter“ werden sie im Sprachgebrauch, sagt Vera F. Birkenbihl. Einsilbigkeit, Verlust des Wunsches, sich aktiv auszudrücken, auch die Unlust zum Lesen und Schreiben sind negative Nachhaltigkeiten. Wenn Menschen keine Freude haben sich sprachlich ausdrücken zu wollen, führt dies zu oder durch Lebensprobleme hindurch, so Birkenbihl weiter. Sprache bestimmt wie wir unsere Wirklichkeit wahrnehmen und meistern! Die Welt differenziert mit ihrem evolutionären Wachstum. Wenn sprachliche Fähigkeiten verkümmern, ist man nicht mehr in der Lage differenziert über diese Welt nachzudenken. Dementsprechend drückt man sich auch aus. Man bleibt unter anderem oberflächlich, unverständlich, begreift die Welt nicht oder unzureichend.
Kinder sind beim Nachahmen erstklassige Meister. Diese Eigenschaft ist auch im Erwachsenenalter durchaus erhaltbar. Das Problem vom Erlernen der Sprache liegt nicht im Lernenden, sondern im aktuellen System. Es löst Vorurteile beim Lernenden aus und fördert selbsterfüllende Prophezeiungen. Obwohl ich mich mit Kommunikation intensiv befasst habe und dies auch weiterhin tun werde, ich bin ein manches Mal selbst dem Problem ausgesetzt geeignet zu kommunizieren. In meinem Arbeitsumfeld bin ich recht engmaschig mit verbaler wie nonverbaler Kommunikation konfrontiert.
Auch das in gewohntem Umfeld die Vorbildwirkung nur dann fruchtet, also fruchtbar, empfänglich ist, wenn es Erschütterungen gibt die Menschen aus der Bahn werfen. Traumatas wirken hier wie eine Umlenkrolle die offensichtlich zwangsläufig erforderlich zu sein scheint. Vera F. Birkenbihls Appell: Wenn gute Vorbilder vorhanden sind, kann man sich selbst unterrichten. Wenn dies schon ein Kleinkind kann, das erst die eigene Sprache lernt, gilt dies für Erwachsene erst recht! Vorbilder sind auch Tonträger und Medien jeglicher Art, von denen wir das für uns spezielle abschauen werden. Leben und Verhalten wie Vorbilder! Es wird immer fruchtbare Zeiten geben und dann ist das Vorbild präsent und gibt die entscheidende Richtung vor.
Auch Angela Moré hat einmal darauf hingewiesen, das wir Vorbildern eine Art unbewusster kosmologischer Gottheiten zusprechen. Angela More ist Sozialpsychologin und Gruppenanalytikerin und Professorin an der Leibniz Universität Hannover.
Die Erben der Göttinnen und Götter
In der klassischen Art und Weise kommen wir als Menschen so auf die Welt, das wir genötigt sind den Blick nach oben zu richten. Ob beim Wickeln, das liegen im Kinderwagen beim spazieren gehen, solange wir noch nicht laufen können richten wir den Blick nach oben. Der Psychoanalytiker Erik Homburger Erikson hat dazu einmal gesagt, wir wachsen so auf das wir zeit unseres Lebens etwas suchen an dem wir hoch schauen können. Die Zeit braucht Heldinnen und Helden, an denen wir als Menschen zu wachsen wissen.
Seit vielen Jahren schon pflege ich vereinzelte Auslandskontakte die nicht alleine durch meine vertriebliche Arbeit entstanden sind. Und egal woher diese Menschen auch immer kommen, der überwiegende Teil zeigt mit der Zeit das deren Leben kaum anders ist als das meine. Es gibt diverse Dinge die sind tatsächlich anders. Aber wenn man wissende mit dem Wissen vergleicht das man durch den Kennen Lernprozess erlebt, dann stellt man fest, im Kern ist der Grossteil der Menschen gleich. Und das hat Folgen die man auch schon beobachten kann. Menschen werden sich immer ähnlicher im Zuge oder vor dem Hintergrund der Globalisierung.
Das ist natürlich nicht korrekt ausgedrückt. Denn richtiger Weise sind wir Menschen uns schon ähnlich, aber wir entdecken dieses neu wirkende Phänomen eben erst durch oder im Zuge der Globalisierung.
Hinzu kommt eine immer mehr effizientere Welt. Dadurch das wir so effizient werden, werden wir uns auch in Form und Erscheinung ähnlicher.
Eine Dokumentation hat unlängst erst gezeigt, durch die Art und weise wie wir geboren werden und wie wir im Wohlstand wachsen, so bleiben wir länger junger und werden älter. Neu ist das tatsächlich weniger, aber dies belegt zu bekommen und dann auch noch zu beobachten ist eine andere Hausnummer. Ist wirkt mysteriös. Trotzdem, der Philosoph Byung Chul Han beschreibt in Was ist Macht?, Macht formt den Körper. Ich rede hierbei aber weniger von dem klassischen Begriff der Macht. Jedes einzelne Element in der Welt hat seine eigene Mächtigkeit. Die Macht kommt mit Anteilen der erforderlichen Ordnung und Unordnung der Dinge, so wie es gewünscht ist. PolitikerInnen oder Personen des Öffentlichen Lebens sind häufig kraft ihres Amtes in machtvollen Positionen. Heisst aber nicht das sie Macht haben! Sie haben dann Kraft ihres Amtes Autorität. Zu diesen Themen an anderer Stelle aber mehr. Wenn ernsthaft interessiert was Macht wirklich ist, der sollte nicht nur versuchen mehr in sich reinzuhören, den das Kommunikative ist zentraler Bestandteil der Macht. Der Mensch ist kommunikatives Medium. Und wird dadurch selbst zentraler Bestandteil der Macht. Menschen werden sich jedenfalls immer ähnlicher und so auch das was nach uns kommt.
Ich meine, so etwas wird es noch nie in solch intensiver Form gegeben haben. Eine solche Fülle von Menschen die das geistige Erbe ihrer Vorfahren weiterleben. So als würde die Zeit stehen bleiben. Wenn Menschen eine göttlich anmutende Größe in der Welt erreicht haben, in etwa so, als könnten wir uns die Welt ohne sie gar nicht mehr vorstellen, und die Kinder das schwere Erbe haben, dort einzutreten, weiterzuführen, was begonnen wurde, es zu erweitern, auszuweiten, neue Formen zu gestalten und zu schöpfen, oder etwa ganz andere Wege einzuschlagen. Es ist nicht mehr dein Leben, sondern das gelebte Erbe. Die Vorbestimmung. Für den Moment fällt mir der Sohn des verstorbenen, ehemaligen Bundeskanzlers Deutschlands, Helmut Kohl ein. An seinem Verlauf, so konnte man es in den Medien verfolgen, ist zu erkennen, wie sehr der Sohn mit dem Erbe des Vaters zu kämpfen hat. Auch Paris Jackson, die Tochter des verstorbenen Michael Jackson steht im Kampf von Erwartungen und Erfüllen wollen. Viele sind noch dabei, andere versuchen es noch.
Auch wenn Phil Collins noch will, er gestand zum entsetzen seiner Fans und auch mir als ein Kinder 1980er Jahre ein, er kann nur noch eingeschränkt Konzerte geben kann. Der Körper spielt nicht mehr mit. Die Zeit ist also gekommen, in der die grossen dieser Welt das Parkett verlassen. Die Freude aber ist gross, wenn mögliche Nachkommen da sind und das Erbe auf ihre Weise neu zu interpretieren wissen. Viele werden es lieben in die Fussstapfen der Eltern zu treten, andere werden es hassen. Dabei fehlt vielleicht nur ein Wechsel der Perspektive. Man tut sich keinen Gefallen für oder gegen etwas zu kämpfen, sondern muss sich heraus emanzipieren, ohne Ansehen der Person. Den ein alles und ein jedes hat seine Zeit. Viele haben die Herausforderungen des Lebens gemeistert, andere durften nie erfahren wer sie wirklich sind, zu tief sitzen Verletzungen und Traumatisierungen von Kriegen, Hunger und Katastrophen. Wenn im Herbst des Lebens der Staffelstab im Rennen um den Fortbestand, um das geistige Erbe weitergegeben werden kann, dann ist das Ziel vielleicht erreicht. Wir gehen eine Zeitlang gemeinsam bis sich einer, eine verabschiedet und durch die nächste Generation die Aufgabe des individuellen Lebens weiter führt, weiter vorantreibt. (Vgl. Hobbes). Der Körper ist vergänglich, was immer du tust, der Geist bleibt, was er ist, am Leben und ausbaufähig. Diese Gedanken sind mir nicht erst seit der philosophischen Recherche entstanden, was heissen soll, es gab Vordenker hunderte Jahre vor unserer Zeit die hier bereits einiges erkannten. Viel interessanter könnte aber sein, das in oder durch die regenerative Medizin nicht nur an der Widerherstellung der Organe gearbeitet wird, man kann Organe heute auch im 3D-Druck herstellen. Ich will darauf nicht weiter eingehen, vielmehr führt mich der Gedanke um die Diskussion zwischen den Unterschieden natürlicher Intelligenz und künstlicher Intelligenz um. Könntest du alle Organe neu ersetzen, was bleibt dann noch übrig?
Der Geist!
Schon im frühen Mittelalter gab es Menschen, die ihren Kindern Vermögen vererbt haben, mit dem Hintergrund, ihr Leben nach dem Tod zu zelebrieren. So steht es in Beziehungen, Vernetzungen, Konflikte, historische Verwandtschaftsforschung von Christine Fertig und Margareth Lanzinger. Vielleicht ein erster Ansatz für den Glauben eines Lebens nach dem Tod, nach der Antike. Wären da nicht die Religionen ob Esotherisch oder gottesfürchtiger Art, alle diskutieren sie diese Frage der weiteren Existenz nach dem Tod.
Man mag es wirklich kaum glauben, es geht ausschließlich um den Zeitpunkt der Motivation. Der Moment, der Augenblick, an dem ich heute entscheide wie, was und zu welchem Nutzen ich den Nachkommen etwas vererbe, entscheidet über den weiteren Verlauf der nachfolgenden Generation. Das Ich-Phänomen, Zeitphasen der Menschen, in der man ein Bewusstsein über sich selbst erlangt, vielleicht die Renaissance des eigenen Lebens, Phasen, in denen man in die eigene geistige Tiefe geht, können ausschlaggebend dafür sein, welche Bürde oder welchen Segen man seinen Nachfahren mit in das neue Leben gibt. Und wie der Resonanzforscher Joachim Bauer nachweisen kann und damit das Bindeglied zwischen Sigmund Freud und Abraham Maslows Theorien schließt, dass die Gegenwart der Moment des Lebens ist, in dem zwischen den Trieben zum Erhalt des Fortbestandes und der Erziehung zur Überlebensfähigkeit, die Gelegenheit liegt, das Leben neu zu justieren, auszurichten. Und darin auch der größte Anteil der sichtbaren Macht des Menschen. In jedem Moment des Lebens, zum Zeitpunkt der eigenen Bereitschaft, was den mein Motiv für den kommenden Verlauf ist, mich selbst hinterfragend, habe ich die Gelegenheit dem Leben eine neue Richtung zu geben oder wie gewünscht enger anzupassen. Die Frage ist, was bin ich selbst, was steht über mir an Macht. Der Philosoph Spinoza sagt, alle Erkenntnis käme von Gott. Und vor dem Hintergrund der vor uns stehenden künstlichen Intelligenz muss die Frage erlaubt sein, was ist das Ich? Ist das Ich nicht nur ein Bewusstsein? Könnte man es greifen, wäre es so etwas wie ein Organ? Das Wahrnehmen eines Ichs ist der Tatsache der inneren Vernetzung geschuldet, wie es der renommierte Hirnforscher Manfred Spitzer formulierte. Wir sind in den meisten Fällen viel mit uns selbst beschäftigt, weil wir intern so stark vernetzt sind. Auch hier wird es im Zuge neuronaler Netze noch Diskussionen geben, so wie es jetzt Diskussionen um Emotionen gibt, weil die Künstliche Intelligenz diese nachbilden möchte.
Sich aus den Eltern emanzipieren zu können, um die eigenen Gaben und Fähigkeiten entdecken zu dürfen, gehört schon deshalb zu den großen Herausforderungen unserer Zeit, weil wir von der Zeit wissen, in der das Thema Helikoptereltern eine Hochphase erlebte. Eltern, vielleicht getrieben von Angst, manövrieren sich wie ein Hubschrauber um ihre Kinder, bringen diese zum Kindergarten, tragen ihnen das Essen nach und bringen sie am Abend, nach Schule und Hausi zum Sportunterricht. Irgendwie in dieser Form.
Nicht aber das man auf die Idee käme irgendjemand dafür verurteilen zu wollen. Denn solchem Verhalten geht das Gegenteil voraus, ganz im Sinne einer Wechselwirkung. Wie ein Gummi, ein Expander, der sich bei Entspannung zurückzieht, schwappt das Erlebte zurück und wechselt die Seite, um dort in ein Hoch zu kommen, dem dieses besagte Tief vorausging. Und was heute das Tief einer Generation ist, ist für die anderen das Hoch oder umgekehrt. Für jeden seine Zeit und für alles seine Zeit im Leben. Jeder, jede kommt einmal dran. Wenn ich tue, was Muddi oder Vaddi oder sonst wer mir vorleben, und es einem Lebenssinn entspricht, aus dem heraus keine Resilienz erwachsen kann, so kann ich nicht einmal in den Genuss kommen zu erfahren, was mich im Leben wirklich motiviert. Es werden die entscheidenden Momente sein, die, so sehen wir es bei den Künstlern, darüber entscheiden, wer es einfach haben wird im Leben und wer es schwerer haben wird oder gar nicht schaffen wird.
Vor einigen Jahren noch schaute ich mir einen Bericht über Art Garfunkel Jr. an, den Sohn des Künstlers mit Weltruhm Art Garfunkel, auch bekannt unter Simon & Garfunkel. Eine Musik, die Millionen Menschen, auch mich, schon in frühen Jahren des Lebens ergriffen hat. Und ich durfte sie, wie auch deren Erfolgsphänomene wie die von Abba, Elvis oder anderen im Grunde nicht mehr erleben. Als Heranwachsender hatte Art Garfunkel Jr. noch ganz andere Flaussen im Kopf, so die Berichte, und hatte mutmasslich nicht den Ansatz einer Vorstellung in welchem Erbe er zu stehen habe. Kinder wie die von Madonna, Michael Jackson oder eben Art Garfunkel müssten, wenn es deren Plan fürs Leben wäre, weit über die eigenen Schöpfer und Schöpferinnen hinauswachsen, um aus deren Schatten treten zu können und etwas zu erreichen, das die Welt zuvor noch nicht gesehen hat. Denn sie sind nun einmal Halbgötter, Menschen, Idole, an denen man sich orientiert. So schreibt Erikson in der vollständige Lebenszyklus (Vgl. Erikson, S. 49, 1988) hierzu, ist das Unvermögen des auf die Weltkommens einmal überstanden und der Kontakt in der Wirklichkeit des Lebens hergestellt, werden wir aus unserer Position des kleinen Menschen fortan immer auf der Suche bleiben nach etwas, nach Dingen, zu denen wir Aufschauen können werden. Wir werden immer auf der Suche nach erhebenden Begegnungen sein, die uns das Gefühl von Stärke übermitteln. Während es auf der einen Seite die Künstler sind, die in ihrer Kunst oder durch ihre Kunst Bestandteil der Welt werden, mit ihr verschmelzen, eins werden, die sind wie das Gras oder der Baum, der wächst, wie die Sonne, die strahlt oder der Regen, der fällt, unsere erlebbare Umwelt gestalten und damit für alle anderen den erlebbaren Raum abbilden. So sind dem Gegenüber die Massen, die sich durch die Anwesenheit charismatischer Figuren verzaubern lassen, um aus der Welt auszutreten. Sie suchen darin das göttliche Angesicht, wie Erikson sagt.
Menschen wie Art Garfunkel jr. oder Paris Jackson, die Tochter von Michael Jackson, haben sich nach teilweise schweren Verläufen, auch lebensbedrohlichen Verläufen emanzipiert oder sind noch auf dem Weg dorthin. Was immer die Evolution vorsieht, vorhat, für den Moment, dass Menschen es schaffen das geistige Erbe aus der vorausgegangenen Generation weiterzuführen, wie es die Welt vielleicht erwartet und der Zeit entsprechend noch mehr anbietet, für diesen Moment ist erkennbar das diese Welt stillsteht. Sie dreht sich so schnell, wie Andreas Reckwitz und Hartmut Rosa als Gesellschaft der Singularität mutmasslich darstellen, dass man das Gefühl empfindet sie steht. Alles bleibt, wie es ist, wir empfinden keine Verluste, den der Geist, der es kreiert, lebt das weiter was wir erlebt haben. Und dass ein Geist Raum in uns finden kann, das konnte Joachim Bauer durch ein Ausschlussverfahren nachweisen. Im Sinne von, es ist nicht möglich, dass der Mensch keinen Geist habe. Denn der Mensch ist wie eine Art Gefäss, das es zu füllen gilt. Ohne Liebe aber ist alles nichts, so beschreibt es das Hohelied der Liebe (1. Korinther 13, Bibel), eine Darstellung dessen, was Menschen unter dem Begriff Liebe verstehen können. Ohne diese Liebe ist der Mensch nicht in der Lage sich selbst zu erhalten. Menschen, die wir heute vermissen, vermissen wir, weil sie nicht mehr da sind. Niemand hat ihren Platz eingenommen, niemand ist, der die Werke, die begonnen wurden, weiter führen kann oder konnte. Das etwas, die Sache, ein Mensch, ein Subjekt, ein Objekt, ein Tier, was immer es ist, es hat den Platz nicht eingenommen. Die Freude aber über diejenigen die es schaffen in das Erbe zu treten, die haben es geschafft, sie haben den Platz eingenommen an deren Stelle wir jemand vermutet haben.
Ich kannte meinen Vater im Sinne seiner Persönlichkeit und vor respektvoller Distanz durchaus gut. Als er unlängst ging und ich in voller geistigen reife über diesem Thema stand, konnte ich spüren und fühlen wie sein Geist in den meinen Überging. Natürlich hat mich das nicht nur bereichert. Aufgrund unserer zwangsläufigen Ähnlichkeit weis ich das ich sein Erbe bin. Völlig Unromantisch will ich dazu ein Beispiel aus der Technologie nennen. Wann immer Technologien entstanden sind, ihre ErfinderInnen haben immer auch etwas aus der Natur abgeleitet, meist nennt man das in irgendeiner Form Engineering. Bei einigen entwickelten Programmiersprachen, darunter eine der bekanntesten, die Programmiersprache C gibt es Mechanismen die man auch Vererbung nennt. es gibt auch, wie beim menschlichen Gehirn, Assoziationen. Wenn ich aber nur das vererbte nehme, dann gibt es eine Art globaler Bibliothek die alles enthält. Für den Verlauf des Programms aber nutz man nur vererbte Eigenschaften, weil dies für den Ablauf des Programms effizienter ist und weil es die Laufzeit, Schnelligkeit, Performance, Leistung, etc. für ein Programm einfacher macht. Wie verblüffent die Ähnlichkeiten sind, oder?
Sie, die Menschen die ihren Platz eingenommen haben, tragen dazu bei, dass der Mensch in eine Richtung geht, die man als vollkommen wahrnehmen oder verstehen möchte. Der Austausch der liebenden bedeutet auch den weiblichen und den männlichen Geist, sowie mutmasslich alle anderen Geschlechtsableitungen im Kontinuum, auszutauschen. Denn der Raum ist in jedem von uns angelegt. Das weibliche Wesen reichert den Geist mit männlichem an, männliche Geschlechter reifen ihr Wesen mit weiblichem Geiste an, in ständiger Wechselwirkung mit Blick auf die Vollkommenheit. Den Mangel den wir in uns spüren, der ist das unvollkommene und doch spüren wir den Drang diesen Mangel zu vervollkommnen.
Es mehren sich inzwischen die Theorien darüber, wie der Mensch zu leben habe, was dass, was ein Leben für den Menschen vorsieht sein könnte. Nicht etwa aus dem Grunde irgendeiner Art von Bevormundung, sondern weil wir in eine neue Zeit übergehen. In eine Zeit der künstlichen Intelligenz. Und diese wird uns deutlich machen, dass der Mensch die Schöpfungskrone unter sich vereint. Es sind die Momente, in denen uns klar wird, dass wir verstanden haben wie das Leben funktioniert, worin der Sinn besteht und die Weisheit, und die Frage ob es immer einen Sinn geben muss, was wir tun müssen um überleben zu können. Mit den vorunsliegenden Katastrophen von Hunger, Krieg und Umwelt stirbt eine Vorstellung dessen, was wir bisher unter Leben verstanden haben. Und das, was auf uns wartet ist so unübersichtlich wie das was uns vorausging. Vielleicht wird es eine vierte grosse Kränkung. Der Mensch wird als minderwertig gelten, so hat es G.W.F. Hegel beschrieben, solange er nicht glauben und annehmen kann, es gäbe im ganzen Universum keinen zweiten wie diesen selbst. Das annehmen können, dass dem so sei und das es einen Plan für das Leben gibt, aus dem deutlich, wird das, der Mensch einzigartig ist, das auf diesem die ganze Verantwortung dessen liegt, was wir sehen, wahrnehmen, anfassen, berühren können, Dinge, auf die sich unsere Aufmerksamkeit richten kann, verlangt eine Transformation in der Autorität. Das erkennen das da niemand mehr ist der diesen Müll wegräumt, sondern das wir es waren die etwas begonnen haben und dieses auch wieder aufräumen müssen. Diese Erkenntnis könnte uns fürs Erste den Boden unter den Füßen wegziehen.
Von der menschlichen Kommunikation zum Lebenszyklus
Der Psychoanalytiker Erik Erikson sieht in der Entstehung der Geburt das Abrufen der Veranlagung zum Rituellen und damit das Numinose, übermächtige göttliche, dass in die Welt kommt. Dieser Moment ist auch die Entstehung menschlicher Kommunikation zwischen dem Ich und dem Anderen. Über den Augen, der Stirn gelegen befindet sich die neuronale Struktur für die Entwicklung der Resonanz, der Anlage zur Spiegelung des Gegenübers, der Bildung des Ich und der Herausarbeitung der eigenen Identität, wie der Resonanzforscher Joachim Bauer nachweisen kann.
Es ist die fortwährende Suche des Menschen dieses Resonanznetz auszubauen und treibt daher in verschiedene Wege zur Vergesellschaftung. Mit dem vorliegenden Teil befasse ich mich nun mit dem wohl intensivsten Teil in der Entstehung der menschlichen Kommunikation, mit dem Übergang zur Ritualisierung, bzw. zur Zyklisierung im Lebensverlauf und mit diesem die Entstehung der Gesellschaft. Im Anschluss daran soll ein Übergang von der Zyklisierung des Lebens hin zur Balanced Scorecard vollzogen werden, dem praxisnahen Versuch das eigene Leben auf die Lebenszyklen anzupassen.
Es ist also der elementarste Moment, sich wiederholende Momente der Kommunikation, die wechselseitig die ersten Strukturen im realen Leben des Säuglings, die kommunikative Plattform für alles bildet, was im späteren Leben passieren wird. Mutter und Säugling erkennen sich gegenseitig in den Momenten ihrer Beschäftigung miteinander und der gegenseitigen Befriedigung ihrer Bedürfnisse, was Teil des gesamten Lebens bleiben wird. Jeden Moment des Lebens zu erkennen, der aus erzieherischer Perspektive dazu beiträgt, ein Prinzip aufrechtzuerhalten, das dafür sorgen kann, „eine gesunde Persönlichkeit durchzustehen und aus den inneren wie äußeren Konflikten sie immer wieder mit einem gestärkten Gefühl innerer Einheit, einem Zuwachs an Urteilskraft und der Fähigkeit hervorgeht, eine Sache gutzumachen, und zwar gemäß den Standards derjenigen Umwelt, die für diesen Menschen bedeutsam ist“. (Zitat Erikson, 1959, S. 56).
Es folgen im Leben des Menschen mehrere Abschnitte, sogenannte Lebenszyklen, in denen wir uns grundlegende fundamentale Fragen stellen die Konfliktpotenziale haben. „Der Mensch muss, um im psychologischen Sinne am Leben zu bleiben, unaufhörlich solche Konflikte lösen, genauso wie sein Körper unaufhörlich gegen die physische Dekomposition kämpfen muss.“ (Zitat, Erikson, 1959, S. 56). Das Prinzip des Wachstums folgt einem epigenetischen Prinzip, einem Grundplan zur Ausbildung von Strukturen, dem einzelne Teile folgen und jeder Teil eine Zeit des Übergewichts durchlebt, bis alle Teile zu einem funktionierenden Ganzen herangewachsen sind (Vgl. Erikson, 1959, S. 57). Die menschliche Existenz hängt in jedem Lebensmoment von drei Organisationsprozessen ab, die sich gegenseitig ergänzen. Dem Körper (Soma), der Psyche als Ich-Synthese sowie dem Ethos als gesellschaftlichem Anteil. Die Wechselwirkung ist dabei Teil der, der Organisationsentwicklung und erfordert bei Interesse intensives hinsehen bis zum motivationalen Ursprung. Wo ein Arzt den pathologischen, krankhaften Ursprung zu suchen hat, findet sich für den Laien bis hin zum professionellen Coach in jedem noch so kleinen Anteil einer Information, die vom zu untersuchenden Objekt ausgeht, ein Hinweis auf die tiefliegenden Motive aus einem der drei Anteile.
Manch eine, einer hat eine intensive Menschenkenntnis, andere weniger, die eine möchte mehr darüber erfahren, den anderen interessiert es nicht weiter. Das hängt auch davon ab was für Menschentypen, was für Naturelle wir sind. Für den gewünschten persönlichen Erfolg soll zumindest diese Ausführung unterstützend beitragen. Seinen Ursprung hat die Motivation des Menschen in der von Freud akribisch untersuchten Entstehung von Neurosen, der, wie Erikson es ausdrückt, allgewaltigen sexuellen Energie (Eros) der Geschlechtstriebe, auch Partialtriebe genannt. Offensichtlich hat Freud im maximalen gesellschaftlichen Zeitpunkt der Verdrängung dieser Zeit, um die Zeit der Jahrhundertwende, zwischen dem 18. und 19. Jahrhundert, den Ursprung der Neurosenentstehung durchdrungen.
Unwahrscheinlich von Anfang an perfekt zu sein...
Da Leben Wechselwirkung ist, muss davon auszugehen sein, dass es zu einer anderen Zeit eine Art Gegenreaktion geben muss. Das nur als Randnotiz. Die Epigenese, der progressive Fortschritt, der zum einen die Organentwicklung vorantreibt als auch die Trieborganisation des Menschen entwickelt, ist das organismische Prinzip des Menschen. Organismisches Wachstum des Menschen ist also eine Art Wechselwirkung zwischen psycho-sozialer Organisationsstruktur als auch psycho-sexueller Organisationsstruktur.
Die Entwicklung der Organe ist derart akribisch und unterliegt einer zeitlich genauen Taktung, dass es einerseits nur schwer möglich werden kann einen menschlich perfekten individuellen Menschen zu produzieren, andererseits stellten Anders Indset als auch Richard David Precht fest, dass algorithmisches Denken, im Sinne von Vorschriften und Regeln gewöhnliches Potenzial des Menschen sein kann, aus Sicht der Veranlagung (Vgl. Erikson, 1988, S. 30). Die Tatsache, dass noch während ein Organ nicht fertig zu Ende gestellt wurde, bereits das Nächste am Wachsen und gedeihen ist, ist eine ganz besondere Herausforderung an das Leben, die man heute, mit der Kenntnis darüber häufiger wahrnehmen und beobachten kann, sofern tatsächlich geeignete Beobachtungsgabe vorhanden ist (Vgl. Erikson 1988, S.30).
Wenn du ein leistungsfähiges Fahrzeug hast und musst dies bei jeder Gelegenheit zur Schau stellen, dann ist dies ein geeignetes Beispiel das Endziel der Organentwicklung, irgendeines Organs nicht erreicht zu haben. Ich erinnere, der Körper spricht unaufhörlich. Der Neurose verfallen. Hast du ein schnelles Fahrzeug, dann verhältst du dich so wie die Muskulatur des Menschen. Die letzten 15%, die zur Aktivierung eines Muskels neuronal, also durch das Gehirn ansprechbar sind, kommen nur bei Todesgefahr vor. Sie werden instinktiv frühestens bei Fluchtverhalten aktiviert. Im Trainings- und Wettkampffall werden nur bis zu 85% der Muskulatur intramuskulär aktiviert.
Nun folgt die Besonderheit, dass ab dem Zeitpunkt der Geburt des Menschen im Grunde lediglich ein Übergang vom, aus dem Mutterleib erfolgt und wir die Entwicklung des Menschen nun für die Welt sichtbar wahrnehmen können. Damit muss man sich vergegenwärtigen, dass es bis auf die Überwindung der Geburt, oberflächlich betrachtet kaum Unterschiede gibt, geben sollte. Denn es scheint im realen Leben nicht zu gelingen, das Prinzip menschlicher Entwicklung voranzutreiben. (Vgl. Erikson, 1988, S. 31) Unabhängig von der Kultur und Persönlichkeit macht Erikson und Hartmann deutlich, dass man einen gewissen Durchschnitt von Weiterentwicklung, wie zuvor beschrieben, in und durch die Gesellschaft erwarten können muss (Vgl. Erikson, 1988, S.31). Schauen wir in die aktuelle Zeit mit der Herausforderung künstlicher Intelligenz, müsste man sich zunächst mit der Frage beschäftigen, was dies meint, welche Bedeutung davon ausgehen kann.
Ich greife den Aspekt neuronaler Netze auf und damit verbunden etwas, das wir seit vielen Jahren ganz natürlich tun. Wir orientieren uns in den wenigsten Fällen an der Evolution einer Disziplin, einer Kategorie, einer Sache aus, sondern, sobald wir etwas verstanden meinen zu haben, halten wir uns für intelligent und kürzen Wege ab. Wir setzen die Evolution außer Kraft, und gehen unmittelbar in den Vernetzungsmodus über. Jeder Mensch ist durch sein Handeln in der Situation für jeden anderen Menschen eine Legitimierung abzubilden. Erziehung durch Einverleibung funktioniert hier prächtig. Dieser Grundsatz der sozialen Legitimation, dass Menschen andere Individuen beobachten und imitieren, begünstigt das Abkürzen von Lernprozessen (Vgl. Hellhammer, 2007, S. 11).
Damit soll keine Generalisierung und keine Verallgemeinerung erfolgen. Dennoch bildet es einen Großteil der Gesellschaft ab, tritt dieser Fall von Imitation sehr häufig auf, und vor allem in Bezug auf Güter, die optisch Luxus und Ausdruck von Wohlstand vermitteln. Dabei genügen schon wenige Menschen, um Prinzipien, die zur Erziehung des Nachwuchses wichtig wären, radikal zu entkräften. Dieses Verhalten ist weder für denjenigen gut, der sich dem bequemt, ganz schlimm aber ist, dass man das Prinzip das Lernen durch Nachmachen, durch Abschauen außer Gefecht setzt.
Man raubt dem Nachwuchs die Möglichkeit selbstständig durchs Leben zu gehen. In diese Kategorie des Raubens fällt ja auch das Klimathema. „Man muss Kinder überhaupt nicht korrigieren! Sie lernen sogar besser, wenn man ihnen nicht zu erklären versucht, was sie tun sollen! Denn sie korrigieren ihre Fehler alleine!“ (Zitat Vera Birkenbihl, 2001, S. 9), wie eingangs beschrieben. „Wenn das korrekte Vorbild immer wieder gehört wird, korrigiert es sich selbst weiter besser, als wenn ein Lehrer, eine Lehrerin meint, sie müsse bei jedem Fehlerchen eingreifen“ (Zitat Vera Birkenbihl, 2001, S. 9).
Dieses Element der Erziehung nennt sich auf seine Weise Einverleibung, Lernen durch Nachmachen. Das vielleicht erstaunlichste dabei ist, dass es so einfach zu sein scheint, dass man möglicherweise nicht selbst darauf kommen würde. Es drückt auf das Selbstwertgefühl, führt Birkenbihl weiter fort, worauf wir mit der Reaktion zu rechnen haben, „hältst du mich eigentlich für blöde?“ Triviale Dinge darf man, zynisch gesagt, nicht erklären, weil wir bereits angeblich hoch entwickelte intelligente Wesen sind.
In der Zeit der künstlichen Intelligenz, wenn vielleicht tausende Kameras die Welt und ihre Bewegungen beobachten, lernen künstliche Intelligenzen durch diese Art der Einverleibung und produzieren das Spiegelbild, dessen was wir sind. So werden wir die Gelegenheit haben uns selbst zu korrigieren. Eine Zeit auf die ich aus heutiger Sicht gerne verzichten würden. Zu dunkel sind meine Vorstellungen darüber, was das bedeuten könnte. Dennoch ist es eines der Gesetze des biblischen Wortes, Gott hat uns zu seinem Ebenbild geschaffen und Thomas Hobbes machte in Leviathan ebenso deutlich, dass es eine Zeit gibt, in der beide Mächte, das Kind und ein Elternteil ihre Macht auf einer Ebene, auf einer zeitlichen Ebene haben werden. Sie leben eine gewisse Zeit lang parallel in zwei Alterskohorten.
Als bekanntes Beispiel nehme ich Fridays for Future, bei denen die Kinder die Erwachsenen sind und der vielfachen infantilen, also in weiten Zügen Kind gebliebenen Erwachsenen zeigen, wie man sich Erwachsensein vorzustellen habe. Das Spiegelbild und die Analogwelt beider Mächte stehen sich dann gleich gegenüber, wen die biologisch ausgewachsenen und die biologisch noch jungen, vielleicht auch noch unreifen sich in die Augen blicken, uns sich auf diese Weise zu erkennen geben müssen. Weil wir nun einmal menschlich sind und in der Zeit des Ichs leben müssen wir genauso anerkennen, dass wir offensichtlich nichts dafür können. Und dass viele der heutigen Erwachsenen im Wachstum irgendwo dort hängen geblieben sind, wo es ihre Vorfahren in Kriegen und Traumatisierungen ausgebremst hat und die heutige Jugend wiederum den Geist der Vorfahren derer Wiederspiegelt die im Erwachsenenalter kindisch geblieben sind. Fühlt sich an wie ein Gefühls-Chaos? Ist es auch.
Die Gegenüberstellung kann Ordnung bewirken, wenn man sich einsichtig zeigt. Man muss also zwei Dinge unterscheiden. Ein Produkt, ein Mensch, irgendwelche Objekte habe ein evolutionäres Wachstum, die eine Kategorie herausbilden, das bis zu einem Reifegrad entwickelt werden muss. Wenn mehrere solcher Evolutionen ausgebildet sind, dann beginnt die Vernetzung unter den ausgebildeten Kategorien. Genau dieser Vorgang geschieht ab dem Moment der Zellteilung, dem Moment, wenn der Homunuculus im Samen männlichen Geschlechts seinen Platz im Uterus des weiblichen gefunden hat. Von hier aus starten die Prozesse (Vgl. Erikson, 1988, S.29).
Wenn ich in der Umwelt als Designer eine Beobachtung an einem oder mehreren Gegenständen vollziehe, so übertrage ich dies auf die Textur von Oberflächen und gebärde als Individuum damit eine neue Schöpfung. Wir sind jeden Tag Schöpfer unserer eigenen Welt und haben die Möglichkeit dies zu tun, zu erkennen. Wäre da nicht die Boshaftigkeit, die am angeblichen Unrecht zu scheitern droht. Nun müssen alle Elemente des Menschen, des Fahrzeugs, des Kleidungsstücks, des Objektes, was immer es ist, entwickelt werden, bis es verwendbar wird und in die nächste Stufe überzugehen bereit ist.
Die psychosexuellen Phasen
Es erfolgt 2.0, 3.0, wie auch immer die ausdifferenzierten Entwicklungsstufen zu nennen sind, welche Namen sie erhalten. Jeder Zeitabschnitt ist ausdifferenziert, soll voll entwickelt sein und werden und hat seine eigenen spezifischen Eigenschaften. Die Frage ist daher, was den Menschen davon abhält in dieser Form fortzufahren!
Was für Erwachsene ein Spiel mit der Lust ist unter gleichen, kann für heranwachsende als Gewaltakte verstanden werden. Daher müssen solche Akte im Kindesalter ferngehalten werden. Sie traumatisieren Kinder. Vielmehr müssen sich Erziehungsberechtigte in jedem Augenblick des Lebens darum bemühen, in diesen drei psycho-sexuellen Phasen die Erziehung gezielt in den Augenschein zu nehmen und das notwendige mitgeben, dass es benötigt, dass ein Mensch sich später selbst helfen und selbst erziehen kann. Kinder erleben erst mit der Pubertät die Auswirkung sexueller Reife. Zuvor durchstreifen sie die Reife analer, oraler und genitaler Phasen (psych-sexuelle Phasen) die als Ausbildung der Triebkräfte, wie der Zusammenbau eines Antriebes, eines Fahrzeugmotors begriffen werden kann.
Die Lust des Kindes, sich mit dem Erlernen von Nahrung, des Aufnehmens mit dem Mund zu befassen, dem Ausscheiden und Loslassen, und zuletzt der Bekanntschaft mit der Form und späteren Funktion der Genitalien sind die Triebkräfte, die Lust auf die Entwicklung der Sachebene formen und herausbilden. Die Macht des Leben wollens formt diese Lust (Vgl. Han, 2022).
Der Begriff Autoerotik bedeutet die Fähigkeit, die Entwicklung, die durch sich selbst passiert, darin Lust, Lebenslust empfinden zu können. Sind diese Prozesse gestört, pathologisch, krankhaft, so empfindet man Liebe zu speziellen Objekten und Unlust auf alles andere. Dies dürfte zur Unausgewogenheit von Menschen beitragen. Diese drei Funktionen, als psycho-sexuelle Triebkräfte bezeichnet, treiben die psycho-sozialen Organentwicklungen voran. (Vgl. Erikson, 1988, S. 33) Der jeweilige Modus dieser psycho-sexuellen Organe ist das Bindeglied zwischen denen der psycho-sexuellen und psycho-sozialen.
Eriksons Psychosoziale Mode als Kommunikationsschnittstellen
Unter psycho-sozial werden verstanden, Ur-Vertrauen vs. Ur-Misstrauen, Autonomie vs. Scham, Zweifel, Initiative vs. Schuldgefühl, Regsamkeit oder Werksinn vs. Minderwertigkeit, Identität vs. Identitätskonfusion, Intimität vs. Isolierung, Genkreativität vs. Stagnation, Integrität vs. Verzweiflung. Die Fähigkeit zu entwickeln, in dem Augenblick des Handelns, der Moment, an dem ich etwas tue, meiner Produktivität, mich auf einen Zweck zubewege, Lust empfinden zu können. Menschen dazu zu erziehen, sich selbst beobachten lernen, sich reflektieren zu können ist eines der Hauptanliegen Erikson’s an der Stelle.
Denn der Mensch soll mündiger Bürger werden und das Leben selbst zu meistern wissen. Oral ist mehr das sensorische, anal die Muskulatur und genital das lokomotorische. Diese drei psycho-sexuellen Phasen reichen bis ans Ende des Spieltriebes und damit zu Beginn der Schulzeit heran. Die Lust Nahrung anzunehmen, später mit den Zähnen zerkauen zu können, oder aber beim Ausscheiden die Lust am Loslassen oder am Zurückhalten zu empfinden, haben einen Organ-abhängigen eigenwilligen Charakter, den Erikson als Orgmodi bezeichnet hat.
An deren Stellen erfolgen die Sublimierungen auf die Organe, die somit psycho-soziale Eigenschaften herausbilden. Diese Orgmodi sind daher genau die Position, die Momente des Lebens wo Erziehung erfolgen muss. Erziehung meint aber nicht unbedingt einen aktiven verbalen kommunikativen Eingriff. Nichts zu sagen ist auch eine Form der Kommunikation, wie der Kommunikationsforscher Watzlawick eine seiner Axiome nannte. Sich als Mensch so zu verhalten, dass der Nachwuchs es abschauen kann oder gar, das jemand der sich im Leben nicht zu helfen weis, abschauen kann wie dieser sich aus der jeweiligen Möglichkeit heraushelfen kann, wäre die mehrfach erwähnte Einverleibung. Das Orgmodi etwas zurückzuhalten, um jemandem die Möglichkeit zu geben, in etwas vordringen zu können, stehen der gegenwärtigen Gesellschaft in der Bildung von Autorität gegenüber.
Der Missbrauch von Macht, der Missbrauch, der sich aus Unlust von Menschen ergibt, andere etwas tun zu lassen, oder Menschen das Vertrauen zu entziehen, in dem wir alles erklären, was man vielleicht schon selbst weis, produziert den Entzug von Selbstwertgefühl und sorgt für die Entstehung einer Aggression, wenn es darum geht Autorität abzuerkennen.
Auch wenn ich mich hier etwas kompliziert ausdrücke, man muss niemandem sagen wie man sich zu verhalten habe, vielmehr muss man sich selbst so verhalten wie es die Orgmodi an Möglichkeiten zulassen. In die moderne Welt gehört nicht das Kritisieren der anderen, es gehört dazu das ich selbst erkennen kann wohin ich gehöre. Der einen Gruppe von Menschen entziehe ich mich, zugunsten einer anderen, die viel besser auf mich und meine Bedürfnisse adaptiert ist. Auf diese Weise erlebe ich die Konflikte mit denen ich ausreichend gut genug umgehen kann, an den ich wachsen kann.
Und wir benötigen Lust, um uns auf diese Weise zum Ausdruck bringen zu wollen. Diese sogenannten Orgmodi umfassend den Modus der Einverleibung, Zurückhaltung, Ausscheidung, Eindringen und Umschließen (Vgl. Erikson, 1988, S. 39). Erikson stellt heraus, dass man von einer Gesellschaft erwarten muss, die Art verlängerter Kindheit des Menschen weiter zu fördern und auszubauen (Vgl. Erikson, 1988, S. 35).
Dass Erikson in seiner Patientenlaufbahn feststellen kann, dass die Gesellschaft ihrer Natur nach sehr feindselig gegenüber der kindlichen Sexualität eingestellt ist, dabei belasse ich die weitere tragische Ausführung. Ihr Ursprung ist Verdrängung und Unterdrückung und macht abermals deutlich wie wichtig dem Erwachsenen Menschen sein Ich vor der Gesellschaft ist, ganz im Gegenteil zur Überlebensfähigkeit des Nachwuchses.
Wir scheinen mit aller Macht die Entstehung der Zukunft zu bekämpfen. Etwas umschließen kann den Raum von einzuhaltenden Vorschriften bedeuten, Verkehrsschilder, die den Weg zeigen. Hinweise und Verbote. Nicht alles was verboten und erlaubt ist, ist gegen einen Menschen persönlich gerichtet, auch wenn das so empfunden wird, was oft ein Resultat von Neurosen ist, sondern soll Menschen dazu dienen sich an den geeigneten Schnittstellen gemeinschaftlich zu verhalten.
Man stelle sich vor ein fremdes Individuum käme in eine Stadt oder ein Dorf und es gäbe unausgesprochene Regeln. Er würde verurteilt von der Bürgerschaft und wüsste nicht weshalb. In etwas eindringen oder zu etwas durchdringen zu wollen um Tiefe und Motivation in einer Sache zu finden, kann ebenso erzieherisch wirken wie das Zurückhalten, um dem dominanteren den Vortritt zu lassen, sich zu beweisen oder das zu erleben, was ich schon erlebt habe, als Synonym des Loslassens zum Beispiel dem wollenden mündigen Nachwuchs zugunsten. Die Liebe zu den Menschen entscheidet darüber wie ich mich ihnen gegenüber verhalte, wie ich mich und allgemein kommuniziere.
Ich möchte hier noch einmal Vera Birkenbihl bemühen, die zu dieser Unlust von Zeichenbildung, Zeichenentstehung durch entsprechendes Verhalten in diesen Orgmodi schreibt: „Wenn das Kind sich aber nicht (mehr) freudig durch Sprache ausdrücken kann, dann kann dies später auch zu ernsthaften Lebensproblemen führen. Denn die Sprache bestimmt ja maßgeblich mit, wie wir unsere Wirklichkeit wahrnehmen und meistern! In manchen Fällen aber verkümmern Sprach-Fähigkeiten derart, dass jemand gar nicht (mehr) differenziert über sich und die Welt nachdenken kann, weil ihm hierzu, im wahrsten Sinne des Wortes, die Worte fehlen“ (Zitat Birkenbihl, 2001, S. 9). Erziehung muss nicht das gesprochene Wort, Bestrafung oder Loben meinen, es genügt zunächst die nonverbale Kommunikation durch das Orgmodi entsprechende Verhalten. „Wenn gute Vorbilder vorhanden sind, kann man sich selbst unterrichten“ (Zitat Birkenbihl, 2001, S. 9). Und in den Momenten dieser Erziehungsmodi, die ja nun dauerhaft vorhanden sind, nur übergangen werden, besteht immer das Potenzial Zusammenhänge zu erkennen, also lernfähig zu sein und damit auch den Zusammenhalt herbeizuführen.
Zum Schluss möchte ich noch einmal das Prinzip dieser Periodisierung aus der Zyklisierung aufgreifen und den Übergang hin zur Ritualisierung darstellen. Erikson beschreibt diesen fundamentalen Augenblick im Leben eines Kindes, der ersten Wechselwirkung und der Ausbildung zu einer Form der Kommunikation wie sie sich fortan entwickeln wird. Erikson hat den Moment im Leben des Neugeborenen aufgegriffen, das auf dem Rücken liegend seinen Blick nach oben richtet und mit der Sensorik durch die Augen versucht, die Umrisse auf das umsorgende Gegenüber zu richten. Dieser erste Moment hat Überlebenscharakter. „Im Fehlen des Augenkontaktes offenbart sich das fundamentalste Unvermögen, mit der mütterlichen Welt in Berührung zu kommen“ (Zitat Erikson, 1988, S. 49). Der Augenblick des hoch Schauens, Suchens der Bezugsperson und dem Versuch zu jemandem aufzuschauen kann gleichwohl symbolisch für das Bedürfnis stehen sein Leben lang nach Menschen zu schauen, nach denen es aufschauen kann.
Von hier aus sind es die erhebenden Begegnungen mit anderen Menschen, die unserem späteren Leben ein Gefühl von Stärke vermitteln. Erikson macht hierbei sehr deutlich, dass ab solchen Momenten der ersten Begegnungen der Blick nach oben Bedürfnisstiftende Funktion innehat (Vgl. Erikson, 1988, S. 49).
Bei so manchem Politiker, Politikerin kann man den Blick beobachten, bei dem die Iris der Augen unter dem unteren Rand verschwinden. Er ist laut Psychophysiogomie, oder Anlitzkunde als eher spöttisch, in Teilen böswillig und scheint häufig sein missfallen zu unterdrücken. Seine häufige Mimik oder wie man sagt, häufige Tendenz der Mikroexpression ist von oben herab. Wir alle, oder zumindest ich haben ebenfalls zu genüge Schattenseiten. Damit soll lediglich die Interpretation von Erikson untermauert werden, wonach der Blick in dem Zusammenhang des Momentes der Geburt eine berechtigte Deutung innehat.
Die Art und Weise wie wir heute geboren werden können und auch wesentlich häufiger überleben oder gesund zur Welt kommen, spiegelt das persönliche Bewusstsein des Menschen ab, wonach Orientierung, so etwas wie umsorgender Halt und die Hoffnung auf das Vertrauen in Versorgung gegeben ist, dass alles eine Vertrautheit im Leben findet. Für sich selbst Gedeutet kann daher auch jede x-beliebige Position Grund dafür sein, sich sein eigenes Bild für die Entstehung seiner Welt zu deuten. Der Blick des Menschen nach oben gilt in der Empfindung immer als anmutig (Vgl. Aerni, 2009, S. 289). Der erste kommunikative Moment im Leben eines Menschen wird durch dieses Erleben gebildet und ist zunächst dem Schicksal überlassen und damit auch dem Schicksal des Menschen, der dem nach der Geburt entspringt. Es ist deshalb an der Stelle auch dem aufmerksamen und interessierten Leser gegeben sich in Bezug auf die Psychoanalyse eigene Vorstellungen bilden und ableiten zu können, die die Welt erfahren kann oder nicht.
Als vielleicht repräsentatives Beispiel gesellte sich bei meiner Geburt offensichtlich zum Blick nach oben die Situation hinzu, dass die Nabelschnur um den Hals verwickelt war und mir damit symbolisch ein Leben des Kampfes zu prophezeiten hatte. Dieser Fall ist nicht selten und so hat jedes Individuum seine seltene Komposition des Geborenwerdens (Vgl. Studie 2023). Scherzhaft gesagt, hätte mir man damals gesagt ich solle Psychoanalytiker werden, vielleicht hätte ich es damals zu deuten gewusst was mir im Leben bevorstehen sollte. In der Tat ist das Thema Resilienz meines geworden, das mich sowohl im Leben als auch in sportlicher Perspektive immer begleitet hat. Und sowie vielleicht mein Name Axel seinem Ursprung nach als Vater des Friedens oder Vater des Lichts seine Bedeutung hat, so hat auch das seine Wahrheit in der Bestimmung des Lebens gefunden.
Ich möchte hier aber keinen Übergang zur Parapsychologie erschaffen, sondern mit dem Bezug zur Realität den Übergang zu den Ritualen erreichen. Ich bin mir also sicher, die Vorleistungen, die durch herausragenden Psychoanalytiker in den vergangenen hundert Jahren erbracht wurden, müssten erst jetzt in den kommenden Jahren neu hinzugezogen werden. Es ist anzunehmen, dass der Mensch nach der Unterdrückung und hin zum Wohlstand zu erwarten hat, sich aus dem herauszukämpfen hat, woraus er geboren wurde. Das zugewandte Gesicht zur Bezugsperson ist der wesentlichste zur Kommunikation, aber auch zur Bildung der Identität und hat vor sich die Ausbildung der Resonanz, die Fähigkeit der anfänglichen Einverleibung. Erst die Möglichkeit den Körper in unterschiedlichen Positionen zu üben wird dazu führen gedanklich andere Möglichkeiten in Betracht zu ziehen. Das Bewusstsein beobachtet werden zu können, kann Scham hervorrufen.
Menschen, die hinter mir stehen können die Bedeutung in die sprichwörtliche Realität bedeuten. Die Momentaufnahmen der Positionen im Leben können mir verraten, wie ich im Augenblick meines Lebens zur Welt positioniert bin. Die Vielfalt an charakteristischen Kombinationen und wie wir darüber denken werden ist das, was uns ausmachen wird (Vgl. Erikson, 1988, S. 50). Und immer wird es die Möglichkeit geben einmal zurückblicken zu können und zu hinterfragen, warum wäre es nicht anders verlaufen oder mit der Sorge verbunden einmal dieses geliebte Leben verlassen zu müssen. Die Vielfalt ist reichhaltig und man muss akzeptieren das es wohl nichts gibt, was es gezielter planen könnte, als das natürliche, die Natur, das Naturell selbst.
„Das Gehen muss also wie jeder andere Entwicklungsschritt einen Beitrag zur Selbstwertschätzung leisten, in der sich die Überzeugung widerspiegelt, dass man die angemessenen Schritte in Richtung auf eine gemeinsame und produktive Zukunft hin lernt und auf dem Weg zu diesem Ziel eine psychosoziale Identität erlangt (Zitat Erikson, 1988, S. 52).“ Jeder Moment im Leben eines Menschen bildet auf irgendeine Weise neuronale Verbindungen. Der wechselseitige Moment zwischen Neugeborenem und Bezugsperson bleibt für eine gewisse Zeit elementare Grundfunktion der Kommunikation. Im ersten Lebensjahr ist das klassische Neugeborene in der Einverleibungsphase. Im Anschluss daran erfolgt die Phase zur Autonomie. An der Stelle beginnt, wenn man so will die Saat zur späteren Ernte. Hier lernt das Kind sich von der Vorstellung eines Zusammenhangs zwischen den Eltern als einer Gottheit zu lösen und eine Orientierung hin zur Religion zu suchen und zu finden. Zeit seines Lebens wird sich das Kind versuchen wollen in Autonomie zu üben. Hier entsteht das Gefühl des jungen Menschen sich im Leben vor Gott und der Gesellschaft zu orientieren. Erich Fromm hat in die Kunst der Liebe einmal beschrieben, unweigerlich ist die Mutter mit dem Kind biologisch verbunden. Eine liebende Mutter liebt daher alle Kinder auf die gleiche weise und wird daher versuchen sich auch Zeit des Lebens vom eigenen Kinde zu trennen. So kommt das Kind in die Lager sich Überlebensfähig die Umwelt zu gestalten. Vielleicht Dinge zu tun die zum Erfolg führen.
Der Moment der Kommunikation, von dem ich zuvor sprach ist der Beginn aller Ritualisierungen. Dieser ständige Austausch zwischen Menschen wird sich zeitlebens fortsetzen. Ob der Säugling gefüttert wird, geweckt, gesäubert oder zu Schlaf gebracht wird, später als Kind Geschichten vorgelesen bekommt, all diese Wiederholungen sind der Beginn von Ritualen, welche die Grundlagen für Halt und Orientierung im Leben mit sich bringen (Vgl. Erikson, 1988, S. 54). Nicht umsonst werden Gebete zu bestimmten Uhrzeiten vollzogen und wo Gottesfurcht besteht auch gesellschaftlich ausgelebt. Die Rituale sind durch die Bedürfnisse der Geschlechter bestimmt. So wird eine Mutter das Bedürfnis einer Mutter und Frau genauso projizieren wie es ein Vater tun wird. Je geregelter und organisierter dieses Leben sein kann, so könnte man meinen, kann es für Kinder auch leichter und einfacher einen Halt fürs spätere Leben bedeuten. Daraus kann man aber keine allgemein gültige Regel oder Generalisierung ableiten.
Der Recherche nach erfolgen die Entwicklung der Geschlechter nach einem Kontinuum und zeigen sich jeweils ausdifferenziert. Ich muss daher die Möglichkeit von anderen anfänglichen Gesellschaftsformen wie bsw. Familie und das Zusammensein von zwei oder mehreren gleich- oder andersgeschlechtlichen Menschen den jeweiligen Individuen selbst überlassen. Psychoanalytiker äußern sich hierzu fachlich und sachlich und geben sich nicht moralisch behaftet. Von den täglichen Ritualen, die dem Menschen schließlich die Möglichkeit geben einen strukturierten Tagesablauf einzuverleiben, findet ein Übergang statt zu den kulturellen Ritualen. Dieses anfängliche Ritual zwischen dem Ich und dem Anderen, wie Erikson es ausdrückt, bedient das Bedürfnis nach Ritual, das im Menschen angelegt, inhärent ist. Erikson spricht hier in der Tat von einem ästhetischen Bedürfnis von überzeugender Qualität, das man als Numinose bezeichnen muss. Einer Übermacht, der nichts entgegenzusetzen sei.
Sofern die Leserschaft Zweifel an der Richtigkeit dieser Sache hätte, könnte man dies dahingehend testen, als dass man sich versucht außerhalb dieser Vorstellung zu bewegen und einem offensichtlich nichts anderes entgegenkäme als ein eigenes Versagen auf irgendeinem Gebiet. „Religion und Kunst sind die Institutionen mit dem größten traditionellen Anspruch auf Kultivierung des Numinosen“. (Zitat Erikson 1988, S. 57) Erikson beschreibt hier den Moment der Geburt, bei dem zu aller forderst an das Bedürfnis nach einer Orientierung des übersinnlichen bedient wird, der Einverleibung einer übermacht. Aus diesem heraus entsteht beim Menschen durch den fortwährenden Austausch und der damit verbundenen Kommunikation die Basis für Ritualität und Kultivierung für die bevorstehende Gesellschaft. Meine Vorstellung sagt immer, seit Tauenden von Jahren hat sich in der Welt nichts verändert, nur die Verführung ist ins unermässliche gewachsen. Der Philosoph Thomas Hobbes beschreibt in der Form der Wechselwirkung das durch abfallen bestimmter Dinge erst das Bedürfnis entstehen kann alte Dinge wieder neu aufgreifen zu wollen. Es kommt also alles wieder zurück was schon war, also auch Ritualisierungen die vielleicht abhanden kamen. Die Welt wird also nicht schlimmer, sie wird für das leben im Zeitgeist angepasster.
Die ersten Momente der Ritualisierung im Leben eines Säuglings, zuvor beschrieben, fanden in der oral-sensorischen Phase statt. Der ersten Phase, die in der psycho-sozialen Organentwicklung des Ur-Vertrauens vs. Ur-Misstrauens stattfinden. Schon in den Anfängen der zweiten Phasen, anal-muskulär, bestehen die ersten Momente der Ritualisierung in der Vorsicht und Vermeidung von Gefahren. Das Kind muss lernen sich selbst zu beobachten (Vgl. Erikson, 1988, S. 58) Außerdem lernt das Kind darauf zu achten was erlaubt ist und was nicht. Die Erziehung hat hier zum Ziel dem heranwachsenden Menschen ein Selbst zu offenbaren, ein Bewusstsein, was es selbst ist oder sein kann, was es werden kann.
Im weiteren Verlauf des Lebens werden unter der Triebherrschaft der drei vorgestellten psycho-sexuellen Organentwicklungen und der damit verbundenen Erziehungsmodi die psych-sozialen Organe herausgearbeitet. Diese kann man sich nicht aussuchen, sondern sind Teil eines werdenden Organismus. Jedes ausgebildete wird sich im weiteren Lebensverlauf immer wieder neu wiederholen. Und so wenig wie wir es zu Beginn des Lebens wissen konnten, und es mehr eine Gefühlsgeschichte war, so wenig wird man es bewusst dann wahrnehmen, wenn man meint das Recht zu haben, sich aus missglückten Erziehungsmaßnahmen zu entziehen. Möglicherweise das Kernproblem der Distanzierung dazu.
Dieser Moment der Geburt ist ein Zeitpunkt, der sich bis zur maximalen Ausbildung der Organe im jungen Erwachsenenleben durchzieht und dort am anfälligsten ist. Die im Anschluss daraufhin folgenden weiteren Konfliktphasen, die im Erwachsenenalter erscheinen, sind keineswegs weniger wichtig, aber biologisch vielleicht weniger anfällig. Die Teilung des Ichs mit der Gesellschaft wird dort deutlich, wo sich Menschenmassen unter einer Führungsrolle vereinen. Sie tragen dazu bei, das „Es“ der Gesellschaft zu verwirklichen, die unausgesprochene Moral, durch die das jeweilige „Ich“ als Individuum durchstoßen muss. Wenn ich mir eine Gesellschaft aufdrängen lasse, obwohl ich vielleicht nicht charakterisiert bin, wie es mir die Gesellschaft vorlebt, dann habe, verliere ich in und durch die Masse an Persönlichkeit. Mir bleibt demnach keine Wahl, als mein Ich durch die Gesellschaft hindurchzuzwängen und mich meiner Persönlichkeit nach zu entwickeln. Sigmund Freud nannte dies, das „Ich“ muss größter werden als das „Es“. Die Herausforderung ist die Möglichkeit der Verrohung die dann entsteht, wenn ich mich dem gesellschaftlichen Willen ohne diese Erziehung beuge.
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Wer zusammenarbeitet, bewegt sich eher synchron, 2025
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Beziehungszufriedenheit schwankt im Verlauf weniger Tage und selbst während eines Tages deutlich, 2025
(http://de.gate-communications.com/beziehungszufriedenheit-schwankt-im-verlauf-weniger-tage-und-selbst-waehrend-eines-tages-deutlich/)
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Arbeitswerte als Kompass für erfolgreiche Unternehmenskultur, 2024
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Psychosomatische Beschwerden haben eine biologische Basis, 2025
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Nature-Publikation Mechanische Spannungen als Treiber der Evolution, 2025
http://de.gate-communications.com/nature-publikation-mechanische-spannungen-als-treiber-der-evolution/
„Die Entwicklung eines Embryos ist eine präzise choreographierte Abfolge von Prozessen, bei denen Zellen aufeinanderstoßen, Gewebe wachsen, sich verschieben und ineinandergreifen. Dabei entstehen mitunter erhebliche mechanische Spannungen, die die Entwicklung des winzigen Organismus beeinträchtigen können“, beschreibt Studienleiter Professor Steffen Lemke von der Universität Hohenheim.
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https://m.bpb.de/178985
Eine Folge aus der Reihe „Mit offenen Karten“
von: Jean-Christophe Victor
Wie ist unser Gedächtnis verdrahtet – Prozess der Mustervervollständigung, 11. Dezember 2024
http://de.gate-communications.com/neurowissenschaft/wie-ist-unser-gedaechtnis-verdrahtet-prozess-der-mustervervollstaendigung/
Autobiografisches Erinnern im digitalen Zeitalter – Unser Leben im Spiegel unserer Daten
http://de.gate-communications.com/kommunikation/autobiografisches-erinnern-im-digitalen-zeitalter-unser-leben-im-spiegel-unserer-daten/
Wenn Führungskräfte nach oben buckeln und nach unten treten, 05. September, 2022
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Sakralisierung – wie Held in die Welt kam, 2025
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