Arbeitsmarkt Umweltfreundliche Tätigkeiten nehmen zu


Tätigkeitsprofile sind umweltfreundlicher geworden. Beschäftigungsanteile hin zu Berufen mit ökologischen Jobs sind im Studienzeitraum von 2012 bis 2022 gewachsen. Das belegt eine Studie der Institute RWI – Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Die ökologische Transformation verändert den deutschen Arbeitsmarkt moderat bis erheblich, da auch Tätigkeiten mit umweltschädlichen Tätigkeiten abgenommen haben.

Düsseldorf, 02. Oktober 2024. Die Institute RWI – Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung und das Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) stellen in einer Studie fest, das es in der Zeit zwischen 2012 bis 2022 zu einer erheblichen Verschiebung, ca. 11 Prozent auf dem Arbeitsmarkt gekommen ist. In der Wirtschaft der BRD ist es zu einer Verschiebung von Tätigkeiten hin zu mehr umweltfreundlichen Tätigkeiten gekommen. Umweltschädlich eingestufte Tätigkeiten hingegen nehmen ab.

Untersucht wurden zwei Prozesse. Veränderungen in den Tätigkeitsprofilen innerhalb von Berufen, bezeichnet als „within-effect“. Als „between-effect“ bezeichnet wurden die Untersuchungen in Verschiebungen von Beschäftigungsanteilen zwischen verschiedenen Berufen. In beiden Fällen zeigt die Studie, für die ökologische Transformation ist der Wandel von Tätigkeiten innerhalb von Berufen genauso wichtig wie die Verschiebung von Beschäftigungsanteilen zwischen den Berufen.

Veränderungen in Tätigkeitsprofilen mit einem bisher hohen Anteil an umweltschädlichen Tätigkeiten sind ökologischer geworden. Beschäftigungszuwächse konnten bei umweltfreundlichen Tätigkeiten beobachtet werden. Eine ebenso moderate Abnahme an umweltschädlichen Tätigkeiten hat abgenommen.

Unmittelbare Wechsel von umweltschädlichen hin zu umweltfreundlichen Wechseln kommen hingegen selten vor. Die Studienergebnisse machen deutlich, der Wandel zu mehr grün und mehr Technologie verschlechtert die Beschäftigungsaussichten von ausländischen und gering qualifizierten Arbeitnehmern.

„Der ökologische und technologische Wandel des Arbeitsmarktes schreitet voran und verändert die Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt“, sagt Christina Vonnahme, Leiterin der neuen RWI-IAB-Nachwuchsgruppe „Ökologische Transformation, Arbeitsmarkt, Aus- und Weiterbildung“. „Unsere Studienergebnisse zeigen, dass die ökologische Transformation mit einer deutlichen Veränderung von Tätigkeitsprofilen einhergeht. Das bedeutet, dass Erwerbstätige aufgrund der ökologischen Transformation nicht zwingend ihren Beruf aufgeben müssen. Allerdings erfordert die Anpassung an neue berufliche Qualifikationen Anstrengungen von Beschäftigten und Betrieben. Andernfalls drohen erhebliche Wohlfahrtsverluste für die Betroffenen“, warnt Arbeitsmarktexpertin Christina Vonnahme. „Geeignete Qualifizierungs- und Umschulungsmaßnahmen spielen daher eine entscheidende Rolle für den ökologischen Wandel des Arbeitsmarktes.“

Originalpublikation:

(https://www.rwi-essen.de/fileadmin/user_upload/RWI/Publikationen/Ruhr_Economic_Papers/REP_24_1099.pdf)

Weitere Informationen

(https://www.rwi-essen.de/publikationen/wissenschaftlich/ruhr-economic-papers/detail/disentangling-the-greening-of-the-labour-market-7041)


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