Unlängst hat eine Studie gezeigt (Studie, Oktober 2024, Junge Menschen wollen die Wirtschaft besser verstehen), viele Menschen wissen und verstehen nicht wirklich wie wirtschaftliche, besser volkswirtschaftliche Zusammenhänge zu verstehen sind. Ich bin kein Aufklärer, unter anderem nehme ich dies aber zum Anlass das Thema neu aufzufrischen, zumal es neuere Lektüren gibt. Weiterhin gilt die nachfolgende Darstellung auch unterstützend für weitere Ausführungen, wie ich diese nur für meine Fälle, für andere aber vielleicht als Referenz nutzend zur Verfügung stellen könnte. Für mich findet später hier der Übergang zum Modemarkt statt, als auch zur Standortdarstellung sowie einer Markt- und Wettbewerbsanalyse.



Menschen wirtschaften weil Güter knapp sind

Viel wichtiger ist aber die Notwendigkeit dieser Darstellung als Hintergrundinformationen und Bezugspunkt für weitere Ausführungen meiner Texte auf diesen Seiten.
Die Frage wozu Menschen wirtschaften ist eine volkswirtschaftliche Frage. In der Konfrontation mit VWL stosst man häufig zwangsläufig darauf und wenn ich daran denke, dann bin ich immer aufs neue Inspiriert. Das liegt wohl an der Idee oder dem Gedanken des Ausdifferenzierens. Die Märkte erweitern sich im Kontinuum, Technologie wird minimalistischer und dringt in Bereiche vor wo bisher andere Werkstoffe dienten. Es ergeben sich Spezialisierungen mit und aus der Folge gesellschaftlicher Veränderungen und Produktivität. Hier endet für mich das allgemeine und ich behandle dann in anderen Texten meinen Teil der Spezialisierung, im Bereich Zusammenhang Mode, Technologie, kurz Modesoziologie und Künstliche Intelligenz.
Menschen wirtschaften also, weil Güter knapp sind, oder menschliche Bedürfnisse mit knappen Gütern zu befriedigen.

In der gegenwärtigen globalen Umwälzung könnte die Frage bsw. kaum zeitgemäßer und zutreffender neu darzustellen sein. Der interessierten Leserschaft sei gesagt, ich hoffe das ich ausführlich und verständlich beschreibe, mein Interesse gilt aber weniger einer Vervollständigung des Themenspektrums.
Nikolaus Wolf hat einen guten Abriss über die „Kurze Geschichte der Weltwirtschaft“ erstellt, aus dem Jahr 2013, was ich durch mein Studium und mein Wissen angereichert habe.
Im aktuellen Schmöker „Grundzüge der Volkswirtschaftslehre“ heisst es, die Volkswirtschaftslehre untersucht die Interaktionen zwischen Haushalten und Unternehmen durch Tausch (Vgl. et al. Mankiv Taylor, 2024, S. 23). Fragen die wir bislang weniger hatten waren Situationen in denen Outputs produziert werden ohne das wirklich ernsthaft Einkommen erzielt werden können. Das könnte sich in der Zukunft etwas ändern.
Ein ökonomisches Problem ist die Frage, welche Waren und Dienstleistungen sollen produziert werden. Letztlich sollen ja alle möglichen denkbaren menschlichen Bedürfnisse befriedigt werden können.
Nun, ich möchte Wirtschaft verstehen und wissen wie ich mich woran orientieren kann um wenigstens Oberflächlich Zusammenhänge, auch politischer Art verstehen zu können.
Volkswirte haben ein nicht minderes Problem. Aus diesem Grund bedient man sich einfacher Modelle. Aus diesen Modellen heraus entwickelt man dann jeweils ihre eigene aktuelle Komplexität für das Marktgeschehen.



Volkswirtschaftliche Modelle

Die Volkswirtschaft unterscheidet verschiedene Modelle, von denen ich in Bezug auf die nachfolgende Weltwirtschaftsgeschichte drei vorausschicken möchte. Modelle dieser Art werden von der Volkswirtschaft zur Analyse herangezogen. Ich zweckentfremde diese Etwas, weil einem dadurch in der Geschichte zur Weltwirtschaft ein plastischeres Verständnis vermittelt werden kann. Die Modelle können nun auf diese Geschichte gedanklich wie eine Schablone oder ein Layer über einschneidende geschichtliche Ereignisse gelegt werden. Dabei wird ersichtlich werden, dass sich die Modellentwicklung ständig wiederholt. Zunächst in grossen, später dann in kleineren Schritten.

Volkswirtschaftlich unterscheidet man wichtige Wirtschaftssektoren, welche sind, die privaten Haushalte, private Unternehmen, Ausland, Staat. Auf dieser Basis werden Einnahmen und Ausgaben über Vermögensveränderungskonten modelliert. Hier sollen aber nur die Zusammenhänge verdeutlicht werden.

Die Volkswirtschaft unterscheidet unter anderem:
– Modelle der stationären und der evolutorischen Wirtschaft
– Modelle ohne und mit staatlicher Aktivität
– Modelle der geschlossenen und der offenen Wirtschaft




Modelle der stationären und der evolutionären Wirtschaft

Eine Wirtschaft heisst dann stationär, wenn sich die ökonomischen Variablen Y (Yield = Ertrag) im Zeitablauf nicht ändern. Zwischen privaten Haushalten und privaten Unternehmen fließen Güter- und Geldströme. Die Unternehmen kaufen von den Haushalten Produktionsfaktoren, um Konsumgüter zu produzieren, die dann von den Haushalten mit den erzielten Einkommen gekauft werden. Konsum = Consumption = C stehen dem Ertrag Y gegenüber.
Diesen Drei-Klassen-Modell von Francois Quesnay entspricht einer stationären Wirtschaft, weil Einkommen sich nicht erhöhen. Einkommen = Konsum. Keine Ersparnisse.

Eine Wirtschaft mit evolutorischem Charakter kennzeichnet sich durch einen Aufwärts- und Abwärtstrend der ökonomischen Variablen Y. Konsumenten geben nicht das ganze Geld aus, sondern sparen (savings, Konsumverzicht) und investieren (investment). Auf diese Weise kommt es zu einer Vermögensveränderung. Vermögensbildung durch Sparen, Vermögensverwendung durch Investition.


Modelle ohne und mit staatlicher Aktivität

Bei Modellen ohne Staat betrachtet man nur die privaten Haushalte und die privaten Unternehmen.

Bei Modellen mit staatlicher Aktivität werden die Einnahmen und Ausgaben der öffentlichen Hände, insbesondere die einseitigen Transaktionen wie direkte und indirekte Steuern, Subventionen und Transferzahlungen als auch der Haushaltssaldo (Netto-Neuverschuldung) in den Modellzusammenhang miteinbezogen.

Modelle der geschlossenen und der offenen Wirtschaft

Bei Modellen einer geschlossenen Wirtschaft handelt es sich nicht notwendig um autarke Wirtschaften, sondern lediglich um Wirtschaften, die weder Güter noch Produktionsfaktoren (z.B. Kapital) einführen, importieren oder gar ausführen, exportieren.


Bei Modellen der offenen Wirtschaft werden neben den Ex- und Importen von Waren- und Dienstleistungen auch die Ex- und Importe von Produktionsfaktoren sowie Kredit- und Devisenströme berücksichtigt, die ein Land mit einem anderen Land (2-Länder-Modelle) oder anderen Ländern (n-Länder-Modelle) bzw. der übrigen Welt verbinden.

Exportieren Unternehmen mehr als sie importieren, wird in Höhe des Saldos (Ex – Im) Vermögen gebildet. Gesamtwirtschaftlich entsteht ein Forderungszuwachs gegenüber dem Ausland.
Importieren Unternehmen mehr als sie exportieren, entsteht in Höhe des Saldos (Ex – Im) eine Vermögensauflösung. Gesamtwirtschaftlich ein Zuwachs an Verbindlichkeiten gegenüber dem Ausland.

Neben diesen Modellen gibt es verständlicherweise weitere Modelle die aber schon etwas tiefgreifender sind. In meiner Ausführung habe ich die drei Modell gewählt, die sich auf den historisch wiederkehrenden Fall beziehen und daher bei wachsender Wirtschaft immer wieder zu beobachten sind.


Das Brutto-Nationaleinkommen ergibt sich aus Einkommensentstehung, Einkommensverteilung und Einkommensverwendung. Die Festlegung wie das Einkommen verwendet wird, wird zum Zeitpunkt des Bundeshaushaltes beschlossen und ist immer eine Umfangreiche und Intensive Streitdebatte in den Parlamenten.


Geschichte der Weltwirtschaft

„Historisch gesehen wurden die Fundamente der Ökonomie in der Antike gelegt. […] Um 2000 v. Chr. gab es in Ägypten die ersten Handelsschulen; in Babylon wurde 1728 v. Chr. die Buchführungspflicht für Kaufleute eingeführt.“ (Altmann, Jörn, 1997, S. 5).

Europa galt um 1000 nach Chr. Als ein rückständiger Teil Asiens (Vgl. Zur Erhebung historischer Daten…bpb_de). Mit den Reichen der Merowinger und Karolinger konnte in Europa eine größere Macht erreicht und geführt werden. Eine minimalistische Infrastruktur entstand und ein gewisses Mass an Sicherheit wurde entwickelt.
Um das 11. Jh. entstanden neue Institutionen und Organisationsformen, die den Fernhandel begünstigten und Europa zunehmend zu einem wirtschaftlichen Zentrum in der Welt heranwachsen ließen. Auch wenn es bereits zu früheren Zeitpunkten Formen der Expansion gab, hier hat es eine greifbare Weltwirtschaftliche Bedeutung und entspricht grob dem Modell einer offenen Wirtschaft.

Unsicherheiten in Form von Witterung, das Erreichen geeigneter Handelspartner, fehlende Gerichtsbarkeiten erschwerten Bedingungen bei Transporten von Waren und Zahlungsmittel. Diese Art der Expansion konnte sich nur allmählich, eruptiv durchsetzen.
Die Entstehung von Handelsmessen, Städten und Städtebünden schafften einen kontinuierlichen Zugang zu Fernhandelsbeziehungen. Es entstanden zunehmend lokale Märkte. Auch Hotspots wie die Champagne, an denen regelmäßige terminierte Großmessen stattfanden entwickelten sich zunehmend.
Inzwischen hatten sich zwei Handelsrouten herausgebildet, die Via Regia, die heute über eine Länge von ca. 4500 Km West und Ost durch Europa mit Asien verbindet, führte und die römische Straße die an den Flüssen Rhone und Saone entlang bis zum Ärmelkanal führte.

Von nun an, ohne eine weitere wirkliche Expansion erfolgte eine Verdichtung der Märkte. Weiterhin auch eine Ausdifferenzierung nach innen gerichteter Art. Das Modell geht hier nun in Richtung einer Wirtschaft ohne Auslandsaktivität.
Der permanente Handel wurde populär, transparenter, die Risiken und Kosten sanken. Warenlager, Kaufmannsbünde und Gerichtsbarkeit auf Messen entstanden. Mit dem Adel entwickelten sich Stadtgründungen, damit Unabhängigkeit, damit Marktrechte, infolge konnten eigene Münzen geprägt werden. Städtebünde wie der Lombardenbund oder die Hanse entstanden. Politische wie wirtschaftliche Machtkonzentration entstanden.
In Folge der Standortkonzentration entstand zunehmend wachsende Produktivität. Später, um ca. 1890 hatte Herbert Spencer (Abels, 2019, S.353) hierzu den Zusammenhang zwischen Produktivität und Sozialisierung in der Gesellschaft herausgearbeitet.

Produktivität regten den Fernhandel wieder weiter an. Neue Finanzierungsformen wie Rechnungslegung, Wechsel und doppelte Buchführung entstanden. Die Aufwertung der seit Jahrtausenden bestehenden Zahlungsmittel von Gold,- Silber- und Kupfermünzen erfolgte.
Geldhandel über lange Transportwege war aber noch immer eine große Gefahr. Mit dem 13. Jahrhundert entstanden so Wechselbriefe. Zwischen benachbarten Regionen konnten jetzt Münzen am Handelsort getauscht werden. Später entstand hieraus das Papiergeld. Die vorausgegangene Rückständigkeit Europas gegenüber Asien und dem arabischen Raum zeigt sich im Geldhandel. China handelte bereits seit dem 8. Jhd., der heute als mittlere Nahe Osten bekannte Raum seit dem 10. Jhd. n. Chr.
Durch die erweiterten Handelsbedingungen konnten Handelsbeziehungen zur Islamische, arabischen Welt wie auch nach Asien entstehen. Ein ebenso sich ständig wiederholendes Muster das in allen Teilen von Beziehung und der Welt zu erkennen ist, das gegenseitige Wachstum untereinander. Europa kam durch den Aufschwung mit der islamischen und der asiatischen Welt in Kontakt. Es entstanden Beziehungen.
Die bis heute umkämpfte Seidenstraße bekam Gewicht. Bereits in der Antike entstanden, verfügt sie über ein weitverbreitetes Netz von Handelsrouten das jetzt den intensiveren Austausch zwischen Asien und Europa ermöglichte. Von Konstantinopel reichend bis nach Antiochia am Mittelmeer, sowie Bagdad bis Samarkand. Von dort weiter bis in das chinesische Tiefland. Begünstigt durch die Entstehung des Mongolenreichs unter Dschingis Khan (etwa 1155 bis 1227).
Beim Handel über die Seidenstraße blieb es allerdings nicht. Asien präsentierte seine Reichtümer und es kam zu intensiveren kulturellen Austauschen. Städte wie Genua und Venedig die gut an die Handelsrouten angebunden waren, erlangten jetzt große Reichtümer und wurden ebenso mächtig. Produktionsfähigkeiten in Papier und im Umgang mit Schwarzpulver wanderten von China nach Europa, die Herstellung von Glas von Europa nach China.

Über die Handelsroute fand die große Pest innerhalb weniger Jahre zwischen 1347-1351 einen einfachen Zugang nach Europa. Ein Grund Beziehungen zu anderen Länder und Kontinenten traditionell unterbinden zu wollen. Ein Konfliktpotential, die Gegner sind unbekannte bis der Ausbruch den Siegeszug erreicht.Ein Drittel bis ein Viertel der Bevölkerung wurde ausgelöscht und hatte damit auch, neben menschlichen und existenziellen Nöten unmittelbare ökonomische Konsequenzen.

Ein höheres Lohnniveau zog neue Bevölkerungsgruppen und Schichten insbesondere in größeren Städtebünden auf sich. Hinweise führen zur Annahme das hochwertigere Produkte wie Wein, besondere Kleidung und Luxusgüter aus dem Osten nach Europa transportiert wurden.Nach dem Zerfall des Mongolenreiches (Vgl. et al. Delius 2005, S. 236) wurde die Seidenstraße unsicher. Gegen diese Entwicklung stieg die Nachfrage nach Handelsgütern in Europa weiter an. Alternative Handelsrouten beförderten Konflikte zwischen den christlich geprägten Europäern und dem islamischen Weltreich, die Abgaben und Zölle verlangten. Zwischen dem 14. und 15. Jhd. drängte das Osmanische Reich verstärkt nach Europa. Europäer suchten andere Handelsrouten nach China, Indien und Südostasien.Das Königreich Portugal unterhielt seit dem 15. Jhd. Expeditionen und finanzierte daher auch Handelsstationen und Befestigungsanlagen. Durchaus populär ist der neu entstandene Handelsweg über das Kap der Guten Hoffnung in Südafrika durch Bartholomeu Diaz und später Vasco da Gama um 1498, die bis nach Indien und wieder zurückkamen. Auch Christoph Kolumbus wollte einen Versuch wagen, sein Irrtum ging deutlicher in die Geschichtsbücher ein. Er landete nicht in Indien, sondern in der Karibik, anschließend in Mittelamerika. Europäer beherrschten Anfang des 16. Jhd. die Weltmeere und riefen die Kolonialisierung hervor.


Was nun folgte gilt als die erste wirkliche Globalisierung

Für England und Niederlande begann im 17. Jhd. eine Blütezeit die auf den bis dahin entstandenen städtischen Bürgertums und damit politischer Machtzentren aufbauen konnte. London war robust genug um Epidemien und Großbränden zu trotzen und wuchs zum größten Handelszentrum Europas heran. Mehr noch, England wurde Weltmacht (Vgl. et al. Delius 2005, S. 282). Die günstige Lage von Wasserstraßen, gut erreichbare Kohlevorkommen, es wurden hohe Löhne gezahlt, neue Berufe entstanden, es wurden Handels- und Geldgeschäfte für ganz Europa abgewickelt. Später auch für die Welt. Städte und Handelszentren, zunächst am Ärmelkanal gelegen, später dann dem Rhein entlang wuchsen nach und nach zu Zentren mit Gewerbe, großem Wachstum und Wohlstand.
Maßgeblich für diese Entwicklung war die Verarbeitung von Baumwolle, die in England weiterverarbeitet wurde. So erfolgte um 1770 eine stark gestiegene Nachfrage nach Baumwolltextilien, begünstigt durch technische Revolutionen. 1712 entsteht die erste Dampfmaschine für den Bergbau, 1733 das erste Fliegende Weberschiffchen – eine Textilmaschine, 1738 die erste Spinnmaschine, 1765 Spinnrad mit mehreren Spindeln. 1769 baute James Watt die Dampfmaschine, außerhalb des Bergbaus nutzbar. 1769 kann die Flügelspinnmaschine genutzt werden, 1779 entsteht die Spinningmule, um 1785 der erste mechanische Webstuhl, 1790 die dampfkraftbetriebene Spinnmaschine und 1802 dann der Webstuhl für gemusterte Stoffe. Die Kombination Kraft aus Dampf und Arbeitsmaschinen sind der Anfang der industriellen Revolution (et al. A.E. Ott, H. Winkel 1985, S. 42).

Englische und spanische Kolonien begannen in Nordamerika zu siedeln, Rohstoffe und Getreide gegen Gewerbeerzeugnisse gegen das englische Mutterland zu handeln. Die wachsende Nachfrage und Technologisierung führte zu mehr Produktivität. Die aus der Renaissance entstandene Wissenschaft unterstütze bei der Lösungssuche nach produktiveren Möglichkeiten. Die Ergebnisse bildeten den fruchtbaren Nährboden für die Entstehung der späteren industriellen Revolution. Die mechanische Spinnmaschine, angetrieben durch die Dampfmaschine, das Dampfschiff und die Dampflokomotive entstanden.

Als der napoleonische Krieg vorüber war, breiteten sich die technologischen Errungenschaften rasant aus. Zunächst europaweit, dann Nordamerika. Staaten wie Frankreich, Italien, das Deutsche Reich und die Vereinigten Staaten wurden zwischen 1860 und 1880 zu Konkurrenten. Russland, China, die Kolonialstaaten und Brasilien blieben vorerst landwirtschaftlich geprägt.
Neue Transportmittel begünstigten die Verarbeitung riesiger Landflächen wie es sie in Nordamerika, Argentinien und Russland gab, was zu deren wirtschaftlicher Erschließung beitrug.
Die Eisenbahn „First Transcontinental Railroad“ ermöglichte einen Schienenverkehr von New York nach San Francisco ab 1869. Und der Suezkanal wurde in Betrieb genommen. Jules Vernes Roman von 1873, „In 80 Tagen um die Welt“ wurde Realität (Vgl. Nikolaus Wolf 2013). Mit den neuen Transportmöglichkeiten gingen die Transportpreise für die Produkte nach unten, der Fernhandel bekam zwischen 1870 und 1900 eine neue Bedeutung. Wo bislang überwiegend Luxusartikel transportiert wurden, konnten fortan Rohstoffe, Gewürze und Getreide zugänglich gemacht werden. Die Lebensverhältnisse der einfacheren Leute wuchsen. Erstmals erlebten die Staaten unterschiedliche volkswirtschaftliche Potenzialunterschiede durch die Befriedigung der jeweiligen Bedürfnisse in den Staaten. Nicht jeder Staat und jede Gesellschaftsschicht war in der Lage entsprechende Güter zu erwerben oder für sich nutzbar werden zu lassen. Die Kolonialisierung sorgte ebenfalls für Unterschiede in den Verfügbarkeiten. Die Erste Globalisierung fällt auch mit der Gründung des Deutschen Reiches zusammen, um etwa 1870 (Vgl. et al. Delius 2005, S. 374). Gekennzeichnet durch die Phase politischer Stabilität, mit welcher eine grenzüberschreitende wirtschaftliche Verflechtung einherging.

Während der Handel vorwiegend zwischen Europa, Nord- und Südamerika als auch den europäischen Kolonien geprägt war, wurde Japan zu einer Wirtschaftsmacht. China bliebt dennoch im Handelsgeschehen mit Europa.
Orte der Produktion und Orte des Verbrauchs waren meist weit voneinander entfernt. Diese Art der Umstände nahm kontinuierlich zu, was als Charakteristisch für die erste Phase der Globalisierung gilt.
Während in England Kleidung produziert wurde, kam die Baumwolle dafür aus den Südstaaten der USA. Geliefert wurde nach Indien. Diese Entwicklung ist kennzeichnend für wirtschaftliche Formen hin zur Spezialisierung.
Das bevölkerungsreiche Europa war führend als Industrieproduktiver Standort geworden, während in den Kolonien und den USA Produktion für Rohstoffe und landwirtschaftliche Güter herausgebildet wurden.

Das Verlagswesen, die in Heimarbeit erstellten Textilien gingen zurück, die Fabriken wuchsen und zogen Zuwanderung aus dem Umland an.
Landwirtschaftliche Krisen begünstigten den Zuzug in Industriegebiete von Manchester und Ruhrgebiet.
Internationale Standards und Regel erwirkten eine stabile Arbeitsteilung in der Weltwirtschaft. London war Vermittler und damit Finanzplatz geworden, Gold galt als Währungssystem. Nationale Währungen wurden über fixe Goldparität miteinander verknüpft und damit handelbar. 26 Staaten einigten sich auf den durch Greenwich verlaufenden Meridian als Basis des internationalen Koordinatensystems (Vgl. Nikolaus Wolf 2013). Zeitmessung und Karten konnten von nun an eingestellt werden.



Erste Deglobalisierung

Der Anteil Europas an der Weltwirtschaft wurde um 1913 auf 45% geschätzt. Wohingegen dieser um das Jahr 1000 bei ca. 15% geschätzt wurde. Der Anteil der Weltbevölkerung lag bei ca. 30% (Vgl. Nikolaus Wolf 2013). Ein rascher Aufstieg der USA als auch die Entwicklungen in Japan führten zu einer ersten globalen Krise und beförderten eine Deglobalisierung.
Europa verlor auch vor allem wegen des Ersten Weltkrieges an Dominanz. New York wurde neuer Handelsplatz. Unternehmen wie General Electric oder Ford wurden zu starken Konkurrenten gegenüber den Europäischen Unternehmen.
Die Oktoberrevolution von 1917 beendete das alte Zarenreich Russlands, was als Keim einer neuen Weltmacht zur Geltung kam (Vgl. et al. Delius 2005, S. 402).
Die Gründung des Völkerbundes 1920 war der erste Versuch eine internationale Ordnung zu schaffen. 1922 wurde in Genua erneut versucht eine stabile internationale Ordnung nach altem System zu erreichen. Dies scheiterte zwar, aber nach Kriegsende ermöglichten technologische Neuerungen wie der Einsatz der Elektrizität in der Produktion, sowie in den Haushalten, oder das erschwinglich werden Fahrzeug als Transportmittel einen erneuten Aufschwung. Das Fahrzeug wurde Massenprodukt und die zivile Luftfahrt begann. Der Konsum erlebte einen ersten Aufschwung.
Eine echte Krise stellte sich mit 1929 mit der Weltwirtschaftskrise ein, die vor allem die westliche Welt treffen sollte (Vgl. et al. Delius 2005, S. 507). Preisverfall und Arbeitslosigkeit gingen wie ein Lauffeuer um. Mit der Auflösung des Goldstandards und intensiver Intervention der Staaten konnte der Preisverfall vorläufig gestoppt werden. Die Massenarbeitslosigkeit stürzte Europa, vorwiegend Deutschland in eine radikale Position, was den Zweiten Weltkrieg befeuerte.
Währungsblöcke entstanden, multilaterale Zollverträge wurden aufgelöst, bilaterale Abmachungen entstanden, Kapital wurde begrenzt genauso wie die Zuwanderung. Staaten reduzierten den grenzüberschreitenden Handel.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war Deutschland und auch Europa durch die Machtverteilung zu USA und der Sowjetunion endgültig entmachtet. Für USA war es die Marktwirtschaft, für die Sowjetunion und China galt der Ansatz der Planwirtschaft. Unter dem Einfluss des Marshallplans verlor Deutschland und auch Europa an Bedeutung. Neue Energiequellen wie Öl, Gas und später Atomkraft brachten zunächst den erhofften Aufschwung mit sich.
Für Deutschland bedeuten die Nachkriegsjahre unter amerikanischer Kontrolle die Stunde Null (Vgl. et al. Delius 2005, S. 538). Großindustrielle wie Thyssen und Krupp werden wegen Mittäterschaft während der Nationalsozialistischen Herrschaft verurteilt. Friedrich Flick der ein gigantisches Kohle- und Stahlimperium betreibt, bewahrt seinen Einfluss auch aus seiner Gefängniszelle. Beziehungen machen dies möglich. Die Werke der Rohstoffindustrie im Osten sind durch die Besatzungszone zur Sowjetunion tatsächlich weg. Im Westen betreibt Flick weiterhin Hochöfen in Lübeck, Kohlebergwerke an der Ruhr und die Maxhütte in Bayern in dem Stahl produziert wird. Flick bietet dem Staat eine Beteiligung an, kann auf diese Weise seine Standorte sichern. Darüber hinaus profitiert er vom Marshallplan, bekommt Geld aus der Steuerkasse und wird 1950 aus dem Gefängnis entlassen. Großindustrielle werden nach dem Krieg zum Wiederaufbau und Arbeitsplätzen gebraucht.

Als Rohstoffproduzent wird Flick auch Teil eines vielseitigen wachsenden Konglomerats das Unternehmen wie Daimler Benz, Buderus, Dynamit Nobel, Feldmühle, Hagen-Kabel oder auch Kraus-Maffei bedient. Flick baut sein Imperium auf andere Bereiche aus. Es folgen Beteiligungen und Gründungen in Automobil, Papier und Chemie.Der französische Grossunternehmer Marcel Dassault baute bereits vor der Kriegszeit Flugzeuge. Er überlebt 4 Jahre im KZ Buchenwald und kann nach Kriegsende wieder Flugzeuge, Raketen und Triebwerke bauen. Er erfand Drohnen.Der Marshallplan beginnt in den 1960er Jahre fruchtbar zu reifen. Die Amerikaner pumpen 40 Milliarden Dollar in die industrielle Produktion. Zwangsläufig hat Deutschland keine Rüstungsausgaben, das Geld fließt bereinigt in die Wirtschaft und unter Wirtschaftsminister und Kanzler Ludwig Erhard ist Deutschland gut 30 Jahre nach dem Krieg wieder Reich und mächtig. (Vgl. von Menschen und Managern, 2014)An einer neuen Weltordnung wurde inzwischen gearbeitet. Mit der Moskauer Deklaration von 1943 wurde die Gründung der Vereinten Nationen als globale Organisation zur Sicherung des Friedens und des Völkerrechts ins Leben gerufen. Eine wirtschaftliche Re-Integration konnte nur durch eine westliche und östliche Trennung erfolgen. Im Westen durch die USA um Osten durch die Sowjetunion. Im Westen entstand das GATT-Abkommen (General Agreement of Tariffs and Trade) als auch die OECD deren Ziel der Abbau von Handelsbarrieren sein sollte. Im Osten der Welt entstand das RGW bzw. COMECON.Der Westen versuchte den Goldstandard durch die Schaffung eines internationalen Währungsfonds wiederzubeleben in dem durch ein System von Bretton Woods – Ortschaft in den USA – bei der die USA sich verpflichtet, hatten ihre Währung jederzeit in Gold eintauschen zu dürfen, eine Bindung an den US-Dollar über die Weltbank versucht wurde.Der Osten schaffte sich am System der Planwirtschaft mit Verrechnungswährungen ab.Auf dieser jetzt neuen Basis entstanden Infrastrukturprojekte wie das Vorantreiben der Elektrifizierung, Kraftwerke, Strassen, Eisenbahnen als auch Schiffs- und Flughäfen. Bildungseinrichtungen wie Schulen und Universitäten entstanden.Es folgte auch in Europa eine Zeit des Aufschwungs, das als „Golden Age of Growth“ bezeichnet wird und als Wirtschaftswunderzeit gilt.Sowohl der Westen als auch der Osten erreichten reale Wachstumsraten von 4 bis 5% bis in die späten 1970er Jahre. Die ehemaligen europäischen Kolonien wurden nach dem Zweiten Weltkrieg unabhängig (Vgl. et al. Delius 2005, S. 534). Japan, Australien, Neuseeland, Südkorea, Taiwan, Hongkong, Singapur und Malaysia wurden jetzt zu Industriestaaten.Der Nahe Osten, Teile Afrikas, Argentinien, Chile und Venezuela erlebten eine wirtschaftliche Dynamik durch den Export von Rohstoffen an die Industrienationen. Seit ca. 1950 entstanden Land-Stadt-Migrationen die im Verlauf der Zeit zu Megastädten herangewachsen sind. Zwischen 1950 und 1970 wuchs der materielle Lebensstandard in nahezu allen Teilen der Welt deutlich. Aber, der Wohlstand blieb sehr ungleich verteilt.Ein generelles Muster zeigte sich vor allem bei den rohstoffexportierende Ländern. Sie blieben im Allgemeinen in der Armut, kleine Eliten des Landes aber konnten sich bereichern.


Die zweite Globalisierung

1973 und 1979 waren Jahre in denen die Ölkrisen dominierten. Die Bindung des US-Dollars an den Goldwert wurde jetzt aufgehoben. Es kam zu einer Stagflation (Vgl. et al. Mankiw, 2024, S. 1040).
1951 die ersten Schritte zur Europäischen Union werden gemacht. Frankreich, Deutschland, Belgien, die Niederlande und Luxemburg gründen die Montanunion. Die Aufhebung der Grenzen wird der Anfang eines neuen Wettbewerbs. Die Montanunion ist, über die EWG (Europäische Wirtschaftsgemeinschaft) die Vorstufe zur heutigen Europäischen Union (Vgl. et al. Delius 2005, S. 537).
Nach 1957 beschließen die Länder der Montanunion und Italien in Rom die Öffnung der Grenzen für Warenverkehr, Menschen und auch Kapitalgeschäfte. (vgl. Von Menschen und Managern).
Rohstoffpreise stiegen an, wirtschaftlich erfolgte eine Stagnation. Das Wohlstandsgefälle im Westen nahm zu. Die Sowjetunion kam in eine Krise. Es wird gemunkelt, die Planwirtschaft sei der wachsenden Komplexität und Innovationskraft des Westens nicht mehr gewachsen. Dem Soziologen und Gesellschaftstheoretiker Niklas Luhmann zufolge hat Macht eine zu geringe Komplexität für moderne Gesellschaften, weil sie auf einer viel zu konkreten Ebene ansetzt (Vgl. Byung-Chul Han, 2022, S. 27). Daraus wird deutlich, das eine Planwirtschaft dem Machtsystem an sich nicht gewachsen ist, zumindest weit weniger als bei einer Demokratie. Und zugegebener Massen, wer Planwirtschaften beobachtet wird genau, das auch empfunden haben. Irgendwann rebellieren die Menschen. China reformiert sich und startet eine Annäherung an den Westen.
Für Deutschland ist eine korporatistische Wirtschaftsverfassung für den Wiederaufbau von Bedeutung. So beschreibt der Französische Politiker Jean-Jacques Piette es folgendermassen:
„Die Betriebsräte bestimmen in Deutschland gleichberechtigt mit. […] Es ist eine Kultur des Konsenses. […] Das hat mit der Geschichte Deutschlands zu tun. Deutschland ist ein Land von Stämmen und diese haben sie immer noch. Sie reden miteinander bis sie sich einig werden, wie etwas umgesetzt wird. Es ist ein Land der Solidarität. Wenn jemand in ein Unternehmen eintritt, dann liebt er es. Ob Fahrer, Arbeiter oder Chef. Es existiert eine Unternehmenskultur, die es in anderen Ländern nicht gibt.“

Inzwischen sind aus der Rohstoff bzw. Urerzeugerindustrie viele Unternehmen der Konsumgüterindustrie hervorgegangen. Alles mit staatlicher Unterstützung. Der Mai 1968 ist geprägt von politischen Unruhen. Sowohl in Europa als auch in den USA. Studenten gehen auf die Straße, Krisen, Umstrukturierungen, Kündigungen, Arbeitslosigkeit prägen den Beginn der 1970er Jahre. Die Wirtschaftskrise steht im engen Zusammenhang mit der Export- und Importwirtschaft (Vgl. von Menschen und Managern, 2014).
Wie schon während der Zeit der ersten Globalisierung bewirkten die technologischen Entwicklungen der 1980er Jahre als auch die Liberalisierung der Finanzmärkte seit den 1970er Jahren (Vgl. Studie zur Verschuldung privater Haushalte) eine zunehmende Rivalität zwischen den USA und der Sowjetunion. Neue Transport-, Informations- und Kommunikationstechnologien konnten gefördert werden.


1989, Fall der Mauer und Zerfall der Sowjetunion. Der Computer setzte sich endgültig durch, Satellitentechnologie unterstütze die Verbreitung von Funktelefonie. Containerstandards befeuerten eine Containerrevolution. Die Vereinfachung von Verladungen zwischen Bahn, Schiff und LKWs wurde so sehr vereinfacht, dass der Transport eine weitere Intensivierung erlebte. Transportkosten sanken. Die Effekte werden mit der Entwicklung der Dampfschiffe und der Eisenbahnentstehung verglichen. Computer und Kommunikationstechnologien erleichterten industrielle Fertigungsprozesse, die Industrie konnte globalisiert werden. Bereits in den 1970er Jahren wurden Teile von Produktionen an andere Standorte der Welt verlegt, wo günstiger produziert werden konnte.
Allerdings erreichte dieses erst in den 1980er Jahren seinen Höhepunkt. Nicht nur Outsourcing wurde ein Begriff, hier entwickelten bzw. zeigten sich bereits weitere Länderspezialisierungen. Bereiche wie Forschung und Entwicklung, Design oder Marketing blieben in der Regel im Land. Die Verlagerung von Produktionsschritten wurde ein globaler Trend in die auch Teile Asiens, Mittel- und Südamerika involviert waren. Europa und Japan wuchsen gemässigt, die USA dynamisch, Staaten Asiens, Süd- und Mittelamerika sowie Afrika wuchsen sehr stark.
Während in der Zeit der ersten Globalisierung die allgemeine Spezialisierung charakteristisch war, galt diese jetzt in den 1980er Jahren während der zweiten Globalisierung als in den Sektoren spezialisierend. Bzw. Fragmentierend in den Unternehmensbereichen, Wertschöpfungsketten die in andere Länder und Staaten ausgegliedert wurden. Die Kluft zwischen Arm und Reich war seither weiter gewachsen.
Die Unternehmerschaft an sich hat inzwischen ein neues Bild erreicht. Während bisweilen Unternehmensbereiche in andere Länder verlagert wurden, haben sich Unternehmer von den Ursprungsländern gelöst, vergleichbar mit den Fernhandelskaufleuten aus der Zeit des Mittelalters zu vergleichen Internationalisiert. In den 1980ern erlebt die Wirtschaft eine Beschleunigung (Vgl. Bpb, Technik in den 1980er Jahren) , was sich nicht zuletzt auch an der weiteren Ausdifferenzierung in Outsourcing und Wertschöpfungsketten zeigt.
Die Kommerzialisierung der Computertechnologie startete mit einem Paukenschlag die 1980er Jahre. Beim Einsatz von Computern auf den Aktienmärkten explodierten die Finanzmärkte. Es war Geld da, kannte keine Grenzen mehr. Zeitgleich waren Unternehmen genötigt zu expandieren. Es tun sich komplexe Mischungen auf zwischen Aktionären, Kunden, Beschäftigten und nationalen Interessen. Wesentlich sind die Attraktivität der Märkte, auf den zu agieren ist. Staaten die eine attraktive Entwicklung und Plattform bieten bilden interessante Märkte. (Vgl. von Managern und Menschen, 2014)
Anfänglich waren es die Investitionen in Energie und Urerzeugnisse. Es folgten in den 1970er Jahren, begünstigt durch staatliche Intervention, also nicht nur Kapital, sondern auch Privatisierung, der Aufbau und Ausbau von Telekommunikationskonzernen. Es war die Zeit von Unternehmen wie Alcatel ehemalig aus dem französischen Staatsunternehmen CGE entstanden, Norma, Telekom oder Matra. Es entstehen technologische Innovationen wie DSL, ADSL, GSM. (Vgl. von Managern und Menschen, 2014)
Das Aus für Alcatel kam schnell. Der Erfinder des ADSL wurde durch chinesische Konkurrenz aus dem Markt verdrängt. Echte Konkurrenz bestand eigentlich durch Siemens, Ericsson oder Nokia. Doch mit dem Preisverfall durch die Chinesen hatte man nicht gerechnet. Alcatel einst weltweiter


Marktführer verlor die Anteile und konnte diese bis zur Zerschlagung und Auflösung in Bedeutungslosigkeit Anfang der 1990er Jahre nicht mehr erreichen. Nokia, Weltmarktführer für Terminals und Handys verschwand in kürzester Zeit.
Motorola, eigentlicher Erfinder des Mobiltelefons, verschwand nahezu ganz vom Markt.
Die technologischen Umwandlungen waren so rasant, das Marktgeschehen brutal und unerbittlich. (Vgl. von Managern und Menschen, 2014).
Begünstigt war diese Entwicklung ganz sicher auch durch das, was in den 1968ern bereits ein erstes Gesicht bekam. Den 1980er Jahren sollte eine neue Art der Unternehmerschaft bevorstehen. Eine Mischung aus Hippiekultur wie bsw. Steve Jobs, aber ebenso ein Spießertum, Newcommer, Jung, schnell, ehrgeizig, sie lösten die älteren ab. (Vgl. von Managern und Menschen, 2014)
In den 1990er Jahren entstehen Roboter und Spitzentechnologien. Weniger Arbeitsplätze sind erforderlich dafür aber hoch qualifizierte. Für den Rest gilt, „weniger verdienen ist besser, als Arbeitslos zu sein“. (Vgl. von Managern und Menschen, 2014). Noch nichts zu sehen vom „Sozialschmarotzertum“, wie später oft propagiert wurde.

Führungskräfte werden später als globale Akteure betrachtet, die sich durch ihre Mobilität nur noch schwer kontrollieren lassen. Informations- und Kommunikationstechnologien haben auch die Banken und Finanzmärkte beflügelt. Sie finanzierten und sicherten Risiken ab. Die Bankgeschäfte erweiterten sich. Die moderne Wirtschaftswelt und die global agierenden Unternehmen sind auch durch die Staaten kaum mehr zu regulieren. Wirtschaftsforscher sehen in den global agierenden Unternehmen die Gefahren das weniger von Staaten Krisen ausgehen könnten, als vielmehr von den Unternehmen herbeigeführt werden können. Das hat zumindest die Finanzkrise von 2008 noch einmal deutlich gemacht.



Quellen:

von Menschen und Managern, Dokumentarfilm, Frankreich 2014
(https://www.filmdienst.de/film/details/544533/von-managern-und-menschen)


Grundzüge der Volkswirtschaftslehre, Mankiw, N. Gregory, Taylor, Mark P., 9. Auflage, Schäfer-Poeschel Verlag Stuttgart 2024


Kurze Geschichte der Weltwirtschaft, Prof. Dr. Nikolaus Wolf, 19.12.2013
(https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/175486/kurze-geschichte-der-weltwirtschaft)


Zur Erhebung historischer Daten gibt es insbesondere zur Siedlungsgeschichte viele Nachweise. Später, um 1930 wurden erstmals Bruttoinlandsprodukte geschätzt. Als international akzeptierte Quelle für entsprechende Schätzungen gelten Werke von Angus Maddison, „The World Economy“, Volume 1: A Millennial Perspective, Volume 2: Historical Statistics, Paris 2006. (Quelle: bpb.com)


Die 1980er – Ein Jahrzehnt verändert die Welt Teil 2, Quelle Dailymotion Dokumentation
(https://dai.ly/x1vz8cm)


Technik in den achtziger Jahren, abgerufen 18.12.2024 (https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/archiv/532111/technik-in-den-achtziger-jahren-technologische-entwicklungslinien-und-ihre-auswirkungen-auf-arbeitsplaetze-und-arbeitskraefte/)


Historischen Entwicklung der Digitalisierung, abgerufen, 18.12.2024
(https://www.ccnet.de/blog/dvi4-historische-entwicklung-der-digitalisierung-wie-alles-begann/)


Automatisierter Handel und der 87 Crash, Eine technologische Perspektive, abgerufen 18.12.2024
(https://fastercapital.com/de/inhalt/Automatisierter-Handel-und-der-87-Crash–Eine-technologische-Perspektive.html)


Geschichte der theoretischen Volkswirtschaftslehre, Ott, Alfred E., Winkel, Harald, Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, 1985

Studie, Verschuldung privater Haushalte und wachsende soziale Ungleichheit
(http://de.gate-communications.com/wirtschaft/verschuldung-privater-haushalte-und-wachsende-soziale-ungleichheit/)

Was ist Macht?, Byung-Chul Han, Reclam Verlag, 2019

Einführung in die Soziologie, Band 1: Der Blick auf die Gesellschaft, Heinz Abels, 5. Auflage, Springer Verlag, 2019


Geschichte der Welt, Hrsg. Peter Delius, Autoren, Dr. Klaus Berndl, Markus Hartstein, Arthur Knebel, Hermann Jose Udelhoven, 2005, Peter Delius Verlag


Die Macht der Geographie, Tim Marshall, 20. Auflage, 2024, dtv-Verlag


Studie, Oktober 2024, Junge Menschen wollen die Wirtschaft besser verstehen

(http://de.gate-communications.com/wirtschaft/junge-menschen-wollen-die-wirtschaft-besser-verstehen/)

Volkswirtschaftslehre, Altmann Jörn, 5. Auflage, 1997, Lucius & Lucius Verlag

Bretton Woods System
(https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/politiklexikon/17203/bretton-woods-system/)