Eine Studie des Centrum für Hochschulentwicklung CHE untersuchte die Anforderungen für moderne Arbeitswelten und deren erforderliche Kompetenzen. Dazu wurden im BRD-Gebiet mehr als 6400 ProfessorInnen befragt. Weiterhin wurde die Umsetzung der Kompetenzen in ihrer Praxistauglichkeit untersucht. Digitalkompetenzen seien wenig Unterstützt. Die befragten ProfessorInnen halten dies aber für besonders relevant.
Gütersloh, 01. Oktober 2024. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz, schnell wachsende Technologien, auch Women Empowerment, Megatrends beherrschen seit einigen Jahren die Entwicklung des Zeitgeistes. Globale Herausforderungen dieser Art benötigen, neue, ausgereiftere Kompetenzen. Diese, so meinen Forscher des Centrum für Hochschulentwicklung seien in Kompetenzen zur Selbstorganisation, Innovation und auch Resilienz zu finden.
„Für die Arbeitswelt von heute und morgen reicht alleinige Fachkompetenz nicht mehr aus“, bilanziert Nina Horstmann. „Absolventinnen und Absolventen müssen später im Berufsleben heute noch unbekannte, komplexe Probleme in heterogenen Teams lösen und neue technologische Entwicklungen in ihren Berufsalltag integrieren können. Diese Kompetenzen sollten im Studium erlernt oder weiterentwickelt werden“, so die Expertin für Future Skills beim CHE Centrum für Hochschulentwicklung.
Das CHE untersucht seit dem Wintersemester 2022/2023 in der BRD die Entwicklung und Förderung solcher Kompetenzen. Dazu wurden mehr als 6400 ProfessorInnen befragt. Dazu gehörten laut Angaben der ProfessorInnen Problemlösekompetenz, kritisches Denken und Kollaboration. Die drei genannten Kompetenzen tauchten in allen untersuchten Fächern jeweils in den Top-5 pro Fach auf.
Neben der Relevanz beurteilten die ProfessorInnen auch den Umsetzungsstand bei der bisherigen Vermittlung der Kompetenzen in ihrem Fach. Nahezu flächendeckend stark gefördert werden dabei kritisches Denken, Problemlösekompetenz, Eigeninitiative, Urteilskompetenz, Selbstorganisationskompetenz und Lernkompetenz.
Abgesehen vom Studienfach Informatik werden Digitalkompetenzen im Vergleich zu nicht-digitalen Kompetenzen noch deutlich seltener gefördert. Hier sieht Studienleiterin Nina Horstmann den größten Aufholbedarf: „Inwieweit Künstliche Intelligenz unsere Lebens- und Arbeitswelt in den kommenden Jahren verändern wird, können wir bisher nur erahnen. Umso wichtiger ist es, die Studierenden auch beim Aufbau von KI- und Digitalkompetenzen, etwa Digitaler Ethik, durch innovative Lehrformate bereits jetzt bestmöglich zu unterstützen“.
Insgesamt sei das Thema Future Skills in der deutschen Hochschullehre durchaus angekommen, so Horstmann. Zwischen der von den ProfessorInnen genannten Relevanz der einzelnen Future Skills und dem realen Umsetzungsstand in den Fächern gebe es aber zum Teil noch große Abweichungen.
Originalpublikation:
Horstmann, Nina: DatenCHECK 4/2024: Future Skills in der Hochschullehre: Relevanz und Umsetzungsstand im Fächervergleich, CHE, Gütersloh – veröffentlicht am 01. Oktober 2024 auf (www.hochschuldaten.de)
Weitere Informationen:
(https://hochschuldaten.che.de/future-skills-in-der-hochschullehre/)- Link zur Publikation
Bildquelle Gerd Altmann Pixabay
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