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Wenn man etwas liest, dabei auf unbekanntes stosst, vergessen hat oder lediglich nicht mehr weis, dann muss man auf die Suche gehen und kommt damit ggfl. ins Stocken. Aus diesem und weiteren Gründen wurde dieses Lexikon erstellt. Ggfl. Kann man hier etwas finden das innerhalb meiner Seiten zur Disposition stehen könnte. Darauf sei hingewiesen, weil einige der Quellen im Lexikon aus dem Internet sind.
A
Abnäher (Textil)
Abnäher dienen bei einem Kleid dazu, den Sitz eines Oberteils zu verbessern. Zu viele oder zu grosse Abnäher sind unvorteilhaft und ruinieren das Design.
Ästhetik
Ursprünglich der Lehre der sinnlichen Wahrnehmung, oder nach Baumgarten die Wissenschaft sinnlicher Erkenntnis, entnommen ist die Ästhetik heute die Lehre von den Gesetzmäßigkeiten der Harmonie in Natur, Kunst und Schönheit und gilt als Teilgebiet der Philosophie.
Weitere Differenzierungen sind die Subjektästhetik, Objektästhetik, deskriptive und normative Ästhetik.
Subjektästhetik beschreibt bsw. Die Wirkung eines Kunstwerks auf den Betrachter. Dementsprechend meint die Objektästhetik das Kunstwerk selbst. Deskriptive Ästhetik ist die Ableitung der Gesetze aus den Kunstwerken und die normative Ästhetik sind Gesetzmäßigkeiten die erfahrungsabhängig sind. Es werden Fragen des ästhetischen Urteils und Formen des ästhetischen Empfindens und Erlebens erörtert.
In der kritischen Behandlung der Ästhetik untersucht Kant das Schöne und das Erhabene. Im Unterschied zum Schönen bezieht sich das Erhabene auf Unbegrenztes, dessen Vorstellung von der Idee der Totalität begleitet wird. Die Analytik des Schönen zeigt, dass ein ästhetisches Urteil nach Kategorien allgemeingültig ist, weil es anderen zumutet, ihm zu folgen, und notwendig, weil es einen Gemeinsinn aller Menschen in Anspruch nimmt. In ihm kommt ein interessenloses Wohlgefallen zum Ausdruck, das sich der Relation nach auf die Form der Zweckmäßigkeit bezieht.
Schönheit ist die Form der Zweckmäßigkeit eines Gegenstandes, sofern sie, ohne Vorstellung eines Zwecks, an ihm wahrgenommen wird. Schön ist demnach, was bei unbegreiflicher Vorstellung Lust dadurch weckt, dass es eine Zweckmässigkeit darstellt. So sind Blumen freie Naturschönheiten durch die Harmonie ihrer Teile, ohne das der Betrachtung selbst ein Zweck unterliegt.
Geschmacksurteile bergen in sich die Antinomie, d.h., sie sind nicht beweisbar und beanspruchen doch verbindlich zu sein. Sie beruhen auf einem subjektiven Empfinden, wenden sich aber zugleich an einen überindividuellen Gemeinsinn.
Weiters verbindet Kant das Ästhetische mit dem Sittlichen. Die kategoriale Bestimmung des Schönen dient als Analogie zum sittlich Guten. Das Erhabene verweist auf das mächtige Ganze der Natur, an dem der Mensch sich misst.
Für Platon war das Schöne das Naturschöne, Kunst hielt er für eine Nachahmung des schönen. Aristoteles hingegen sah in der Schaffung von Kunst den schöpferischen Prozess zur Ästhetik. Friedrich Schiller bezeichnet Kunst als den höchsten Ausdruck des Geistes. Durch die Kunst soll die Erziehung zur Veredelung des Menschen und zur Freiheit dienen.
Auch Schelling reiht sich in die Beschreibung zur Kunst als eine alleinstehende Realität der Harmonie ein, neben bewusstem und unbewusstem Wirken in der Natur. Hegel sah in der Kunst die Verwirklichung eines weltgeschichtlichen Rückkehrprozesses eines Weltgeistes. Die Entfaltung von Wahrheit und seiner Erscheinungsformen zum absoluten Geist. Bei Arthur Schopenauer bildet Kunst die absolute Dominanz des Willens.
Bei Karl Marx sind Kunstwerke eine Art Überbau, die gesellschaftliche und ökonomische Verhältnisse spiegelten. Kunst rücke menschliche Werte, utopische Ziele und Sehnsüchte der Volksmassen aus. Auch für Adorno ist wie für Marx die Kunst ein Spiegel sozialer Verhältnisse die in der freien Form mit dem Bestehenden in Konflikt geraten.
Allochthon
Der Begriff gilt als Gegenstück zu Autochthon. Ebenfalls dem griechischen entnommen steht allerdings aus allos = anders und chthon für Land oder Erde stehend. Damit sind Bevölkerungsgruppen beschrieben, die aus einem anderen regionalen Gebiet ihre politisch historische Entstehung mit in ein neues Gebiet bringen. Der Begriff meint an anderer Stelle entstanden.
Anarchismus
Aus dem altgriechischen, anarchia, Herrschaftslosigkeit, meint Organisationen ohne Herrschaftsanspruch. Eine philosophisch-politische Lehre, die jeglichen gesellschaftlichen Zwang als Ziel einer Organisation ablehnt. Ziele sind stattdessen Zusammenleben von Menschen in Gerechtigkeit, Gleichheit und Brüderlichkeit.
Das Motiv für dieses Ziel liegt möglicherweise in der Grundüberzeugung dass der Mensch von Natur aus gut ist. Dominanzsysteme, Wettbewerb und Neid entwickeln Gesellschaften nachteilig und bauen Hierarchien auf. Anarchien sind Herrschaftslos, dennoch können Gesetz und Ordnung bestehen. Zentraler Unterschied zum Kommunismus sind die Pyramidalen Verhältnisse. Anarchisten lehnen diese ab, Kommunisten bauen Hierarchien auf.
Anarchisten waren, William Godwin (1756 – 1836), Pierre Joseph Proudhon (1809 – 1865), Michael Bakunin (1814 – 1876), Peter Kropotkin (1842 – 1921).
Quellen:
(https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/archiv/527855/der-anarchismus/)
(https://www.kas.de/de/web/extremismus/linksextremismus/was-heisst-anarchismus)
Apel, Karl-Otto (1922 – 2017)
Philosoph der Kommunikation. Internationale Bekanntheit erlangte Apel durch seinen Entwurf zur Transzendentalpragmatik die er in zwei Bänden „Transformation der Philosophie“ Frankfurt am Main, 1973 ausführte. Die ideale Kommunikationsgemeinschaft soll angestrebt werden, die reale Kommunikationsgemeinschaft sei ihre Grundlage. Bedürfnisse, die durch kommunikatives Handeln zum Ausdruck gebracht werden können oft nicht rational begründet werden.
Quellen:
(https://www.feinschwarz.net/nachruf-auf-karl-otto-apel/)
(https://www.deutsche-biographie.de/dbo004228.html#dbocontent)
Approximativ
Geschätzt, ungefähr oder nicht exakt wird der Begriff meistens wenn eine Angabe nur als Annäherung zum betrachtenden Wert zu verstehen ist. Ursprünglich aus dem Lateinischen approximare = sich nähern
Autochthon
Der Begriff ist der Kulturanthropologie entnommen und ist ein vielleicht etwas edlerer Begriff für einheimisch oder indigen. Ursprünglich aus dem griechischen meint der Begriff Dinge wie Selbst, und Erde. Die Darstellung würde damit das Bewusstsein meinen, das der Mensch aus der Erde selbst geboren wird. Menschen die in ein Gebiet nicht durch Zuwanderung gekommen sind, sondern als Abkömmlinge der Erde auf der sie leben betrachtet werden. Die griechische Denkfigur meint damit die anfängliche Kultivierung von Menschen, die mit den Gegenbenheiten vor Ort und den damit stetigen Veränderungen über Jahrhunderte oder Jahrtausende gewachsen und angepasst sind. Für Menschen die zu Autochthonen Bevölkerungen kommen ist die Integration nicht nur durch die menschlichen Beziehungen mit Barrieren verbunden die abzubauen sind, auch die Umweltbedingten Natur und Biologischen Veränderungen können eine Integration vor ungeahnte Herausforderungen stellen.
B
Bedürfnisse
„Bedürfnisse – Die Mutter aller Erfindungen“ sagt Thomas Hobbes in seinem Werk Leviathan (S. 29, Hobbes, 2019)
Für menschliche Bedürfnisse benötigt es tatsächlich ein Motiv. Das Ziel ist die Auflösung des Bedürfnisses. Bedürfnisse haben unterschiedliche Mächtigkeiten. Das Bedürfnis nach Nahrung ist mächtiger als das Bedürfnis nach Sicherheit. So beschreibt der Philosoph Byung-Chul Han, das Macht den Körper formt und selbst die innersten Organe den biologisch motivierten Bedürfnissen folgt.
Bei Abraham Maslow waren Bedürfnisse Motivation bestimmt. Erich Fromm ergreift weder für den einen noch die andere Theorie wirklich Partei. Für Erich Fromm spielt die Anziehungskraft der Liebe eine wesentliche Rolle, die sich mehr auf das mentale bezieht und nicht unbedingt auf körperlich sexuelle Macht auswirkt. Für Sigmund Freud und Erik Erikson hingegen sind Bedürfnisse aus Trieben, welche die eigene Existenz übersteigen. Freud reduzierte die Triebe auf Libido und Destrudo, Liebe und Todestrieb. Aufgrund des Überlebenswillens unter den Menschen übersteigt der Sexualtrieb das eigene Bedürfnis des Menschen. Macht kann nach Focault der sexuellen Triebhaftigkeit nichts entgegensetzen (Byung-Chul, 2019, S. 39). Die Bedürfnisbefriedigung spielt sich daher zwischen Sexualtrieben und Macht ab. Dazwischen, begründet es Lohmann, sei die Macht ein Kommunikationsmedium das die Wahrscheinlichkeit der Annahme der Entscheidungen zwischen meinem jetzigen Ego und dem Alter (zeitlich gewachsenes Ego) steigert (Byung-Chul, 2019, S. 19).
Eine ausdifferenzierte Welt produziert indirekte, still wirkende, weniger offensichtliche Machtgrundlagen (Byung-Chul, 2019, S. 18). Gewalt und Freiheit sind die beiden Endpunkte einer Macht. Macht ist ein Phänomen des Kontinuums (Byung-Chul, 2019, S. 15). Niklas Luhmann, Soziologe, koppelt Macht an Beziehungen, es sei der Zwischenraum zwischen zwei Objekten, die beide Objekte vollkommen umgibt (Byung-Chul, 2019, S.18). Bei Handlungen unter Zwang bildet sich demnach keine Macht. Physische Gewalt vernichtet die Möglichkeit des Gehorchens. Zwanglose Macht ist Produktiv und bildet die Voraussetzungen zur Bedürfnisbefriedigung. Der Einsatz von Gewalt verringert Produktivität des Menschen. Macht steigt mit Freiheit auf beiden Seiten (Byung-Chul, 2019, S. 27). Und je komplexer Organisationen werden, desto mehr Macht in Form von Selektionsleistung muss hervorgebracht werden. Macht hat nach Luhmann eine zu geringe Komplexität, so das die Macht ab einer gewissen Komplexität Umformungen hervorbringt.
Macht, macht den Körper beredsam, neue Fragen erwecken Lustempfindungen (Byung-Chul, 2019, S. 47). Sexuelle Bedürfnisse wirken als Anreiz- und Vermehrungsmechanismen. Macht führt zu Lust und treibt damit Bedürfnisse. Macht formt den sexuellen Körper, treibt Bedürfnisse die befriedigt werden sollen, was zu Lust führt, unbefriedigte Bedürfnisse führen zu einer Frustrationsspirale.
Unbefriedigte Bedürfnisse führen maximal ganz zum Tode des Körpers, dazwischen, im Kontinuum formt und bildet es, wie Bedürfnisbefriedigung auf, verschiedene Formen des Charakters. Nach Abraham Maslow ist das höchste Ziel des Menschen in der Bedürfnisbefriedigung die Herausformung der Charakter. Diese gehen über die Selbstverwirklichung hinaus, als höchstes Ziel, in die Transzendenz über und werden in neuer Form in neues Leben übertragen.
Der griechische Philosoph soll gesagt haben: „Willst du jemanden reich machen, musst du ihm nicht das Gut mehren, sondern seine Bedürfnisse mindern. Mahatma Gandhis Darstellung gehört sicher zu den populärsten „Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.“ Auch Goethe sieht eine Geisellung des Menschen durch die Bedürfnisse: „Die Menschheit ist bedingt durch Bedürfnisse. Sind diese nicht befriedigt, so erweist sie sich ungeduldig; sind sie befriedigt, so erscheint sie gleichgültig. Der eigentliche Mensch bewegt sich also zwischen beiden Zuständen.“ und so ist…: „Jedes Bedürfnis, dessen wirkliche Befriedigung versagt ist, nötigt zum Glauben.“
Ein Zitat das sehr an der Wahrheit orientiert ist, da sich Bedürfnisse bei ihrer Erfüllung auflösen, kommt von Wilhelm Busch (1832 – 1908), Dichter und Zeichner: „Kaum ist ein Wunsch erfüllt, schon macht er tausend junge“. Wilhelm von Humboldt (1767 – 1835) preußischer Gelehrter meinte ja: „Alles, was dem Bedürfnis ähnlich ist, hat die Eigentümlichkeit, dass man es viel weniger genießt, wenn man es hat, als es schmerzt, wenn man es entbehrt.“
Franz Werfel (1890 – 1945) Österreichischer Schriftsteller meint noch: „Der sicherste Reichtum ist die Armut an Bedürfnissen.“
Für unsere heutige Gesellschaft wird Francois de la Rochefoucauld (1613 – 1680), französischer Adeliger und Militär sehr zutreffend: „Wer klug sein will, soll seine Bedürfnisse in eine Rangordnung bringen und sie gemäß dieser Ordnung befriedigen. Freilich stört uns dabei die Begierde, die uns vielen Dingen zugleich nachjagen lässt, so dass wir Wichtiges verfehlen, weil wir nach Unwichtigem greifen.“ Denn es gilt: „Nur die Verführung wächst, mit Zeit und Wohlstand im Überdruß, alles andere bleibt wie und was es ist und hat sich tausenden vor Jahren kaum verändert. So steht die Zeit ganz still.
Quellen:
Was ist Macht? Han, Byung-Chul, 2019 Reclam Verlag
Motivation und Persönlichkeit, Maslow, Abraham H. Rowohlt Taschenbuch Verlag, 15. Auflage, 2018
Bretton-Woods-System
Bretton Wood ist eine Ortschaft im Osten der USA im Bundesstaat New Hampshire.
Die USA verpflichteten sich ihre Währung jederzeit in Gold eintauschen zu können. Darüber hinaus wurde der IWF (Internationaler Währeungsfond) gegründet und die Weltbank.
1973 wurde Bretton Wood ausser Kraft gesetzt, die Wechselkurse wurden freigegeben. Die USA hoben die Golddeckung auf.
Die Verträge, Vereinbarungen von Bretton-Woods, wie politisch so üblich nach dem Ort der Unterzeichnung benannt, entstand nach dem zweiten Weltkrieg einer Zeit in der es feste Wechselkurse gab. Das wirtschaft, finanzielle Fundament für den globalen Aufschwung nach dem zweiten Weltkrieg. Den ausser den Ostblockländern unterzeichneten nahezu die gesamte Weltgemeinschaft die Vereinbarungen. Bretton Wood gilt als Zäsur der Wirtschaftsgeschichte.
Quellen:
(https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/politiklexikon/17203/bretton-woods-system/
(https://wirtschaftswissen.at/bretton-woods-was-ist-bretton-woods/)
Buether, Axel
Architekt und Neuropsychologe. Seit 2006 Vorsitzender des Deutschen Farbenzentrums e.V. 2006 bis 2012 Dozent an der Burg Glebichstein Kunsthochschule Halle. Seit 2012 Professor für Didaktik der Visuellen Kommunikation an der Bergischen Universität Wuppertal.
C
Charakteristik der Geschlechter
(Aus die Kunst der Liebe , Erich Fromm, 2020)
Herleitung
Liebe geht auf den Akt des ursprünglichen Getrenntseins zurück. Das Bedürfnis nach Liebe geht auf die Erfahrung, das Verlangen des Getrenntseins zurück. Aus dem getrennt sein entspringt die Angst durch Erfahrung des Getrenntseins von Erfahrung diese zu überwinden und in Einheit zu gelangen.
Der produktive Charakter ist das Geben, der höchste Ausdruck seines Vermögens. Darin zeigt sich die ganze Stärke und der Reichtum der Macht. Im Akt des Schenkens kommt die eigene Lebendigkeit zum Ausdruck.
Höhepunkt männlicher Sexualfunktion liegt im Geben. Der Mann gibt sich selbst, gibt sein Geschlechtsorgan der Frau. Auch die Frau gibt sich und ihr Geschlecht dem Mann hin. Kann sie das nicht, gilt sie als frigid.
Die Liebe ist eine Macht die Liebe erzeugt. Man liebt, wofür man sich müht und man müht sich für das, was man liebt.
Die Überwindung des Getrenntseins ist Grundbedürfnis des Menschen. Der Mensch will sich mit anderen vereinen. Die größte Macht liegt daher in der horizontalen Verbindung, sie ist dominierend, das geheime Band das Menschen verbindet.
Wir können den Wunsch nicht unterdrücken, in das Geheimnis der Seele des Menschen, in den inneren Kern seines wahren Wesens einzudringen. Eine Möglichkeit dies zu erreichen ist, den anderen in seine Gewalt zu bringen. Die Grausamkeit ist durch etwas Tieferes motiviert, durch den Wunsch, hinter das Geheimnis der Dinge und des Lebens zu kommen. Liebe ist das andere Geheimnis tief in einen Menschen einzudringen. Liebe ist der einzige Akt, bei dem man durch das Eindringen in den anderen sich selbst erkennt und erfährt.
Wer in Partnerschaft lebt und damit in einer Wechselwirkung, lebt im Ausdruck der eigenen Produktivität hemmungsloser. Weil Mann und Frau im Ursprung eins waren, sucht jeder seine Hälfte im anderen. Mann und Frau sind im psychologischen Sinne bisexuell, beide tragen empfangen und eindringen in sich.
Wächst die Liebe zu Gott in deinem Herzen, so wirst auch du ohne Zweifel von Gott geliebt.
In der Umkehrung der Liebe ist das männliche Sadismus, Gewalt wollend, dass weibliches ist Masochismus, besitzen wollend.
Die Mutter ist die Heimat, aus der wir kommen, sie ist die Natur, die Erde, das Meer.
Der Vater hat in den ersten Jahren des Kindes nur wenig Kontakt. Die väterliche Verbindung ist in der frühen Zeit nicht mit der der Mutter zu vergleichen. Der Vater vermittelt die Welt des Denkens, die Welt der vom Menschen geschaffenen Dinge, Gesetz, Ordnung und Disziplin, und die Welt der Reisen und Abenteuer. Der Vater weist dem Kind den Weg in die Welt. Auf dieser Weise entstehen ein mütterliches und Väterliches Gewissen. Die Liebe kultiviert und entwickelt sich in Bezug zu den Armen.
Liebe muss im Verlauf des Lebens entwickelt werden. Sie unterliegt der Verrohung. Lieben lernt man, in dem zu lernen ist zu vergeben. Mutterliebe ist die höchste Form der Liebe
Die Nächstenliebe und die erotische Liebe sind beides lieben zwischen gleichen.
Die Beziehung zwischen Mutter und Kind ist ungleich. Der eine Teil braucht alle Liebe, der andere gibt alle Liebe.
Wegen dieses altruistischen, selbstlosen Charakters gilt die Mutterliebe als die höchste Art der Liebe und als heiligste aller emotionalen Bindungen. Auch das Bedürfnis nach Transzendenz ist eines der Grund Bedürfnisse des Menschen. Die Mutter transzendiert sich selbst in ihrem Kind. Wahre Mutterliebe besteht darin, dass sie selbst wünscht, dass das Kind von ihr loskommt. Der Mann transzendiert durch Schöpfung.
Die Entwicklung der menschlichen Rasse ist die Loslösung des Menschen von der Natur, von der Mutter, von der Bindung an Blut und Boden. Die Natur gilt als das beständigste Kollektiv des Menschen.
Auf einer späteren Entwicklungsstufe, wenn der Mensch sich handwerkliche und künstlerische Fähigkeiten erworben hat und nicht mehr ausschließlich auf die gaben der Natur – die Früchte die er findet, und die Tiere, die er jagt – angewiesen ist, verwandelt er das Erzeugnis seiner eigenen Hände in einen Gott. Es ist dies das Stadium der Verehrung von Götzen aus Lehm, Silber oder Gold, und betet so auf eine entfremdete Weise sein eigenes können an. Auf einer noch späteren Stufe verleiht der Mensch seinen Göttern menschliche Gestalt. Offenbar ist er dazu imstande, nachdem er sich seiner selbst stärker bewusst geworden ist und den Menschen als das höchste und ehrwürdigste Ding auf der Welt entdeckt hat.
Charaktereigenschaften
Von hier aus entwickeln sich zwei Dimensionen. Für die eine Dimension ist die weibliche oder die männliche Natur der Götter ausschlaggebend.
In der anderen Dimension hängt die Art der Götter und die Art, wie sie geliebt und verehrt werden, vom Grad der Reife ab, den die Menschen erreicht haben.
Von nun an ist die Entstehung matrizentrischer und patrizentrischer Religionen der Einfluss, dass Vater wie Mutter im Leben eines Kindes zu gottgleichen Wesen werden, unabhängig vom Grad ihrer Reife.
Hier wird auch schnell klar, warum die Evolution eine erneute Orientierungsmöglichkeit verlangt. Kinder müssen in der Zukunft dazu befähigt werden ihre eigene Orientierung entwickeln zu können. Solange Eltern, egal welches Geschlechts und welcher Reife als Götter betrachtet werden, haben Kinder Nachteile in ihrer Chance ihr Leben auf selbstbestimmte Weise gestalten zu können. Ab dem Zeitpunkt, an dem ein Kind religiös kultiviert wird, entsteht der Zeitpunkt des Konfliktes zu seiner Herkunft.
Durch die Evolution wird dem Menschen bekannt das er aus Vater und Mutter entstanden ist. Die Religion aber drückt aus, das ein Kind ein Kulturgut des Universums ist. Ein Gottgewollter Mensch.
Alle Mütter lieben ihre Kinder, weil sie ihre Kinder sind! Kinder machen sich weder verdient noch müssen sie sich verdient machen. Daher beruht die Mutterliebe auf Gleichheit. Alle Menschen sind gleich, weil sie alle Kinder einer Mutter sind.
Im Patriarchat als weitere menschliche Entwicklungsstufe. Seine Liebe richtet sich nach der Bewertung des Vaters. Der Vater fordert den Wettbewerb. Durch den Wettbewerb, den Wettstreit entstehen Hierarchien und die Mutter wird von ihrer alles beherrschenden Stellung entthront. Der Vater wird in der Religion und der Gesellschaft das höchste Wesen.
Das Patriarchat geht einher mit der Sesshaftwerdung. Väterliche Liebe kann man sich nicht verdienen oder erkaufen, keine Wohltat kann helfen väterliche Liebe zu begünstigen. Väterliche Liebe ist Gnade. Man erwirbt sich diese ausschließlich durch Gehorsam und das Erfüllen seiner Gebote.
Die Liebe der Mutter kann man sich ebenfalls nicht erwerben. Man besitzt sie, oder man besitzt sie nicht. Man kann sich lediglich in ein hilfloses, machtloses Kind verwandelt und darf vertrauen haben. Für Fromm ist anstelle der Gewissheit, von der Mutter geliebt zu werden, ein intensiver Zweifel, die Hoffnung, entgegen aller Hoffnungen vom Vater bedingungslos geliebt zu werden, das hervorstechendste Merkmal des Glaubens.
Gott ist gerecht und streng, er belohnt und bestraft, um mich dann als seinen Lieblingssohn auserwählt.
Der matriarchale Aspekt der Religion erlaubt, das ich Gott als eine allumfassende Mutter liebe. Der Unterschied zwischen der mütterlichen und der väterlichen Liebe zu Gott ist nur durch den Faktor der Wesensbestimmung dieser Liebe geprägt.
Clickbait
In der Online-Medien-Welt der Versuch Menschen durch verführerische Formulierungen und Online-Schlagzeilen zu möglichst vielen Klicks zu überführen.
Im Computerhacking wird versucht Benutzer auf Webseiten zu führen die Viren oder Malware enthalten
Codierung
Die tragende Idee der Informationstheorie besteht in der digitalen Realisierung der Informationsübertragung. Erzeugen, Senden und Empfangen von Bits. Claude E. Shannon, ist der Begründer der Informationstheorie und hat 1948 den Artikel „A mathematical Theory of Communication“ im Bell System Technical veröffentlicht. Darin beweist er das die Informationsübertragung nahezu immer ohne Qualitätsverlust in zwei Teilprobleme aufgeteilt werden kann.
– Darstellung der Information der Quelle durch binäre Zeichen (Symbole)
– Übertragung von binären Zeichenfolgen über den Kanal
Die Information der Quelle muss also in geeigneter Weise dargestellt werden. Vereinfacht gesagt, wird eine Informationsdarstellung in eine andere Darstellung mittels eines Codes übersetzt. Ein Code entsteht durch die Abbildung eines Quellenalphabets in ein Codealphabet. Das Codealphabet besitzt bestimmte gewünschte Eigenschaften die das Quellenalphabet nicht besitzt. Die Abbildung muss umkehrbar eindeutig sein. Die durch die Codierung veränderte Form der Informationsdarstellung muss wieder in die ursprüngliche Gestalt umformbar sein. Abbildungsvorschriften sind die Codierungsverfahren.
Strichcode, ISBN bei Büchern oder der moderne und inzwischen verbreitete QR-Code sind bekannte Codes. Unterschieden werden Quellencodierung, Kanalcodierung und Leitungscodierung. Die jeweilige Codierung ist als reine Information extrahiert. Redundante und irrelevante Anteile sind entfernt. Diese reinen Formen nennt man Datenkompressionsverfahren. Eine der vielleicht bekanntesten ist MP3 Audiodaten. Aber auch Jpeg ist als Bilddatei sehr bekannt.
Computerkommunikation
Informationen gelangen von einem Computer zu einem anderen auf mindestens drei einfachen wegen. Im Sinne der technischen Beschreibung von Kommunikation gibt es immer Sender, Empfänger und Kanal. Computer sind Sender und Empfänger. Mittels Netzwerkinterface, einer Netzwerkkarte sind Kabelgebundene oder Kabellose Verbindungen möglich. Über diese Kanäle laufen Daten die mittels Protokollen geregelt sind. Die Topologie, also räumliche Anordnung ist in den meisten Fällen komplexer Natur und erfolgt häufig durch Subnetze.
Firewalls schützen Computer vor Angriffen von Netzwerken außerhalb des eigenen Netzwerkes. Ein weiterer Schutz wird durch Virtuelle Private Netzwerke (VPN) realisiert.
Die Anbindung eines Heimnetzes an das Internet erfolgt in der Regel noch immer über das Telefonnetz. Noch gibt es ISDN, in der Regel sind es aktuelle DSL. Im Anschluss daran folgen Router die mit Kabelloser und kabelgebundener Funktion ausgestattet sind. Kommen Server zum Einsatz, sind diese meist unmittelbar zwischen Router und Telefonnetz installiert.
Der Unterschied zwischen einem Server und einem Computer liegt vor allem an dessen Software und teilweise auch in der Leistungsfähigkeit. Das Betriebssystem, mit dem ein Computernetzwerk arbeitet, nennt sich Hostrechner. Software die Informationen vorwiegend entgegennimmt bezeichnet man als Client, Computer oder Rechnersysteme die Anweisungen erteilen nennt man meist Server. Wenn man per Browser das Internet besucht, dann kommen Internetseiten oder auch die Darstellung von Suchmaschinen von Servern. Da sitzen dann keine Menschen, sondern Protokolle arbeiten die Anfragen von Informationen ab und verteilen die Antworten sehr klein-strukturiert und fragmentiert ab. Auf diese Weise steigt man ins Internet an Stellen ein, zu denen man kommen will. Auch dann, wenn ein Formular ausgefüllt werden soll, gibt es ein Protokoll, nach dem der Server dies entsprechend abarbeitet und so vordefinierte Antworten liefert.
Diese Formen von Kommunikation wird in der Regel als Dienst bezeichnet.
Gibt man auf dem eigenen Rechner den Befehl cmd ein, das ist ein ausführbares Programm das korrekterweise cmd.exe heisst, dann öffnet sich die Möglichkeit der Eingabeaufforderung. Die grafische Benutzeroberfläche des Computers verschwindet und es erscheint ein Feld, das in den Anfängen der Computerzeit als DOS-Betriebssystem bekannt war. Hier wird ausschließlich per Tastatur und Computerbefehlen kommuniziert.
Gibt man den Befehl (Prompt) ipconfig ein, dann erscheinen die Konfigurationsdaten des Rechners, allem voran die IP-Adresse, wie man den Rechner übers Internet oder Eigennetzwerk finden kann, bzw. die MAC-Adresse. Die so etwas wie die individuelle Hausnummer eines jeden Rechners ist und als dieser identifizierbar.
Eine weitere Eingabe könnte sein, C:\>tracert www.google.com. C ist die Festplatte, von dessen Position aus gesucht wird. Der Befehl tracert sucht nach der Internetadresse die angegeben ist. Eine Adresse wie die im Beispiel angegebene wird mittels DNS (Domain Name Service) als Text umgesetzt. Die Ausgabe zeigt Informationen angewählter Datenpakete und die dazu benötigte Zeit an. Es handelt sich bei tracert also um eine Routenverfolgung.
D
de Saussure, Ferdinand (1857 – 1913)
Saussure stiftete die Grundlagen zur Semiologie und zur Sprachwissenschaft. In den Vergleichbarkeiten verschiedener Sprachen konnte die Indogermanische Sprache als gemeinsame Ursprache rekonstruiert werden. Sein bevorzugtes Forschungsgebiet, er verstand Sprache als Anordnung von Entgegensetzungen. Erst durch ein Bezugssystem ergeben Zeichen die miteinander in Beziehung stehen einen Sinn.
Quellen:
(https://www.deutsche-biographie.de/sfz107206.html#index)
(https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/016165/2013-01-31/)
(https://www.britannica.com/biography/Ferdinand-de-Saussure)
de Turgot, Anne Robert Jacques
Anne Robert Jacques de Turgot starb jung, die Zeit die er für die Wirtschaftswissenschaften aufbringen konnte zu kurz für die Leistung die schon aus dem vergleichsweise kleinen Teil erarbeitet werden konnte. Entsprungen aus einer normannischen Familie die seinerzeit als wichtige königliche Beamte galten, war der Vater Michael-Etienne Ratsmitglied des Pariser Parlaments, die Mutter intellektuelle und aristokratische Dame mit Namen Magdelaine-Francoise Martineau.
Als angesehener aber nicht wohlhabender Sprösling wurde erwartet das dieser in die Kirche eintrat, was zur damaligen Zeit als der bevorzugte Weg für den Aufstieg einer Person in gehobene Positionen des Frankreichs im 18. Jhd. galt. Turgot beschritt einen anderen Weg und wurde dennoch kurzlebig aber umstrittener Finanzminister. Turgot war intellektuell und sehr interessiert, verbrachte den größten Teil seiner Freizeit mit Lesen und Schreiben in Geschichte, Literatur, Philologie, Naturwissenschaft als auch Wirtschaft. Seine Beiträge galten als kurz, verstreut und hastig geschrieben. Turgots Klarheit und Deutlichkeit spiegelten die Tugend seines Denkens wider und kontrastierten sehr mit den weitschweifigen und schwülstigen Texten der Physiokratenschule.
Unter seine Werke fallen die Analyse von Kapital und Zins, Beiträgen zur Ökonomie, Theorien der Preisbildung, Marginalprinzip, Theorien über Sparen, Investition und im Zusammenhang Kapital.
Diaspora
Wenn Ethnien, kulturelle oder religiöse Gemeinschaften über verschiedene Regionen oder Ländern hinweg zerstreut werden.
Menschen chinesischer Abstammung die in der Welt zerstreut leben, oder Juden die ausserhalb Israels leben bezeichnet man als Diaspora. Der Begriff ist dem griechischen für Verstreuung entnommen und wurde 200 v. Chr. Der ältesten vollständigen Übersetzung der Tora ins griechische, der Septuaginta entnommen. Im 6. Jhd. v. Chr. wurde die jüdische Bevölkerung durch die Eroberung Jerusalems durch die Babylonier, 70 n. Chr. Dann durch die Römer zerstreut.
Die grosse Beschleunigung
Seit den 1950er Jahren wird eine Beschleunigte Zunahme menschlicher Aktivitäten beobachtet. Diese Beschleunigung wird unter dem Begriff The Great Acceleration oder zu Deutsch die grosse Beschleunigung bezeichnet. Darunter werden in einem Modell Zusammengefasst die zwölf gesellschaftlich-wirtschaftlichen, sozio-ökonomischen Megatrends als auch zwölf ökologische Megatrends, also Trends die die sich auf die Entwicklung des Erdsystems beziehen.
Bei den sozio-ökonomischen Trends unterscheidet man zwischen drei Staaten-Gruppen, der OECD (18% der Weltbevölkerung, BIP Global 74%, Stand 2010, 35 Staaten), der BRICS (43% der Weltbevölkerung, 16% BIP am Globalen Markt, Stand 2010, Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika) und der übrigen Welt (39% der Weltbevölkerung, BIP Global 10%, Stand 2010, 154 Staaten). Dadurch soll die Ungleichheit bzw. die Verursachung deutlicher, transparenter gemacht werden.
Grundlegende Veränderungen in Bezug auf die Beschleunigung in der Funktionsweise des Erdsystems, gemessen an Variabilitätsgrenzen die über das Holozän hinausgehen, sind auf menschliche Aktivitäten zurückführbar. Die Zeit des menschlichen Einfluss wird von vielen daher als die grosse Beschleunigung, den Beginn des Anthropozäns gesehen. Andere sehen den Beginn der Industrialisierung im 18. Jhd. Als den Beginn des Anthropozäns an.
Quelle
Mehr Infos dazu auf International Geosphere-Biosphere Programm
(http://www.igbp.net/globalchange/greatacceleration.4.1b8ae20512db692f2a680001630.html)
Arbeitsblatt The Great Acceleration
https://www.bpb.de/system/files/dokument_pdf/Arbeitsbla%CC%88tter_Great_Acceleration_Bpb.pdf
E
Eisler, Riane Tennenhaus (1931)
Eisler, Riane Tennenhaus ist Kulturhistorikerin, Systemwissenschaftlerin, Soziologin, Anwältin, Rednerin und Autorin, deren Anstöße für kulturellen Wandel von zahlreichen WissenschaftlerInnen und SozialaktivistInnen weltweit aufgegriffen wurden. Eisler wurde 1931 in Wien geboren und flo zusammen mit ihren Eltern vor den Nationalsozialisten zunächst nach Kuba und dann in die USA.
Ihre Alma Mater ist die University of California, wo sie ebenso als Dozentin tätig war. wie am California Institute of integral Studies und der University of Alabama. Ihre Forschungen wurden intedisziplinäre wahrgenommen, unter anderem in Philosophie, Kunst, Wissenschaft,Psychologie, Soziologie, Pädagogik, Organisationsentwicklung, Politikwissenschaft und dem Gesundheitswesen. Sie leitet das Center of Partnership Studies, ist Gründungsmitglied der General Evolution Research Group, Fellow der World Academy of Art and Science sowie Ehrenmitglied des
World Future Council und des Club of Rome. Sie wurde für ihre Arbeit vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Humanist Pioneer Ward, dem Alice Paul ERA Award und zuletzt 2018 mit dem Safe Ireland Leadership Award (SILA) für ihre visionäre Rolle bei der Gleichstellung der Geschlechter. Sie lebt in Carmel, Kalifornien, mit ihrem Ehemann, dem Evolutionswissenschaftler und Psychologen David Lyone.
Entropie
Der Begriff der Entropie ist im Grunde sehr eng umrissen und wird dennoch für sehr viele Disziplinen verwendet. In der Informatik verwendet man die Entropie zur Beschreibung des mittleren Informationsgehaltes, in H. Der mittlere Informationsgehalt in Entropie gibt die Anzahl der Binärentscheidungen an, die man im Mittel zur Kennzeichnung eines Zustandes braucht, wenn einzelne mögliche Zustände verschiedene Wahrscheinlichkeiten haben. Die Entropie ist bsw. im Maximum bei 1, wenn der Entscheidungsgehalt eindeutig ist.
Ursprünglich ist der Begriff aber der Thermodynamik zugeordnet. Der österreichische Physiker Ludwig Boltzmann entwickelte und ordnete dem Begriff eine physikalische Größe zu, bei der er sich auf das mikroskopische Verhalten eines Fluids in gasförmigem oder flüssigem Zustand konzentrierte. Ungeordnete Bewegungen von Atomen oder Molekülen seien Wärme, was für Definition zum Begriff massgeblich war. Und so steht der Begriff Entropie in der Regel für die Beschreibung und Berechnung ungeordneter Zustände.
Epiphanie
Epiphanie bedeutet eigentlich „Erscheinung des Herrn“ und ist dem griechischen entnommen. Es handelt sich dabei um eine Gotteserscheinung, das Gefühl dafür, oder aber um den Einzug eines als Gott verehrten Herrschers, Herrscherin in einer Gemeinschaft bei der dieser Mensch als Befreier gefeiert wird. In der Tat, geht man nach der Maslowschen Bedürfnispyramide, so kann man die höheren Bedürfnisse, also diejenigen die jenseits der Defizitbedürfnisse stehen nur dadurch erlangen in dem man Wissen in sich aufnimmt, das zuvor bereits von Persönlichkeiten herausgearbeitet wurde.
Als ein Beispiel hat Alessandro Michelle diesen Begriff in seinem Buch „Das Leben der Form“ verwendet als er beschrieb wie er erkannte das er sich in der Idee der Philosophen auflösen würde. Sein Lebensgefährte erzählt ihm von den Philosophen die im Grunde das ausdrücken konnten was Alessandro Michele dachte und für die Mode sah.
„Ich konnte nicht verstehen, wie die Philosophen es schafften, das Wesen der Dinge noch präziser zu erfassen als ein Kostümhistoriker, ohne die Kleidung dabei direkt zu erwähnen. Es war für mich eine Epiphanie, wie wenn man beim Blättern in einer Zeitung in einem Geschäft zufällig und unerwartet auf das eigene Bild stoßen würde.
Nach Abraham Maslow zeichnet sich eine solche Epiphanie dadurch auf, das man sich in einem höherem Novum der Bedürfnisse wiedererkennt. Man hat bis dato an der eigenen Weiterentwicklung gearbeitet, eine vielzahl komplexer Bedürfnisse befriedigt und erfährt dann die Bedeutung des neuen Novums in die man sich hineingearbeitet hat. Das bekannt werden für sich selbst bringt eine Steigerung des Selbstbewusstseins mit sich, und man löst sich in einem Teil der Geschichte auf, wird dadurch Bestandteil der Geschichte. Im Falle von Alessandro Michele löst dieser sich in den Philosophen der Zeit auf und wird Teil dieser.
Erkenntnis
Beinhaltet die Erkenntnistheorie, die Lehre von Bedingungen vom Wesen und den Grenzen der Erkenntnis. Thematisiert wird darin Erkenntnis-Subjekt, -Objekt und – Inhalt. (et al. Kunzmann/Burkhard, 2023, S. 13)
Beim Menschen wird zwischen Erkenntnisfähigkeit und tatsächlich vollzogener Erkenntnis unterschieden. Ein vom Körper erzeugtes Bild durch ein Sinnesorgan, von wo aus es in einen Allgemeinsinn übergeht um dann als Einzelbild (species sensibilis) in der Vorstellungskraft festgehalten wird. All das geschieht in einer Sphäre der Sinnlichkeit, denn der mögliche Intellekt auf das allgemeine (species intelligibilis), tritt als aktiver Intellekt in Kraft. Dieser abstrahiert die allgemeine Form vom sinnlich einzelnen und ermöglicht auf diese Weise die Erkenntnis im möglichen Intellekt. (et al. Kunzmann/Burkhard, 2023, S. 85). Nach der Erkenntnislehre von Spinoza sind die Ideen des menschlichen Geistes dann adäquat und wahr, wenn sie auf Gott bezogen werden. Jede wahre Idee ist in Gott, da Ideen Modi des denkenden Attributs Gottes sind. Wahre Ideen sind klar und deutlich. Sie schließen die Gewissheit ihrer Wahrheit ein, da die Wahrheit ihr eigener Massstab ist und kein anderes Kriterium außer sich hat (veritas norma sui et falsi est.)
Spinoza unterscheidet drei Weisen von Erkenntnis:
– die sinnliche, die durch Affektionen entsteht und verworene und ungeordnete Gattungsbegriffe hervorbringen kann.
– die rationale, in der mit Gemeinbegriffen folgend operiert wird.
– die intuitive, die sub specie aeternitatis, das heisst in Beziehung auf das Absolute erkennt.
Nur die sinnliche Erkenntnisart kann Quelle des Irrtums sein.
Der Mensch erkennt alles als notwendig in Gott gegründet und wird frei, indem er sich in den von Gott bestimmten Lauf über die Welt gibt. Größte Aktivität besteht also in der richtigen Erkenntnis, deren höchste Form die Gotteserkenntnis ist.
Die wahre Religiosität besteht in der Gottesliebe (amor Dei intellectualis). (et al. Kunzmann/Burkhard, 2023, S.111)
Quellen:
dtv-Atlas Philosophie, Kunzmann, Peter, Burkhard, Franz-Peter, tv-Verlag, 19. Auflage, 2023
Eruptionen
Eruptionen bezieht sich in der Regel auf vulkanianische Ausbrüche, von denen es vielerlei differenzierte Formen gibt.
Als Eruptionen sind aus philosophischer Sicht auch Umstände gemeint, Ereignisse, die kraftvoll aus dem Körperinneren kommen und intensiver sind als der Wille seines Erzeugers. In der Regel übersteigen diese den eigenen Willen. Sie tragen dazu bei das eine transformierende Form der Persönlichkeit in Wehen (Geburt) aus dem Menschen herausbrechen und sichtbar werden.
Efferent – Afferent
Afferre kommt aus dem lateinischen und bedeutet etwa bringen, überbringen, melden, hinzufügen Efferre, ebenfalls Latein, bedeutet herautragen, hinausbringen. Afferent als auch Efferent bezeichnet die Zuflüsse als auch Abflüsse von Signalen des Nervensystems. So bsw. Führen Signale der Motorischen Endplate eines Muskels über die afferenen Nervenbahnen übers Rückenmarkt, das Zentralnervensystem zum Gehirn, von dort aus gehen aufbereitete Signale über den gleichen Weg, aber eigenen Informationskanal efferent zu ensprechenden Regulationsmechanismen wie Muskel, Sehnen, Bänder.
Evolution
Das Leben beginnt mit der Erbinformation. Dort wo sich Bedingungen ständig ändern. Der Ort war abwechselnd nass, trocken, kalt, warm, salzig oder nicht. Diese Wechselnden Bedingungen haben Moleküle angetrieben, verbunden und fortgepflanzt. Die RNA hat den Metabolismus (Stoffwechsel) und eine Hülle gebildet, daraus sind dann die Zellen entstanden.
Wenn man in der Wissenschaft nicht weis wie etwas entstanden ist, geht man von Theorien aus und prüft die Umstände die für diese Theorien sprechen. Es gibt also immer ein Motiv, eine Methode und ein Ziel.
Für die Theorie zur Entstehung des Lebens ist diese Massnahme erfolgt. Manches konnte nachgewiesen werden, anderes versucht man gegenwärtig nachzuweisen und oder Theorien wieder zu verwerfen. Diese Theorie von der Entstehung des Lebens geht von der Grundannahme aus, das aus einem Nichts heraus Stoffwechsel entstanden sein muss und sorgt für viel Diskussionsbedarf.
Gegenwärtig steht am Anfang die Frage woher die Erbinformation kam, bzw. woher Information kam, die wiederum in Proteine eingelagert sein müssen. Es ist die Frage von Henne und Ei – was war zuerst da?
Wie Leben entstand
Hydrothermale Flüssigkeit, die in der Atmosphäre vorhanden war, enthält Wasserstoff H2. Aus dem Ozeanwasser kommt Kohlenstoff CO2 hinzu. Wenn beide auf Dauer miteinander reagieren kommt es zu Wachstum. Es bilden sich Strukturen und die Bildung von Protozellen beginnt.
Jede Zelle benötigt für ihr Wachstum eine Zellhülle, eine Zellstruktur und Informationen. Dies war durch die Entstehung von Protozellen gegeben.
Die Poren von Gesteinsmaterialien trennten das saure CO2-reiche Meerwasser (PH 5-7) aussen vom basischen Wasserstoff H2 innen (PH 8-10) in der Zelle. Das entspricht einem Chemischen Ungleichgewicht.
Aktuell gilt die Annahme, die These, daraus entstanden Protozellen. Teilweise bereits belegt, teilweise muss noch belegt werden.
Ein Protonengradient, der an der Hülle der Zelle besteht (Membran) trennt die äusseren Atome von den inneren. Aussen sitzen mehr Protonen (Positiv geladene Atome) als innen. Die äusseren wollen in die Zelle und erzeugen auf diese Weise eine Spannung. Dieses Spannungsfeld, positiv geladene Protonen die in die Zelle zu den negativ geladenen Zellen wollen treiben das Leben an. Es treibt Bakterien an sich zu bewegen, Dinge über die Membran zu importieren oder Exportieren.
Am Anfang des Lebens standen demnach die Protozelle, die mittels Umwelteinflüssen, während der Entstehungszeit aus Wasserstoff und Kohlenstoff bestand, das Wachstum von Molekülen und Zellen voran getrieben hat. Es folgen die notwendigen Erbinformationen aus denen jedes weitere leben entstand.
Im Hinblick auf die heutigen Umstände kann man daraus auch deutlich hervorheben, die größte Unberechenbarkeit ist bei aller Liebe zu den Statistiken und historischer Ereignisse noch immer die unberechenbarste Konstante und wird daher von Menschen bis heute gefürchtet. Was die Evolution im innersten antreibt ist auch das was die Zukunft des Lebens in sich trägt. Wir wissen nicht wirklich was auf uns zukommen wird.
Quellen:
Woher kommt das Leben? 2003, Dokumentation Arte Kultursender
Madigan, Michael T.; Martinko, John M.; Brock Mikrobiologie 11. aktualisierte Auflage 2009 Pearson Verlag
Junker, Reinhard; Hrsg. Scherer, Siegfried; Evolution, Ein kritisches Lehrbuch, 7. aktualisierte Ausgabe 2013, Biologie Wevel Lehrmittelverlag
G
Genetische Algorithmen
Evolutionäre Algorithmen haben die biologische Evolution als Vorbild und nutzen die Prinzipien der Populationsgenetik sowie der Darwinschen Entwicklungslehre, um Lösungen zu züchten, ohne die Problemstruktur kennen oder wissen zu müssen. Such- und Optimierungsaufgaben gehören genauso zu deren Anwendungen wie automatische Generierung von Computerprogrammen als auch Verfahren des maschinellen Lernens.
Evolutionäre Algorithmen als naturanaloge Methode beschäftigen sich mit dem Problemlösen durch Anwendung von evolutionären Mechanismen. Über viele Generationen entwickeln sich natürliche Populationen gemäss den Prinzipien der natürlichen Selektion – das fitteste überlebt – als Problemlösungstechnik. Andererseits entwickelt sich die DNS (Desoxyribonukleinsäure, Speicher der genetischen Information) als Technik, Probleme zu kodieren. Durch nachmachen dieser Prozesse sind evolutionäre Algorithmen fähig, Lösungen von Problemen aus der realen Welt „sich entwickeln zu lassen“.
Anwendungen auf dieser Grundlage sind auf verschiedenen Gebieten zu finden.
Evolutionäre Algorithmen (EA) gehören zur Kategorie der Optimierungsmethoden. Evolutionäres Rechnen (Evolutionary Computation) ist allgemeiner, aber nicht ausschließlich auf Optimierung fixiert. Die Künstliche Intelligenz beschäftigt sich mit der menschlichen Intelligenz und menschlichem Problemlösungsverhalten. Dabei sollen die Fähigkeiten des menschlichen Gehirns nachgebildet werden.
Soft Computing als Teil der Evolutionären Algorithmen beinhaltet künstlich neuronale Netze und Fuzzy-Theorie deren Hauptmerkmal die Entwicklung intelligenter Software ist. Die Fuzzy-Theorie (Fuzzy für ungenau/verwischt) basiert auf einer Entwicklung von Lotfi Zadeh im Jahre 1965. Dieser entwickelte für das Problem exakte Eingaben für intelligente Systeme bereitzustellen eine Brücke zwischen logischen Ausdrücken und mathematischen Mengen (Vgl. S. 522, et al. Russell, 2023).
1966 Evolutionary Programming (EP). Lawrence J. Fogel, A.J. Owens und M. J. Walsh präsentieren durch das Buch „Artificial Intelligence Through Simulated Evolution“ die Evolutionäre Programmierung. Fogels Ansatz liegt darin evolutionäre Prozesse durch die Fähigkeit zur Anpassung und Problemlösung mittels dem Mechanismus zur Entwicklung intelligenter Systeme zu verbessern. Fogel gilt als der Gründervater der Evolutionären Algorithmen.
1973 Evolution Strategies (ES). Ingo Rechenberg und Hans-Paul Schwefel optimieren reelle Werte und verwenden einfache Mutations- und Selektionsmechanismen. Die Inspiration dazu ist den biologischen Evolutionsprozessen wie Mutation, Selektion und Rekombination entnommen.
1975 entstand der Genetic Algorithmus (GA) durch John Holland. Genetische Algorithmen arbeiten mit binären Repräsentationen, Mutation, Crossover, Selektion.
John Holland untersuchte in den 1960er Jahren bereits die Parallelen zwischen biologischer Evolution und Computergestützen Such- und Optimierungsproblemen. Er entwickelte 1975 den Generic Algorithmus. Der Unterschied zwischen traditionellen Optimierungsmethoden und evolutionären Algorithmen besteht in der Natur der Lösungssuche. Während die Natur einen Punkt im Lösungsraum untersucht, untersuchen Evolutionäre Algorithmen Populationen von Lösungen. Grundbausteine der EAs sind bsw. Fitness-Funktion, die die Messung der Lösungsgüte untersucht. Reproduktionsmechanismen oder Selektion.
1992 weckt John Koza das allgemeine Interesse an der genetischen Programmierung, Genetic Programming (GP). Bei Evolutionsstrategien ist ein Individuum eine Folge von reellen Zahlen und bei der genetischen Programmierung ist ein Computerprogramm das Individuum (Vgl. S. 148, et al. Russell, 2023). Die Darstellung der Programme sind dabei keine Bit-Zeichenketten mehr, wie das bisher in klassischen Programmen wie C++ der Fall ist. Die Programme werden als eine Form von Syntaxbäumen dargestellt. Entweder als Standardprogrammiersprache oder als Form einer Darstellung elektronischer Schaltungen (Vgl. S. 176, et al. Russell, 2023).
Seit 1995 sieht man die Strömungen innerhalb der KI nicht mehr nur als Lösung von Problemen sondern betrachtet diese Gesamtheit als Organismus der aus den evolutionären Bestandteilen seiner eigenen Evolution besteht.
Quelle
Russell, Stuart; Norvig, Peter; Künstliche Intelligenz, Ein moderner Ansatz, 4. aktualisierte Auflage, Pearson Verlag 2023
Evolutionäre Algorithmen, EAs, abgerufen, 8. Mai 2025.
(https://gpt5.blog/evolutionaere-algorithmen_eas/)
Genetische Algorithmen
(http://de.gate-communications.com/evolution-zu-genetische-algorithmen/)
Glaube
Ich muss demütig sein können um vernunftbegabt denken zu können. Das bedeutet Objektiv denken zu können. Demut ist eine emotionale innere Haltung. Als junger Mensch will man allwissend und allmächtig sein, ein Kindheitstraum, was man an dem Drang dieses Ziel erreichen zu wollen erkennt. Oft von Übereifer und Narzissmus geprägt.
Der Mensch ist von außen wie von innen durch Macht geprägt, der Körper ist durch Macht geformt. Ich muss mich daher in jeder Situation um Objektivität bemühen und mich dafür sensibilisieren. Die objektive Sichtweise auf einen anderen Menschen erkenne ich daran wie er frei von meinen Interessen, Bedürfnissen und Ängsten existiert. Wenn ein Mensch liebt, dann liebt dieser alle Menschen auf die gleiche weise. Das entspricht dem weiblichen Teil des Denkens eines Menschen, das aus der Produktivität des Geschlechts entsprungen ist. Das dauerhafte, in Wechselwirkung stehende sich Herausformen aus dem narzisstischen Denken ist vom permanentem loslösen einer fast inzestuösen Bindung an die Mutter und die Sippe geprägt.
Das Ziel eines produktiv orientierten Wachstums ist, das ich meine Perspektive aus dem Ich-Bezug heraus über das Ich der Vorfahren, dem Über-Ich stelle, als auch über das Es, das Es als der gesellschaftliche Anteil in mir, in die Situation komme meine Perspektive und die der Gesellschaft auf mich transformieren kann.
Dieser Prozess ist auf natürlichem weg ausschließlich durch Glauben erreichbar. Letztlich forme ich einen Charakter aus mir der mich transzendiert. Dadurch erreiche ich ein übergeordnetes Ziel, in dem ich mich, aus der Sicht des männlichen in die Nachwelt transzendiere, aus Sicht des weiblichen in ein Nachkommen kopiere. Die Voraussetzung lieben zu können benötigt daher den Glauben.
Auf der einen Seite verfolge ich einen irrationalen Glauben, z.B. eine Idee oder eine Person, bei der ich mich einer irrationalen Autorität unterwerfe. Der irrationale Glaube ist von der Macht und Erfordernis einer Unterwerfung geprägt, die überwältigend stark, allwissend und allmächtig empfunden wird. Sie beruht darauf auf die eigene Kraft und Stärke zu verzichten. Es ist der eigene Mangel und unzureichende Glaube der den Schluss aus den eigenen Beobachtungen und damit des eigenen Denkens zulässt und wesentlicher Teil unseres Denkens ohne eine produktive Orientierung am rationalen Glauben mit sich bringt. Grundlage des rationalen Glaubens ist daher Produktivität.
Der rationale Glaube ist eine Überzeugung dessen was dem eigenen Denken und dem eigenen Fühlen verwurzelt ist. Die Besonderheit des rationalen Glaubens mündet in einer unerschütterlichen Gewissheit, deren überzeugende Wirkung auch vor scheinbar unüberwindbaren Hindernissen keine Grenzen zu kennen scheint. Letztlich wird diese Handlung aus dem Glauben heraus die Vollendung einer Charakterleistung der meine gesamte Persönlichkeit beherrscht.
Der irrationale Glaube hat die Tendenz auch an vergängliches zu glauben und darin die Orientierung verlieren zu können. Ich kann, ohne das ich selbst Autorität habe, kraft meines Amtes zu Autorität gelangen.
Der rationale Glaube ist die Voraussetzung für eine Produktivität die mich dazu bewegt aus Überzeugung etwas zu bewirken. Das Motiv mich aus der Ruhe in Produktivität zu bringen. Viele Menschen die zu Pionieren und Legenden wurden haben aus solcher Art des Glaubens gehandelt. Nicola Tesla ist bsw. ein gutes Beispiel. Denn nicht jeder Wissenschaftler erfährt so viel Gegenwehr und scheiterte so häufig und blieb seinem Glauben trotzdem Treu. Unzählige Frauen und Männer haben die Welt durch den rationalen Glauben gewandelt. Weiteres Beispiel die im Glauben an die Vernunft gewandelt sind, Kopernikus, Kepler, Galilei oder Newton.
Glaube ist eine Voraussetzung der menschlichen Existenz. Denn, als Mensch werde ich durch die Fähigkeit etwas versprechen zu können definiert. Und dieses Versprechen mündet aus dem Glauben an sich selbst. Und dieser Glaube an sich selbst ist eine Voraussetzung, benötigt die Identitätsentwicklung aus einer Selbstverliebtheit hin zu einer Identität der Liebe an alle Menschen und damit meiner eigenen Wandelbarkeit. Die Entwicklung meiner Persönlichkeit findet in der Konstante des ausgereiften Charakters seine Unsterblichkeit und Transzendierbarkeit.
Die Voraussetzung ist der Glaube an die eigene Liebe, der Glaube an die Fähigkeit aus der eigenen Liebe eine Liebe für andere zu Formen und damit auch an ihre Verlässlichkeit.
Die Fähigkeit diese Endziele erreichen zu können benötigt die Erziehung. Die Erziehung zu Beginn durch die erziehenden, später in Wechselwirkung durch und mit der Gesellschaft. Der Begriff der Erziehung ist dem lateinischen e-ducere für Education entnommen und steht für das Herausführen. Education steht auch für Bildung und zeigt damit das eine Form der Kultivierung erforderlich ist um sich zu transzendieren.
Manipulation ist der Anteil einer Kultivierung der außerhalb der Erziehung stattfindet. Die Unfähigkeit des Glaubens das ein Mensch sich produktiv entwickeln könnte. Der Anteil der Menschen die Erziehung dazu nutzen das zu kultivieren, was sie selbst für wünschenswert halten, wird durch die Kultur eines Glaubens an eine transzendente Sinnhaftigkeit, also an ein Leben nach dem Tod entmachtet. Dieser Glaube an einen transzendenten Gott bringt Grundsätze der Gleichheit, Gerechtigkeit und einer Gesellschaftsordnung hervor, die für alle eine Gültigkeit besitzen sollen, um darin ihren Glauben an ein gesellschaftlich funktionierendes Miteinander zu begründen. Solange dies nicht gegeben ist, sind seine Motive vom Glauben, seine Natur und seine Grundsätze geprägt diese Ziele anzustreben.
Der Glaube an die Macht und die Ausübung von Macht ist das Gegenteil von Glauben. Macht ist Haben wollen, Glaube ist Sein wollen und sollen.
Die Irrationalität der Macht beruht und ihren Voraussagen beruht auf der kalkulatorischen Unzulänglichkeit menschlicher Möglichkeiten und des menschlichen Wachstums.
Man kann sich bei einer Macht nur unterwerfen, solange es Menschen gibt die auf ihre Macht vertrauen. Glauben hingegen erfordert Mut etwas gegen selbsternannte Macht unternehmen zu können. Liebe bringt mit sich das ich eine gesteigerte Wachheit und Vitalität besitze, die aus meiner Produktivität und Orientierung meiner Lebensbereiche resultiert.
(Aus Erich Fromm, „Die Kunst der Liebe“, Abraham Maslow „Motivation und Persönlichkeit“, Byung Chul Han „Macht“, Heinz Abels „Einführung in die Soziologie“)
Gordischer Knoten
Ursprüngliche war der gordische Knoten ein kunstvoll verknotetes Seil an einem Streitwagen des phrygischen Königs Gordios. Der Legende nach prophezeite ein Orakel, das derjenige der den Knoten lösen würde, die Herrschaft über Asien erlangen würde.
Alexander der Große 333 v. Chr. Kam in Gordion, der heutigen Türkei an und soll den Knoten mit seinem Schwert durchschlagen haben. Seither steht die Auflösung des Gordischen Knotens für entschlossene und pragmatische Problemlösung.
Heute wird der Gordische Knoten als Begriff verwendet, wenn ein scheinbar unlösbares Problem durch einen unerwarteten oder radikalen Ansatz gelöst werden kann.
Golgie-Organe
Beim Golgi-Organ handelt es sich um Sensoren, die zwischen Muskel- und Sehnenfasern lokalisiert sind. Diese Sensoren sind Teil des autonomen Nervensystems und unterliegen daher der Wahrnehmung zur Körpersteuerung
H
Han, Byung-Chul (1959)
Byung-Chul Han studierte in Freiburg im Breisgau und München Philosophie, Deutsche Literatur und Katholische Theologie. Er wurde 1994 promoviert und habilitierte sich 2000. Seit 2012 lehrt er als Professor für Philosophie und Kulturwissenschaft an der Universität der Künste Berlin.
Quellen:
http://www.byungchulhan.de/
Handel
Handel, Produktion und Spezialisierung
Realtausch
Wenn verschiedene Haushalte unterschiedliche Güter produzieren, dann kommt es aufgrund menschlicher Bedürfnisse nach anderen Gütern zum Tausch. Das komparative Kostentheorem (Vergleichbare Produktion) zeigt auch für den Fall dass, wenn beide Marktteilnehmer Geflügel jagen oder Fische angeln es zu einer Spezialisierung mit anschließendem Tausch kommt, wenn Haushalt A bei einem Produkt dem anderen Haushalt B gegenüber produktiver wirtschaften kann als beim anderen Produkt.
Das entspricht einem ökonomischen Tausch von zwei Gütern zwischen zwei Haushalten (Vgl. S. 579, Mankiv, 2024).
Wenn Haushalt B aber an einer dritten Ware wie bsw. Karotten oder Kartoffeln interessiert ist, dann muss der Haushalt A nach einem anderen Haushalt suchen der bereit ist Geflügel oder Meerestiere gegen Kartoffeln oder Karotten zu tauschen. So kann Haushalt bedient werden.
Diese Form des Tausches nennt sich fortan Ringtausch (Vgl. S. 579, Mankiv, 2024).
In der aktuellen Zeit können Sachgüter als auch Dienstleistungen, Eigentum oder Faktorleistungen getauscht werden.
Zu diesem Tauschgeschehen müssen
– geeignete Partner gefunden werden
– die gefundenen Partner müssen ein Werteverhältnis finden
– das technische Problem einer beliebigen Teilbarkeit ist vorhanden.
Durch diese Situation haben sich Märkte und Geld herausgebildet.
Das Recht Markt halten zu dürfen war in früher Zeit des Mittelalters ein Privileg der Herrschenden. In Deutschland war dies auf die Reichsstädte beschränkt. In den Reichsstädten trafen sich Anbieter und Nachfrager und es wurden über die Akzise, aus dem lateinischen für Accis für indirekte Steuern, Umsatzsteuer an den Standorten fällig. Auf dem Markt werden Angebot und Nachfrage zum Ausgleich gebracht.
Wenn ein Händler seine Produkte oder Dienstleistungen nicht an den Mann bringt, dann bleiben diese übrig. Durch diesen natürlichen Mechanismus kommt es zur Überschneidung von Angebot und Nachfragepreisregelungen. Eine Gütermenge x und ein Gütermengenpreis p stehen dem Marktgeschehen als Möglichkeiten zur Tauschregulierung aus. Die mikroökonomische Theorie zeigt, unter welchen Bedingungen Gleichgewichtspreise existieren.
Jedes Land hat seine eigene Produktionsmöglichkeitenkurve. Isoliert von anderen Ländern betrachtet stellt sie seine eigenen Wahlmöglichkeiten bezüglich des Faktoreinsatz für die Güterproduktion dar.
Will ein Land die Angebotsmenge an Waren und Dienstleistungen für seine Bürger erhöhen, kann es die Menge seiner Produktionsfaktoren vergrößern oder deren Produktivität erhöhen. Die Produktivitätsmengenkurve verschiebt sich nach aussen. Wenn das Land aber auch Handel betreibt erhöht sich der Nutzen für die Bürger (Vgl. S. 579, Mankiv, 2024).
I
Indset, Anders (1978)
Indset, Anders ist einer der weltweit führenden Wirtschaftsphilosophen. Der gebürtige Norweger bringt die Philosophie der Vergangenheit mit der Technologie und Wissenschaft von morgen zusammen und zeigt so Führungskräften, wie sie das 21. Jahrhundert meistern können.
2018 hat ihn Thinker 50 in die Top30 der in Zukunft wichtigsten Management-Vordenker aufgenommen. Er ist Dozent an mehreren internationalen Business-Schools und wird in den Medien häufig als Rock`n Roll Plato bezeichnet.
Information
Information ist eine Menge von Daten, die einen bestimmten Organisationsgrad und damit einen Wert für einen Nutzer hat. Vor diesem Hintergrund ist Information eine Ware. Der Begriff ist dem lateinischen Informare entnommen und bedeutet so viel wie bilden, durch Unterweisung Gestalt geben.
Informationen werden in vier Aspekte unterteilt. Syntaktisch, statistisch, semantisch und pragmatisch. Information ist eine Ressource mit zunehmender Bedeutung. Eine Ressource hat den Wert in der Nutzung und ist damit Teil eines ökonomischen Prozesses. Information ist immateriell und benötigt einen Träger auf dem diese „abgelegt“ werden können. Bsw. Compact Disc, Gehirn, Computer. Ein Speichermedium an sich wäre von geringem Wert. Erst durch den Informationsgehalt kommt der Sache entsprechende Bedeutung zu.
Informationen sind Daten, die einen Konzentrations- und Verbesserungsprozess durchlaufen haben. Information wird kommunikativ übertragen und hat in der Regel einen Zuwachs an Wissen zur Folge. Claude E. Shannon, bedeutender Informationstheoretiker beschreibt Information als die Beseitigung von Ungewissheit. Etwas vorher nicht Bekanntes wird nach der Zuführung der Information bekannt.
Informelles Wissen entsteht wenn Informationen einem Analyseprozess unterworfen sind. Nach Bewertung der Daten werden diese als produktives Wissen bezeichnet. Produktives Wissen setzt die Möglichkeit zur Entscheidungsfindung frei, bzw. stellt Entscheidung für zukünftiges Handeln bereit. Entscheidend wiederum ist der vorausgegangene Kontext.
Weil Information mit Daten in Beziehung gesetzt werden, wird ein Sinnzusammenhang erreicht. Auf diese Weise wird Wissen zur Handlungsoption und wird damit zu einem ökonomischen Wert.
Daten sind Träger von Informationen. Damit beschreiben Eigenschaften, Merkmale von Objekten, Personen, Sachverhalten, Vorgängen aus der Realen Welt und Beziehungen zwischen ihnen.
Empfänger von Daten die mit Bedeutungen versehen sind und damit in einen Handlungskontext passen werden damit zur Information.
Diese Form der Information führt zur Kenntnis über Sachverhalte, Vorgänge, Objekte uw. Daten werden damit Grundlage zur Beschreibung eines Realitätsausschnittes.
Informationen werden durch verabredete Kombinationen von Zeichen zu Worten mit einer endlich grossen Zahl n von Zeichen dargestellt. Zeichen werden einem endlich grossen Vorrat der Menge M entnommen.
Quellen:
Österle, H. Erfolgsfaktor Informatik, Umsetzung der Informationstechnik in Unternehmensführung. Informationsmanagement 2 1987
Brenner, W. Konzepte des Informationsmanagements, Physica-Verlag Heidelberg 1994
Krcmar, H. Informationsmanagement, Springer Verlag 1997
Informationsmanagement
Informationsmanagement organisiert Daten für eine Nachricht so, das diese für Empfänger einen Informationsgehalt bekommt. Daten durchlaufen für diese Zwecke Veredelungsschritte, Sublimierungen, bis daraus produktives Wissen und damit zweckmässige Entscheidungen für Handlungen abgeleitet werden können.
Quelle:
Bärwald, W. Kommunikationsnetze und -dienste. VMS Verlag Modernes Studieren, Hamburg Dresden 1995
Martin, L. Klotz M.; Strategisches Informationsmanagement. Bedeutung und organisatorische Umsetzung. Oldenbourg-Verlag, München Wien 1990
J
Judentum
Juden und Jüdinnen in aller Welt sind Angehörige eines Kollektivs, in dessen Wesen die Verschränkung des Ethnisch-Nationalen mit dem Ethisch-Religiösen zum Ausdruck kommt (S. 19, et al Nachama, 2018).
Dem jüdischen Religionsgesetz zufolge ist jemand jüdisch, der eine jüdische Mutter hat oder formell ins Judentum aufgenommen worden ist. Demnach ist ein ehemalihger Sowjetbürger, in dessen Pass als Nationalität „jüdisch“ eingetragen war, nach der Selbstdefinition des Judentums nicht unbedingt Jude, denn die patrilineare Herkunft, die Definition über den Vater, wird in traditionell ausgerichteten jüdischen Gemeinden nicht anerkannt (S. 22, et al Nachama, 2018).
Moses Maimonides hat im Werk Mische Tora erkannt, das sich die Religionszugehörigkeit des Kindes nach der Mutter richtet. Diese Definition basiert auf dem Talmudsatz – „Dein Sohn von einer Israelitin heißt dein Sohn, dein Sohn von einer Nichtjüdin heißt nicht dein Sohn, sondern ihr Sohn“. Begründet mit einem Bibelvers: „und nicht verschwägere dich mit ihnen, deine Tochter gib nicht seinem Sohne und seine Tochter nimm nicht für deinen Sohn. Denn er würde abwendig machen deinen Sohn von mir, dass sie anderen Göttern dienen“ (Dtn 7,3-4).
Die Matrilinearität ist nach talmudischer Zeit als Teil eines Reformwerkes von den Rabbinen eingeführt worden. Da die mündliche Tora aber nach orthodoxem Verständnis bereits von Mose an überliefert worden ist, wurde Mose mit ihr am Sinai auch die Regel offenbart, dass sich die Religionszugehörigkeit nach der Mutter richtet Juden und Jüdinnen in aller Welt sind Angehörige eines Kollektivs, in dessen Wesen die Verschränkung des Ethnisch-Nationalen mit dem Ethisch-Religiösen zum Ausdruck kommt (S. 23, et al Nachama, 2018).
Quelle:
Basiswissen Judentum, Nachama, Andreas; Homolka, Walter; Bomhoff, Hartmut; Hrsg. Bpb Bundeszentrale für politische Bildung, 2018
K
Karolinger
Die Karolinger sind nach Karl dem Großen benannt.
Quellen:
(https://www.mittelalter-entdecken.de/merowinger-karolinger/)
Die Geschichte der Welt, S. 163
Keynesianismus
In den vergangenen Jahren wurde bereits mehrfach in der Presse die Rückkehr zu Wirtschaftstheorie von John Maynard Keynes diskutiert.
Es wurde gemutmaßt das zum Zeitpunkt bevor die Computertechnologie, 1980 in die Arbeitswelt eingezogen war, ein Umstieg in der Orientierung zur Wirtschaftstheorie hätte erfolgen sollen. Es bliebt dann aber beim klassischen Liberalismus mit der Folge, das nicht nur die Finanzmärkte durch den Einsatz der Computer auf den Aktienmärkten die Welt veränderte. Der klassische Liberalismus und der Keynesianismus sind die beiden weltweit dominierenden Wirtschaftstheorien nach denen sich die Wirtschaftsforschungsinstitute ihre Empfehlungen an die Politik zu deren Orientierung aussprechen.
Der Unterhaltungsmarkt erlebte in den 1980er genauso eine Revolution wie die gesamte Geschäftswelt mit der Folge, das die Schere zwischen Arm und Reich weiter auseinander klaffte. 1984 folgte durch Umwelteinflüsse und Ernteausfälle eine nie gekannte Hungerkatastrophe biblischen Ausmaßes wie die BBC berichtet hatte. Auf Basis dessen kam es zu einem der ersten weltumspannenden Medienereignisse der Geschichte, dem Live Aid Konzert das im Londoner Wembley Stadium und in Philadelphia stattfand und rund um die Uhr per TV übertragen wurde.
Die große Rezession zwischen 2007 und 2009 in den USA hat ebenfalls die erneute Nachfrage nach dem richtigen Wirtschaftssystem wieder neu entfacht.
„We are all Keynesians now“
Die weltweite Nachfrage nach einer erneuten Rückkehr zur keynesianischen Politikempfehlung durch Regierungen und Zentralbanken als Reaktion auf Globale Wirtschafts- und Finanzkrisen hat die Dominanz monetaristischer und neoliberaler Angebotspolitiken der vergangenen 30-40 Jahre wieder ins öffentliche Bewusstsein zurückgerufen (Vgl. S. 5, et al. Flaschel, 2012).
Ein zentraler Punkt der Wirtschaftstheorie nach John Meynard Keynes liegt darin, das im Gegensatz zum klassischen Liberalismus das Angebot nach der Nachfrage richtet. Güter werden nur dann produziert, wenn es eine Nachfrage gibt.
Die Güterproduktion würde bei Nachfrageausfällen zurückgehen. Bezogen auf die Darstellung von Sektoren in Staaten und Ausland entspricht dieses der wirtschaftstheoretischen Situation eines Modells nach einer „offenen Volkswirtschaft mit Staatstätigkeit“. Denn der Staat greift im Falle von Ausfall in das System ein.
John Maynard Keynes (1883 – 1946) war Wirtschaftsprofessor an der Cambridge University und veröffentlichte 1936 sein Hauptwerk „Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes“. Keynes unterstellte, dass Ungleichgewichte, bsw. am Arbeitsmarkt auch mit langanhaltender Arbeitslosigkeit auf eine zu geringe gesamtwirtschaftliche Nachfrage zurückzuführen sein könne. Solche Nachfragedefizite könnten durch staatliche Eingriffe in die Wirtschaft korrigiert werden, in dem Steuern und Staatsabgaben eingesetzt würden, um die gesamtwirtschaftliche Nachfrage anzukurbeln. In Europa ist das aktuell passiert!
Prominente Ökonomen entwickelten den Keynesianismus weiter der damit zum Neu-Keynesianismus wurde (Vgl. S. 668, et al. Mankiv, 2024).
Einige Volkswirtschaften hatten nach dem Zweiten Weltkrieg die keynesianische Politik übernommen. Die Arbeitslosigkeit blieb folglich bis Ende der 1960er Jahre relativ niedrig und stabil. Doch dann erfolgte der Globalisierungsdruck und es kam zu einer Abkopplung der Wechselkurse vom Goldwert, das Bretton-Woods-Abkommen trat in Kraft. Weiterhin kam es zum Ölpreisschock 1973.
Kritik am Keynesianismus war nun von einigen Staaten das diese Wirtschaftstheorie zu einem Anspruchsdenken der Unternehmen und Arbeitnehmern geführt habe. Die Erwartung, wann immer die Wirtschaft schlecht funktioniere und wenig Nachfrage vorhanden sei, werde der Staat in die Pflicht genommen. Verzerrungen der Wettbewerbsfähigkeit seien davon die Folge gewesen.
Der aufkommende Monetarismus sowie steigende Arbeitslosigkeit und Stagflation in den 1970er Jahren führten zu einer Abkehr vom Keynesianismus.
Erst die große Rezession zwischen 2007 bis 2009, wie oben erwähnt startete die erneute Nachfrage nach dem System des Keynesianismus im modernerer Zeit (Vgl. S. 579, et al. Mankiv, 2024 .
Mankiw, N. Gregory; Tylor, Mark P; Grundzüge der Volkswirtschaftslehre, 9. Auflage Schäfer Peoschel Verlag, 2024
Flaschel, Peter; Groh, Gangolf; Krolzig, Hans-Martin; Proano, Christian; Keynesianische Makroökonomik, Zins, Beschäftigung, Inflation und Wachstum, 3. überarbeitete Auflage, Springer Gabler Verlag, 2012
Kommunikation
Kommunikation ist eine Übertragung, Tausch von Nachrichten zwischen Sender, Quelle und Empfänger, Senke.
Nachrichten müssen in eine Signalfolge umgewandelt werden. Das gilt in sehr vielen Fällen für die elektronische Übertragung, in der Regel dennoch auch für Menschen oder Objektübertragungen. Einer der Pioniere für die Sinnzusammensetzung, Zeichenfolgen der Sprache war Ferdinand de Saussure (1857 – 1913). Signale sind physikalische Größen. Optisch, elektrisch, elektromagnetisch, Schall, akustisch oder taktil.
Kommunikation ist damit zwischen Quelle und Senke um den Übertragungskanal als auch Codierung und Dekodierung erweitert.
Quelle:
Bärwald, W. Kommunikationsnetze und -dienste. VMS Verlag Modernes Studieren, Hamburg Dresden 1995
Komparativer Vorteil (Komparatives Kostentheorem)
Um in den Nutzen des komparativen Vorteils zu kommen sind zwei Möglichkeiten denkbar. Der absolute Vorteil und Opportunitätskosten mit komparativer Vorteil.
Im absoluten Vorteil kann der Produzent bereits mit kleinem Input, Einsatz eine große Menge produzieren. Mehr als der andere Marktteilnehmer.
Die Opportunitätskosten sind die Kosten einer nächstbesten Alternative. Das auf was man verzichten muss, um etwas zu erlangen (Vgl. S. 28, Mankov, 2024). Wenn ein Produzent sich mit der Produktion von Karotten genauso leicht täte wie mit der Produktion von Kartoffeln, dann kann dieser günstiger sein als der Anbieter B. Die Möglichkeit günstiger zu produzieren sind dabei die Opportunitätskosten, die einem solchen Produzenten zum Vorteil würden (Vgl. S.587, Mankov, 2024). Teurer würde der Hersteller A erst dadurch das er ein anderes Produktsystem installieren muss. Spezialisierung bringt daher den Vorteil mit sich, günstig produzieren zu können.
Diese Vorteile haben Adam Smith und David Ricardo erkannt. Ein Schneider wird selbst nicht auf die Idee kommen Schuhe anzufertigen, der Schumacher kauft seine Kleider beim Schneider. Der Pächter kauft von beiden ein, so bekommen diese Nahrung (Vgl. S. 587, Mankov, 2024). All jene Personen finden es im eigenen Interesse ihres Gewerbefleißes die Dinge auf ihre eigenen Arten herstellen zu wollen und zu können.
Daraus entstand die gegenseitige Anerkennung der Spezialisierung.
David Ricardo erkannte in der Produktion des jeweiligen Landes die Vorteile in seiner Fähigkeit Produkte und Dienstleistungen für andere Staaten erzeugen zu können. Was als Komparatives Kostentheorem in die Geschichte einging und ein Meilenstein der Volkswirtschaften wurde.
Ricardos ökonomische Überzeugungen veranlassten ihn ins Parlament einzuziehen und für den Freihandel zu werben. Die Schlüsse, zu denen Adam Smith und David Ricardo gelangten, bildeten die Basis der Argumentation für den Freihandel und gegen die Einführung von Zöllen oder anderen Handelsbarrieren.
In der Theorie führen Opportunitätskosten und komparativer Vorteil zu Handelsvorteilen. Sofern sich jeder auf das Gut spezialisiert, bei dem er den komparativen Vorteil hat, wird die Gesamtproduktion der Volkswirtschaft ansteigen, und dieser Zuwachs führt dazu, dass sich jeder besser stellt. Wenn jedes Land sich auf seine Ressourcen spezialisiert und seinen Teil zum komparativen Vorteil einbringt, dann hat jedes Land für sich genommen die entsprechenden Kostenvorteile (Vgl. 588, Mankov, 2024). Man kann einem Land die Kosten zusprechen, die es für seine Leistungen benötigt ohne das dafür über die Massen mehr Geld durch den internationalen Handel verlangt werden müsste.
David Ricardos Theorem besagt das die Opportunitätskosten und komparativer Vorteil zu Handelsvorteilen führen. Wenn sich jeder auf das Gut spezialisiert, bei dem er den komparativen Vorteil hat, wird die Gesamtproduktion der Volkswirtschaft ansteigen, und dieser Zuwachs führt dazu, dass sich jeder in seinem Land besser stellt.
Konterkarieren
Etwas zunichtemachen oder durchkreuzen tut man meist einen Plan, eine Maßnahme oder ein Vorhaben das dadurch ins Gegenteil umgekehrt wird oder geschwächt wird. Contrecarrer kommt ursprünglich aus dem französischen, contre = gegen, carrier = rechteckig machen, übertragen, sich breit machen)
M
Maslow, Abraham (1908 – 1970)
War bis 1970 Präsident der amerikanischen Psychologischen Gesellschaft. Mit Carl R. Rogers und Erich Fromm gehörte Maslow zu den wichtigsten Vertretern der Humanistischen Psychologie.
Er gilt als Vater der humanistischen Psychologie. Der in den USA geborene Maslow erfuhr in der Kindheit zahlreiche Diskriminierungen. Maslow ist Pflichtprogramm im ganzen volkswirtschaftlichen, betriebswirtschaftlichen und kaufmännischen Universum. „Ein Musiker muss musizieren, ein Künstler muss malen, ein Dichter muss schreiben, wenn er letztlich glücklich sein will“ – soll eines seiner Zitate gewesen sein.
Bei seinem Studium an der Columbia Universität in New York traf er auf Zeitgenossen wie Edward Thorndike, Sigmund Freud als auch Erich Fromm. Als talentierter Beobachter und leidenschaftlicher Forscher gelang ihm der revolutionäre Entwurf der Bedürfnispyramide. Getrieben von der Idee, Mittel zu finden, wie Menschen sich und anderen helfen könnten, zu dem Menschen werden zu können, der man sein sollte.
Für Maslow galt die Vollmenschlichkeit als Bestandteil einer Psychologie seelischer Gesundheit. Bei Maslow tritt der Mensch als aktiver Gestalter seiner Existenz auf, der in einer Zeit zunehmender Materialisierung sich nach lebendigen geistigen Lebenswerten sehnt. Sigmund Freuds Theorie von den Trieben stand Maslow kritisch gegenüber und sah den Menschen als eine einheitliche Natur an. Maslow weisst nach, das der Mensch aus einer Anzahl von Bedürfnissen heraus handelt. Die Bedürfnisse sind zwar verschieden, unterliegen aber einer aufsteigenden Linie von den niederen zu den höheren Bedürfnissen im Wesen jedes Menschen. Unabhängig seiner soziokulturellen Herkunft und Abhängigkeiten liegt dem menschlichen Selbstverständnis eine geistige Zielsetzung zugrunde, deren Ziel die befriedigende Selbstverwirklichung sei. Der Mensch wird krank wenn diese höheren Bedürfnisse befriedigt würden. Das der Mensch nur materialistischen Trieben ausgeliefert sei, kann nach Maslow so nicht aufrecht erhalten bleiben.
Quellen:
Motivation und Persönlichkeit, Maslow, Abraham H. Rowohlt Taschenbuch Verlag, 15. Auflage, 2018
Mäeutik (Philosophische Geburtshilfe)
Bei der Mäeutik handelt es sich um den Ausdruck einer Geburtshilfe, im philosophischen Sinne.
Der altgriechische Ausdruck Maieutik bedeutet Hebammenkunst. Die Mutter des Sokrates war Hebamme (griech. maia). Sokrates verglich die Art und Weise einem Menschen durch Gesprächstechnik zur Erkenntnis verhelfen zu können, mit dem Vorgang einer Geburt, die er bei seiner Mutter beobachtet hatte.
Die betreffende Person wird dabei veranlasst, den entsprechenden Sachverhalt selbst herauszufinden. Durch Argumentation und Fragetechnik wird die Einsicht unter Hilfe der Hebamme geboren. Der oder die Lernende ist in diesem Bildnis die gebärende Person.
Der Gegensatz ist ein Lehrer, der den Schülern den Stoff dozierend mitteilt.
In Platons Dialog mit Theaitetos (Mathematiker) heißt es, Sokrates verhelfe den Seelen bei der Geburt ihrer Einsichten wie die Hebamme den Frauen bei der Geburt ihrer Kinder. Sokrates behauptet, Theaitetos sei schwanger und leide unter Geburtsschmerzen. Es sei Hebammenkunst vonnöten, damit die Erkenntnis geboren werden könne. Sokrates selbst gebäre keine Weisheit, wie Platon behauptet, sondern stehe anderen bei der Geburt bei. Er belehre die Schüler nicht, ermöglicht aber denen die ernsthaft bemüht seien zum geistigen Vordringen.
Zum Inhalt der Gesprächsführung gehöre auch, das irrige Vorstellungen durchschaubar würden und zur Aufgabe gebracht würden. Des Öfteren stelle sich dabei Ratlosigkeit (Aporie) ein. Durch den weiteren Gesprächsverlauf kämen sie dann aber auf neue Gedanken und neue Ansätze. Mittels entsprechender Fragetechnik würden diese erneut auf ihre Stimmigkeit geprüft. Der mäeutisch befragte dringt dadurch selbst in den eigentlichen Sachverhalt vor und nähert sich auf diese Weise der Wahrheit. Dabei wird auf Belehrung möglichst verzichtet.
Bis heute gilt diese Technik zum Grossteil im philosophischen Essay, denn Gedanken sollen darin so gut als möglich zu Ende gedacht werden und dem Leser zur Geburt bei sich selbst verhelfen. Im Dialog unter Zweien erkennt der erfahrende Geburtshelfer die Irrwege der Gedanken und sorgt dafür das unbrauchbares verworfen wird.
Quelle:
Gabriel, Gottfried, Grundprobleme der Philosophie in geschichtlicher Entwicklung
Memorabilien
Der Begriff ist dem Lateinischen Memorabilis für denkwürdig, erwähnenswert entnommen. Dinge, Gegenstände die an bedeutende Personen, Ereignisse oder Zeiten erinnern, Sammlerstücke mit Bedeutungs- oder Erinnerungswert. Die Memorabilien können sowohl öffentliche als auch persönliche Objekte sein die von besonderem Interesse sind.
Merkantilisten-Kameralisten
Das Zeitalter des Absolutismus mit dem Machtanspruch des Herrschers „König von Gottes Gnaden“ war trotz unterschiedlicher Ausprägungen im 17. und 18 Jahrhundert dadurch charakterisiert, dass die Wirtschaftspolitik dazu diente, die Macht und den Reichtum des Landes, bzw. des herrschenden Adels zu vermehren. Adam Smith bezeichnete dieses System als Merkantilsystem, das in der See- und Kolonialmacht England vom Kommerzialismus, d.h., Maßnahmen zur Aktivierung der Handelsbilanz und damit des Edelmetallflusses geprägt war. 15. Jhd., damals war Deutschland in mehr als 200 Kleinstaaten zersplittert, stand die Stärkung der fürstlichen Finanzwirtschaft im Vordergrund. Hierführ wurde bereits damals die Bezeichnung Kameralismus verwendet. Am stärksten war der absolutistische Anspruch im Ancien Régime Frankreichs ausgeprägt. Dort leitete Jean Baptiste Colbert 1662 eine Reformpolitik zur Sanierung des Staates und einer Förderung von Gewerbe und Handel ein. Nach Colbers Tod 1683 wurde 1685 das Edikt von Nantes aufgehoben, das seit 1598 den Hugenotten Religionsfreiheit gewährt hatte. Die Folge war eine Auswanderung von über 500 000 Unternehmern und gewerblich tätigen Arbeitern und Handwerkern“ (Ott/Winkel, H. 1985, S. 15). Verstärkte Kontrollen und Reglementierungen der Manufakturbetriebe konnten die Folgen nicht verhindern.
Merowinger
Der Stamm der Merowinger gilt als das älteste Königsgeschlecht der Merowinger. Stammvater soll der sagenumwobene König Merowech gewesen sein.
Quellen:
(https://www.mittelalter-entdecken.de/merowinger/)
Die Geschichte der Welt, S. 162
Metanoia
Aus dem griechischen Metanoia entnommen steht es für Reue oder Sinnesänderung. Nach dem Metanoia getan wurde, wird man sich unweigerlich in eine Form religiöser Gehorsam sehen. Metanoia bedeutet aus religiöser Perspektive im Grunde Busse tun. Ein Sinneswandel, eine so tiefgreifende innere Reue für etwas das man getan hat, das in einem zukünftigem Gehorsam den weiteren Weg beschreiten wird.
In der Regel führt der Weg zur Metanoia über eine moralische infragestellung, die sich durch ein fragwürdiges Ereignis ergeben hatte. Es führt zu einem spirituellen Neubeginn. Dem geht daher die Erkenntnis voraus die eigene Schuld erkannt zu haben was zu einer grundsätzlichen Änderung der inneren Haltung führt.
Metanoia ist wesentlicher Bestandteil der drei grossen Hauptreligionen, wie Judentum, Christentum und Islam. Aber auch in der Esotherischen Religion des Buddhismus nimmt die Erneuerung durch Sinneswandel eine zentrale Rolle ein.
Michele, Alessandro (Modedesigner)
Alessandro Michele, in Rom geboren und seit mehr als 20 Jahren in der Modebranche tätig. Von 2015 bis 2022 als Kreativdirektor bei Gucci tätig und in selbiger Position inzwischen beim archetypischen Haute-Couture-Haus Valentino. Michele hatte zuvor bereits mit dem CEO, Jacopo Venturini von Valentino bei Gucci zusammen gearbeitet. Seit 2024 ist das Buch „Das Leben der Form – Eine Philosophie der Wiederverzauberung“ erschienen.
Muskelspindeln
Muskelspindeln in Regeneration und Strechingfunktion
Muskelspindeln haben die Aufgabe, Messungen und Regulierungen an Muskellängen vorzunehmen. Sie sind sozusagen Spannungsfühler.
Wenn Muskeln sich bewegen, dann bedeutet das ein Zusammenziehen oder Dehnen, bekannt als Flexion oder Extension, bzw. grundsätzlich Muskelkontraktion. Damit ein gewisser Schutz vor Überdehnung besteht, muss die Länge des Muskels irgendwie gesteuert bzw. reguliert werden.
Aus dieser Funktion ergibt sich noch eine weitere wichtige Funktion der Muskelspindel. Für die Regenerationsphase gilt, die Muskulatur möglichst nicht zu bewegen. Durch das Bewegen eines Muskels, der ruhen sollte, beginnt auch die Muskelspindel mit Signalen auf den Muskel einzuwirken. Für den Muskel, der sich dann bewegt, bedeutet dies ein Hinauszögern der Erholung.
Daher ist im Regenerationsprozess möglichst maximale Ruhe zu empfehlen. Umso schneller erholt sich der Muskel.
Die Muskelspindel ist eine ca. 3mm lange und 0,2mm dicke Muskelfaser, in 3-6 Muskelfasern vorkommend, die quer zur Verlaufsrichtung der Muskulatur liegen. So als würde man an einer Wasserleitung eine Wasseruhr anbringen, um den Durchfluss zu messen, oder einen Stromzähler um den Stromfluss zu messen.
Allerdings sind es hier intrafusale Fasern, die Signale zur Beeinflussung des Muskels geben, wie zuvor erläutert. Die reine Arbeitsmuskulatur, auch extrafusale Fasern genannt, kann sich im Gegensatz zu den Muskelspindeln aber kontrahieren, d.h., zusammenziehen und strecken. Von der Muskelspindel geht stattdessen ein Signal über das Rückenmark (Afferent) zum Gehirn, worauf hin diese entsprechenden Anweisungen zurückgibt (Efferent). Während die Muskelspindel konkret an einem Muskel Signale empfängt und gibt, erfolgt die Meldung über das Gehirn zu reagieren auf die jeweils betroffenen Antagonisten und Synergisten, um eine Hemmung oder Kontraktion mit Gegenwirkung zum Agonisten zu veranlassen.
Ein gewisser Nachteil kann die Muskelspindel im Falle der Reflexion sein, wenn dies im Sport erfolgt.
Klopft man mit einem Reflexhammer auf die Kniescheiben sehne, kommt es zu einer kurzfristigen Aktivierung der Muskelspindel, die unmittelbar mit der Anweisung zum Reflex reagiert.
Die Reflexreaktion, die durch die Muskelspindel entsteht, wird dadurch außer Gefecht gesetzt, in dem bsw. eine Dehnung aufrechterhalten wird.
Eine lange Zeit galt die Diskussion, ob das sogenannte Bouncing, also die wippende Dehnung gut sei und zum Erfolg führen könne.
Bei anhaltender Dauerdehnung wird der Muskelreflex unterdrückt und die entsprechenden Golgi-Organe aktiviert. Diese liegen in den Sehnen und dienen dem Schutz vor Überdehnen, also möglichem Reisen der Sehnen. Würde man wippend dehnen, so käme es zu temporären reflexartigen Überdehnungen, bzw. ruckartigen Muskelverkürzungen. Durch langsame Steigerung des Stretchings wird der Reflex unterdrückt und es besteht keine Gefahr durch Überdehnung.
N
Nachrichten
Nachrichten bestehen aus Daten die in einer Sprache dargestellt sind. Die Sprache kann dabei natürlich oder künstlich sein, zwei oder dreidimensional, Bild oder von Gesicht zu Gesicht. Verstehen kann die Nachricht jemand der in der Lage ist diese zu entschlüsseln. Die Bedeutung der Nachricht muss dieser Inhärent sein, die Voraussetzung bieten das Empfänger die Möglichkeit bekommen das Motiv, den reinen Informationsgehalt, zu empfangen. Empfänger sind damit in der Lage die Nachricht zu interpretieren.
Ob eine Nachricht für Empfänger eine Information ist, das hängt davon ab ob die Information in den Handlungskontext der Empfänger passt und damit einen Wert hat.
Quelle:
Bärwald, W. Kommunikationsnetze und -dienste. VMS Verlag Modernes Studieren, Hamburg Dresden 1995
Martin, L. Klotz M.; Strategisches Informationsmanagement. Bedeutung und organisatorische Umsetzung. Oldenbourg-Verlag, München Wien 1990
Novum
Das Substantiv Novum (das) bedeutet „etwas völlig Neues“, „eine Neuheit“ oder „ein bisher noch nie dagewesenes Ereignis oder Phänomen“. Ein Novum bezeichnet eine Situation, ein Ereignis oder eine Entwicklung, die in dieser Form noch nie stattgefunden hat. Der Begriff wird häufig in gehobener Sprache verwendet, besonders in Politik, Wissenschaft, Literatur oder im juristischen Kontext. Das Wort Novum stammt aus dem lateinischen novum (das Neue), abgeleitet vom Adjektiv novus (neu).
O
Organ-On-Chip
Diese Technologie nutzt Minitaurmodelle biologischer Organe. Darunter Lungenfunktion, Herz oder Darm. Diese lebenden Zellen werden auf einem Mikrochipformat gezüchtet und ahmen die Funktion der entsprechenden Organe nach in dem sie mit Blut oder Luft perfundiert die physiologische Umgebung des Organs wiedergeben.
Ein Polymermaterial wird in eine Form gegossen die den funktionalen Aspekten eines Organs gleich sind. Die Zellen werden auf dem Chip ausgesät, beginnen zu wachsen und bilden funktionale 3D-Strukturen aus. Durch den Chip wird die Möglichkeit geboten, mikrofluidische Kanäle herauszubilden, um die Funktion eines Organs durch die Bespielung von Mikrogefäßen durch Blut, Nährstoff oder Sauerstoff bei Lungenfunktion nachzuahmen. Mittels Sensorik die im Chip integrierbar sind, können wichtige Parameter zu Forschungszwecken essenzielle Daten abfragen.
In einem Inkubator wird das Zellwachstum mit unterschiedlichen Technologien wie Mikroskopie oder biochemischer Assay beobachtet und überwacht.
Sind die Organe ausgewachsen können wissenschaftliche Fachpersonen Versuchsreihen durchführen und Studien bsw. zu Wirkstoffentwicklung oder Toxikologie in der Krankheitsforschung durchführen.
Quelle
https://de.moleculardevices.com/applications/3d-cell-models/organ-on-a-chip
Org-Modi
„Und wir benötigen Lust, um uns auf diese Weise zum Ausdruck bringen zu wollen“. Mit diesen Worten beschreibt Erikson die progressive, also wachsende Produktivität des Menschen. Diese sogenannten Orgmodi umfassend den Modus der Einverleibung, Zurückhaltung, Ausscheidung, Eindringen und Umschließen (Vgl. Erikson, 1988, S. 39). Erikson stellt heraus, dass man von einer Gesellschaft erwarten muss, die Art verlängerter Kindheit des Menschen weiter zu fördern und auszubauen (Vgl. Erikson, 1988, S. 35).
Die Entwicklung der menschlichen – natürlichen und biologischen Intelligenz, die letztlich in der Künstlichen Intelligenz zum Ausdruck kommen soll, macht das Verständnis des Menschen um die Fähigkeit seiner wachsenden Produktivität erforderlich.
Produktivität des Menschen und seine Org-Modi
(http://de.gate-communications.com/produktivitaet-des-menschen-und-seine-org-modi/)
Opportunismus
Der Begriff ist negativ behaftet. Sie ist eine Form der Anpassungserscheinung und basiert auf Gruppendruck, Gruppendynamik, Konformität. Er beschreibt die willfähige, zweckmässige Anpassung an eine gegebene Situation, bei der die momentane Nützlichkeitserwägung als wichtiger eingestuft wird als dauerhafte, wertgebundene Prinzipien. Wie viele psychologische Verhaltensmuster wird dieses einmal gelernt, was zur Folge hat, das daraus schnell ein Automatismus wird. Der Opportunismus entsteht aus einer inneren Haltung, der anfängliche Erfolg lädt dazu ein sich auf diese Weise in Position zu bringen. Für das gegenüber ist es im gewöhnlichen Dialog kaum möglich sich dagegen zur Wehr zu setzen. Ein Gegenüber muss eine Voreinstellung gegenüber einer Opportunistischen Haltung einnehmen, darauf gefasst sein. Auffällig bei Opportunismus ist, sie nutzen vermeintliche Schwächen aus. Eine weitere Charakteristik ist die schnelle Meinungsänderung, Überzeugung und Verhaltensweise. Persönlichkeitsmerkmal sind Charakterlosigkeit als auch eine Schwäche in der Persönlichkeit.
Quelle:
Spektrum, bpb
OSI-Referenzmodell
Standardmodell für Netzwerkkommunikation, Sieben Schichten, Funktionsebenen.
Eine grobe Unterteilung von Funktionsebenen eines Rechnersystems kann man zunächst in die Themen Verkabelung, Netzwerkhardware, Kommunikationsstrukturen vornehmen. Ein Rechnersystem hat im inneren Aufbau eine Architektur. Im aktuellen Zeitgeschehen gibt es kaum bekannte Systeme die nicht in ein Netz eingebunden sind. Weil solche Rechnersysteme mit anderen auf unterschiedlichen Ebenen zusammen kommunizieren können, wird dort nach Schichten aufgeteilt.
Man stelle sich vor, man nimmt das Telefon zur Hand und ruft jemanden an. Diese Eben entspricht.
Es erfolgt eine Zerlegung in die Semantik, die Buchstabenfolge. In der nächsten Ebene wird physikalisch unterschieden, in diesem Fall zwischen Schallwellen. Diese basieren auf Elektromagnetischen Impulsen und ist damit ebenfalls eine eigene Ebene. Es kommt zu einer Punkt-zu-Punkt-Verbindung, es folgen die Telefonleitungen, was heute meist per Funk vollzogen wird. Jede dieser Funktionen besitzt eine Ebene und benötigt jeweils ihre eigenen Kodierungen zwischen Sender und Empfänger, oder Quelle und Senke.
Das OSI-Referenzmodell bildet die technologische Architektur, die in einem Netzwerk zwischen autonomen Rechnersystemen stattfinden. Die grobe Unterscheidung ist wie folgt:
Bit-Übertragungsschicht (Physical Layer) z.B. Signalübertragung
Sicherungsschicht (Data Link Layer) z.B. MAC-Adresse
Vermittlungsschicht (Network Layer) z.B. Routing, ARP
Transportschicht (Transport Layer) z.B. Protokolle TCP, UDP
Kommunikationssteuerungsschicht (Session Layer) z.B. Kontext für Software
Darstellungsschicht (Presentation Layer) z.B. Zeichensätze, Dateidienste
Anwendungsschicht (Application Layer) z.B. ausführende Software
P
Parasoziale Beziehungen
Einseitige Beziehungen wie man diese gegenüber Medienpersonen erlebt werden als parasozial bezeichnet. Ob die Person bekannt ist oder nicht, über Social Media oder durch Öffentlichkeitsarbeit spielt dabei keine Rolle. Während die eine Person die Beziehung durch die Beobachtung durch Social Media aufrechterhält, ist es wahrscheinlich das die betroffene Person die in den Medien, Social Media interagiert nichts von der anderen Person weis noch von deren Existenz. Durch die einseitige Beziehung baut sich das Gefühl bei der beobachtenden Person (Rezipienten) auf, man sei befreundet miteinander.
Sympathie entsteht dadurch, dass man zunehmend meint Ähnlichkeiten zu sich selbst zu erkennen. Das kann darauf hinweisen das hier eine Identitätsdiffusion stattfindet. D.h., die Identität des Gegenübers schlägt auf mich selbst durch, ist im Grunde aber nicht Teil meiner Persönlichkeit. Die Diffusion ist dadurch begünstigt das die Herkunft, sozial oder geografisch durchaus ähnlich sein kann und daher für die beobachtende Person begründbar nachvollziehbar.
Der Arzt und Psychiater Joachim Bauer hat hier den Ansatz geliefert, das diese Möglichkeit aufgrund einer gefühlten inneren Leere möglich basieren kann, die in häufigen Fällen ebenfalls Auslöser für Gier sein kann.
Sobald es zum Medienkonsum kommt, ist die parasoziale Interaktion ebenfalls aktiv und gibt dem Rezipienten das Gefühl, das die entsprechende Person mit ihnen interagieren würde. Wird bsw. Ein Influencer, Influencerin beobachtet, entsteht das Gefühl, sie würde auf meine Vorstellungen reagieren. Ähnlich wie bei Gemälden in einem Museum der einem Haus, wenn das Gefühl beim Vorübergehen entsteht die Person auf dem Bild würde einem Beobachten.
Von einer sozialen Interaktion kann man dann sprechen, wenn die jeweiligen Personen in Kontakt treten, sei es durch direkte Ansprache, Nachrichten oder die bekannten Likes. In diesem Fall handelt es sich um Kommunikationen mit Rückkopplungseffekten, erforderlichen Bestätigungen.
Ungeklärt ist allerdings noch, inwiefern die beobachtete Person tatsächlich auf die, wenn auch unbewussten Bedürfnisse ihrer Rezipienten reagiert.
Wenn Menschen im Fokus mehrerer Menschen stehen, dann findet in der Regel eine Wechselwirkung statt. Vergleichbar, wenn Musiker oder Musikerinnen auf einer Bühne stehen und sich auf Bedürfnisse des Publikums einlassen. Die Bedürfnisse des Publikums werden dabei auf die Person auf der Bühne projiziert, die sich in der Regel unbewusst darauf einlässt und später von einem Machtgefühl spricht. Abraham Maslow hat diesen Effekt damit begründet, das Menschen die in den Wachstumsbedürfnissen wie Anerkennung oder Selbstverwirklichung stehen ihre Eigenmächtigkeit dadurch einbüßen das sie den höher mächtigen, defizitären Bedürfnissen dienen.
Früher ging man davon aus den Personen, die parasoziale Bindungen aufbauen meist weniger befriedigende Kontakte im realen Leben zu Personen haben und diese Formen der parasozialen Beziehungen Formen von Bewältigungsstrategien sind. Wenn Menschen alles im Internet teilen, was auch teilweise sehr persönlich sein kann, entsteht für Außenstehende ein Gefühl der Nahbarkeit und Intimität.
Physiokraten
Als Antwort auf das Scheitern des Colbertismus kommen die Physiokraten, die eine gewisse Zeit als Ökonomisten bezeichnet wurden, zu der extremen Auffassung, dass allein der Boden einen „Reinertrag“, produit net abwerfe. Die logische Konsequenz war der Versuch, eine „Alleinsteuer“ auf Grund und Boden einzuführen. Dieser scheiterte am Widerstand der bislang steuerfreien Großgrundbesitzer, nämlich Adel und Klerus. Und führte zum Sturz von Anne Robert Jacques de Turgot. Die Einberufung der seit 1614 nicht mehr zusammengetretenen Generalstände durch den König als letzten Schritt zur Überwindung des Staatsbankrotts leitete in die Revolution von 1789 über. (et al Ott/Winkel, H. 1985, S. 16). Die Physiokraten waren eine Protestbewegung, die von der Aufklärung und der Idee der „natürlichen Ordnung“, ordre naturel stark beeinflusst waren. Sie waren aber in ihrer Mehrzahl als Gelehrte oder Beamte in ihrer Lebenshaltung und Tätigkeit mit den aristokratisch-höfischen Kreisen eng verbunden, konnten also Reformen „nur mit der Gunst von König und Adel“, durchsetzen (et al. Ott/Winkler, H. 1985, S. 20). An deren Widerstand sind sie gescheitert. Mit der Entdeckung der allgemeinen Interdependenz volkswirtschaftlicher Größen in Form des 1758 von Francaise Quesnay publizierten, ‚Tableau économique’, werden die Physiokraten jedoch zu den Begründern der Nationalökonomie als Wissenschaft.“ (et al. Ott/Winkler, H. 1985, S. 19).
Poloshirt
Das Polo-Shirt ist ein kurzärmeliges Jersey-Oberteil mit einem Kragen und kurzer Knopfleiste. Sein Ursprung findet sich als bequemes Hemd auf britischen kolonialen Sportplätzen in Indien wieder.
Entstanden ist das Poloshirt beim Polospielen. Die Soldaten der britischen Kolonie in Indien (Ca. 1760 – 1860, trugen leichte langärmelige Baumwolltrikohemden, die mit einer kurzen Knopfleiste und Kragen versehen waren.
Durch die US-Marke Brooks Brothers entstand Ende des 19. Jhd. Ein Hype um das Poloshirt, das dadurch zum festen Bestandteil des Amerikanischen Looks wurde.
Tennisspielerlegende René Lacoste lies sich 1926 für die US-Nationals ein T-Shirt in Poloart schneidern. Sein Freund entwarf passend zu Lacosts Spitznamen einen Alligator als Logo.
1933 tut sich René Lacoste mit dem Trikothersteller André Gillier zusammen um das Poloshirt in größerem Umfang. 1950 wurde die Farbpalette der Marke erweitert. Das Poloshirt bekam das Attribut der Schönen und Reichen, die sich in zwangsloser Kleidung trotzdem wohl fühlend zeigen konnten.
Auch Fred Perry, ein Kind der Arbeiterklasse, machte das Poloshirt 1952 ebenfalls einer breiteren Bevölkerungsschicht zugänglich.
Das Modell M12 der Modemarke Fred Perry wurde unbeabsichtigt in den 1970er-Jahren zum Liebling der Neonazi-Szene. Sie deuteten den Ursprung der Symbolik des Bürgertums um. Fred Perry zog das Polohemd daraufhin zurück.
1972 entwarf dann auch Ralph Lauren ein Poloshirt. Allerdings, das Logo mit Plospieler und Pferd sollte auf den Ursprung des Kleidungsstücks hinweisen und damit einen elitären Charme vermitteln.
Französische Rapper der 1980er-Jahre griffen das neue Poloshirt von Ralph Lauren ebenso auf wie auch die aufsteigende amerikanische Hip-Hop-bewegung der 1990er Jahre, die sich fortan ebenfalls mit Ralph Laurens Poloshirts schmückten.
Präpotent
Von sich selbst übertrieben überzeugt sich anderen gegenüber überlegen fühlend oder auf andere herabsehend.
Präskriptiv
Das Adjektiv präskriptiv bedeutet „wertend“, „vorschreibend“ oder „festlegend“. Als Synonym kann auch „normativ“ verwendet werden. Präskriptiv ist immer „so soll es sein, so ist es gut, so ist es richtig“. Im moralphilosophischen Sinne beschreibt die präskriptive Ethik den Sollzustand des menschlichen Handelns. Sie beschreibt, wie man sich zu verhalten hat, was richtig und was falsch ist.
Weiterhin wird der Begriff in der Sprachwissenschaft verwendet. So kann etwa die Grammatik einer Sprache als präskriptiv bezeichnet werden, da sie Regeln für die korrekte Verwendung der Sprache aufstellt und festlegt, was richtig und was falsch ist. Das dazugehörige Substantiv lautet Präskription. Das Gegenteil zu präskriptiv ist das wesentlich geläufigere deskriptiv, was „beschreibend“ und „nicht wertend“ bedeutet. Hier wird der Istzustand beschrieben und nicht bewertet. Präskriptiv leitet sich vom lateinischen Begriff praescriptivus ab, was so viel wie „vorgeben“ oder „vorschreiben“ bedeutet.
Prätentiös
Eine Eigenschaft sich selbstgefällig zu sein, übertrieben anspruchsvoll oder geziert vornehm. Prätentiös ist ein Mensch dann wenn er vorgibt mehr zu sein als ihm/ihr zustehen könnte, wenn jemand für sich mehr Bedeutung zuspricht, Wichtigtuerei fällt auch darunter. Beschreibt eine Art der Selbstdarstellung die gekünstelt, überheblich oder aufgeblasen wirkt. Aus dem lateinischen praetendere für Anspruch erheben entnommen.
Psychosoziale Stadien (Konfliktphasen)
Säuglingsalter, grob 0-1 Jahr
Konfliktphase Urvertrauen vs. Misstrauen
Kleinkindalter, grob 2-3 Jahr
Konfliktphase Autonomie vs. Scham und Zweifel
Spielalter, grob 4-6 Jahr
Konfliktphase Initiative vs. Schuldgefühl
Schulalter, grob 7-10 Jahr
Konfliktphase Werksinn vs. Minderwertigkeit
Adoleszenz, grob 11-14 Jahr
Konfliktphase Identität vs. Identitätsdiffusion
Frühes Erwachsenenalter
Konfliktphase Initimität vs. Isolierung
Erwachsenenalter
Konfliktphase Generativität vs. Selbst-Absorption
Reifes Erwachsenenalter
Konfliktphase Integrität vs. Lebens-Ekel
Die Identität wird am Ende der Adoleszenz (Pupertät) phasen-spezifisch. D.h., das Identitätsproblem muss an der Stelle seine Integration als relativ konfliktfreier psychosozialer Kompromiss gefunden sein – sonst bleibt dieser unerledigt und Konfliktbelastet (aus Erik H. Erikson, Identität und Lebenszyklus, S. 149, 1973)
Reife
Aus den Anfängen der Gesellschaftsformen zunächst matrizentrisch, dann, später unter verstärktem Einfluss des wachsenden Testosterons die Entstehung, patrizentrisch entstand im Zuge der Säkularisierung die weibliche und männliche Natur der Götter.
Wie der Blick auf die Vorstellung einer göttlichen Dimension erfolgt hängt von der Art ab wie diese geliebt und verehrt werden, heute, allem voran aber in jeweiliger Abhängigkeit der bis dato erreichten Reife, die ein Mensch erreicht haben kann.
Die Entstehung matrizentrischer und patrizentrischer Religionen ist nun der Einfluss, dass Vater wie Mutter im Leben eines Kindes zu gottgleichen Wesen werden – unabhängig vom Grad ihrer Reife.
Aus diesen Grundelementen entsteht der Charakter der Liebe zu Gott, mit ihrem jeweiligen Gewicht, mehr matrizentrisch, mehr patrizentrisch.
Im patriarchalen Aspekt liebe ich Gott wie einen Vater, ich erwarte von ihm Gerechtigkeit und Strenge, Lob wie Tadel und hoffe darauf das ich sein Lieblingssohn werde. Auf diese Weise hat Gott Abraham und Israel erwählt. Im matriarchalen Aspekt der Religion liebe ich Gott wie eine Mutter.
Die Wechselwirkung zwischen dem matrizentrischen und dem patrizentrischen bleibt von Geburt an als einen Kernkonflikt bestehen und verlangt spätestens mit dem Eintritt in die Zeit des Konfliktes zwischen Autonomie und Scham die Loslösung zwischen den Eltern, Erziehungsberechtigten als Gottgleiche Wesen hin zu einer Kultivierung in der Religion um eine Form der Gottesanschauung mit den benannten Eigenschaften.
Die Unterschiede zwischen väterlicher und mütterlicher Liebe zu Gott sind durch den Faktor der Wesensbestimmung gegeben.
Der erweiterte Faktor besteht aus dem Reifegrad des Individuums, des Kindes, von dem der Grad der Reife seiner Vorstellung von Gott und seiner Liebe zu Gott abhängt.
In der Entstehung der menschlichen Rasse von einer Gesellschaftsstruktur und einer Religion steht stand die Mutter im Mittelpunkt. Und entwickelt sich hin zu einer Gesellschaft, bei der der Vater im Zentrum stand. Diese Entwicklungsstufe lässt sich anhand der Evolution der Religionen ablesen.
Zu Beginn sind in den Gesellschaften die Strukturen und Religionen entstanden. In einer weiteren Entwicklungsstufe entstand das Patriarchat. Kommend wird in einer weiteren Ordnungsrelation erwartet, dass ein Patriarchat sich der charakteristischen Entwicklung des Heldenepos zeigt, während aus der matrizentrischen Entwicklung die Vollendung einer Charakterstufe für ein allumfassend liebendes Gottesbild erwartet wird. Diese Aussicht bildet eine weitere Reife in der menschlichen Entwicklungsstufe, die in Wechselwirkung zwischen Gesellschaftsordnung und Individuum gelernt wird.
Die patriarchale Religion zeigt die Entwicklung eines Gottesbildes in Form eines despotischen, eifersüchtigen Gottes, der den Menschen, den er schuf, als seinen Besitz ansieht und mit ihm tun und lassen kann was er will. In dieser Phase vertreibt Gott den Menschen aus dem Paradies. Der paradiesische Zustand ist kulturell gesehen
während der Zustand im Paradies den kulturellen Aspekt der Religion beschreibt, befindet sich der Mensch in ebensolchem Zustand, all umsorgt im Bauch der Mutter während der Geburt.
Während der nächsten Phase beschließt Gott die menschliche Rasse durch die Sintflut zu vernichten, weil keiner ihm gefällt, bis auf den Lieblingssohn Noah, der gehorsam im Glauben, wie Gott es erwartet, die Arche baut. So erwartet die elterliche Führsorge zum Zeitpunkt der Erziehung das die Eltern sich frei vom eigenen Willen machen und vom Kind erwarten, dass es zu erwarten habe, im Gehorsam und Glauben zu reifen.
Nun verlangt Gott von Abraham das er seinen Sohn Isaak töten solle. Damit solle Abraham seiner Liebe zu Gott durch einen Akt maximalen Gehorsams Ausdruck verleihen und damit an die Grenze zu gehen bei der eine vollständige Charakterisierung zum Ausdruck kommt.
Zeitgleich schließt Gott mit Noah einen Bund, bei dem dieser ihm verspricht, niemals wieder die menschliche Rasse zu vernichte. Er schließt einen Bund, an den er selbst gebunden ist.
In der menschlichen Kultivierung kommt dies dadurch zum Ausdruck, das Gott von jetzt an mit dem Menschen auf ewig verbunden ist. Gehe ich in die Tiefe der Ereignisse, in die Tiefen der Lebensumstände und wäre in der Gefahr „vom Weg“ abzukommen, wie es häufig aus religiösen Kreisen zu vernehmen ist, so kann ich sicher sein Gott würde mich erretten, weil dieser den Bund mit mir geschlossen habe. Das ist sein versprechen an den Gott sich hält. Auch dann, wenn Mensch sich anders verhalten würde. Gott ist nicht nur an dieses Versprechen gebunden, sondern steht auch zu seiner Gerechtigkeit, die ebenfalls eine Reife der Persönlichkeitsentfaltung ist.
Im Vertrauen auf Gott muss ich von einem Gerechtigkeitsprinzip ausgehen, das mir von meiner bis dato Unreife bis hin zu meiner maximalen Reife erlernt und angeeignet werden muss.
Die biblische Darstellung zeigt, das Gott sich aus der Figur eines despotischen, Macht beherrschten Stammeshäuptling hin zu einem liebenden Vater entwirft. In der Reifewerdung des Menschen durchlaufe ich als Mensch daher auch die Machtstufen. Sofern mein Wert sich auf erwünschte Macht bezieht, bin ich noch unausgereift und von Minderwertigkeit bestimmt.
Das ein Mensch menschlich, göttliche Autorität besitzt, „autorative Macht“ und damit einen hohen Reifegrad besitzt ist daran zu erkennen, das – wie man sagen würde – Gott mit ihm ist. D.h., was Mensch sagt oder tut, stimmt mit den Umweltgegebenheiten überein. Diese Autorität ist nicht von Amts wegen gegeben, sondern gründet in einer fachlichen oder moralischen Überlegenheit die über ein Normalmaß weit hinausgeht. Legitimität und freiwillige Anerkennung sind wesentliche Bedingungen von Autorität.
Gott verwandelt sich über die eigentliche Vaterfigur hin zu einem Symbol seiner Prinzipien von Gerechtigkeit, Wahrheit und Liebe. Gott ist Wahrheit, Gott ist Gerechtigkeit, Gott handelt, wie er tut, wie er ist.
Die letzte Phase menschlicher Reifung ist mutmaßlich durch die Auflösung des Menschen in einen Gottähnlichen Zustand charakterisiert.
„Im Verlauf dieser Entwicklung hört Gott auf, eine Person zu sein; er wird zum Symbol für das Prinzip der Einheit hinter der Mannigfaltigkeit der Erscheinungen, zum Symbol für die Vision einer Blume, die aus dem geistigen Samen im Menschen wächst.“ – Zitat S. 95, Erich Fromm
Dieser Umstand findet zwischen Selbstverwirklichung und Transzendenz statt, dem Zeitpunkt zum Übergang zwischen Tod und Geburt. Der Mensch, Gott wird Charakterdarsteller seines Wesens.
Der Mensch ist zeit seines Lebens auf Vergebung angewiesen um seine Reifung erreichen zu können. Anfänglich braucht er dazu einen personifizierten Gottgleichen Menschen.
Gott hat keinen Namen, weil er kein Ding noch greifbares Wesen ist. Gott, der sich im und durch den Menschen realisiert, ist in der Verwirklichung durch den Menschen Teil der gesamten Gottheit.
Der Mensch soll von der Vorstellung befreit werden, bei Gott handle es sich um eine Person. „Gott wird Wahrheit, Liebe, Gerechtigkeit. Gott, das bin ich, insofern ich menschlich bin.“ Zitat S. 96, Erich Fromm
Gerade der Konflikt zwischen einer religiösen Kultivierung und der biologischen Art Mensch zu sein benötigt ein ständiges Wechselspiel die auf Vergebung angewiesen ist. Und jeder Konflikt ist sein eigener Motor, sein Antrieb.
Ein Blick auf Gott ist bei Menschen die infantil, die in ihrer Anschauung Kind geblieben sind, noch immer eine Vaterfigur wie aus der Realität entnommen. Der Glaube an einen helfenden Vater wie wir ihn heute erleben, ausgedrückt bsw., „Wo ist Gott im Krieg bei so viel Leid“ – ist eine kindliche Illusion.
Die noch dominierende Form der Religion ist für die meisten Menschen der Glaube an einen infantilen Gott. Ein falsches Gottesbild.
Ein wahrhaftig religiöser Mensch betet nicht um etwas und erwartet auch nichts von Gott. Er liebt Gott nicht wie die eigene Mutter oder den Vater. Ein solcher Mensch vertraut auf die Prinzipien die Gott repräsentieren. Er denkt und lebt Wahrheit, Liebe und Gerechtigkeit. Den Wert seines Lebens erkennt er darin eine immer reichere Entfaltung seiner menschlichen Kräfte erreichen zu dürfen.
Wenn ich Lerne erreiche, ich irgendwann das Bild, das mir hilft das ganze zu verstehen. Dieser Zeitpunkt ist der Zeitpunkt, in dem ich mich in dieser Sache auflöse. Von da an bin ich neu geboren.
Oder wir Meister Eckhardt beschreibt: „Was in ein anderes verwandelt wird, das wird eins mit ihm“.
Freud hat gezeigt, das im Unbewussten eines jeden Menschen seine sämtlichen Entwicklungsstufen von seiner hilflosen Kindheit an erhalten sind.
(Aus Erich Fromm, „Die Kunst der Liebe“, Henning Beck et al, „Faszination Gehirn“; G.W.F. Hegel, „Wenn Gott nicht wär…“; Heinz Abel, Einführung in die Soziologie“; Abraham Maslow, „Motivation und Persönlichkeit“)
S
Sakkaden
Englisch saccade oder französisch saccadé für ruckartig sind schnelle, ruckartige Rückbewegungen der Bulbi (Teil des Sehorgans) nach einer Augenbewegung bei der ein Gegenstand fixiert wurde. Genauer, „Abtastsprung im Blickverlauf“. Während der Sakkade ist die visuelle Wahrnehmung stark eingeschränkt.
Im erweiterten Sinn bezeichnet der Begriff jede Form ruckartiger Muskelbewegungen.
Quelle
https://flexikon.doccheck.com/de/Sakkade
sardonisch
Boshaftigkeit, Hämisch, jemand der sich am Unglück anderer erfreut, Hohn und Spott entgegenbringt um von der eigenen Misere abzulenken. Risus sardonicus ist ein aus der Medizin bekanntes starres Grinsen, aufgrund eines Wundstarrkrampfes oder einer Strychninvergiftung. Das bittere Hohngelächter bei eigenem Schaden ist der griechische Ausgangspunkt sadonios gelos der ursprünglich aus dem lateinischen sardonius entnommen ist.
Schulterpunkt (Laufschuhe)
Der Schulterpunkt bestimmt bei Laufschuhen im Fersensegment das Verhältnis von absorbierter Energie zur aufgebrachten Kraft auf dem Boden. Der Schulterpunkt befindet sich im Maximum des Verhältnisses der meisten Energie bei möglichst geringster Kraftaufnahme. Am Schulterpunkt befindet sich die ideale Stossdämpfung beim Laufen.
Das Maximum bildet die optimale Stossdämpfung beim Laufen.
Signal
Signale sind Träger von Informationen, die physikalische Darstellung von Nachrichten oder Daten. Durch Signale erfolgt die Übertragung über einen Übertragungskanal. Signale können elektrisch, akustisch, optisch oder physiologisch sein.
Smoot-Hawley-Tariffs 1930
Im Mai 1929 legten die beiden US-Senatoren Willis C. Hawley und Reed Smoot einen Entwurf für ein Zollgesetz vor. Die US-Wirtschaft sollten vor unliebsamen Importen, vor allem in der Landwirtschaft geschützt werden. Das Zollgesetz von 1930, das unter dem Begriff Smoot-Hawley Tariff Act verabschiedet wurde, hatte das Ziel notleidenden Landwirten zu helfen und wurde so zu einer umfassenden Neufassung des US-Zollrechts. Das Motiv war protektionistisch, den Staat selbst zu schützen. Die globalen Handelspartner empörten sich. Sie empfanden die Zollerhöhungen als aggressiv und reagierten mit eigenen gezielten Abgaben, Einfuhrbeschränkungen und Boykotten gegen amerikanische Waren. Rund 90% der betroffenen Länder reagierten mit Beschwerden und Vergeltung.
Verschiedene Länder legten offizielle Beschwerden beim US-Kongress ein. Untersuchungen durch Gravitationsmodelle mit OLS (Ordinary Least Squares, Regressionsanalyse durch Statistik) und PPML (Poisson Pseudo Maximum Likelihood) machten deutlich, die Vergeltungsmassnahmen führten zu einem Rückgang von US-Exporten um ca. 30%. In einem weiteren Schritt wurden US-Exporte in Produktkategorien untersucht. Das Ergebnis, Produkte aus den USA gegenüber Länder die mit Vergeltung auf die US-Zölle reagierten gingen um weitere ca. 30% zurück.
Smoot-Hawley-Effekt gilt nicht als der Auslöser der Weltwirtschaftskrise, die bestehende Kontraktion der fehlgeleiteten Handelspolitik bekam durch Smoot-Hawley ein Gesicht und gewann an Fahrt. Der Wohlstand aller Staaten ging zurück, auch der der Vereinigten Staaten. Es kam zur grossen Depression die letztlich ein Währungskrieg wurde. Zwischen 1929 und 1936 werteten 70 Länder ihre Währungen gegenüber Gold ab (Wandschneider, Mitchener).
Soziologie
Soziologie gilt als die Wissenschaft von der Gesamtheit menschlicher Verhältnisse mit grosser Bedeutung. Die Soziologie gilt noch nicht als in eine positiv vorgedrungene Wissenschaft und benötigt zu einer sicheren Vorhersage der gesellschaftlichen Entwicklungen die Erfahrung wie soziale Lebensbedingungen verbessert werden können. Der Begriff stammt von Isidore Marie Auguste Xavier Comte, 1798 – 1857 der als Mathematiker, Philosoph und Religionskritiker in Erscheinung trat. Von Comte ist die später proklamierte positive Religion die sich auf der Liebe zur Menschheit als dem höchsten Wesen zeigt. Comte führte hier auch den Begriff Altruismus ein.
Die Soziologie gehört als ein Teil zu den Humanen Verhaltenswissenschaften. Sie erforscht die Ursachen und Wirkungen im Bereich des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Das Zusammenleben in Gesellschaften ist Unterscheidungsmerkmal zwischen Menschen und Tieren. Tiere sind im Verhalten nach Instinkten gelenkt. Der Mensch steht durch die Befriedigung seiner biologischen und psychologischen Bedürfnisse in Abhängigkeit zu anderen Menschen. Die Soziologie erforscht diese Formen des Zusammenlebens, seine Wirkung auf andere Menschen, ihre Entstehung, Entwicklung, Verbreitung, seinem gegenseitigen Einfluss (Reziprozität, Altruismus, Wechselwirkung), sein Aufkommen und Abklingen.
Am weitesten verbreitet als Gruppe ist die Familie, die auch als kleinste politische Einheit gilt. Durch gesellschaftliche Veränderungen in den Epochen hat sich die Erforschung aus der Familie Heraus dann auch mit der erweiterten Form sozialer Gruppen beschäftigt, wie Kommunen, wirtschaftliche und politische Vereinigungen, Kirche, Militär, den damit verbundenen Motiven und Zielen.
Mit dem Aufkommen der Industrialisierung transformierten sich Lebens- und Arbeitsformen. Die Soziologie war gefordert diese weitreichend mitzubegleiten.
Arbeitsteilung und soziale Folgen, Entfremdung des Menschen durch die Industriearbeit als auch Klassengesellschaft als Folge der Sozialorganisation der Industrie wurde die zentralen Fragenkomplexe der Soziologie zur damaligen Zeit. (S. 28, Burisch, 1973).
Das Verhältnis zwischen Industrie und Gesellschaft ist ein ineinander Verwobenes Gebilde das von gegenseitigen Abhängigkeiten und Einwirkungen gesehen wird. Dies zeigt sich in ökonomisch bedingten Schichtungen, Kommuniktionsprozessen, Verhaltensorientierungen und Bewusstseinslagen (S. 160, Burisch, 1973).
Aus der Wechselbeziehungen zwischen Indsutrie und gesellschaftlichem Wertesystem gehen Schwerpunkte hervor, an denen spezifisch industrielles und allgemein gesellschaftliches Sozialverhalten ineinander greifen und wechselseitig reagieren. Dazu gehören, die Zentrale Stellung der Berufsrolle im sozialen Leben in der industriellen Gesellschaft, Beziehung zwischen Industrie und gesellschaftlicher Statushierarchie, als auch Beziehung zwischen Klassen- und Machtstrukturen in Industrie und Gesellschaft.
Mit der vorindustriellen Gesellschaft aus Herkunft, Familien und Beruf ging ein wandel sozialer Rollen einher. Vor der Entstehung zur Industrie waren Handwerksbetriebe die Tagesordnung. In der Regel übernahm der Sohn den Handwerksbetrieb des Vaters. Die Familie arbeitete und lebte von diesem Handwerksbetrieb. Wohnen und arbeiten waren eng miteinander verbunden. Daraus ergaben sich Rechte und Pflichten.
Arbeit und Wohn- oder Familienbereich sind beim Industriell arbeitenden Menschen getrennt. Und so sind auch die Rollenbilder getrennt. Der Sohn des Bauern, der Vater einer Familie und der Arbeiter in einer Fabrik sind getrennte Sphären einer sozialen Existenz (S. 165, Burisch 1973).
Priorität und Rangordnung von Rollen treten auf und mit den damit verbundenen Bedingungen wird die gesellschaftliche Wertsetzung derart entschieden das die Berufsrolle den Vorrang vor der Familien- und Herkunftsrolle genießt.
Die Rolle des Berufs bestimmt auch ausserhalb der Berufswelt den Status seines Inhabers. Eine besondere Rolle kommt den Werks- und Arbeitersiedlungen zu.
Die Industrie gewinnt durch das Verhältnis von Macht- und Klassenstrukturen und damit dem wachsenden Interesse Arbeitergeber- und Arbeitnehmervertretungen deutlich an politischem Einfluss.
Dieser dynamische Prozess gestaltet unmittelbar auch das soziale Zusammenleben und die damit verbundenen Wechselwirkungen und steht damit im Mittelpunkt der Soziologie.
Quelle
Wolfram Burisch, Industrie- und Betriebssoziologie, Berlin 1973
Sprache
Sprache basiert auf einem Alphabet. Einem Zeichenvorrat als Basiselemente. Die Syntax bestimmt wie Zeichen und Wörter zusammen gesetzt werden. Der Sprache kann eine Semantik, eine Bedeutung zugeordnet werden. So entstehen Wörter, Wortfolgen und ganze Sätze.
Quelle:
Bärwald, W. Kommunikationsnetze und -dienste. VMS Verlag Modernes Studieren, Hamburg Dresden 1995
Martin, L. Klotz M.; Strategisches Informationsmanagement. Bedeutung und organisatorische Umsetzung. Oldenbourg-Verlag, München Wien 1990
Städtebünde
Während Handelswege entstanden kam es häufig zu Kriminellen Handlungen. Um diese Handelswege besser schützen zu können wurden Städtebünde geschaffen. Städtebünde sind eine Erfindung der mittelalterlichen Zeit. Sie wurden in der Zeit ab dem 13. Jhd. n.Chr. Gegründet. Anstoss gaben die lombardischen Städte. Von dieser Idee aus entstanden mit Anfang des 13. Jhd. Bünde nördlich der Alpen.
Quellen:
(https://www.mittelalter-lexikon.de/wiki/St%C3%A4dteb%C3%BCnde)
(https://drfichtners-studienblaetter.de/wp-content/uploads/2017/04/reichsstaedte_staedtebuende.pdf)
Stagflation
Der Name ist aus dem Wort Stagnation und Inflation entstanden. Das passiert wenn beide Volkswirtschaftlichen Phänomene zusammen fallen. Während die Konjunktur sich in einer Inflation befindet, das Wirtschaftswachstum aber stagniert.
Durch höhere Produktionskosten bieten die Unternehmen zu jedem Preisniveau eine kleinere Menge an Gütern an. Damit verschiebt sich die kurzfristige Angebotskurve, in Abhängigkeit von den auslösenden Ereignissen. Damit bewegt sich die Volkswirtschaft kurzfristig auf der Nachfragekurve. Das Produktionsniveau fällt, das Preisniveau steigt. Die Volkswirtschaft erlebt dann eine Stagnation (fallendes oder gleichbleibendes Produktionsniveau) aber auch eine Inflation (Preisniveauanstieg).
In der Folge belässt man die Situation wie sie ist und hofft auf eine natürliche Verbesserung, raus aus der Rezession.
Das gesunkene Produktions- und Beschäftigungsniveau wird Druck auf die Entlohnung der Arbeitskräfte ausüben, da die Arbeitskräfte in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit über weniger Verhandlungsmacht verfügen. Mit sinkenden Nominallohnsätzen wird die gesamtwirtschaftliche Produktion rentabler und die kurzfristige Angebotskurve verschiebt sich wieder zurück. Das Preisniveau fällt und das Produktionsniveau erreicht wieder das natürliche Niveau.
Quelle:
Grundzüge der Volkswirtschaft, Mankiw, N. Gregory, Taylor, Mark P., Schäffer Peoschel Verlag, 9. Auflage 2024
Stress
Die genauen Ursachen von Stress sind noch nicht ausreichend erforscht. Aber, man muss davon ausgehen, das ist bisher bekannt, das Stress dann entsteht wenn der menschliche Organismus ins Ungleichgewicht gerät. Es gibt einen Gleichgewichtsmechanismus, genannt Homöostase aus dem griechischen „Gleichgewicht“, den der Körper bei einem Ungleichgewicht versucht wieder herzustellen. Folglich geht dem eine Unregelmässigkeit voraus. Eine zentrale Rolle könnte dabei die Darstellung von Erikson spielen, der einmal feststellte, die Taktung beim Aufbau der Organe muss so genau sein, das dies in der Realität gar nicht umsetzbar sein und es in der Regel zu Störungen im Organismus käme.
Erikson sah darin aber nicht das eigentlich Problem, denn erst durch diese Formen der Unregelmässigkeiten bestünde der Spielraum zur Persönlichkeitsentwicklung.
Wenn man die Zeit die eine Sache, ein Vorgang benötigt auf ein notwendiges Mass kürzt, dann fehlen dafür nicht nur die erforderlichen Informationen, es fehlen auch die dafür notwendigen Prozesse die zum Wachstum beitragen. Alle Informationen die in einem Vorgang enthalten sind, sind auch zu einem späteren Zeitpunkt relevant.
Stefan Schnellhammer brachte dies damit auf den Punkt das er den Unterschied zwischen Imitatoren und Initiatoren beschrieb.
Sigmund Freud aber brachte die Aussage eines Patienten dahingehend auf den Punkt, als diese Darstellung auf nahezu alle Patienten entsprach:
„Wir in unserer Familie sind alle nervös geworden, weil wir etwas besseres sein wollten, als wir nach unserer Herkunft sein können“ (S. 14, Sigmund Freud, 2009). In der Regel hilft Bildung und damit ggfl. Massnahmen umzusetzen die helfen aus dem entstandenen Ungleichgewicht heraus zu kommen.
Über die Entstehung von Stress gibt es einige Theorien. Manfred Spitzer bezieht sich auf eine Vielfalt von Studien der vergangenen 40 bis 50 Jahren wonach Stress starken psychologischen Einflüssen unterliegt. Spitzer ist daher der Auffassung, Stress entsteht im Kopf.
Seiner Darstellung nach gibt es auch keinen Unterschied bei Stressarten wie man oft von positivem und negativem Stress spricht. Es ist ein und derselbe Stress der den Menschen erfasst, beim einen vielleicht etwas weniger und angenehm, bei anderen intensiver und erheblich körperlich wie mental belastend.
Walter Bradfort Cannon (1871 – 1945) war einer der ersten der durch physiologische Studien versuchte die Mechanik des Verdauungstraktes zu untersuchen, die während des Ersten Weltkrieges blutungs- und verletzungsbedingte Schockzustände auftraten (S. 172, Spitzer, 2003). Auch während des Zweiten Weltkrieges wurden Gefangene als Aufseher gegen andere Gefangene eingesetzt, weil die Nationalsozialisten versuchten jeden Aufstand im Keim zu ersticken. Auch die Unterdrückung der freien Entfaltung ist daher ein Stressfaktor. Nicht damit zu rechnen, dass ein unerwarteter Einwand kommen wird, im Grunde eine Arglosigkeit führt zum Stress.
Ein anderer Stressfaktor ist dem Wohlstandsgedanken entnommen. Wenn Menschen mehr wollen als sie sich leisten können, die Gelegenheit bekommen Jobs zu machen, zu denen sie bislang kognitiv nicht in der Lage sind, solche Dinge führen zu einem Ungleichgewicht im Gleichgewichtsmechanismus im Bereich des vegetativen Nervensystems von Organismen. Der Gleichgewichtsmechanismus wird auch als Homöostase, aus dem griechischen „Gleichgewicht“, bezeichnete. Claude Bernard (1813 – 1878) war der Auffassung, dass ein Organismus ein bestimmtes inneres Milieu aufrechtzuerhalten versucht. Wird dieses interne Milieu von außen in seinem Gleichgewicht gestört, resultieren Gegenregulationsmechanismen. Cannon stützte sich auf diese Darstellungen von Bernard und veröffentlichte die Werke, „Körperliche Veränderungen bei Schmerz, Hunger, Angst und Wut (1915)“, sowie „Die Weisheit des Körpers 1932)“ (S. 172, Spitzer, 2003). Nach Cannon ist eine Stressreaktion eine Kampf- bzw. Fluchtreaktion das vor allem das sympathische Nervensystem betreffen sollte. Dabei kommt es zu Ausschüttungen der Hormone Adrenalin und Noradrenalin. Hans Selye (1907 – 1982) kam mit seiner These ebenfalls auf eine Form dieses Adaptionssyndroms und führte den Begriff Stressoren ein.
Sobald die physiologischen Bedürfnisse recht gut befriedigt sind, werden die Sicherheitsbedürfnisse abgefragt. Dazu gehören nach Maslow Sicherheit, Stabilität, Geborgenheit, Schutz, Angstfreiheit, Bedürfnis nach Struktur, Ordnung, Gesetz, Grenzen, Schutzkraft und weitere. (S. 66, Maslow, 2018). Ist das Sicherheitsbedürfnis als Oberbegriff der genannten Funktionen angesprochen, so gilt wie bei hungrigen Menschen auch, dem dominierenden Ziel, die Sicherheit erreichen zu wollen, wird sich das gesamte Wertesystem dieses Menschen nach und nach unterordnen und seine gesamte gegenwärtige Weltanschauung und Philosophie, seine Zukunftsplanung darauf determinieren.
Während Erwachsene ihre Gefühle gegenüber Sicherheitsbedenken zu unterdrücken wissen, sind Kinder frei darin ihre fehlende Sicherheit zeigen zu können.
Zur Entstehung von Stressfaktoren in der Kindheit gehören daher fehlende Alltagsroutinen, Ungerechtigkeiten, Unehrlichkeit, Inkonsistenzen verunsichern Kinder und machen sie ängstlich. Streit, physische Attacken, Trennung, Scheidung oder Tod, Wutausbrüche durch Erwachsene, Strafandrohungen, Beschimpfungen, grobe Behandlung oder körperlicher Schmerz sind Stressfaktoren die verbunden sind mit einem tiefergehenden Bedürfnis nach Sicherheit. Diese faktoren bringen den Organismus ins Ungleichgewicht. Im späteren Alter ist man dem gegenüber ggfl. Resilienter. In den Anfangsjahren der Kindheit wird dieses Defizit möglicherweise immer bestehen bleiben.
Neues, unvertrautes, fremdes was nicht zur Bewältigung von Reizen ausreicht benötigt ebenfalls Gegenmaßnahmen zur Stresserfahrung (S. 66, Maslow, 2018).
Quellen:
Freud, Sigmund; Fragen der Gesellschaft, Ursprünge der Religion, Studienausgabe, S. Fischer Verlag, 2009
Marketingforschung im Luxussegment, Mechanismen, Märkte und Methoden
(https://d-nb.info/993453325/34)
Suffragetten
Das Wort ist aus dem lateinischen suffragium = politisches Stimmrecht abgeleitet. Die sich selbst bezeichneten Stimmrechtlerinnen organisierten sich um das Frauenstimmrecht zu gleichen Konditionen wie jenes der Männer, dem Besitzwahlrecht – durchzusetzen. Es ist das Gegenabbild der keuschen unterwürfigen Frau.
Die Umsetzung dauerte. Bei einem weiteren Vordringen erschien der Begriff Suffragette aus abwertender Distanz in der Tageszeitung Daily Mail. Hauptmerkmal der Bewegung ist das militante Auftreten innerhalb der Frauenbewegung.
Quellen:
(https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/277333/die-suffragetten/)
(https://www.spiegel.de/geschichte/suffragetten-bewegung-buergerkrieg-der-geschlechter-a-951045.html)
Transgenerationale Weitergabe
Traumata, – auch Trauma Transmission oder Gefühlserbschaften bezeichnet, – sowie abgewehrte Schuld- oder Schamgefühle, in Form von Erfahrungen und Emotionen die in vorausgegangenen Generationen erlebt wurden, werden, sofern sie unbewältigt sind, an weitere Generationen weitergegeben. Das geschieht weniger in einer genetischen Vererbung, sondern tatsächlich psychisch. Die Weitergabe kann über mehrere Generationen vererbt werden, die Grenzen sind weitgehend unerforscht. Eine mögliche Auflösung steht im engen Zusammenhang mit einem begünstigenden sozialen Umfeld. Hinweise liefern unter anderem biblische Ausführung die als Fluch oder göttlichem Zorn unter 2. Buch Moe 20,5 zu finden sind, „bis ins dritte und vierte Glied“ oder auch in den griechischen Tragödien der Orestie und im Ödipus-Mythos, wie Angela Moiré erforscht hat.
Die Wahrnehmung in den weiteren Generationen erfolgt durch psychisches Selbsterleben. Die Weitergabe des Traumas wird durch die vorausgegangene Generation oder aber von anderen Menschen reinszeniert. Moré nennt hier mitunter sexuelle Gewalt, Vernachlässigung oder langfristige frühe Trennungen was meist bei Nachkommen von Holocausüberlebenden, Tätern und Opfern der Fall ist oder war.
Die Psychoanalyse hat gezeigt, das sowohl verbale als auch nonverbale kommunikation die Weitergabe ermöglichen. Bewusst durch Sprache und Ausdruck, aber auch unbewusst auf Beziehungsebenen. Dazu gehören, Affekte, szenisches Verhalten wie es bei unbewussten Übertragungen, Projektionen und Identifikationen geschieht, ermöglicht wird. Dabei werden Gefühle, Stimmungen, Fantasien, Einstellungen und Intentionen übermittelt.
Mimik, Gestik, Körperhaltung, Stimme, Blick, Muskelspannung und Bewegungsmuster sind alles Elemente dieser Übertragungsmöglichkeiten. Ferner führen Wiederholungen bestimmter affektiv stark aufgeladener Verhaltensweisen und Handlungen, die ein unausgesprochenes Erleben in Szene setzen (Inszenierungen), beim beobachtenden bzw. in die Interaktion einbezogenen Gegenüber zur Wahrnehmung von Irritationen, Befremden, von Rätselhaftem und Unverständlichem.
Moré, Angela, Transgenerationale Weitergabe, 2024
https://www.socialnet.de/lexikon/Transgenerationale-Weitergabe
V
Veken, Dominic (1971)
Veken, Dominic Deutschlands führender Unternehmensphilosoph, National wie Internationaler Berater, sowie Dozent an der Universität der Künste Berlin. Begeistern sinnhaft Führungskräfte
Quelle:
(https://veken.de/)
ventilatorische Schwelle (Spiroergonometrie)
ventilatorische Schwelle (Spiroergonometrie)
In der Spiroergonomie wird mittels Atemgasanalyse eine Beurteilung der Ausdauerleistung ermöglicht. Durch die Konzentration von abgeatmetem CO2 und eingeatmetem O2 kann man innerhalb der Spiroergonomie auf den Energiestoffwechsel schließen. Darüber hinaus kann auch der Maximale VO2 gemessen werden, die Ventialtion, der die maximale Ausbelastung deutlich macht – Leistungsfähigkeit der Atemorgane.
Weitere Werte die durch moderne Technologische Verfahren ermöglicht wurden sind Parameter wie, relative Sauerstoffaufnahme, Kohlendioxidabgabe, Atemäquivalenz (Atemeffizienz), respiratorischer Quotient. Durch den respiratorischen Quotient wird die ventilatorische Schwelle berechnet (Co2-Volumen/O2-Volumen). Bei einer reinen Fettverbrennung liegt der RQ-Wert bei 0,7, bei reiner Kohlenhydrahtverbrennung liegt der RQ bei 1.
Via Regia
Die Via Regia reicht bis in die Steinzeit zurück. Aktuell umfasst der Korridor rund 4500 km und reicht von der südlichen Polkappe bis zur nördlichen mittleren gebirgigen Zone.
Quellen:
(https://www.coe.int/de/web/cultural-routes/via-regia)
W
Wirtschaftskreislauf
Wenn Geld zwischen den Tausch zweier Güter kommt, so kommt es aus dem Real und Ringtausch zur Tauschwirtschaft bzw. Verkehrswirtschaft.
In einem Wirtschaftssubjekt wird
Gut A zu Gut B ersetzt durch Gut A zu Geld, Geld zu Gut B.
Zu jedem Güterstrom gibt es einen korrespondierenden Geldstrom (monetärer Strom). In der Kreislauftheorie wird dies wie folgt dargestellt:
Der Haushaltssektor stellt dem Unternehmenssektor Arbeitsleistungen (Faktorleistungen) zur Verfügung. Mit deren Hilfe produziert der Unternehmenssektor Güter.
Der Haushaltssektor wird in der Verkehrswirtschaft mit Geld entlohnt. Dieses Geld wird von Haushalten genutzt, um bei den Unternehmen Güter zu kaufen.
Diese Form des Kreislaufs gehört zu einer Zäsur in der Entwicklung volkswirtschaftlicher Modelle. Francois Quesnay war Leibarzt des französischen Königs und Ökonomist. Er entwickelte dieses Systems nach dem Prinzip des menschlichen Blutkreislaufes.
Auf diesem Grundprinzip bauen die heutigen Modelle volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen auf.
Zeichen, Zeichenvorrat
Ein Zeichen (Symbol) ist elementares Informationselement (Buchstabe, Ziffer)
Zeichendeutung
So mancher Mensch glaubt an Zeichen und lässt sich davon auch gerne leiten. Wenn ich eine Sternschnuppe sehe, dann könnte ich damit einen Vorfall in Verbindung bringen den ich für mich als Zeichen deuten möchte. So bsw. wird die Geschichte erzählt, man dürfe sich etwas wünschen, vermutlich, das Universum wird den Wunsch irgendwann erfüllen. Ich denke man darf hierbei tatsächlich von einer Veredelung der Gedanken sprechen, Sublimierung vom ursprünglichen Gedanken, das die Sternschnuppe das Ankommen des Jesuskindes Prophezeihen sollte. Es würde sich dabei also möglicherweise um ein Zeichen der Wahrheit handeln.
Die Farbe blau steht für alles göttliche. Nicht nur deswegen weil man Gott und Himmel zusammen bringt, sondern wegen der Entstehungsgeschichte der Farbe blau. Dazu später im Verkauf mehr. Man könnte demnach deuten, das der Zeitpunkt einer Entstehung als der Ursprung der Zeichendeutung gilt.
Wenn ich einen Wunsch habe, und dazu neige etwas wirklich haben zu wollen, vielleicht weil ich es schon einmal irgendwo gesehen habe, dann kann ich auch daraus ein Zeichen werden lassen, weil sich dieser Wunsch in mir manifestiert hat. Meist rührt ein solcher Gedanke aus Minderwertigkeit gegenüber dem nicht wissen der Herkunft. Neurotische Menschen neigen dazu vieles auf sich selbst zu beziehen, sich also wie der Psychologe und Kommunikationsforscher Paul Watzlawick einmal gedeutet hat, das Menschen dazu neigen von der Sachebene in die Beziehungsebene abzugleiten.
Menschen die Neurosen z.B. aus Kriegstraumata haben tun diese an bestimmter Stelle relativ häufig. Die meisten Informatiker benennen ihr Netzwerk entweder nach dem Sonnensystem oder aber, wie ich bsw. Server, Workstation 1, WKST2, WKST3, etc.. Eine mir bekannte Person, ebenfalls Informatiker, hat sein Netzwerk aber nach der Familie benannt. In einem solchen Fall überträgt sich der Name des Computers auf den Menschen, weil ich aus dem Ursprung der Entstehung einen verdrängten Wunsch hinterlegt habe. D.h., ich hätte mir vielleicht gewünscht mehr Kontakt zu einem oder auch den anderen Familienmitgliedern zu haben, und habe daher einen Computer aus dem Netzwerk mit dem Namen belegt. Wann immer ich mit dem Computer arbeite, kann es in Schlüsselsituationen zu einer Assoziation kommen. Wenn man Neurosen nicht aufhalten kann, dann verstärken diese sich im Verlauf des Lebens.
Der Ursprung dieser eigens entwickelten Zeichen, die auf Basis von Verdrängung oder Verlusten stammen sind auf die Psychsozialen Modi, die Erik Erikson einmal identifiziert hatte, zurück zu führen. An der Stelle an der menschliche Triebe wachsen wollen, also produktiv werden, werden diese dann umgeleitet wenn man diese verdrängt. Ich möchte also etwas nicht preisgeben, unterdrücke eine bestimmte Handlung, dann drückt diese an anderer Stelle aus.
Auf diese Weise kommt es zu diesen Fehlinterpretationen und Zeichendeutung die nicht als Zeichen gedeutet werden können. Aufgrund eines traumatischen Erlebnisses war ich von einem Posttrauma betroffen mit genau dieser Wirkung. Bei Posttraumatischen Belastungsstörungen ist so etwas sehr häufig der Fall. Immer dann wenn ich ein bestimmtes Fahrzeug mit einer bestimmten Farbe gesehen habe, wurde das Trauma aktiviert. Hier ist das Zeichen als zwangsläufig durch ein Trauma hervor gerufen, aber auch hier kann die betroffene Person, wie in meinem Fall nun nicht viel dagegen unternehmen.
Was Zeichen wirklich ausmacht und das man diesen natürlich dann trauen kann wenn es darauf ankommt, das will ich nachfolgend anhand der Darstellung von Gottlob Frege zeigen. Friedrich Ludwig Gottlob Frege (1848 – 1925) war studierter Mathematiker, Physiker, Chemist und Philosoph. Bis zuletzt arbeitete Frege am mathematischen Institut in Jena. Mit Grundgesetze der Arithmetik verfasste er den vielleicht bekanntesten Aufsatz über Sinn und Bedeutung. Frege ist zu Lehrzeiten ein bedeutender Fehler unterlaufen, der in zuletzt die Lehramtstätigkeit gekostet hatte und so kam es zu einem Lebensabend den man Menschen in der regel nicht wünscht. Nach vielem Schaffen überkam ihn das Gefühl nichts besonderes in die Welt gebracht zu haben. Sprich, das Gefühl ein Lebenswerk geschaffen zu haben blieb aus. Etwas das Menschen auch im hohen Alter eine grundanständige Lebenszufriedenheit gibt. In der Regele erreichen Menschen allerdings schon sehr viel durch soziale Engagements. Vor dem Hintergrund seines Hauptwerkes war sich selbst klein zu machen also keineswegs berechtigt.
Im Aufsatz „Über Sinn und Bedeutung“ unterscheidet Frege drei semantische Ebenen sprachlicher Zeichen.
– der intersubjektive Sinn, dieser wird durch das Zeichen ausgedrückt.
– die objektive Bedeutung, die durch das Zeichen bezeichnet wird.
– die subjektive Färbung (des Sinns), die das Mitteilen und Verstehen des Sinns eines Zeichens in Form von psychischen Vorstellungen begleitet.
Das wohl berühmteste Beispiel Freges handelt vom Ausdruck des Morgensterns und Abendsterns. Beide Ausdrücke haben dieselbe Bedeutung. Es handelt sich um den Planeten Venus. Der Sinn der Venus ist beim Morgenstern aber ein anderer als der des Abendsterns. Der Morgenstern ist der Stern der am Morgen noch als letzter Stern am Firmament zu sehen ist. Der Abendstern ist der Stern, der abends als erster Stern zu sehen ist (S. 292, et al. Gabriel, 2024). Der Sinn ist der Inhalt, die Bedeutung kann ich zum Gegenstand meiner sprachlichen Auffassung werden lassen. Der Sinn hat die Nebenbedeutung einer Richtungsangabe, die man hier durchaus mit dem Verlauf des Uhrzeiger“Sinnes“ verbinden kann. Der Sinn gibt Richtung oder den Weg zur Bestimmung der Bedeutung an.
Im klassischen Sprachgebrauch ist das wie mit Taschentuch und dem Markennamen Tempo oder Suchmaschine und googeln. Menschen ist das schlichtweg überwiegend egal, obwohl gerade der Kontext unterschieden werden muss und Sprache an der Stelle grosses Konfliktpotenzial trägt!
Bedeutung ist für Frege dasjenige, worauf sich ein Zeichen bezeichnend bezieht. Daher stellt Frege auch fest, kann sich eine solche Deutung nur auf Eigennamen und Kennzeichnungen beziehen. Komme ich zu meinem Beispiel der Farbe Blau zurück kann diese nur in ihrem Entstehungskontext als Zeichen der Wahrheit gedeutet werden. Blau ist im Zusammenhang mit Himmel und Königen enstanden und bleibt daher in diesem Kontext in dem Masse auch bedeutsam. Jede andere Farbe selbstverständlich ebenfalls in ihrem jeweiligen Kontext.
Eigennamen bezeichnen ihren Gegenstand, Kennzeichnungen beschreiben den Gegenstand. Wer den Namen „Gottlob“ trägt muss keineswegs dem Wunsch des Namensgebers nachkommen und „Gott loben“. Eine Kennzeichnung spricht der Bezeichnung aber die bestimmte Eigenschaft zu.
So wie aus einem Geschlecht die Eigenschaften eines Organismus entwachsen, so entwächst auch jeder Sache eine Sinnbedeutung mit bestimmten Eigenschaften. Jedes etwas auf seinen Sinn und Bedeutung reduziert hat seine Zeichenwirkung.
Ein zweckmässiges Element das für die Fischerei gut wahr, das wird immer in seiner Bedeutung an jedem anderen Kleidungsstück dieses Bewusstsein und das Gefühl von Fischerei hervorbringen und diesen Effekt bezeichnet man vor diesem Hintergrund die Wahrheit.
Sinn und Bedeutung als Wahrheitswerte werden zum Erkenntnisgegenstand dann wenn diese Identitätsaussagen liefern. Am Abendstern-Morgenstern-Beispiel ergibt sich der Erkenntniswert der Identität, der Morgenstern ist der Abendstern dadurch, dass derselbe Gegenstand, die Venus, auf verschiedene Weisen, als Morgenstern und als Abendstern gegeben ist. Der Identitätssatz lautet a=b. A und B haben dieselbe Bedeutung aber drücken einen verschiedenen Sinn aus.
Zeichendeutung liegt sehr nahe an Spiritualität, an diversen Deutungen in und aus der Realität oder der Mythologie, weil deren Ursprung nun mal in der jeweiligen Unausgereiftheit menschlichen Denkens, eines bis zu diesem Zeitpunkt gelernten Gehirns zurück geht.
(Vgl. sich Zeitnehmen macht den Unterschied
http://de.gate-communications.com/neurowissenschaft/sich-zeit-nehmen-macht-den-unterschied-andere-gehirnentwicklung-von-neandertalern-als-von-modernen-menschen/). Was in früherer Zeit noch sehr ungenau war, entspricht heute einer relativ genauen Schärfe. In früheren Zeiten waren Menschen zwangsläufig gefühlsloser, weil die Nervenzellen, die durch Haut und Nervensystem im Gehirn noch längst nicht so repräsentiert waren wie es heute der Fall ist.
Heute sind eine Vielzahl an Nervenzellen, die sich an einem Punkt wie bsw. Finger oder auch der gesamte Fuss befinden nahezu komplett im Gehirn repräsentiert. Es besteht daher schon eine Relativ genaue „Sehschärfe“ auf die Dinge so wie teils intensiven Gefühlswahrnehmungen durch das Taktile Sinnesorgan der Haut.
Die Mytologie zu Blau
Das Ägyptische Blau gilt als das älteste synthetische Pigment der Welt. Die Ägypter kannten den Prozess der Farbsynthese ca. 2500 v. Chr. und waren in der Lage das erste Blau herstellen zu können. Gemahlener Sandstein, Sand und einem Farbstoff namens Lapislazuli wurden erhitzt.
Der Gedanke, die Bedeutung der Farbe ist den Elementen Luft und Wasser entnommen. Im Zusammenhang zwischen diesen Elementen und der Fähigkeit der Ägypter das Blau herstellen zu können war es altägyptischen Göttern wie Amun-Re vorbehalten die damit in blauer Haut dargestellt wurden (Axel Beuther, 2020, S. 199). Die Herkunft dieser Exklusivität und damit den symbolischen Wert liegt in der engen Verbindung zwischen ihrem Fundort, dem heutigen Afghanistan, ihrer Seltenheit und der Tatsache das es mit Wasser und Luft verbunden wurde und daher für das Göttliche steht.
Die Farbe Blau wird damit zum Symbol für himmlisches, göttliches. Die Evolution der Farbe Blau, mit ihrem Sinn und Bedeutung ist gestartet. Seit der Entstehung und Festlegung dieses Werdeganges begann der evolutionäre Feldzug der zur Entwicklungsgeschichte der blauen Farbe zählt. Das Ägyptische Blau findet sich fortan in Tempeldecken, Skulpturen und Sarkophagen die die Götter ins Jenseits begleiteten.
Der Sinn von Blau als Eigennamen ist nach Gottlob Frege das Gegebene. Ihm kommt die Bedeutung zu die Farbigkeit als Eigenschaft zu besitzen.
Die Umstände der damaligen Zeit, Seltenheit und damit Exklusivität, Verbindung über die Elemente Luft und Wasser, Luft und Wasser als Symbolik für Gottheiten, ergeben Sinn und Bedeutung und damit einen Erkenntnisgewinn, eine kognitive Information.
Nach Freges Darstellung der Aussage a = a, Blau = Blau, kommt dem Eigennamen und damit dem Sinn keine weitere Bedeutung zu. Erst durch die Verbindung Blau = Himmel und Wasser wird der Sache eine Bedeutung beigemessen und wird dadurch zur Symbolik.
Wo und wann immer die Farbe auftaucht gelten die Zeichen, Symbole ihrer Entstehungszeit. Als Symbol wird eine Sache damit auch zeitlos.
Die Endlose Weite der Farbe öffnet Räume und ist vertrauensspendend, was wir ebenfalls mit göttlicher Vorstellung in Verbindung bringen. Im weiteren kann der Farbe Blau durch weitere Merkmale weitere Bedeutung zugesprochen werden. Und weil es zu jedem Element ein Gegenelement gibt, gilt neben der Vertrautheit der Farbe auch der Missbrauch.
Quellen:
Frege, Gottlob, Über Sinn und Bedeutung, Hrsg. Uwe Voigt, Reclam Universal-Bibliothek, Ditzingen, 2021
Gabriel, Gottfried, Grundprobleme der Philosophie in geschichtlicher Entwicklung, UTB-Verlag, 2024, Brill Deutschland GmbH Paderborn
Buether, Axel; Die geheimnissvolle Macht der Farben, Wie sie unser Verhalten und Empfindungen beeinflussen; Droemer Verlag 2020
Sich Zeitnehmen macht den Unterschied, 2022
(http://de.gate-communications.com/neurowissenschaft/sich-zeit-nehmen-macht-den-unterschied-andere-gehirnentwicklung-von-neandertalern-als-von-modernen-menschen/)
Zeichendeutung
(http://de.gate-communications.com/zeichendeutung/)