Wie können Wohnangebote und Nachbarschaften so gestaltet werden, dass sie allen Menschen eine aktive Teilhabe ermöglichen und dabei vielfältige Anforderungen und Bedürfnisse sowie vorhandene Einschränkungen berücksichtigen? Der diesjährige Social Work Science Day der Fachhochschule St. Pölten am 8. Mai widmet sich online zentralen Herausforderungen und innovativen Ansätzen inklusiven Wohnens.
Der Social Work Science Day 2025 findet online statt. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos.
St. Pölten/Germany, 2. Mai 2025. „Inklusives Wohnen, inklusive Nachbarschaften: Voraussetzungen, Potenziale, Perspektiven“ ist der Titel des diesjährigen Social Work Science Day und spricht damit konkrete Perspektiven, Lösungen und Suchen der gegenwärtigen Zeit an. Noch nie war die Bereitschaft so hoch Menschen und ihre Einschränkungen für das eigene Leben zugänglich werden zu lassen. Mehr als je zuvor sind Menschen durch steigende Kritik, Hassreden, Erosion der Gesellschaften und drohender Verrohnung von Demokratie bis in die hintersten Ecken auf Nächstenliebe, Empathie und Einfühlungsvermögen so sensibilisiert wie in aktuellen Zeiten von Krisen-, Konflikt- und Kriegen.
Wie sozial eine Gesellschaft ist, zeigt sich immer am Umgang mit Hilfsbedürftigen, ausgegrenzten oder anderweitig eingeschränkter Menschen. Doch zunehmend erkennen Menschen die Dankbarkeit die von anderen Menschen für das eigene Leben in Form von nicht messbaren grössen ausgeht.
Menschen die auf andere Menschen angewiesen sind, bilden den sozialen Unterbau aus dem eine Gemeinschaft eine Gesellschaft ihre Kraft schöpft. Hier entstehen Wechselwirkungen, proaktives Gedankengut und Altruismus, der Sinn der Menschen und Gruppen zusammen hält.
Den Auftakt zum diesjährigen Tag in St. Pölten bilden Einblicke in aktuelle Forschungsprojekte des Ilse Arlt Instituts für Soziale Inklusionsforschung der FH St. Pölten als auch KooperationspartnerInnen, die zeigen, welche Bedingungen geschaffen werden müssen, um Teilhabe für alle zu ermöglichen.
Funktionierende Nachbarschaften und gestärktes Gemeinwesen
Seit Mitte des 19. Jhd. sind bevorzugt durch die Industrialisierung die Familienverbände von Grossfamilien, auch auf Grund grosser Umwälzungen und Transformationen von Arbeit und Leben auf ein heutiges Minimum geschrumpft. Menschen leben heute in vielen Fällen alleine, das Geld, die Rente reicht kaum um soziale Kontakte aufrecht erhalten zu können. Berufseinsteigern fehlt oft die Orientierung, dem gebraucht werden von der Gesellschaft hat oder kommt wenig Signalwirkung entgegen. Oft stehen Menschen an der Grenze der Scham. Heute leben wir in Häusern, um uns herum Hecken und Zäune, wechselnde Nachbarschaften. Wegzug weil ein Leben am Standort kaum mehr leistbar. Wohnungspreise steigend. Kontakte und damit gegenseitige Unterstützungen entfallen.
Mit dem Aufstieg der Gruppenforschung seit den 1950er Jahren und einer sich engmaschigeren Kommunikation mittels social media formieren sich neue Gruppierungen. Menschen mit gleichen Interessen treffen sich online wie offline. Neue Chancen entstehen, weniger Ausgrenzung. Doch gerade durch den rasanten technischen Fortschritt müssen auch die Menschen und Generationen mitgenommen werden, die nicht aus dieser Zeit kommen und trotzdem ihre Teilhabe bekunden, mit Barrieren zu kämpfen haben. Mit Lösungen wie „Mehrgenerationenhäuser“ oder „Alt-trifft-Jung“ sind seit vielen Jahren moderne Formen entstanden die bereits an die konservativen und traditionellen Vorstellungen von Grossfamilien des Industriezeitalters heranreichen.
Es benötigt die Unterstützung von Staat und Kommunen Plätze und Räume zu schaffen die ein gemeinsames harmonisches Miteinander unterstützen.
Praxisberichte aus konkreten Projekten rund um alternative Wohnmöglichkeiten, funktionierende Nachbarschaften und ein gestärktes Gemeinwesen im ländlichen Raum verweisen auf funktionierende Ansätze und Modelle. Dabei wird deutlich, welche infrastrukturellen, sozialen und politischen Maßnahmen notwendig sind, um inklusive Nachbarschaften nachhaltig zu gestalten.
Die Keynotes halten Michaela Moser und Silvia Hafellner-Tahamtan von der FH St. Pölten sowie Christopher Tupy von der Universität für Weiterbildung Krems zu „Innovative Wohnformen, funktionierende Nachbarschaften, sorgende Gemeinschaften. Ansätze und Modelle für mehr Inklusion“ sowie Uschi Tiefenbacher und Barbara Hartl vom WOAL Leitungskreis zum Thema „Wohnen ohne Alterslimit“.
Studierende stellen Forschungsprojekte vor
Studierende des Master-Studiengangs Soziale Arbeit und des Masterlehrgangs Sozialpädagogik der FH St. Pölten präsentieren Forschungsergebnisse in einer interaktiven Postersession und in praxisnahen Workshops.
Der Social Work Science Day 2025 findet online statt. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos.
Der Social Work Science Day ist eine Veranstaltung des Ilse Arlt Instituts für Soziale Inklusionsforschung des Departments Soziales der FH St. Pölten. Das Arlt Institut beschäftigt sich mit sozialarbeitswissenschaftlicher Forschung und Entwicklung zu den Schwerpunkten Partizipation, Diversität und Demokratieentwicklung, Health und Social Care sowie Methodenentwicklung und Soziale Diagnostik.
Social Work Science Day 2025
08.05.2025, online
https://swsd.fhstp.ac.at
#swsd25
Anmeldung: https://swsd.fhstp.ac.at/anmeldung
Über die FH St. Pölten – University of Applied Sciences
Die Fachhochschule St. Pölten steht für zukunftsweisende Hochschulausbildung, angewandte Forschung und internationale Vernetzung. Knapp 4.000 Studierende erhalten in zahlreichen Bachelor- und Master-Studiengängen sowie berufsbegleitenden Weiterbildungsprogrammen eine praxisorientierte Ausbildung in den Themenbereichen Medien, Kommunikation, Management, Digitale Technologien, Informatik & KI, Security, Bahntechnologie, Gesundheit und Soziales. Lehre und Forschung sind dabei eng verzahnt: Als forschungsstarke Hochschule kooperiert die FH St. Pölten mit nationalen und internationalen Partner*innen in anwendungsbezogenen Projekten. Zudem leitet sie die European-University-Allianz E³UDRES² (Engaged and Entrepreneurial European University as Driver for European Smart and Sustainable Regions) und entwickelt zusammen mit Hochschulen aus neun Partnerländern zukunftsweisende Konzepte für die Hochschule der Zukunft sowie für smarte und nachhaltige europäische Regionen.
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Bildquelle
Campus FH St. Pölten,
Peter Rauchecker, Credit: Rauchecker Photography
FHSTP / Rauchecker Photography
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