Gläserne Werkstatt Solingen

Zirkulär wirtschaften für eine verantwortliche Regionalentwicklung: IAT begleitet Fab.Region Bergisches Städtedreieck


Wie sich Wirtschaft verändert wenn alles was sie konsumiert selbst vor Ort produziert wird, das soll eine Modellfabrik genannt Fabricaion Ciy deutlich machen. Rückführung von Rohstoffen, Überproduktion wird vermieden, Transporte sollen vermieden werden und regionale Akteure mehr eingebunden. Das EFRE-Projekt „Fab.Region Bergisches Städtedreieck“ möchte als erste Fab Region Deutschlands Transformationsprozesse zu einer co-kreativen, nachhaltigen zirkulären Wirtschaft vorantreiben. Das Institut Arbeit und Technik (IAT/ Westfälische Hochschule Gelsenkirchen) beteiligt sich an dem Projekt als wissenschaftliche Begleitung. Dorothee Gangnus und Kerstin Meyer berichten in der IAT-Publikationsreihe Forschung Aktuell über das Projekt.

Gelsenkirchen, 18. September 2024. Technologischer Fortschritt macht es möglich, vieles kann in seine Bestandteile zerleg oder neue Stoffe individuell zusammen geführt werden. Geschlossene Stoffkreisläufe sollen materielle Inputs oder Outputs einer Stadt, Region, einer Insel oder eines Landes auf ein Minimum reduzierbar werden. Bis zum aktuellen Zeitalter war die Evolution einzelner Produkte wesentlich. Jetzt, im Zeitalter der Vernetzung ist der Austausch von Wissen, Information und Kommunikation – der immaterielle Austausch wichtig, was sich auf allen Ebenen deutlich macht. Für die Mitglieder des Fab City Neworks wird dieser Austausch das wesentliche Element sein um die Schnittstellen zu erfassen wo eine Stadt oder eine Region sich auf eigene Beine zu stellen weis und eine Gewisse Unabhängigkeit durchsetzen können wird.

Lokale Produktion ist nicht per se nachhaltig, und auch nicht jedes Produkt kann auf lokaler Ebene hergestellt werden. Bisweilen sind Produkte aus lokaler Fertigung und die Produktion in kleinen Stückzahlen oft teurer, da Effizienzvorteile und Skaleneffekte der Massenproduktion fehlen. „Trotz dieser Herausforderungen bieten Fab Cities das Potenzial, das aktuelle System in eine umweltfreundlichere und sozial gerechtere Richtung zu transformieren, wenn sie die Eigenschaften und Bedarfe der regionalen Wirtschaft gut miteinbeziehen“, meinen die IAT-Forscherinnen.

Das dreijährige Projekt wird über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) durch die Europäische Union und das Land NRW gefördert. Seit 01.01.2024 arbeitet das Institut Arbeit und Technik in einem Konsortium mit der Bergischen Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft, dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie, dem Collaborating Centre on Sustainable Production and Consumption (CSCP), der Bergischen Universität Wuppertal sowie drei Innovationsorten, dem Gut Einern in Wuppertal, der Gläsernen Werkstatt (betrieben von der Stadtentwicklungsgesellschaft Solingen) in Solingen und der Gründerschmiede in Remscheid. Gemeinsam mit regionalen AkteurInnen aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft soll im Projekt die Transformation des Bergischen Städtedreiecks hin zu einer co-kreativen nachhaltigen zirkulären Wirtschaft vorangetrieben werden.

Originalpublikation:

Gangnus, D. & Meyer, K. (2024): Global verantwortliche Stadt- und Wirtschaftsentwicklung: Kommunale Konzepte für eine Circular Economy. Forschung Aktuell, 2024 (09). Gelsenkirchen: Institut Arbeit und Technik, Westfälische Hochschule Gelsenkirchen Bocholt Recklinghausen. https://doi.org/10.53190/fa/202409

Bildquelle: IAT Kerstin Meyer

Beschreibung: Gläserne Werkstatt Solingen


Beitrag veröffentlicht

in

von

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert