Postskript Judentum

Juden und Jüdinnen in aller Welt sind Angehörige eines Kollektivs, in dessen Wesen die Verschränkung des Ethnisch-Nationalen mit dem Ethisch-Religiösen zum Ausdruck kommt (S. 19, et al Nachama, 2018).
Dem jüdischen Religionsgesetz zufolge ist jemand jüdisch, der eine jüdische Mutter hat oder formell ins Judentum aufgenommen worden ist. Demnach ist ein ehemaliger Sowjetbürger, in dessen Pass als Nationalität „jüdisch“ eingetragen war, nach der Selbstdefinition des Judentums nicht unbedingt Jude, denn die patrilineare Herkunft, die Definition über den Vater, wird in traditionell ausgerichteten jüdischen Gemeinden nicht anerkannt (S. 22, et al Nachama, 2018).
Moses Maimonides hat im Werk Mische Tora erkannt, das sich die Religionszugehörigkeit des Kindes nach der Mutter richtet. Diese Definition basiert auf dem Talmudsatz – „Dein Sohn von einer Israelitin heißt dein Sohn, dein Sohn von einer Nichtjüdin heißt nicht dein Sohn, sondern ihr Sohn“. Begründet mit einem Bibelvers: „und nicht verschwägere dich mit ihnen, deine Tochter gib nicht seinem Sohne und seine Tochter nimm nicht für deinen Sohn. Denn er würde abwendig machen deinen Sohn von mir, dass sie anderen Göttern dienen“ (Dtn 7,3-4).

Die Matrilinearität ist nach talmudischer Zeit als Teil eines Reformwerkes von den Rabbinen eingeführt worden. Da die mündliche Tora aber nach orthodoxem Verständnis bereits von Mose an überliefert worden ist, wurde Mose mit ihr am Sinai auch die Regel offenbart, dass sich die Religionszugehörigkeit nach der Mutter richtet Juden und Jüdinnen in aller Welt sind Angehörige eines Kollektivs, in dessen Wesen die Verschränkung des Ethnisch-Nationalen mit dem Ethisch-Religiösen zum Ausdruck kommt (S. 23, et al Nachama, 2018).

Quelle
et al Nachama, Judentum, Verlag bpb Bundeszentrale politische Bildung, 2018


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