Professor

Philosoph der Uni Bonn gründet Innovations-Akademie die Philosophie und Wirtschaft verbindet


Der renommierte Philosoph Prof. Dr. Markus Gabriel von der Universität Bonn hat die deep-IN Academy for Deep Innovation GmbH gegründet, um mehr Ethik in wirtschaftliche Innovationen zu bringen. Die Akademie bietet Fortbildungen, Kongresse sowie ethische Unternehmensberatung und baut ein soziales Wissens-Netzwerk auf. Ihr Ziel ist es, ethisch-moralische Grundsätze in einer profitorientierten Welt beizubehalten und in Firmen zu integrieren.

Bonn/Germany, 26. September 2025. – Die Welt wird komplexer und damit steigt die Anforderung sich zu vernetzen, auszutauschen, Perspektiven anzuhören, gegenseitige Abhängigkeiten zu nutzen. Seit vielen Jahren gibt es den Trend das Geschäftsideen finanziell unterstützt werden die nicht unmittelbar ein Gewinnstreben mit sich bringen, sondern dazu beitragen Gesellschaft langfristig zu verändern und auf die Zukunft auszurichten – Gemeinwohlorientierung. Der Gedanke fällt, wohl nicht nachweisbar mit der Entwicklung von social media zusammen.

Bei Organisationen gehört dazu auch die Idee Gewinn zu erwirtschaften durch good doing, wie Prof. Markus Gabriel meint. „Gewinn erwirtschaften, indem man Gutes tut, ist nicht selbstverständlich in ökonomisch-orientierten Unternehmen. Aber beides schließt sich keinesfalls aus. Mit der deep-IN Akademie möchten wir einen ethischen Kapitalismus in unsere hyperkomplexe heutige Welt bringen und Wirtschaftsvertreterinnen und Vertreter dazu ermächtigen, in ethisch-moralisches Handeln zu kommen“, sagt Gründer Prof. Dr. Markus Gabriel vom Philosophischen Institut der Universität Bonn.

Die Akademie hat ihre Basis auf drei Säulen: deep-IN person, deep-IN sight und deep-IN ethicon und realisiert internationale Veranstaltungen und Kongresse, ein innovatives soziales Netzwerk sowie professionelle Unternehmensberatung mit philosophischer Perspektive. Die Angebote zielen insgesamt darauf ab, eine ethische Selbstregulierung in der Gesellschaft zu unterstützen.

deep-IN vernetzt Wirtschaft, Philosophie und Wissenschaft

Die Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft steht bei der Akademie im Zentrum. Auf internationalen Events und Kongressen sollen Expertinnen und Experten aus der Industrie mit Vordenkerinnen und Vordenkern aus der Wissenschaft zusammenkommen und in den Dialog treten. Zudem zielt die Unternehmensberatung darauf ab, gemeinwohlorientiertes Denken in der Wirtschaft zu fördern. „Wir würden mit einem Bäckereibetrieb gemeinsam überlegen, wie man gesundes Brot produzieren kann, das gleichzeitig sehr schmackhaft ist und sich dadurch dann auch gut verkaufen lässt. Somit würde also Gewinn erwirtschaftet und gleichzeitig für die Konsumenten etwas Gutes getan werden,“ erläutert Markus Gabriel an einem einfachen Beispiel seinen Beratungsansatz.


Perspektivisch soll ein internationales, soziales Wissensnetzwerk entstehen, in das die Nutzerinnen und Nutzer ihr vielfältiges Wissen einspeisen können. Dieses soll dann mithilfe von Künstlicher Intelligenz über sprechende Avatare für andere abrufbar sein. Das sogenannte social knowledge network „deep-IN sight“ wird voraussichtlich im Frühjahr nächsten Jahres gelauncht.

Der Ansatz verfolgt ein Thema das sich nach und nach in allen Bereichen durchzusetzen scheint. Menschen werden zu selbstständigem Denken ermutigt, kommen selbst in die Gelegenheit darüber zu entscheiden was für sie selbst gut und wünschenswert ist, welchen Weg man einschlagen möchte.

Zum Thema der Willensfreiheit, die mittels solcher zunehmenden Einrichtungen gefördert wird, geht es um die Frage ob Menschen tatsächlich zwischen zwei Handlungen frei entscheiden können. Bislang galt und wird noch lange gelten das ein Hang zur Kolonialisierung besteht. Man will und ist versucht anderen Menschen einen Willen aufzuzwängen, aufzuoktroyren, gemäss einer Darstellung nach Max Weber der beschrieb, das „Macht bedeute jede Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, gleichviel worauf diese Chance beruht.“ Seit Max Weber wird Institutionalisierte Macht als Herrschaft bezeichnet.

Im Zuge der Säkularisierung sammelt und bündelt sich allerdings die Macht im Menschen mittels einer naturbedingen, sich aufprägenden Reife. Die Möglichkeit frei zwischen zwei Handlungen entscheiden zu dürfen ist das Angebot zum freien Willen. Begünstigt durch Vielfalt und Diversität, was die Angriffe der Gesellschaft gegen den modernen Trend begründen, Begünstigt mittels Vereinsamung, und dem Verlust durch Macht der Staaten gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern. So hat auch hier Max Weber (1864 – 1920) beschrieben das Politik nichts anderes sei als ein Streben nach Machtanteilen, oder Beeinflussungen der Machtverteilung zwischen Staaten und innerhalb von Staaten, was ihre Menschengruppen darin miteinschließt, die sich zunehmend zu kleineren Strukturen bilden, dafür aber zunehmend organisieren, so bsw. entstehen in bald jeder Generation neue Parteien und geben Menschenansammlungen ein Gesicht und damit auch Macht.

Doch der Mensch ist zur Willensfreiheit geboren. So beschrieb der deutsche Schriftseller Christain Friedrich Hebbel (1813 – 1863), „Der Mensch hat freien Willen – das heisst, er kann einwilligen ins Notwendige“. Damit verbunden ist auch die Frage ob ich meinen erworbenen Lebensstandard auf eigene Möglichkeiten reduziert auf Dauer aufrecht erhalten kann, oder mich am Rande von Defizitbedürfnissen bewegen muss.
Zu glauben ich würde mehr benötigen als dieses bedeutet natürlich auch seinen Willen abzugeben. Auf diese Weise wird behauptet, das Willensfreiheit nicht bestehen kann, weil Menschen in Kausalketten eingebunden seien und zwangsläufig so handeln müssten. Dem geht aus philosophischer Perspektive die Annahme voraus, das Verantwortung und Schuld vorrausestze das jemand die Feiheit haben müsse sich für das eine oder andere entscheiden zu müssen, was die Frage aufwirft, kann ein Mensch Schuld auf sich laden, wenn er keine Willensfreiheit hat? Ein Denken von Abhängigkeiten in Kausalitäten würde die Existenz echter Freiheit, Verantwortung und Schuld ausschließen.


Denker und Gründer

Prof. Dr. Markus Gabriel leitet das Center for Science and Thought (CST) an der Universität Bonn und hat die Professur für Erkenntnistheorie, Philosophie der Neuzeit und Gegenwart inne. Der Wissenschaftler ist Mitglied in den Transdisziplinären Forschungsbereichen (TRAs) „Matter“ sowie „Individuals & Societies“. Mit der Gründung des Unternehmens beschreitet er neue Wege an der Schnittstelle zwischen Philosophie und Wirtschaft.

Gemeinwohlorientierte Ausgründungen an der Uni Bonn

„Die deep-IN Akademie ist ein exzellentes Beispiel für eine Ausgründung, die das Gemeinwohl ins Zentrum stellt – und zwar nicht nur bei der Akademie selbst, sondern auch bei den beratenen Unternehmerinnen und Unternehmer. Wir haben an der Universität Bonn in der Gründungsberatung auch einen besonderen Fokus auf sogenannten Social Entrepreneurs und deren Gründungsideen mit Wirkung“, betont Sandra Speer, die an der Universität Bonn das Transfer Center enaCom leitet. Unter anderem ist die Universität an dem 2025 initiierten Impact Start-up Cluster Region Bonn-Rhein-Sieg „SoNaR“ beteiligt, das gemeinwohlorientierte Gründungsideen fördert.





Weitere Informationen:

https://deep-in.ai/ deep-IN Academy for Deep Innovation
https://www.philosophie.uni-bonn.de/institut/personen/institutslehrstuehle/prof-dr-markus-gabriel
Profilseite Prof. Markus Gabriel

Bildquelle
Copyright: Volker Lannert / Universität Bonn, Philosoph Prof. Dr. Markus Gabriel von der Universität Bonn die deep-IN Academy for Deep Innovation gegründet, um mehr Ethik in die Geschäftswelt zu bringen.


Beitrag veröffentlicht

in

von

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert