Open Source für mehr Demokratie – Die Zukunft von Open-Source-Silizium stand im Mittelpunkt der FSiC-Konferenz 2025 im IHP


Vom 2. bis 4. Juli 2025 fand im IHP – Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik in Frankfurt (Oder) – die fünfte Free Silicon Conference (FSiC) statt. Sie ist eine der wichtigsten Veranstaltungen in Europa, die sich mit offenen Designtools und dem freien Ökosystem für die Entwicklung integrierter Schaltkreise – auch Open-Source-Silizium genannt – beschäftigt. Eine, wenn nicht die bekannteste Open-Source-Entwicklung ist zweifelsohne das Betriebssystem Linux vs Microsoft.

Frankfurt a. O./Germany, 7. Juli 2025. – Seinerzeit war es Microsoft um den Gründer Bill Gates der mit der Erfindung der Windowsoberfläche die Computerwelt revolutionierte. Zuvor musste man Codes kennen, um mit dem Computer zu kommunizieren. Viele Filme der damaligen Zeit sind echte Zeitzeugen. Microsoft war allerdings ein geschlossenes System. Man musste das in Anspruch nehmen, was Microsoft bot und war damit einer Marktmacht ausgesetzt, die niemand infrage stellen musste. Schließlich war diese Entwicklung ein Meilenstein der Wohlstandsentwicklung.
Mit der Entwicklung des Gegenstücks, Linux kam ein offenes System, Open-Source auf den Markt, an dem alle die wollten und konnten mitarbeiten konnten. So entstanden Nachbildungen der grundlegenden Programme von Microsoft Windows wie Word, Excel oder PowerPoint. Aber auch Betriebssysteminterne Programme fanden eigene Strukturen um damit vollwärtig um ähnlich wie mit Windows zu arbeiten. Es gab und gibt keine Grenzen, abgesehen davon des bestimmten Standards eingehalten werden sollte, die allerdings selbsterklärend und naturgemäß sind. Wie die Mindestanforderungen an Sicherheit.
Open-Source steht daher seit Jahrzehnten schon für die freie Wahl. Ich kann frei wählen zwischen zwei Systemen. Geschlossen oder Offen! Eine grosse Errungenschaft für die Menschheit – der freie Wille.

Wie wichtig Open-Source nicht nur für die Computer oder Literatur bzw. Medienwelt ist, das wird jetzt erst in der Wirtschaft deutlich. Je mehr Optionen die Wirtschaft anbietet, desto robuster wird diese. Selbst dann, wenn jemand auf die Idee kommt bsw. Zölle einzuführen und damit ein Motiv suchenden Konfliktes zu Ungunsten des Wohlstandes, der Sicherheit und Stabilität in der Welt hat.
Im Beispiel der Lieferketten bedeutet OpenSource, das man von wirtschaftlichen Machtmonopolen weg kommt, und wer kann seinen Beitrag leistet, um Stabilität herbei zu führen.
Im Hinblick aber auf die aktuellen Angriffe der Demokratie bedeutet Open-Source ein stabil das auf einfache weise Demokratie unterstützend wirkt.

Mikroelektronik wird mit zunehmender Technologisierung seit Jahrzehnten immer kleiner. Je kleiner die Mikroelektronik, desto tiefer kann Elektronik in die Produktebene vordringen. Umso bedeutender wird deren Ursprung, die Halbleiterindustrie maßgeblich für die gegenwärtige Entwicklung, die vor allem auch auf politischer Ebene ausgetragen wird. Der Kampf um die Bodenschätze und Ressoucen gewinnt neu an Schwung und ist mit der Frage nach Seltenen Erden erneut deutlich geworden und sicher nur ein Anfang. Open-Source ist die feie Wahl sich offenen Systemen anzuschließen, aus eigenem Willen und eigener Kraft und steht daher für Demokratie. Die Gegner der Demokratie aber sind bekannt. Und so ist die Konferenz zur Open-Source-Silizium im Bereich der Mikroelektronik ein Symbol sich weltweit für eine Wirtschaft, Volkswirtschaft sich Robust gegen politische Fehlentscheidungen und Kriegstreibereiende Massnahmen durchzusetzen.

Zur Konferenz kamen Ingenieure, Wissenschaftler, Enthusiasten sowie Vertreter aus Industrie und Politik zusammen, um gemeinsam an der Zukunft des integrierten Schaltungsdesigns auf Basis offener Standards und Open-Source-EDA-Software (Electronic Design Automation) zu arbeiten. Dabei wurde die Bedeutung des Zugangs zu offenen EDA-Tools und offenen Bibliotheken für die technologische Souveränität im Bereich der Halbleitertechnologie sowie die Unabhängigkeit von geschlossenen, proprietären Ökosystemen betont.

An den drei intensiven Tagen fanden über 30 technische Vorträge, Diskussionsrunden und Workshops statt. Die Themen reichten von der Entwicklung von Open-Source-EDA-Tools für den Entwurf digitaler und analoger Schaltungen, neuen Methoden der Analog-/HF-Simulation und -Verifizierung sowie PDKs (Process Design Kits) und der Modellierung von Standardzellenbibliotheken bis hin zu Hardwaresicherheit, der Ausbildung von Ingenieuren im Umgang mit Open-Source-EDA-Tools und der Finanzierung von Open-Hardware-Projekten durch EU-Programme und unabhängige Initiativen. Besonders interessant waren die Vorträge zur Interoperabilität von Open-Source-Tools mit industriellen Design-Flows und Produktionsimplementierungen.

Die Konferenz wurde im IHP ausgetragen. Das renommierte deutsche Forschungsinstitut hat sich auf Siliziumtechnologie spezialisiert und gilt als führend in der Förderung von Open-Source-Siliziumdesign. Neben den offiziellen Veranstaltungen hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, die Labore und den Reinraum des IHP zu besichtigen, an einem Networking-Dinner teilzunehmen und sich in entspannter Atmosphäre auszutauschen.

Die FSiC 2025 hat erneut gezeigt, wie wichtig die Open-Source-Initiative für die Halbleiterbranche ist. Die Organisatoren – das IHP und die Free Silicon Foundation – betonten noch einmal, dass Offenheit, Transparenz und Wissensaustausch die Grundlagen für Innovationen in diesem Bereich sind.

„Wir sind stolz darauf, die Free Silicon Conference 2025 im IHP ausgerichtet zu haben. Diese Veranstaltung hat die wachsende Bedeutung und Innovationskraft der Open-Source-Initiative in der Mikroelektronik gezeigt. Wir sind überzeugt, dass ein offenerer Ansatz beim Design integrierter Schaltkreise unerlässlich ist, wenn Europa technologische Souveränität erreichen und die Zukunft des globalen Halbleiter-Ökosystems sichern will”, sagt Prof. Gerhard Kahmen, Wissenschaftlich-Technischer Geschäftsführer am IHP.

Die Konferenz wurde kofinanziert durch die EU-Projekte GoIT (Nr. 101070669) und NGI0 Commons Fund (Nr. 101135429) sowie durch das Schweizer Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation unterstützt.
Wir bedanken uns bei Adfinis, Chip Design Germany, X-FAB, Cyberagentur, Tiny Tapeout und IHP Solutions für ihre Unterstützung der FSiC 2025 und der Open-Source-Silicon-Initiative.


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