Recycling Umwelt

Nachhaltigere Materialien für die Textilindustrie


Für die Entwicklung biobasierter, besser recyclebarer synthetischer Fasern und Textilien erhält das Forschungsprojekt „teXirc“ 1,4 Millionen Euro Förderung durch die VolkswagenStiftung. Koordiniert wird das Kooperationsprojekt vom Konstanzer Chemiker Stefan Mecking.

Konstanz/Germany, 10. Juni 2025. – Forschende der Universität Konstanz, der RWTH Aachen und des Deutschen Instituts für Textil- und Fasertechnik Denkendorf haben sich zu einem Kooperationsprojekt namens „Textile Materials Designed for Circularity“ (kurz: „teXirc“) zusammengefunden bei dem es im Schwerpunkt Nachhaltiges Textilen und dem Lebenszyklus geht. Die VolkswagenStiftung unterstützt das Projekt im Rahmen ihrer Förderinitiative „Circularity with recycled and biogenic resources“ mit insgesamt 1,4 Millionen Euro.

„Ein großes Hindernis bei der Lösung der Probleme der Faser- und Textilindustrie in Zusammenhang mit den Belastungsgrenzen unseres Planeten besteht darin, dass die heute etablierten Fasermaterialien nicht für die Kreislaufwirtschaft konzipiert wurden“, so Stefan Mecking, Professor für Chemische Materialwissenschaften am Fachbereich Chemie der Universität Konstanz und Koordinator von teXirc.

Vom Labor zum Prototypen
In ihrem Kooperationsprojekt werden die Forschenden daher neuartige synthetische Fasern und Textilien auf Basis nachhaltiger Rohstoffe entwickeln, die im industriellen Maßstab herstellbar, leicht zu verarbeiten und unter milden technischen Bedingungen in einem geschlossenen Kreislauf recyclebar sind. Anders als die herkömmlichen Materialien sollen die neuen Fasern und Textilien außerdem gut abbaubar sein – für den Fall, dass sie freigesetzt werden. Bei Textilien passiert das zum Beispiel durch den allgegenwärtigen Abrieb von Fasern beim Waschen.

„Wir setzen dabei auf Materialien mit einer Polyethylen-ähnlichen Kristallinität, in die wir in geringer Dichte funktionelle Gruppen einbauen, die eine Art molekulare Sollbruchstelle darstellen. Dadurch können die langen Kohlenstoffketten, aus denen Kunststoffe und synthetische Fasern bestehen, sehr effektiv enzymatisch aufgebrochen werden – zum Beispiel im Zuge von Recyclingverfahren“, so Mecking. Ziel von teXirc ist es, diese Materialien und Recyclingverfahren bis zur skalierbaren Prototypenreife weiterzuentwickeln, sodass sie anschließend in erste Produkte umgesetzt werden können.


Das Umdenken von herkömmlicher Produktionsweisen bei Textilien gehört zu den seit einigen Jahren erfolgreich sich entwickelnden disruptiven (Disruption – in etwa gegen den Trend, gegen einen Mainstream wirkend) Geschäftsmodellen. Zu deren Pionieren gehört auch das Unternehmen Vaude aus dem Baden-Württembergischen Tettnang, das seit einigen Jahren schon an kreislauffähigen Produkten arbeiten und entwickeln.
Seit den 1990er-Jahren bereits ist das Konzept der grünen Chemie entstanden, dessen Ziel es war, einen Nullabfallkreislauf zu entwickeln. Textilien gehören mitunter zum Grundbedarf und deuten daher auch auf den Volkswirtschaftlichen Stellenwert der bis heute andauernden Durchsetzung von Nachhaltigkeit und Nullabfallkreislauf hin. Antje von Dewitz, Geschäftsführerin von Vaude Outdoor wurde 2024 für ihr Engagement unter anderem in Nachhaltigkeit und Umweltschutz ausgezeichnet.

Mehr zum Engagement von Vaude Outdoor
https://www.vaude.com/de/de/blog/post/kreislauffahige-outdoor-produkte-nahe-zukunft-oder-ferne-vision.html



Bildquelle
Ai-generated Michael De Groot Pixabay


Beitrag veröffentlicht

in

von

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert