Bitkom Research

Künstliche Intelligenz macht Hausaufgaben – ich bin dann mal weg


44 Prozent der Schülerinnen und Schüler wollen KI-Verbot für Hausaufgaben. Ein Viertel sagt, KI kann besser erklären als Lehrkräfte.

Berlin/Germany, 26. Mai 2025. – Das Bild zeigt schon jetzt eine deutliche Beschleunigung im Zeitgeschehen. Wenn Kinder mit einer solchen Vertrautheit zur KI aufwachsen, dann werden erforderliche Grundfähigkeiten, kulturelle Errungenschaften nicht mehr infrage gestellt und vieles wird übergangen. Auf der anderen Seite aber zeigt es auch einen Zeitpunkt von dem Neurowissenschaftler bereits gesprochen hatten, Lernsysteme wie man sie aus anderen Generationen kennt sind längst nicht mehr zeitgemäss.


Warum lange einen Aufsatz schreiben, warum lange rumrechnen, wenn mir eine KI die Antwort in wenigen Sekunden gibt? Diese Frage stellen sich derzeit Schülerinnen und Schüler und viele entscheiden sich für die KI: Ein knappes Viertel (23 Prozent) gibt zu, Hausaufgaben kaum noch selbst zu machen, sondern von einer Künstlichen Intelligenz lösen zu lassen. Das stößt allerdings auch auf Kritik: Denn insgesamt 44 Prozent fordern umgekehrt, die Nutzung von KI für Hausaufgaben zu verbieten. Auch ansonsten ist die Schülerschaft beim Einsatz von KI gespalten: Mit 53 Prozent ist eine knappe Mehrheit der Meinung, dass sie durch die Nutzung von KI in der Schule besser würden. Gleichzeitig sagen 48 Prozent, KI mache Schülerinnen und Schüler dumm. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung unter 502 Schülerinnen und Schülern an weiterführenden Schulen zwischen 14 und 19 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

Die Umfrage zeigt auch, dass ein nicht unerheblicher Teil der Schülerschaft eine KI in schulischen Belangen für besser hält als die eigenen Eltern oder auch die Lehrerinnen und Lehrer. So sagt fast jede und jeder Dritte (31 Prozent), KI könne ihnen bei den Hausaufgaben besser helfen als die eigenen Eltern. 23 Prozent sagen, KI könne ihnen Sachverhalte besser erklären als ihre Lehrkräfte. „Richtig eingesetzt kann KI ein wichtiges Werkzeug sein, Schülerinnen und Schüler individuell beim Lernen zu unterstützen und auch Lehrkräfte zu entlasten“, so Bitkom-Hauptgeschäftsführer Rohleder. „Die derzeit diskutierten KI-Verbote gehen an den schulischen Realitäten vorbei und lassen sich im Übrigen kaum kontrollieren. Es muss umgekehrt darum gehen, den Einsatz von KI an den Schulen zu trainieren und das Verständnis für die Funktionsweise von KI zu verbessern.“ Dies würde auch helfen, einem anderen Phänomen zu begegnen: Mit 47 Prozent sagt fast die Hälfte der Schülerinnen und Schüler, die Entwicklungen rund um KI machten ihnen Angst.

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