Korallenriffe

Die Welt überschreitet ihren ersten Klimakipppunkt


Global Tipping Points Report 2025 zeigt auf: Absterben vieler Korallenriffe nur noch unter größtem Aufwand vermeidbar.

Frankfurt a.M./Germany, 13. Oktober 2025. – In einem heute (am 13.10.2025) vorgelegten Bericht gehen internationale Klimawissenschaftler und Klimawissenschaftlerinnen davon aus, dass das Absterben zahlreicher tropischer Korallenriffe infolge steigender Temperaturen der Weltmeere nur noch unter größten Anstrengungen verhinderbar ist. Auch Teile der polaren Eiskappen haben möglicherweise bereits Kipppunkte überschritten. Ihr weiteres Schmelzen könnte zu einem irreversiblen Anstieg des Meeresspiegels um mehrere Meter führen.

Wenn etwas stirbt dann bleibt es ein irreparabler Schaden. Abgesehen vom Schmerz an das verlorene der zurück bleibt. Die Welt ist und wird nicht mehr dieselbe sein. Doch wenn Generationen in eine Welt wachsen, in der es bereits keine Gletscher mehr gibt und keine Korallenriffe, dann werden auch diese Generationen das Beste daraus machen, was vielleicht auch die gegenwärtigen Generationen tun!?
Vielleicht aber wird sie sich fragen, warum haben das unsere Vorfahren zugelassen, warum nicht verhindert?

Wenn ein System das Ende erreicht hat, dann bricht die Machtstruktur. Man könnte es auch umgekehrt formulieren, aber einer bestimmen grösse funktioniert Macht nicht mehr, was dazu führt, dass es zu einem Systemwechsel kommt „Ein komplexes System ist auf fein strukturierte Steuerungs- bzw. Machtmechanismen angewiesen.“ (Vgl. Zitat Han, S. 20, 2019). Und er führt weiter aus: „Die Macht hat Luhmann zufolge zu geringe Komplexität für eine moderne Gesellschaft, weil sie auf einer viel zu konkreten Ebene ansetzt.“ (Vgl. Zitat Han, S. 28, 2019)

Wenn man beschreibt, dass ein Klimawandel Menschengemacht sei, dann muss man annehmen das dies wenig hilfreich und nicht zielführend ist. Menschen müssen ihre Schuld, ihren Beitrag an den Dingen selbst erkennen. Das kann man sehr gut an sich selbst entdecken. Wenn dich jemand beschuldigt, dann wirst du nach Gründen suchen dies zu widerlegen, rechtfertigen oder im Affekt handeln und zurückschlagen. Bereits die Stoiker, die wie die Epikureer den Aufstieg des Christentums in der Antike begünstigt haben sollen und für zwei Lebensentwürfe stehen, hatten sich klar gegen Affektreaktionen entschieden. Es wird nicht ausbleiben, dass Menschen sich gegenseitig beschuldigen, doch muss es auch Menschen geben, die dies auf der anderen Seite erwähnen.
Schuldzuschreibung und Zuweisung lenkt von der Problemlösungsfähigkeit ab und die ist nun mal nicht jedem gegeben.

Schuldige zu suchen wird immer eine primitive menschliche Haltung sein, die es gilt zu überwinden. Die Frage ist daher, was die Lösung eines solchen Problems sein oder werden kann.
Hinter jedem Versagen von Menschen steht noch immer ein System, das entweder wechseln wird oder aber unzureichend angepasst scheint. Schuldige zu suchen zeugt überwiegend von menschlicher Unreife und der Schuldigsprechende Mensch erhöht sich selbst als Richter über Recht und Unrecht. Ein solches System bringt nun mal auch fehlerhaftes hervor, schuldige zu suchen spaltet Gesellschaft.

Ob der Klimawandel menschengemacht ist oder nicht, ist aktuell ein Streitfall dieses Zeitgeistes. Würde man mich persönlich fragen, es ist offensichtlich, dass der Mensch mit seiner Lebensweise gegen das System arbeitet. Also ja, natürlich sind wir die Verursacher!
Trotzdem wissen wir als Menschen noch nicht ausreichend viel genug um zu wissen, (das meint ganz sicher nicht den Fussabdruck selbst) woher Ursache und Wirkung kommen und im Zusammenhang stehen. Ein Fussabrduck als Ursache zu entlarfen wäre nicht nur zu einfach, es wäre nicht die Lösung weil weiteres nachkommen würde.

Der Mensch schaut erst dann in sein Ebenbild, in seinen Spiegel, wenn ihm eine Kreatur angemessen ähnlich ist.
– Eine Zeitlang gehen Jung und Alt nebeneinander her, bis die Macht vom älteren an den Nachwuchs weiter gegeben wird -, beschreibt Thomas Hobbes in Leviathan, der darüber über die Menschen und ihr Verhältnis untereinander schreibt. Wenn es dem Nachwuchs gelingt die Fussstapfen zu erreichen, dann mag ein Spiegel entstehen. Aber was kann man von einer künstlichen Intelligenz erwarten, die allgegenwärtig ist?


Es braucht ein System das den Menschen in die Weisheit bringt, seinen Ursache-Wirkungskreis selbst erkennen und entdecken zu können. Erst dann wird man zwangsläufig reagieren. Und aus diesem Grund beginnt die Evoultion mit der Ki erneut und in beschleunigender Art und weise.

Man muss annehmen, das wir in einem Systemwechsel stehen, wer auch immer der Urheber ist. Man muss ausserdem annehmen das dieser Systemwechsel Teil einer weltgeschichtlichen Säkularisierung ist. Diese Säkularisierung, was der Bedeutung gleicht das Gott informativ in diese Welt, in den Menschen übergeht, benötigt eine Heldenfigur, einen Mytos. Es gibt ausreichend viele Wissenschaftler die sich unter den Glauben stellen konnten. Es gibt aber auch sehr viele die dem Wiedersprechen und behaupten, alle Ideen und alle Erkenntnis sei dem eigenen Geist entsprungen. Das wird seine Richtigkeit haben.
Die Zeit zeigt deutlich, es braucht eine Kultur heldenhafter Menschen die ihren Anteil daran erkennen, was zu tun sein wird, dem zerfall, der Verrohnung der Welt entgegen zu stehen (Vgl. Studie, Umweltkatastrophen fördern prosoziales Verhalten, 2022).


Technologisch sind wir erstaunlicherweise soweit das man korralenriffe kultivieren kann, genauso wie wir ganze Schneelandschaften produzieren.
Was dem Menschen dabei allerdings immer aufstöst, er betrachtet die Welt als genau so richtig wie sie ist und in die er auf diese Weise hinein geboren wurde. Traditioneller und konservativer Geist tun sich schwer von dem Gedanken zu lösen das diese Welt keine Scheibe mehr ist. Und wie es schon damals schwer war, ist auch immer dann eine Kränkung des Menschen zu erwarten. Doch diesen Wandel haben Menschen vor uns überlebt und vielleicht, unter anderen Umständen, tun sie das auch weiter hin in der Zukunft.

Dabei ist diese Welt nur ein Ergbnis dessen das diese sich immer weiter gedreht hat. Menschen in der Antike waren genauso glücklich und Unglücklich wie wir es heute sind. Heute ist diese Welt komplexer geworden weil der Mensch zunehmend intelligenter wird, auch dann oder gerade dann wenn man vor dem Hintergrund aktueller Geschehennisse das Gegenteil annehmen müsste.
Herauszufinden wie wir dem Klimawandel begegennen können, stellt für den Menschen der heutigen Zeit ein angemessenes Rätsel dar. Es muss eine Lösung für ein Problem geben. Die Weisheit dazu ist also nicht mehr weit weg, denn wir lösen uns von alten klassischen Gedanken.
Ein gemeinsames Problem zu lösen fügt Menschen zu einem Körper, der Handlungsfähig wird und ist zusammen!
Möglicherweise geht es beim Überschreiten der Klimakippunkte vor allem um ein Wissenschaftliches Wettrennen – unmittelbar nach Ereignissen Lösungen zu finden, oder besser zu werden. Erst eine Lösung für ein zu erwartendes Problem finden.

Zu den Leitautoren und Leitautorinnen des Global Tipping Points Report 2025 (GTPR 2025) zählt Nico Wunderling, Professor für Computational Earth System Sciences am Center for Critical Computational Studies | C3S der Goethe-Universität Frankfurt am Main und Forscher am Senckenberg Forschungsinstitut Frankfurt, der gemeinsam mit weiteren LeitautorInnen das GTPR-Kapitel „Earth System Tipping Points and Risks“ geleitet hat. „Die verheerenden Folgen des Überschreitens von Klimakipppunkten bedrohen unsere Gesellschaften massiv“, sagt Nico Wunderling. „Es besteht sogar das Risiko, dass das Kippen eines Klimasystems das Kippen anderer Systeme auslöst oder beschleunigt. Dieses Risiko nimmt mit einem Überschreiten der 1,5°C-Marke deutlich zu.“

Von rund zwei Dutzend Teilsystemen des Klimasystems ist bekannt, dass sie über Kipppunkte verfügen. Der erste dieser Kipppunkte, nämlich der für die tropischen Korallenriffe, sei nun erreicht, so der Bericht. Weiter geht er davon aus, dass sich die globale Durchschnittstemperatur in wenigen Jahren um 1,5 °C gegenüber der vorindustriellen Zeit erhöht haben wird. Damit trete die Welt in eine Phase ein, in der das Überschreiten weiterer Klimakipppunkte riskiert werde, die dann wiederum weitreichende Folgen haben könnten wie den Anstieg des Meeresspiegels durch das Abtauen der großen Eisschilde oder globale Temperaturveränderungen im Falle eines Kippens der atlantischen Ozeanzirkulation. Der Bericht schlägt auch Maßnahmen vor, wie der weiteren Temperaturerhöhung begegnet werden kann.

Koordinierender Leitautor des GTPR 2025 ist Tim Lenton, Professor am Global Systems Institute der britischen University of Exeter. Zu dem Bericht haben über 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus mehr als 20 Ländern beigetragen. Er ist nun rechtzeitig zur 30. Weltklimakonferenz erschienen, die am 10. November 2025 im brasilianischen Belém beginnt. Der GTPR, der erstmals 2023 veröffentlicht wurde und schon damals weltweit beachtet wurde, gilt als maßgebliche Publikation auf dem Feld der Bewertung von Risiken und Chancen sowohl negativer als auch positiver Kipppunkte im Erdsystem und in der Gesellschaft.

Klimakipppunkte erfahren erst seit etwa 20 Jahren größere Aufmerksamkeit in den Klimawissenschaften. Unter einem klimabedingten Kipppunkt von Erdsystemen wie den Korallenriffen, dem Amazonas-Regenwald oder großflächigen Meeresströmungen verstehen die Autor*innen des Berichts das Erwärmungsniveau, ab dem solche Systeme selbstverstärkenden und oft unumkehrbaren Veränderungen unterliegen. So würden z.B. viele der tropischen Korallenriffe nach einer Überschreitung ihres Kipppunkts absterben, selbst wenn die Menschheit die weitere Klimaerhitzung begrenzt. Das Überschreiten weiterer Kipppunkte in den nächsten Jahrzehnten, so erwarten die Wissenschaftler*innen, ist durchaus möglich, da einige weitere bereits bei etwa 1.5°C globaler Erwärmungen liegen könnten, unter anderem der Kipppunkt des Amazonas-Regenwalds (Folge: Versteppung), der Eisschilde auf Grönland und der Westantarktis (Folge: mehrere Meter Meeresspiegelanstieg) oder der atlantischen Ozeanzirkulation (Folge: starke Abkühlung des europäischen Kontinents).


Der GTPR beinhaltet auch eine Reihe von Fallstudien zu verschiedenen Kippelementen des Klimasystems, unter anderem zu diesen:

• Korallenriffe: Weltweit sind Korallenriffe in tropischen Breiten aufgrund wiederholter Massenbleichereignisse von einer beispiellosen Sterblichkeit betroffen. Die aktuelle Erderwärmung von etwa 1,4 °C liegt oberhalb ihres thermischen Kipppunkts, den Wissenschaftler mit etwa 1,2 °C abschätzen. Selbst im unrealistischen Fall, dass die Erwärmung bei 1,5 °C stabilisiert werden könnte, ist die Wahrscheinlichkeit äußerst hoch, dass die Riffe kippen werden. Viele von ihnen werden dauerhaft verloren gehen, wenn die globale Temperatur nicht wieder auf 1 °C oder weniger sinkt. Je länger diese Temperatur überschritten bleibt und je stärker sie überschritten wird, desto unwahrscheinlicher ist es, dass sich die Riffe wieder erholen werden.


• Amazonas-Regenwald: Die Klimaerhitzung verbunden mit teilweiser Abholzung des Amazonas-Regenwalds setzen diesen bereits bei einer globalen Erwärmung von 1,5 bis 2 °C der Gefahr einer großflächigen Versteppung aus. Diese kann ihrerseits zu einer weiteren Verstärkung des Klimawandels führen.


• AMOC: Der Zusammenbruch der Atlantischen Meridionalen Umwälzströmung (AMOC), zu der auch der Golfstrom gehört, könnte bereits bei einer globalen Erwärmung von unter 2 °C zusammenbrechen. Dies würde zu viel kälteren Wintern in Nordwesteuropa führen, globale Monsunsysteme stören und die landwirtschaftlichen Erträge in weiten Teilen der Welt verringern.

Die GTPR-Autor*innen weisen darauf hin, dass neben negativen Kipppunkten im Klimasystem auch positive Kipppunkte in unseren Gesellschaften existieren. Ihr Überschreiten kann schnelle Transformationen hin zu klimafreundlicherem Verhalten fördern. Einige Beispiele:


• Erneuerbare Energien sind in den meisten Teilen der Welt schon heute günstiger als fossile Brennstoffe, Elektrofahrzeuge verdrängen Benzin- und Dieselfahrzeuge von den Straßen. Dies könnte sich als unumkehrbare und sich selbst verstärkende Entwicklung erweisen.


• Die schrittweise Einführung und Förderung klimafreundlicher Technologien durch die Politik kann das Auftreten positiver Kipppunkte etwa beim Einsatz klimafreundlicher Heizungen oder beim Gütertransport beschleunigen.


• Mechanismen „sozialer Ansteckung“ können dazu führen, dass die Mehrheit der Menschen Verhaltensänderungen einer Minderheit übernimmt, die zum Beispiel ihren Fleischkonsum eingeschränkt oder ihr Mobilitätsverhalten verändert hat.

Website des Global Tipping Points Report: 
https://global-tipping-points.org/



Umweltkatastrophen fördern prosoziales Verhalten, 2022
http://de.gate-communications.com/umweltkatastrophen-foerdern-prosoziales-verhalten/

„Krisenzeiten lösen Emotionen in und um Religion aus“- ein Akt der Säkularisierung?, 2022
http://de.gate-communications.com/krisenzeiten-loesen-emotionen-in-und-um-religion-aus-ein-akt-der-saekularisierung/

Sakralisierung – wie Held in die Welt kam, 2025
http://de.gate-communications.com/sakralisierung-wie-held-in-die-welt-kam/


„Bedeutung von Religion weltweit dramatisch abgenommen“, 2025
http://de.gate-communications.com/bedeutung-von-religion-weltweit-dramatisch-abgenommen/


Familien entscheidend für die Weitergabe von Religion – vor allem Mütter, 2025
http://de.gate-communications.com/familien-entscheidend-fuer-die-weitergabe-von-religion-vor-allem-muetter/



Von der Archäologie Jerusalems zur Entstehung des Alten Testaments, 2025
http://de.gate-communications.com/von-der-archaeologie-jerusalems-zur-entstehung-des-alten-testaments/

„Religiöse Dynamiken prägen unsere Gesellschaft weiterhin erheblich“, 2022
http://de.gate-communications.com/religioese-dynamiken-praegen-unsere-gesellschaft-weiterhin-erheblich/

1983 Gänsehaut – Karl der Käfer 1983
(https://youtu.be/SLErVV1TxUI?si=NlPDvKM0f4n61zyL)
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Bildquelle
agkaimal Pixabay

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