In Krisen müssen Unternehmen sich anpassen und zum Beispiel sparen oder Personal abbauen. Ob das gelingt, liegt zu einem guten Teil in den Händen der Mitarbeitenden. Bislang werden sie jedoch häufig vernachlässigt. Julia Köster hat in ihrer Masterarbeit an der Ruhr-Universität Bochum herausgearbeitet, wie sich Gestaltungsaspekte der internen Kommunikation auf die Mitarbeitenden und damit auf die Krisenbewältigung auswirken. Am 8. Mai 2025 wurde sie für ihre Arbeit „Interne Kommunikation in Zeiten der Restrukturierung“, die von Prof. Dr. Thorsten Knauer betreut wurde, mit dem FAACT-Pellens-Preis 2025 ausgezeichnet.
Bochum/Germany, 9. Mai 2025. – FAACT steht für Finance / Accounting / Auditing / Controlling / Taxation.
Interne Kommunikation in Zeiten der Restrukturierung
„Restrukturierungen sind für Unternehmen eine Möglichkeit, Krisen zu bewältigen“, sagt Julia Köster. „Dieser bewusst initiierte Prozess kann eine Vielzahl organisationaler Veränderungen umfassen, die zum Beispiel Kosten reduzieren sollen.“ Oft bleibt der wirtschaftliche Erfolg jedoch aus, weil die Reaktionen von Mitarbeitenden vernachlässigt werden und die Kommunikation unzureichend und intransparent ist. „Dabei zählen Mitarbeitende zur wichtigsten Interessengruppe in Krisensituationen, da sie durch ihr Verhalten Krisen abschwächen oder verstärken können“, erklärt Julia Köster. „Die interne Kommunikation bietet die Möglichkeit, das Verhalten der Mitarbeitenden zu beeinflussen und somit aktiv auf den Verlauf der Restrukturierung einzuwirken.“
Köster bearbeitete die grundlegende Frage, wie sich die interne Kommunikation auf die Reaktionen der Mitarbeitenden im Rahmen von Restrukturierungen auswirkt. Sie entwickelte ein Forschungsmodell, welches unter anderem auf psychologischen Theorien sowie Kenntnissen der Krisen- und allgemeinen Kommunikation basiert. Für ihre Abschlussarbeit führte Julia Köster Experteninterviews mit fünf Restrukturierungsberatenden. Die Textanalyse legt nahe, dass sich elf Gestaltungsaspekte der internen Kommunikation sowohl isoliert als auch gemeinsam in Form von Wechselwirkungen auf die affektiven, kognitiven und verhaltensbezogenen Reaktionen der Mitarbeitenden auswirken.
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Gerd Altmann Pixabay
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